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Mathias Barz

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Mathias Barz (* 30. August 1895 in Düsseldorf; † 19. Oktober 1982 in Margraten, Niederlande) war ein deutscher Kunstmaler und gehörte zu den im Nationalsozialismus als verfemt verfolgten Künstlern.

Leben

Mathias Barz wuchs in einem streng katholischen Elternhaus auf und studierte an der Kunstakademie Düsseldorf. Von 1910 bis 1914 gehörte er zusammen mit Otto Pankok zu den Malern, die regelmäßig in der Kaffeestube von Johanna „Mutter“ Ey verkehrten, und ab 1920 waren es diese beiden, die den eigentlichen Ey-Kreis begründeten.[1] 1919 war er nach einer Antikriegsdemonstration in die KPD eingetreten, für die er viele Werke schuf. Im gleichen Jahr schloss er sich dem „Jungen Rheinland“ an. 1928 war er Mitbegründer der „Rheinischen Sezession“. 1929 heiratete er die jüdische Schauspielern Brunhilde Stein (1896–1965). 1930 wurde er Mitglied in der Assoziation revolutionärer bildender Künstler. Die Stadt Nürnberg verlieh ihm 1932 den Albrecht-Dürer-Preis.

Noch vor der ersten Bücherverbrennung in Berlin brannten „auf dem Marktplatz in Düsseldorf bereits Bilder und Bücher, darunter das große Anti-Kriegsbild von Mathias Barz „Die 15. Station“, das 1924 bei Johanna Ey ausgestellt war“[2] sowie zwei weitere seiner Bilder. 1935 wurde er mit Berufsverbot belegt. Zusammen mit seiner Frau, die dadurch knapp der Verschleppung in ein Konzentrationslager entging, tauchte Barth in der Eifel unter, wo er zunächst von Otto Pankok und seiner Frau Hulda in ihrem Haus in Pesch bei Münstereifel versteckt wurde. Anschließend fanden die beiden Unterschlupf bei dem katholischen Pfarrer Joseph Emonds in Kirchheim, der sie selbst dann noch verbarg, als kurz vor Kriegsende in seinem Haus ein kleiner Stab der Waffen-SS untergebracht war.

Nach 1945 arbeitete er wieder in Düsseldorf und unter anderem auch an sozialkritischen Themen. 1973 übersiedelte er nach Terneuzen in die Niederlande.

Werke (Auswahl)

  • Die 15. Station, 1924 (1933 vernichtet)
  • Proletarierkinder, 1926, Öl auf Leinwand
  • Judenviertel in Antwerpen, 1932, Öl auf Leinwand
  • Inferno. Christus am Kreuz mit in den Tod getriebenen Juden, 1946, Öl auf Holz
  • Frühling in Kaiserswerth – Katze auf der Balustrade, Öl auf Leinwand
  • Waldstück, Farblithographie

Literatur

  • Christian Hornig: Barz, Mathias. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 7, Saur, München 1993, S. 329
  • Avantgarde Gestern. Das Junge Rheinland und seine Freunde 1919–1929. Ausstellungs-Katalog Haus am Waldsee Berlin-Zehlendorf, hrsg. von der Städtischen Kunsthalle Düsseldorf, 1970.
  • Michael Hausmann: Johanna Ey: a critical reappraisal. University of Birmingham, 2010. Online
  • Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. Leipzig 1955.
  • Hans-Dieter Arntz: Otto Pankok und Mathias Barz in der Eifel. In: Judenverfolgung und Fluchthilfe im deutsch-belgischen Grenzgebiet. Euskirchen, 1990, S. 706–712.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Peter Bart: Johanna Ey und ihr Künstlerkreis. Ausstellungskatalog Galerie Remmert und Barth, Düsseldorf 1984, S. 17.
  2. Anja Walter-Ris: Die Geschichte der Galerie Nierendorf. Kunstleidenschaft im Dienst der Moderne. Berlin/New York 1920–1995. Dissertation. Berlin 2003, S. 372.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Mathias Barz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.