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Massaker von Deir Yasin

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Deir Yasin
Leserbrief an die New York Times, unterschrieben von Albert Einstein, Hannah Arendt und anderen.

Deir Yasin (auch Deir Jassin, arabisch دير ياسين Dair Yāsīn bzw. im palästinensischen Dialekt Dēr Yāsīn) war ein palästinensisches Dorf, heute Teil der im Nordwesten Jerusalems gelegenen orthodoxen Siedlung Giw'at Scha'ul. Das Dorf mit etwa 600 Einwohnern wurde am 9. April 1948 während des Bürgerkriegs in Palästina von paramilitärischen Verbänden der extremistischen Organisationen Irgun Tzwai Le’umi (IZL) und Lechi angegriffen und eingenommen. Aufgrund der hohen Anzahl ziviler Opfer bei der Erstürmung wird die Aktion auch Massaker von Deir Yasin genannt.

Hintergrund

Das Massaker steht im Kontext des Bürgerkriegs, der kurz vor der Staatsgründung Israels und dem Ende der britischen Mandatszeit zwischen den verfeindeten jüdischen und arabischen Nationalbewegungen und den britischen Polizeikräften in Palästina tobte. Jüdische Kampfverbände starteten am 5. April die Operation Nachschon, die die arabische Blockade Jerusalems beenden sollte, um Nahrung zu den in der Stadt eingeschlossenen Juden transportieren zu können. Deir Yasin war aufgrund seiner Nähe zu Jerusalem und seiner erhöhten Lage ein strategisch günstiger Ort, dessen Einnahme jedoch keine hohe Priorität während der Operation besaß.

Der Angriff wurde auch nicht von der zu dieser Zeit bereits wie eine reguläre Armee funktionierenden Hagana, sondern von etwa 100 bis 130 militärisch ungeschulten und schlecht ausgerüsteten Kämpfern der Untergrundorganisationen Irgun und Lechi durchgeführt, die keinerlei Erfahrung mit der planmäßigen Einnahme eines Dorfes hatten. Der kommandierende Hagana-Offizier von Jerusalem, David Shaltiel, hatte dem Einsatz mit der Bedingung zugestimmt, dass das Dorf danach besetzt werden müsse, um es nicht zu einem Rückzugsort für arabische Kampfverbände werden zu lassen. Man hatte gehofft, die Zivilisten würden flüchten, wenn man vorab Warnungen per Lautsprecher verkünden würde. Ob diese die Menschen in Deir Yasin überhaupt erreichten, ist umstritten. Shaltiel schrieb am 7. April an die Kommandanten der Lechi:

„Ich habe erfahren, dass ihr Deir Yassin angreifen wollt. Vergesst nicht, dass die Eroberung und Besetzung Deir Yassins nur eine Stufe in unserem Gesamtplan darstellt. Ich habe nichts dagegen, dass ihr die Operation durchführt, vorausgesetzt, ihr seid in der Lage, das Dorf danach auch zu halten. Wenn ihr das nicht könnt, warne ich euch hiermit davor, das Dorf zu zerstören, denn das hätte zur Folge, dass die Einwohner fliehen und die Trümmer und verlassenen Häuser dem Feind in die Hände fielen.“ [1]

Verlauf

Kartenausschnitt von Deir Yasin

Jedenfalls blieben viele Einwohner in ihren Häusern und der offen gelassene Fluchtkorridor wurde nur von rund 200 der 600 Dorfbewohner genutzt. Allerdings evakuierte die Lechi noch um 9.30 Uhr, fünf Stunden nach Beginn der Kämpfe, 40 alte Männer, Frauen und Kinder auf Lastwagen und fuhr sie zu einem Stützpunkt in Sheikh Bader. [2]

Arabische Kämpfer und bewaffnete Einwohner verschanzten sich in Häusern und feuerten von dort aus auf die Angreifer. Diese gingen daraufhin von Haus zu Haus und warfen Handgranaten durch die Fenster, da sie den Nahkampf in den verwinkelten Häusern scheuten. Insbesondere diese Vorgehensweise führte zu der extrem hohen Zahl an toten Zivilisten. Die Eroberung Deir Yasins dauerte mehrere Stunden.

Die Anzahl der Opfer konnte nicht genau ermittelt werden. Israelische wie palästinensische Historiker gehen heute von 100 bis 120 toten Arabern aus, von denen etwa zehn sicher als bewaffnete Kämpfer bezeichnet werden können.[3] Von den Angreifern starben vier, über 30 wurden verletzt.[4] Ob es nach Ende der Kampfhandlungen noch zu Hinrichtungen von Gefangenen kam, ist unter Historikern umstritten. Die Zahl der Opfer war unmittelbar nach dem Angriff ein Politikum und wurde wahrscheinlich absichtlich überhöht angegeben,[5][6] um Angst und Schrecken in der palästinensischen Bevölkerung zu verbreiten und sie zur Flucht und Aufgabe ihrer Siedlungsräume zu verleiten.[5][7] Später wurden die Zahlen auch von arabischer Seite übertrieben, um den Vorfall für sich zu nutzen. Das Massaker wurde offiziell von allen Seiten verurteilt, einschließlich der Hagana und der Jewish Agency.[8] Infolge des Massakers und aus weiteren Gründen waren bis zum eigentlichen Beginn des Palästinakriegs am 14. Mai 1948 – also binnen 35 Tagen – bereits zwischen 250.000 und 300.000 arabische Palästinenser geflohen oder wurden vertrieben.

Folgen

Die Aktion wurde vom späteren israelischen Premierminister und Friedensnobelpreisträger Menachem Begin kommandiert. Begin verteidigte auch später noch das Massaker: „Das Massaker von Deir Jassin hatte nicht nur seine Berechtigung – ohne den ,Sieg‘ von Deir Jassin hätte es auch niemals einen Staat Israel gegeben.“[9] Die Tat wurde später in der innenpolitischen Debatte gegen Begins Partei Cherut und Likud verwendet. Der Anteil der Hagana blieb unklar.

Vier Tage später, am 13. April 1948, massakrierten bei einem Vergeltungsangriff arabische Freischärler am Skopus-Berg einen Sanitätskonvoi, wobei 77 Juden starben und 23 verletzt wurden, die meisten davon Ärzte und Krankenschwestern.[10]

Nach Ansicht Ilan Pappes war das Massaker Teil einer planmäßigen ethnischen Säuberung, mit der führende jüdische Politiker und Kommandeure die arabische Bevölkerung aus den Teilen des Mandatsgebiets vertrieben, die sie für den kommenden Staat Israel vorsahen. Das Buch The Ethnic Cleansing of Palestine, in dem Pappe diese umstrittene These aufstellte, wurde unter anderen von Historikerkollege Benny Morris scharf kritisiert. Kleinere und größere Verzerrungen fänden sich auf nahezu jeder Seite.[11] Pappes Buch A History of Modern Palestine: One Land, Two Peoples, das sich ebenfalls mit der Zeit vor Israels Staatsgründung beschäftigt, wurde von Ephraim Karsh mit ähnlich scharfen Worten kritisiert. Er warf ihm „zahllose Fehler und Ungenauigkeiten“ vor; darunter auch, dass Pappe Deir Yasin nach Haifa verortet habe, obwohl es in der Nähe von Jerusalem liege.[12]

Kfar Scha'ul-Hospital mit alten Gebäuden aus der Zeit Deir Yasins

Ab dem Sommer 1948 wurde das Dorf planmäßig neu besiedelt und an die Jerusalemer Infrastruktur angeschlossen. Die neuen Bewohner der nun Giw'at Scha'ul genannten Siedlung waren hauptsächlich Einwanderer aus Polen, Rumänien und der Slowakei, die der orthodoxen Organisation Poalei Agudat Israel verbunden waren.

Gegen diese schnelle Neubesiedlung wurde von den Gelehrten Martin Buber, Ernst Simon, Werner Senator und Cecil Roth in einem an den Premierminister Ben-Gurion gerichteten Brief Einwände erhoben. Sie baten ihn, eine Neubesiedlung zumindest vorerst nicht zuzulassen, und schrieben:

„Der Name dieses Dorfes ist in der ganzen jüdischen Welt, in der ganzen arabischen Welt und überhaupt in der ganzen Welt verrufen. In Deir Yassin wurden hunderte von Männern, Frauen und Kindern getötet. Das Ereignis ist ein schwarzer Fleck auf der Ehre der jüdischen Nation. […] Die Wiederbesiedlung von Deir Yassin binnen eines Jahres nach dem Verbrechen und im Rahmen der normalen Siedlungaktivitäten würde einer Unterstützung oder zumindest Duldung des Massakers gleichkommen. Lassen Sie das Dorf Deir Yassin vorläufig unbewohnt, und lassen sie seine Verlassenheit als ein schreckliches und tragisches Symbol des Krieges dienen und als Mahnung für unser Volk, dass keine praktischen oder militärischen Notwendigkeiten jemals solche Mordtaten rechtfertigen können und die Nation nicht davon profitieren will.“[13]

Ben-Gurion ließ den Brief unbeantwortet. Nachdem die Gelehrten ihm eine Kopie zuschickten, teilte sein Sekretariat mit, er sei zu beschäftigt, ihn zu lesen. Die Einweihungsfeier von Giw'at Scha'ul fand in Anwesenheit der Minister Kaplan und Shapira, sowie des Oberrabbiners und des Bürgermeisters von Jerusalem statt.[14]

Das Massaker wurde nach dem Ende der Irgun auch deren Nachfolgeorganisation Tnu'at haCherut („Freiheitspartei“) zur Last gelegt. Als Menachem Begin Ende 1948 die USA besuchte, um für die Ziele der von ihm gegründeten Partei zu werben, wandten sich prominente amerikanische Juden – darunter Albert Einstein und Hannah Arendt – in einem Brief an die New York Times gegen ihn und die von ihm gegründete Partei unter ausdrücklicher Bezugnahme auf das Massaker. Die betreffende Stelle lautet:

„Ein schockierendes Beispiel war ihr Vorgehen in dem arabischen Dorf Deir Yasin. Dieses Dorf, an keiner Hauptstraße und inmitten jüdischer Ländereien gelegen, hatte nicht am Krieg teilgenommen und hatte sogar arabische Banden, die das Dorf als Basis nutzen wollten, vertrieben. Am 9. April griffen terroristische Banden dieses friedliche Dorf an, das kein militärisches Ziel darstellte, töteten die meisten Einwohner (240 Männer, Frauen und Kinder) und ließen ein paar am Leben, um sie als Gefangene durch die Straßen Jerusalems zu treiben. […] Die Terroristen, weit entfernt davon, sich ihrer Taten zu schämen, waren stolz auf das Massaker, machten es weithin bekannt und luden sämtliche Auslandskorrespondenten im Land ein, die Leichenberge und die allgemeine Zerstörung in Deir Yasin in Augenschein zu nehmen. Deir Yasin ist ein Beispiel für Wesen und Vorgehen der Freiheitspartei.“[15]

Einstein hatte zuvor bereits abgelehnt, sich finanziell oder sonst wie für Begins Partei einzusetzen. Sein Ablehnungsschreiben datiert vermutlich zufällig auf den 10. April, also den Tag nach dem Massaker. Einstein schreibt:

„Sollte uns eine reale und endgültige Katastrophe in Palästina ereilen, so würden in erster Linie die Briten und an zweiter Stelle die aus unseren eigenen Reihen gebildeten terroristischen Organisationen dafür verantwortlich sein.“[16]

Ein erheblicher Teil der Fläche des ehemaligen Dorfes liegt innerhalb der Anlagen des 1951 begründeten Kfar Scha'ul-Hospitals, einer psychiatrischen Klinik, die überregional bekannt ist durch die Behandlung des bei ausländischen Besuchern Jerusalems immer wieder auftretenden Jerusalem-Syndroms.

Bis heute sind große Teile des Materials, das das Heeresarchiv über das Massaker besitzt, darunter Fotos und Zeugenberichte, unter Verschluss. Die Filmemacherin Neta Shoshani ging mit der Forderung nach Veröffentlichung bis zum Höchstgericht und wurde 2010 abgewiesen, da dies das internationale Ansehen Israels beschädigen würde. Für ihren Dokumentarfilm "Born in Deir Yassin" (2017) war sie daher gezwungen, selbst Nachforschungen anzustellen und Zeitzeugen zu finden.[17][18]

Literatur

  • Daniel A. McGowan (Hg.): Remembering Deir Yassin : the future of Israel and Palestine. Olive Branch Press, New York 1998, ISBN 1-56656-291-0.
  • Sharif Kananah, Nihad Zaytuni: Deir Yassin القرى الفلسطينية المدمرة, Birzeit University Press, 1988.
  • Uri Milstein: Blood Libel at Deir Yassin: The Black Book. (Hebräisch: עלילת דם בדיר יאסין – הספר השחור), National Midrasha Publishers and Survival Institute Publishers, 2007.
  • Benny Morris: The Historiography of Deir Yassin. In: Journal of Israeli History Bd. 24 Nr. 1 (2007), S. 79–107.
  • Benny Morris: The Birth of the Palestinian Refugee Problem Revisited. Cambridge University Press, Cambridge 2004, ISBN 0-521-81120-1.
  • Ilan Pappe: The Ethnic Cleansing of Palestine. Oneworld, Oxford 2006, ISBN 978-1-85168-467-0. Deutsch: Die ethnische Säuberung Palästinas. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-86150-791-8.
  • Tom Segev: Es war einmal ein Palästina. Juden und Araber vor der Staatsgründung Israels. Pantheon, München 1999 (übersetzt von Doris Gerstner), ISBN 3-570-55009-5.
  • Tom Segev: Die ersten Israelis. Die Anfänge des jüdischen Staates (Originaltitel: 1949, the First Israelis, übersetzt von Helmut Dierlamm und Hans Freundl), Siedler, München 2008, ISBN 978-3-570-55113-4, S. 125–129.

Weblinks

 Commons: Deir Yasin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. zitiert nach Jörg Rensmann: Staatsgründung und Unabhängigkeitskrieg; in Jörg Rensmann (Hrsg.): Der Mythos Nakba - Fakten zur israelischen Gründungsgeschichte, herausgegeben von den Arbeitsgemeinschaften der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V., August 2013, S. 20
  2. Jörg Rensmann: Staatsgründung und Unabhängigkeitskrieg; in Jörg Rensmann (Hrsg.): Der Mythos Nakba - Fakten zur israelischen Gründungsgeschichte, herausgegeben von den Arbeitsgemeinschaften der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V., August 2013, S. 20
  3. Kan'ana & Zaytuni: Deir Yasin, 1988, S. 5 und 57
  4. http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/German/Die_Fl%FCchtlinge.html#F
  5. 5,0 5,1 Milstein 1999, p.388 („the leaders of ETZEL, LEHI, Hagana and MAPAM leaders had a vested interest in spreading the highly inflated version of the true facts“) and pp.397-399.
  6. Benny Morris, The Palestinian Refugee Problem Revisited, Cambridge University Press, 2004 p.294 n.566
  7. Morris 2004, p.239: „IZL leaders may have had an interest, then and later, in exaggerating the panic-generating effects of Deir Yassin, but they were certainly not far off the mark. In the Jerusalem Corridor area, the effect was certainly immediate and profound.
  8. Sachar, p.333: „The most savage of these reprisal actions took place on April 9, 1948 … the deed was immediately repudiated by the Haganah command, then by the Jewish Agency
    Morris 2001, p.208: „the Jewish Agency and the Haganah leadership immediately condemned the massacre“.
  9. Markus A. Weingardt: Deutsche Israel- und Nahostpolitik. Campus Verlag 2002, ISBN 3-593-37109-X, S. 33.
  10. Benny Morris: Righteous Victims. A History of the Zionist-Arab Conflict 1881-2001, S. 209
  11. The Liar as Hero, Benny Morris in The New Republic vom 17. März 2011
  12. A History of Modern Palestine: One Land, Two Peoples, reviewed by Ephraim Karsh, Middle East Quarterly 2006
  13. Israelisches Staatsarchiv, Büro des Ministerpräsidenten, Aufnahme von Einwanderern in der Landwirtschaft, 7133 5559/C. Zitiert in: Segev: Die ersten Israelis. 2008, S. 127 f.
  14. Segev: Die ersten Israelis. 2008, S. 128
  15. „A shocking example was their behavior in the Arab village of Deir Yassin. This village, off the main roads and surrounded by Jewish lands, had taken no part in the war, and had even fought off Arab bands who wanted to use the village as their base. On April 9 (THE NEW YORK TIMES), terrorist bands attacked this peaceful village, which was not a military objective in the fighting, killed most of its inhabitants (240 men, women, and children) and kept a few of them alive to parade as captives through the streets of Jerusalem. […] But the terrorists, far from being ashamed of their act, were proud of this massacre, publicized it widely, and invited all the foreign correspondents present in the country to view the heaped corpses and the general havoc at Deir Yassin. The Deir Yassin incident exemplifies the character and actions of the Freedom Party.“ New Palestine Party. Visit of Menachen Begin and Aims of Political Movement Discussed. Brief an die New York Times vom 4. Dezember 1948, online
  16. Faksimile
  17. Testimonies From the Censored Deir Yassin Massacre, Ha-Aretz am 16. Juli 2017
  18. Born in Deir Yassin, Jerusalem Film Festival Juli 2017
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