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Martin Gray

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Gedenkstein für Martin Gray in Uccle.

Martin Gray (gebürtig: Mietek Grajewski; geb. 27. April 1922 in Warschau, Polen; tot aufgefunden am 24. April 2016 in Ciney, Belgien[1]) war ein franko-amerikanischer Autor polnischer Abstammung.[2]

Er wurde bekannt mit Büchern wie Der Schrei nach Leben und Des Lebens Ruf an uns wird nie enden.

Leben

Seine Familie gehörte zu den reformierten Juden. Er selbst gibt an, keinen besonderen Bezug zur Religion gehabt zu haben. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Polen und seit der Kontrolle Warschaus durch die SS lebte er mit seiner Familie im Warschauer Ghetto. Für seine Familie besorgte er unter lebensbedrohlichen Umständen Lebensmittel, unterstützte und versorgte auch andere Leidensgenossen und schloss sich später dem Widerstand an. Im Vernichtungslager Treblinka kämpfte er tagtäglich ums Überleben. Von dort gelang ihm die Flucht, wie schon mehrfach zuvor. Er ging als Partisan in den Untergrund, trat später der Roten Armee bei und war an der Eroberung Berlins beteiligt.

Nach dem Krieg verließ er die Rote Armee und machte sich auf die Suche nach seiner Großmutter, der einzigen Überlebenden seiner Familie. Diese fand er in New York. Er übersiedelte in die USA und wurde ein erfolgreicher Geschäftsmann. Dort heiratete er Dina, mit der er vier Kinder hatte. Nach der Geburt des ersten Kindes siedelte Gray mit seiner Familie nach Frankreich über. 1970 kam dort seine Frau mit den vier Kindern in einem Waldbrand tragisch ums Leben. 1976 heiratete er ein zweites Mal. Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor.

Gray begann mit dem Schreiben, um seine Erfahrungen weiterzugeben und gründete die Foundation Dina Gray, eine Stiftung zum Erhalt der Natur und zur Verhinderung von Waldbränden.

Kritik

Es wurden wiederholt Zweifel an der Korrektheit bzw. Wahrhaftigkeit von vorgeblich autobiografischen Angaben in Grays Büchern geäußert, so vom polnischen Widerstandskämpfer Wacław Kopisto[3]. Auch hat Gray der Tatsache nicht widersprochen, dass der französische Historiker Max Gallo als Ghostwriter umfänglich an der Entstehung von Au nom de tous les miens beteiligt war.

Werke

  • La vie renaîtra de la nuit.
    • Licht am Ende der Nacht. Übersetzung Martin Schulte. Goldmann, München 1988, ISBN 3-442-09082-2
  • Le nouveau livre.
    • Wörterbuch des Lebens. Übersetzung Angela von Hagen. Kreuz, Stuttgart 1982, ISBN 3-7831-0678-8
  • Les forces de la vie.
    • Wie ein Baum gepflanzt an Wasserbächen. Übersetzung Anne-Christel Recknagel, Helmut Weigel, Una Pfau. Kreuz, Stuttgart 1981, ISBN 3-7831-0628-1
  • Au nom de tous les mien. Récit recueilli par Max Gallo. Paris
    • Der Schrei nach Leben : Die Geschichte eines Mannes, der die Unmenschlichkeit besiegte, weil er an den Menschen glaubte. Übersetzung Roland Fleissner, Arno Aeby. Scherz, München 1980, ISBN 3-502-18284-1[4]
  • Le livre de la vie.
    • Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden. Übersetzung aus dem Französischen Ulla Leippe. Kreuz, Stuttgart 1979, ISBN 3-7831-0588-9 (Fortsetzung von Schrei nach Leben)

Weblinks

Einzelnachweise/Fußnoten

  1. Schriftsteller Martin Gray ist tot in: Luxemburger Wort, 25. April 2016, abgerufen am 25. April 2016
  2. Martin Gray, Website
  3. vgl. Jacek Stachiewicz: Kim jest Martin Gray?, Interview mit Wacław Kopisto, in: Nowiny Rzeszowskie, 2. August 1990, S. 9 (bei Scribd abgerufen am 26. April 2016)
  4. Text mit autobiographischen Elementen aus dem Warschauer Ghetto. Mehrere Neuauflagen, auch in and. Verlagen (Goldmann, Bertelsmann, Buchgemeinschaften); am leichtesten greifbar in "Das Beste aus Reader’s Digest" Nr. 382, Stuttgart 1982, ISBN 3-87070-168-4. Auch als Comic-Version
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Martin Gray aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.