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Martin A. Hainz

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Martin A. Hainz

Martin Andreas Hainz (* 5. März 1974 in Wien, Österreich) ist Germanist, Kulturwissenschaftler, Philosoph sowie Literaturvermittler in Linz und Berlin.

Leben

Hainz lehrte und forschte an den Universitäten von Wien, Temeswar, Jassy und Trondheim. Er ist Humboldtianer, ferner u.a. Mitglied der Northeastern Language Association (NEMLA). Früher akademischer Schüler, später Mitarbeiter von Professor Wendelin Schmidt-Dengler. Derzeit arbeitet er an einem Friedrich Gottlieb Klopstock-Projekt und lehrt an der Freien Universität Berlin mit dem Fachgebiet Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft.

Hainz ist vor allem im Bereich der Literaturtheorie und ihres Verhältnisses zu Literatur, Poetik und Philosophie bzw. Theologie tätig. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Paul Celan und Rose Ausländer, an deren historisch-kritischer Edition er beteiligt ist, Klopstock sowie Theodor W. Adorno, Peter Szondi und die Dekonstruktion Jacques Derridas. Das spiegelt sich in seinem Stil, der Erkenntnismedium ist, also die literaturtheoretische Würdigung des Sprachlichen im eigenen Theorie-Text auch aktualisiert, etwa in poetischen Mitteln, aber auch darin, manchmal ein Thema in mehreren Essays, die einander ergänzen, zu behandeln, dem Begriff der Konstellation verpflichtet.

Ebenso forscht Hainz über Randzonen, d.h. Übersetzungsfragen, aber auch wenig beachtete Autoren wie Leopold von Sacher-Masoch, Alfred Margul-Sperber sowie den Philosophen Constantin Brunner. Seine interdisziplinären Arbeiten führen dabei oft zu überraschenden literarisch-geistesgeschichtlichen Verwandtschaften. So verknüpfte er in seinen Arbeiten über Klopstock die Theologie mit Poiesis und Metaphysik in einem Schöpfungs-Polylog. Auf Basis dieser Reflexionen hat Hainz auch in (tages-)politische Fragen interveniert.

In der Czernowitz- und Bukowina-Forschung vertritt Hainz einen in diesem Kontext neuen Begriff der Multikulturalität aus der Differenz. Im Bereich der Übersetzungstheorie wurde sein Band Vom Glück sich anzustecken intensiv diskutiert und von Modern Austrian Literature als „beyond praise“ eingeschätzt.[1].

Bücher

  • Entgöttertes Leid. Zur Lyrik Rose Ausländers unter Berücksichtigung der Poetologien von Theodor W. Adorno, Peter Szondi und Jacques Derrida. Dissertation, Wien 2000, Tübingen: Niemeyer 2006 (Conditio Judaica), ISBN 978-3484651654
  • Masken der Mehrdeutigkeit. Celan-Lektüren mit Adorno, Szondi und Derrida. Braumüller, Wien 2003, ISBN 3-7003-1454-X
  • als Herausgeber: Heilige vs. unheilige Schrift. In: TRANS · Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften, N.r 16/2005
  • mit Andrei Corbea-Hoisie und George Gutu (Hrsg.): Stundenwechsel. Neue Lektüren zu Rose Ausländer, Paul Celan, Alfred Margul-Sperber und Immanuel Weißglas. Hartung-Gorre Verlag, Konstanz 2002, ISBN 3-89649-796-0
  • als Herausgeber: Vom Glück sich anzustecken. Möglichkeiten und Risiken im Übersetzungsprozess. Braumüller, Wien 2005, ISBN 3-7003-1524-4
  • mit Edit Király und Wendelin Schmidt-Dengler (Hrsg.): Zwischen Sprachen unterwegs. Praesens Verlag, Wien 2006, ISBN 3-7069-0361-X
  • als Herausgeber: Heilige versus unheilige Schrift. Wien: Passagen 2010 (Passagen Philosophie), ISBN 9783851658804
  • Bió-graphie. Drei Essays zu (Papier-)Bögen. Wien, St. Wolfgang: Edition Art Science 2009 (=Schnittstellen, Bd 7), ISBN 978-3-902157-15-7
  • Paul Celan. Fadensonnen, -schein und -kreuz. Hamburg: Dr. Kovac 2009 (=POETICA, Bd 106), ISBN 978-3-8300-4605-9
  • mit Clemens Stepina (Hrsg.): Identität und Integration. Rose Ausländer als Dichterin. Wien, St. Wolfgang: Edition Art Science 2009 (=Schnittstellen, Bd 7), ISBN 978-3-902157-80-5

Literatur

  • Vincent Kling: Martin A. Hainz, ed., Vom Glück sich anzustecken. In: Modern Austrian Literature, Vol.39·2, 2006, S.102-106.
  • F[rançoise] Lartillot: Martin Hainz – Masken der Mehrdeutigkeit. In: Études Germaniques, Nr 59 (2004) · 1, S.167
  • Klaus Werner: Hainz, Martin: Masken der Mehrdeutigkeit. In: Germanistik, Bd 42, 2001 · 3/4, S.842-843

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vincent Kling: Martin A. Hainz, ed., Vom Glück sich anzustecken. In: Modern Austrian Literature. Band 39·2, 2006, S. 102–106, S.106
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Martin A. Hainz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.