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Marius Müller-Westernhagen

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Marius Müller-Westernhagen, 2014
Marius Müller-Westernhagen auf der Berlinale 2008

Marius Müller-Westernhagen (* 6. Dezember 1948 in Düsseldorf), später auch nur Westernhagen, ist ein deutscher Rock-Musiker und Schauspieler. Mit rund 11,2 Millionen verkauften Tonträgern (im Juli 2010) gilt er als einer der erfolgreichsten deutschen Musiker.[1] Sein Vater war der Schauspieler Hans Müller-Westernhagen.

Leben und Karriere

Familie

Marius Müller-Westernhagen wuchs zusammen mit seiner zwei Jahre älteren Schwester Christiane im linksrheinischen Stadtteil Heerdt auf. Sein Vater Hans war Mitglied des Ensembles des Düsseldorfer Schauspielhauses zur Zeit des Intendanten Gustaf Gründgens; er starb am 18. Dezember 1963 im Alter von 44 Jahren. Seine Mutter war die Angestellte Liselotte Müller-Westernhagen, die 1999 starb. Das schwierige Verhältnis von Mutter und Sohn sowie der frühe Verlust des Vaters waren immer wieder Gegenstände seiner Liedtexte (wie in Was Du … aus dem Album In den Wahnsinn). Erst in den 1990er Jahren kam es zur Versöhnung. Liselotte Müller-Westernhagen ist auch im Film Keine Zeit zu sehen.

1988 heiratete Marius Müller-Westernhagen das Fotomodell Romney Williams aus New York, die aus erster Ehe den Sohn Giulio hat. Das Paar trennte sich 2013.[2] Müller-Westernhagen hat aus der früheren Beziehung mit der Schauspielerin und Fotografin Polly Eltes die gemeinsame Tochter Sarah („Mimi“), britisches Model und Sängerin in einer Rockband.[3]

Auf seiner Tour 2016 wurde Westernhagen von der südafrikanischen Sängerin und neuen Freundin Lindiwe Suttle begleitet, die auf der im Oktober 2016 erschienenen Platte Westernhagen MTV Unplugged beim Song Luft um zu atmen zu hören ist.[4] Das Paar heiratete im Juli 2017 standesamtlich in Berlin.[5]

Die ersten künstlerischen Schritte

Noch vor dem Tod seines Vaters hatte der 14-jährige Marius seinen ersten Auftritt in dem Fernsehfilm Die Höhere Schule nach Scholem Alejchem unter der Regie von Wilhelm Semmelroth. Die erste Gage wurde vom DEG-Fan umgehend in eine Eishockey-Ausrüstung investiert. Marius Müller-Westernhagen entschied sich, beim Schauspiel zu bleiben. 1965 übernahm er die Sprechrolle für die Hauptfigur bei der WDR-Hörspiel-Produktion von Wickie und die starken Männer.[6]

In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre widmete sich Müller-Westernhagen der Musik, brachte sich selbst das Gitarrenspiel bei und begann eine klassische Gesangsausbildung. Stimmlich erreichte er bereits die „Shouterqualität“, die sein gesangliches Markenzeichen wurde und an Steve Marriott von der damals sehr populären Band The Small Faces erinnerte. In der damals sehr lebendigen Düsseldorfer Musikszene brachte er es Ende der 1960er mit seiner Band Harakiri Whoom bereits zu lokaler Bekanntheit. Mit dem im Jahr 1978 erschienenen Titel Mit 18 thematisierte er diese musikalische Jugendzeit (Textzeile: „Mit 18 rannt’ ich in Düsseldorf rum – war Sänger in ’ner Rock’n Roll Band“). Mit dem Namen der Band entstand 1968 auch ein Film, eine Politsatire, die zum Skandal geriet und zunächst nicht ausgestrahlt wurde.[7][8] Nach Auflösung von Harakiri Whoom widmete Müller-Westernhagen sich der Tätigkeit als Theaterschauspieler, Musiker und Journalist.

Anfang der 1970er Jahre zog Müller-Westernhagen mit seiner Lebensgefährtin, der 17 Jahre älteren Schauspielerin Katrin Schaake, nach Hamburg-Pöseldorf.[9] Häufig war er Gast in der Künstler-Wohngemeinschaft Villa Kunterbunt in Hamburg-Winterhude, in der damals unter anderem Otto Waalkes, Udo Lindenberg und Willem wohnten.[10] 1972 brachte er für die ZDF-Satiresendung Express das Lied Gebt Bayern zurück an die Bayern in Anlehnung an Paul McCartneys Give Ireland Back to the Irish auf den Markt. Nach massiven Protesten wurde die Single von der Plattenfirma vom Markt genommen. In Roland Klicks Film Supermarkt synchronisierte er den Hauptdarsteller und steuerte das Stück Celebration für den Soundtrack unter dem Namen Marius West bei. Während der Arbeiten zum Film lernte er den Produzenten Peter Hesslein kennen.

1974 unterzeichnete er einen Plattenvertrag bei Warner Music. Sein Debüt-Album Das erste Mal wurde von Peter Hesslein im Oktober 1974 produziert und Anfang 1975 veröffentlicht. Es war kommerziell nicht erfolgreich. Die ARD strahlte im selben Jahr unter dem Titel Es geht mir wie dir eine Dokumentation über den jungen Sänger aus, in der Müller-Westernhagen und einige ihm nahestehende Personen, wie seine Mutter und seine Lebensgefährtin, dem Moderator Reinhard Münchenhagen Fragen über sein Leben und seine Musik beantworten.

Die ersten größeren Erfolge

Sein Durchbruch als Filmschauspieler gelang Marius Müller-Westernhagen mit dem 1976 gedrehten Film Aufforderung zum Tanz als „Theo Gromberg“. Die Geschichte um die Fernfahrer Gromberg und Goldini (der Italiener Goldini wurde vom späteren Lindenstraßen-Darsteller Guido Gagliardi verkörpert) fand 1980 ihre bedeutend erfolgreichere Fortsetzung im Kino-Film Theo gegen den Rest der Welt. Dieser Film unter der Regie von Peter F. Bringmann wurde zum erfolgreichsten Film des Jahres und mit fast drei Millionen Zuschauern auch einer der kommerziell erfolgreichsten deutschen Nachkriegsfilme überhaupt. Im selben Jahr erhielt Müller-Westernhagen den Ernst-Lubitsch-Preis für seine darstellerische Leistung. Zu dieser Zeit befand sich Müller-Westernhagen auf dem Höhepunkt seines schauspielerischen Ruhms.

Neben den Musikalben nahm Westernhagen, der in jungen Jahren mehrfach für den Hörfunk als Hörspielsprecher tätig war, Tonträger mit gesprochenen Texten auf, einmal Texte von Wolfgang Borchert, dann das musikalische Märchen Peter und der Wolf und Die Geschichte von Babar, dem kleinen Elefanten von Francis Poulenc.

Nach zwei weiteren erfolglosen LPs bekam seine musikalische Karriere mit dem 1978 erschienenen Album Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz Aufwind. Es entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Produzenten und Bassisten Lothar Meid, erreichte hohe Verkaufszahlen und verkaufte sich bis heute über 1,5 Millionen Mal.

Als Musiker fiel er zunehmend durch häufig sehr provokante Texte auf. Das nach Müller-Westernhagens Darstellung gesellschaftskritisch gemeinte[11] Lied Dicke, in dem Westernhagen auf Diskriminierung aufmerksam machen und „den Leuten“ „einen Spiegel vorhalten“ wolle,[12][13][14] indem er Beleidigungen, Vorurteile und Klischees aneinanderkettete,[14] wurde von vielen so interpretiert, als wolle er sich diese Ansichten zu eigen und sich über fettleibige Menschen lustig machen, sodass einige Radiosender es nicht spielten.[15] In einem anderen Titel thematisierte er die damalige Hysterie um die RAF-Terroristen (Grüß mir die Genossen). An den massiven Erfolg des Pfefferminz-Albums konnte er einige Jahre nicht mehr anschließen, obwohl die Nachfolge-LPs Sekt oder Selters (1980) und Stinker (1981) kommerziell erfolgreich waren.

1981 nahm er das Titellied für den Tatort-Krimi „Grenzgänger“ mit Götz George (Schimanski) Hier in der Kneipe fühl ich mich frei auf. Zu dieser Zeit startete Müller-Westernhagen sehr erfolgreiche Tourneen.

Die 1980er Jahre: Imagewechsel und Experimente

Zwischen 1982 und 1986 erschienen fünf Alben, auf denen teilweise mit Synthesizern experimentiert wurde und auf denen Müller-Westernhagen auch Mackie Messer von Brecht und Weill coverte (zu hören auf Die Sonne so rot von 1984).

Zu seiner erfolgreichsten Veröffentlichung wurde in dieser Zeit das Album Laß uns leben (erschienen 1985), eine Zusammenstellung von Balladen seiner bis dahin veröffentlichten LPs.

In dieser Zeit wirkte Müller-Westernhagen beim Projekt Band für Afrika mit. Außerdem absolvierte er zu den Alben recht erfolgreiche Tourneen. Hier erarbeitete er sich den Ruf eines exzellenten Live-Künstlers. Auch trat er in den 1980er Jahren mehrmals beim Festival Rock am Ring auf.

Bei den Dreharbeiten zum Kinofilm Der Schneemann (Regie: Peter F. Bringmann) verliebte sich Müller-Westernhagen in die britische Schauspielerin Polly Eltes, mit der er 1985 Tochter Sarah, genannt Mimi, bekam.

1988 heiratete er das Model Romney Williams, die einen Sohn aus einer früheren Beziehung mit in die Ehe brachte und mit der er bis Ende 2013 zusammenlebte.

Die bessere private Verbindung fand ihren Ausdruck auch in seinem künstlerischen Schaffen. Seinen Schauspielberuf ließ er 1987 nach der Blumenberg-Produktion Der Madonna-Mann hinter sich und produzierte das Album Westernhagen, mit dem er sich vom Image des burschikosen Pöblers „Marius“ verabschiedete und nunmehr zum gut gekleideten, adretten und arrogant wirkenden „Westernhagen“ geriet, was bei vielen Fans der ersten Stunde zu Irritationen führte. Auch „Müller“ mit Bindestrich tilgte er mit diesem Album aus seinem Namen. Der Imagewechsel brachte ihm zuweilen den Ruf als „Armani-Rocker“ ein.[16][17][18]

Das Album wurde viel beachtet und enthält neben den bekannten Liedern Ganz und gar und Weißt Du, dass ich glücklich bin den Song Freiheit, der inspiriert durch die Französische Revolution entstand[19] und 1989 unbeabsichtigt zu einer Hymne der deutschen Wiedervereinigung wurde.[20]

Die 1990er Jahre: Zurück auf der Erfolgsspur

Nach der Hochzeit mit Romney Williams entstand 1989 das 13. und bis dahin erfolgreichste Album Halleluja, das den Sprung von Null auf Platz eins der Musikmarkt-Hitparade schaffte. Es folgten 50 ausverkaufte Konzerte und eine Million verkaufte Tonträger in nur einem Jahr. Außerdem trat Westernhagen innerhalb der Tour zum ersten Mal in der DDR auf. Im Frühjahr 1990 fand ein Konzert in der Ost-Berliner Werner-Seelenbinder-Halle statt. Das Abschlusskonzert der Tournee fand im Gelsenkirchener Parkstadion statt.

Im Dezember 1990 erschien das Doppelalbum Westernhagen live, dessen Aufnahmen während der Halleluja-Tour in den Dortmunder Westfalenhallen entstanden. Bis heute wurden davon mehr als 1,5 Millionen Einheiten verkauft, wofür es dreimal mit Platin ausgezeichnet wurde. Das dazugehörige Live-Video wurde ebenfalls zu einem Kassenschlager.

1992 nahm er in den Londoner Metropolis Studios, diesmal als Produzent allein in der Verantwortung, das Album Jaja auf. Die Tournee zu diesem Album führte ihn nicht nur durch die größten Hallen der Bundesrepublik, sondern auch – als ersten deutschen Künstler – durch große Fußballstadien. Ein Jahr später wurde Jaja doppelt mit Platin geehrt. Westernhagen wurde 1993 mit drei Echo-Auszeichnungen (Künstler des Jahres, Musikvideo des Jahres, Produzent des Jahres), dem Silver Screen Award für das Musikvideo Krieg und mit dem Bambi in der Kategorie Pop geehrt.

1994 erschien das Album Affentheater. Es wurde in Großbritannien produziert, diesmal mit Pete Wingfield als Co-Producer. Für das Album lagen 700.000 Vorbestellungen vor, und es erreichte auf Anhieb Platz 1 der Verkaufshitparade. Obwohl von den Medien inzwischen zum „Armani-Rocker“ stilisiert und als mehrfacher Millionär ausgemacht, galt er bei den Fans weiterhin als Kumpeltyp. Die Tournee zum Album (Affentour) führte ausschließlich durch Stadien. Die fünfzehn Konzerte wurden von dem Dokumentarfilmer D. A. Pennebaker und dessen Partnerin Chris Hegedus für die Leinwand festgehalten.

Im Gegensatz zum Erfolg der Tourneen geriet der Tourfilm Keine Zeit jedoch zum Flop. Trotz Kritikerlob wurde das Werk angesichts leerer Kinosäle oft schon nach zwei Wochen aus den Programmen genommen.

1998 erschien Radio Maria mit zwölf neuen Songs, die im italienischen Refugium der Westernhagens vorproduziert wurden. Dort streute ein religiöser Sender die Gebete der Gläubigen in die Studioanlage ein, daher der Titel.

Auch dieses Album erreichte Platz 1, Gold und Platin bei Auslieferung und in der Folge eine Tournee der Superlative, die zu einer Abschiedstour werden sollte. Von Westernhagen und einem internationalen Team in eineinhalbjähriger Vorbereitungszeit erarbeitet, wurden ein riesiger beweglicher Monitor-Satellit, auf dem eigens für die Songs interpretierendes Filmmaterial lief, Lichtdesign von Patrick Woodroffe, eine 570 Tonnen schwere Bühne mit langen Catwalks sowie eine Tonanlage mit 200.000 Watt präsentiert.

Mit dem letzten Konzert der Tournee in Hamburg vor über 100.000 Zuschauern erklärte Müller-Westernhagen seinen vorläufigen Abschied von den Stadion-Bühnen. In einem Stern-Interview gab Westernhagen zu Protokoll, er könne sich mit dem „PR-Gewese“ nicht mehr identifizieren, und dass es definitiv keine Stadion-Tour mehr geben werde.

Im Herbst 2000 erschien die Best-of-Kopplung So weit … in einfacher sowie in XL-Version – 18 bzw. 29 Titel. Auch diese Veröffentlichung wurde ein großer Erfolg.

Die 2000er Jahre

Marius Müller-Westernhagen auf der Berlinale 2010

Für sein gesellschaftspolitisches Engagement[15][21] wurde Marius Müller-Westernhagen vom Bundespräsidenten Johannes Rau das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen und am 4. April 2001 vom Bundeskanzler Gerhard Schröder im Kaisersaal des Hamburger Rathauses überreicht.

Im September 2002 wurde nach einer längeren Kreativpause das in Hamburg vorproduzierte und in Italien aufgenommene Album In den Wahnsinn veröffentlicht, auf dem sich harte Rocksongs mit aggressiven Texten finden. Allerdings konnte dieses Album nicht an frühere Verkaufszahlen anknüpfen.

Im Frühjahr 2005 erschien das Album Nahaufnahme, für dessen Coverfoto unter anderem Karl Lagerfeld verantwortlich zeichnete. Die Songs dieses Albums sind ruhig gehalten, die Texte eher nachdenklich. Wie bereits bei In den Wahnsinn bleiben auch die Verkaufszahlen von Nahaufnahme hinter früheren Erfolgen zurück. Es erreichte lediglich einfachen Goldstatus für 100.000 verkaufte Exemplare.

Dieses Album nahm Müller-Westernhagen zum Anlass, im Spätsommer 2005 sein Comeback auf der Bühne zu feiern. Gegenüber seinen letzten Touren spielte er dieses Mal nicht in Stadien, sondern in Hallen. Auf dieser Tour arbeitete er wieder mit bewährten Weggefährten zusammen, wie dem Gitarristen Jay Stapley und dem Keyboarder Helmut Zerlett.

Trotz des im Vorfeld in zahlreichen Internet-Foren geäußerten Unmuts über die hohen Ticketpreise (inklusive Gebühren im Schnitt etwa 70 Euro für Stehplatzkarten) sahen über 250.000 Zuschauer die Konzerte der fast ausverkauften Nahaufnahme-Tour.

2005 warb Müller-Westernhagen in einer Plakat- und Anzeigenkampagne der Deutschen Steinkohle AG für die Kohleförderung.[22]

Im Herbst 2006 erschien die dazugehörige Live-DVD Wenn das Licht auf dich fällt, die später eine Goldauszeichnung erhielt. Die DVD wurde erstmals von Edel Music herausgegeben, nachdem der Vertrag von Müller-Westernhagen mit seinem alten Label Warner nach 32 Jahren Zusammenarbeit ausgelaufen war und auf beiderseitigen Wunsch nicht verlängert wurde. Unter demselben Titel erschien eine limitierte so genannte earBOOK-Ausgabe, die zwei CDs, zwei DVDs und ein großformatiges Buch umfasst.

Anlässlich seines 60. Geburtstags gab Westernhagen am 18. Dezember 2008 unter dem Motto Lasst uns leben, lasst uns lieben, lasst uns feiern in der KölnArena ein großes Jubiläumskonzert. Ein Zusatzkonzert fand am Folgetag an gleicher Stelle statt, zwei weitere folgten in Hamburg und Berlin.

Ab 2009

Am 23. Oktober 2009 erschien mit Williamsburg nach über vier Jahren wieder ein Album mit neuen Stücken, mit dem Westernhagen an seine Blues-Wurzeln anknüpfte. Er hatte es Anfang des Jahres 2009 im gleichnamigen New Yorker Stadtteil mit namhaften amerikanischen Musikern – beispielsweise Larry Campbell, Peter Stroud (Gitarre) oder Andy Newmark und Shawn Pelton (Schlagzeug) – aufgenommen. Veröffentlicht hat er das Album in Eigenregie, ohne Plattenfirma. Das Werk stieg auf Platz 2 in die Hitparade ein.

Im Oktober 2010 startete er in Mannheim eine aus zehn Konzerten bestehende Tournee. Seine Begleitband bestand aus Brad Rice (Gitarre), John Conte (Bass), Aaron Comess (Schlagzeug), Markus Wienstroer (Gitarre, Geige), Alan Clark (Keyboard, Hammondorgel), Frank Mead (Saxophon, Harmonika, Percussion, Flöte), Della Miles (Background-Gesang) sowie dem Background-Sänger Ron Jackson.[23] Die Eintrittskarten für die einzelnen Konzerte kosteten bis zu 95 Euro. Dementsprechend schleppend lief der Vorverkauf. Einige Konzerte waren nur zu 70 % ausgelastet, andere aber ausverkauft. Das Abschlusskonzert der Tournee fand am 25. Oktober 2010 in der O2 World Hamburg statt.

Im Herbst 2011 veröffentlichte Westernhagen ein Livealbum zur Tournee 2010, Hottentottenmusik, das in der Musikkritik großen Zuspruch fand. Ab dem 11. September 2012 fand eine aus neun Konzerten bestehende Tournee statt, die den Künstler erstmals nach Österreich und in die Schweiz führte.

Am 25. April 2014 veröffentlichte Westernhagen erstmals seit vier Jahren wieder ein Studioalbum mit dem Namen Alphatier, das er vor der Veröffentlichung auf einer kleinen Clubtournee vorgestellt hatte. 2015 folgte eine Tour durch die großen Hallen Deutschlands.

2016 feiert Westernhagen sein 50-jähriges Jubiläum als Musiker. Am 28. Oktober 2016 veröffentlichte Westernhagen ein MTV Unplugged Konzert. Der Auftritt fand auf der Berliner Volksbühne mit anderen Gastmusikern wie Udo Lindenberg statt. Die Regie für das Livevideo übernahm Fatih Akin.[24]

Im Zuge der Antisemitismus-Debatte um die Echoverleihung 2018 kündigte Westernhagen an, seine bisher erworbenen sieben Echos aus Protest zurückzugeben.

Diskografie

Studioalben Marius Müller-Westernhagen/Diskografie

Filmografie

Als Schauspieler

Als Synchronsprecher

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

  • Müller-Westernhagen, Marius. Mein Herz, Dein Blut. Steidl Verlag, Göttingen 2003, ISBN 978-3-88243-840-6.
  • Versuch dich zu erinnern. Marius Müller-Westernhagen im Gespräch mit Manfred Bissinger. Fotografien von Dieter Eikelpoth. Steidl Verlag, Göttingen 2004, ISBN 978-3-88243-790-4.
  • Wenn das Licht auf Dich fällt. Westernhagen in concert 2005. Edel-Records, Hamburg 2007, ISBN 978-3-940004-45-1.

Weblinks

 Commons: Marius Müller-Westernhagen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Grönemeyer hat die meisten. In: Badische Zeitung, 3. Juli 2010. Abgerufen am 23. März 2014.
  2. Trennung im Hause Westernhagen. In: Süddeutsche.de, 23. März 2014. Abgerufen am 23. März 2014.
  3. Markus Hesselmann: In ihrem Revier. In: Der Tagesspiegel, 14. März 2008. Abgerufen am 23. März 2014.
  4. Tour 2016 mit Partnerin Lindive Suttle
  5. http://www.t-online.de/unterhaltung/stars/id_81711184/heimliche-hochzeit-bei-marius-mueller-westernhagen.html
  6. Wickie und die starken Männer, MCDP International Publishing, 14. Oktober 2008; abgerufen 4. Januar 2015.
  7. Jürn Kruse: Marius Müller-Westernhagen wird 70: Wir haben ihm kein Denkmal gebaut. In: Die Tageszeitung: taz. 2018-12-06 ISSN 0931-9085 (https://www.taz.de/!5553561/).
  8. CINEMA online: Zehn Fakten über Marius Müller-Westernhagen. Abgerufen am 22. Januar 2019.
  9. Hannes Rossacher (Regie): Die Besten im Westen. Marius Müller-Westernhagen. Dokumentation, 2008, 45 Min., Produktion: WDR, Erstausstrahlung am 21. November 2008.
  10. Günter Fink: Otto – der wandelnde Ostfriesenwitz wird Sechzig. In: Die Welt, 12. Juli 2008. Abgerufen am 23. März 2014.
  11. Pfefferminz unplugged (Memento vom 17. April 2017 im Internet Archive) – Marius Müller-Westernhagen zu Gast im MDR Kultur-Café auf mdr.de, 7. November 2016, abgerufen am 16. April 2017
  12. Ingolf Rosendahl: Westernhagen: „Ich wollte zur Musik zurück“, Interview in der Hannoverschen Allgemeinen auf haz.de, 21. September 2012, abgerufen am 16. April 2017
  13. Joachim Schmitz: Marius Müller-Westernhagen spielt „Dicke“ nicht mehr, Neue Osnabrücker Zeitung (noz.de), 27. Juni 2015, abgerufen am 16. April 2017
  14. 14,0 14,1 Steve Lake: Marius Müller-Westernhagen, musikexpress, 2. Oktober 1981
  15. 15,0 15,1 Andreas Borcholte: Ein Orden für den Angepassten, Spiegel-Online, 3. April 2001, abgerufen am 16. April 2017
  16. Vom Pfefferminzprinz zum Armani-Rocker, ndr.de, 5. April 2017, abgerufen am 17. April 2017
  17. Dorit Koch (dpa): Vom Kumpel zum Armani-Rocker, mittelbayerische.de, 3. Dezember 2013, abgerufen am 17. April 2017
  18. Eric Pfeil: Wen genau lieben diese Menschen so? faz.de, 16. September 2012, abgerufen am 17. April 2017
  19. Rudi Novotny: „Möchte nicht mit Nationalspielern tauschen“, Interview in der Frankfurter Rundschau, 11. Oktober 2013, abgerufen am 17. April 2017
  20. Westernhagen – Freiheit ist das Einzige, was zählt, rbb/ARD, 24. November 2016, abgerufen 17. April 2017
  21. Bundesverdienstkreuz für den Deutschrocker. Auf: laut.de, 3. April 2001, abgerufen am 15. April 2017
  22. Miriam Bunjes: Staat subventioniert Marius. In: taz, 6. August 2005
  23. Marius Müller-Westernhagen im September 2012 auf Tour (Memento vom 2. Januar 2017 im Internet Archive), abgerufen am 2. Januar 2017
  24. Akin verfilmt Konzert von Westernhagen, NDR, 7. November 2016, abgerufen am 9. November 2016
  25. synchronkartei.
  26. SWR3-Lifetime Award 2016

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