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Marion Pritchard

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Marion Pritchard (geb. 7. November 1920 in Amsterdam; gest. 11. Dezember 2016) war eine US-amerikanische Judenretterin niederländischer Herkunft. Sie hat während des Zweiten Weltkrieges etwa 150 niederländische Juden vor dem Tod bewahrt.

Leben

Um jüdische Landsleute in den Niederlanden vor der Ermordung durch die Nazis zu bewahren, schreckte Marion Pritchard nicht einmal vor Mord zurück. Ende 1944 hatte ein niederländischer Kollaborateur der Deutschen bei einem nächtlichen Überraschungsbesuch das Versteck einer jüdischen Familie unter der Obhut von Pritchard entdeckt. Die damals 24-Jährige griff zu einem in der Wohnung verborgenen Revolver und erschoss den Mann. Da dieser allgemein verhasst war, konnten Pritchard und ihre Helfer die Tat vertuschen.

Als Marion Philippina van Binsbergen 1920 in Amsterdam geboren, erlebte sie 1940 den Einmarsch der Deutschen und ab Anfang 1942 die verschärfte Verfolgung der niederländischen Juden mit. Die brutale Misshandlung jüdischer Kinder durch die deutschen Besatzer bewegten die junge Frau dann im Frühjahr 1942 zu einem höchst riskanten Engagement als Retterin. Die damalige Sozialarbeiterin registrierte jüdische Kinder auf ihren Namen, besorgte falsche Papiere und Lebensmittelkarten sowie Verstecke.

Insgesamt hat Pritchard nach eigenen Schätzungen 150 Juden gerettet. Sie hielt ihre Aktivitäten sogar vor den Eltern und ihrem jüngeren Bruder geheim. Erst nach Kriegsende brach sie ihr Schweigen. Sie hat 1945-46 zunächst für die «United Nations Relief and Rehabilitation Administration» gearbeitet und lernte an einem DP Camp in Bayern ihren zukünftigen Mann kennen, den amerikanischen Arzt Anton Pritchard. Mit diesem ging sie 1947 in die USA und begann eine Karriere als Psychoanalytikerin.

Pritchard wurde 1981 von Yad Vashem als «Gerechte der Nationen» anerkannt und hielt in den folgenden Jahre Vorträge über ihr Wirken als Retterin.

Weblinks

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