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Marie Louise Stern-Lordian

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Marie Louise Stern-Lordian, geborene Sender (geb. 1911 in Saarbrücken; gest. unbekannt) war eine jüdische Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus. Sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Rechtsanwältin in den Vereinigten Staaten und Belgien

Leben

Marie Louise Sender wuchs als Tochter einer jüdischen Familie in Saarbrücken auf. Nach dem Abschluss der Schule studierte sie in Genf. 1933 heiratete sie Peter August Stern, den damaligen Chefredakteur des Saarbrücker Abendblattes. Auf Grund der antisemitischen Einstellung des Aufsichtsrates dieser Zeitung verlor ihr Mann seine Arbeit.

Gemeinsam gründeten die beiden den Westland-Verlag und gaben die Wochenzeitung Westland, ein radikaldemokratisches Blatt, heraus, das dem aufkeimenden Nationalsozialismus ablehnend gegenüberstand. Formal hatte Marie Louise Stern nur einen Anteil von 2,5 % am Verlag, da sie nicht mehr Einwohnerin des Saargebietes war. Marie Louise Stern engagierte sich als Redakteurin sowohl bei Westland als auch dem Nachfolgeblatt Grenzland, das ab 1934 erschien. Zudem engagierte sie sich als Fluchthelferin für Hitlergegner aus dem Dritten Reich, die sie mit dem Fahrrad ins Saargebiet eskortierte, unter anderem half sie Wilhelm Sollmann über die Grenze zu gelangen. Dabei verkleidete sie sich als „arisches“ Mädchen. Ein Foto von ihr wurde sogar im Völkischen Beobachter mit der Bildunterschrift „Ein deutsches Mädel von der Saar“ veröffentlicht.

Nach der Saarabstimmung floh sie gemeinsam mit ihrem Mann nach Paris. Dort unterstützte sie die verlegerische Tätigkeit ihres Mannes finanziell, da sie eine Anstellung als Direktionssekretärin in einem Pariser Unternehmen fand. Nach Beginn des Westfeldzuges wurde Stern in Gurs interniert, jedoch auf Grund der französischen Staatsbürgerschaft ihrer Eltern wieder freigelassen. Sie organisierte dann die Flucht zusammen mit ihrem Mann nach New York City. In den Vereinigten Staaten arbeitete sie als Sekretärin für Boujoirs & Chanel und blieb nach Kriegsende in New York. Dort überraschte sie am 4. April 1947 die Nachricht vom Tod ihres Mannes, der unter Multipler Sklerose litt. Dieser war zurück nach Deutschland gereist, um sich beim Wiederaufbau zu engagieren. Lediglich zur Beerdigung kehrte sie kurz nach Saarbrücken zurück. Wieder in den Vereinigten Staaten studierte sie Jura an der New York Law School und arbeitete als Anwältin.[1]

1965 heiratete sie den belgischen Diplomaten Walter Lordian, der Botschafter bei den Vereinten Nationen war. Gemeinsam mit ihrem Mann wohnte sie in Brüssel und Washington, D.C. und arbeitete weiter als Rechtsanwältin.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Justia.com. Abgerufen am 1. September 2012.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Marie Louise Stern-Lordian aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.