Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Margot Frank

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Margot Frank (1941)
Grabstein für Margot und Anne Frank auf der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen

Margot Betti Frank (geb. 16. Februar 1926 in Frankfurt am Main; gest. Anfang März 1945 im KZ Bergen-Belsen) war ein ursprünglich aus Deutschland stammendes jüdisch-niederländisches Opfer des Holocaust. Sie ist bekannt geworden als die drei Jahre ältere Schwester von Anne Frank durch deren berühmtes Tagebuch.

Leben

Margot Frank wurde als erstes Kind ihrer Eltern Otto Frank und Edith Frank-Holländer geboren. Den Namen Betti erhielt sie in Erinnerung an die früh verstorbene Schwester ihrer Mutter.[1]

In Frankfurt besuchte Margot zunächst die Ludwig-Richter-Schule, später die Varrentrapp-Schule, und erhielt zusätzlich jüdischen Religionsunterricht.[2]

Die Familie Frank siedelte nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 im Jahr 1934 von Frankfurt in Deutschland nach Amsterdam in den Niederlanden in eine Wohnung am Merwedeplein 37 im Stadtteil Rivierenbuurt (deutsch: Flussviertel) über. Margot besuchte die nahe gelegene öffentliche Schule in der Jekerstraat.[2] Nach der Besetzung der Niederlande im Zweiten Weltkrieg durch die Deutschen 1940 gingen Margot und Anne auf dem jüdischen Lyceum zur Schule, nachdem es für Juden verboten wurde, nicht-jüdische Schulen zu besuchen.

Margot Frank wurde durch viele Überlebende als die perfekte Tochter beschrieben. Sie war brav, ruhig und bekam gute Zensuren in der Schule. Sie hatte den Plan, nach dem Krieg ins damalige Mandatsgebiet Palästina auszuwandern, um dort Hebamme zu werden.

Bald nach der Besetzung der Niederlande begann Otto Frank im Hinterhaus der von ihm vormals geleiteten niederländischen Niederlassung der Opekta-Werke ein Versteck für seine Familie und die befreundete Familie van Pels vorzubereiten.

Am 5. Juli 1942 erhielt Margot einen Aufruf, um sich zum Transport in ein Arbeitslager nach Deutschland zu melden. Die Familie tauchte daraufhin am folgenden Tag in ihr Versteck unter, Familie van Pels folgte später, einige Monate später folgte Fritz Pfeffer, ein Bekannter. Im Versteck wurden die Untergetauchten durch befreundete Mitarbeiter aus dem Betrieb versorgt. Margot verhielt sich im Versteck immer sehr ruhig und zurückhaltend, so dass die Helferin Miep Gies später nur über sie sagen konnte: „Sie war anwesend und das war alles“.[3]

Am 4. August 1944 wurde das Versteck entdeckt, entweder durch Verrat oder im Zuge einer anderweitigen Ermittlung wegen Schwarzhandels,[4] und die Untergetauchten wurden verhaftet. Sie wurden zuerst ins Durchgangslager Westerbork gebracht und anschließend mit dem letzten Transport ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort wurden sie voneinander getrennt.

Stolpersteine für Familie Frank in Aachen

Margot und Anne gelangten mit einem weiteren Transport im Oktober 1944 ins KZ Bergen-Belsen. Dort starb Margot im März 1945 einige Tage vor ihrer Schwester und wenige Wochen vor der Befreiung des KZ.

Wie Anne führte Margot während des Krieges ein Tagebuch, dieses wurde aber nicht gefunden.

Würdigung

Vor der Wohnung der Familie Frank am Pastorplatz 1 in Aachen erinnern im Gehweg eingelassene Stolpersteine an das Schicksal der Familie. Ebenso erinnern seit Februar 2015 an ihrem letzten offiziellen Wohnort am Merwedeplein 37 in Amsterdam Stolpersteine an die Familie.[5]

Margot Frank wurde in dem Spielfilm Das Tagebuch der Anne Frank (1959) von Diane Baker und in Anne Frank (2001) von Jessica Manley dargestellt. In den beiden BBC-Produktionen The Diary of Anne Frank wurde sie von Emma Harbour (1987) und Felicity Jones (2001) dargestellt. In dem 2016 erschienenen Film Das Tagebuch der Anne Frank unter der Regie von Hans Steinbichler spielt Stella Kunkat die Margot.

Weblinks

 Commons: Margot Frank – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Anne Frank Stichting – Anne Franks Familie
  2. 2,0 2,1 Carol Ann Lee: Otto Franks Geheimnis. München 2005, ISBN 3-492-04477-8.
  3. Anne Frank Stichting – Die acht Untergetauchten
  4. Dr. Gertjan Broek: anne frank stichting – August 4, 1944. (PDF; 5 S., 158 KB) Anne-Frank-Stiftung, Dezember 2016, abgerufen am 11. April 2017 (englisch).
  5. Anne Frank: Merwedeplein 37, Amsterdam
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Margot Frank aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.