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Margaret Rutherford

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Dame Margaret Rutherford, DBE (* 11. Mai 1892 in London; † 22. Mai 1972 in Chalfont St. Peter, Buckinghamshire) war eine britische Schauspielerin. Ihre Karriere begann sehr spät: Ihren ersten professionellen Bühnenauftritt hatte sie erst im Alter von 33 Jahren, ihren Durchbruch als Theaterschauspielerin erlebte sie erst, als sie bereits älter als 40 Jahre war. Sie wurde vor allem wegen ihres großen komödiantischen Talents bekannt. Neben ihrer Theaterarbeit trat sie ab den 1930er-Jahren in über 50 Film- und Fernsehproduktionen in Erscheinung. Dauerhafte Bekanntheit erlangte sie ab den frühen 1960er-Jahren durch die Darstellung der schrulligen Amateurdetektivin Miss Marple in vier britischen Spielfilmen von Regisseur George Pollock (16 Uhr 50 ab Paddington, Der Wachsblumenstrauß, Vier Frauen und ein Mord, Mörder ahoi!). Für ihre Nebenrolle in dem Spielfilm Hotel International (1963) wurde sie mit dem Oscar und dem Golden Globe Award ausgezeichnet.

Ihr Privatleben war von einer Familientragödie überschattet. Sie war zeitlebens besorgt, psychisch ähnlich instabil wie ihre Eltern zu sein. Erst 1945 heiratete sie ihren Schauspielerkollegen Stringer Davis, der an ihrer Seite in mehreren Filmen auftrat.

Familie

Margaret Rutherfords Leben ist von einem tragischen Mord und Selbstmord überschattet, die sich teils zehn Jahre vor ihrer Geburt ereigneten.

Margaret Rutherfords Eltern, William Rutherford Benn und Florence Nicholson heirateten am 16. Dezember 1882. William Rutherford durchlebte jedoch noch während der ersten Ehewochen eine schwere Depressionsphase und wurde Mitte Januar 1883 erstmals in das „Bethnal House Lunatic Asylum“, eine psychiatrische Anstalt, eingewiesen. Sein Krankheitsblatt hält neben Depressionen auch Erregbarkeit und Wutausbrüche fest.[1] Knapp vier Wochen später hielten die behandelnden Ärzten seinen gesundheitlichen Zustand für so weit gebessert, dass er wieder entlassen werden konnte. Seine Familie hielt es jedoch für ratsam, dass er nicht sofort zu seiner Ehefrau zurückkehrte, sondern sich zunächst einmal gemeinsam mit seinem Vater in Matlock, einem damals beliebten Kurort für Hydrotherapie am südöstlichen Rand des Peak Districts, erholen sollte. Zeitungsberichte aus jener Zeit hielten fest, dass das Verhalten von William Rutherford Benn in der ersten Urlaubswoche keinerlei Hinweise gab, dass er unter psychischen Störungen litt. Gemeinsam mit seinem Vater, dem für seine Armenfürsorge bekannten Reverend Julius Benn, unternahm er lange Spaziergänge und besichtigte die lokalen Sehenswürdigkeiten. Am Morgen des 4. März fand die Pensionsbesitzerin Julius Benn jedoch tot vor, während sein Sohn versucht hatte, sich die Kehle aufzuschneiden. In der anschließenden Untersuchung kam man zu dem Schluss, dass William Benn seinen noch schlafenden Vater mit einem schweren irdenen Nachttopf erschlagen hatte.

Während der Gerichtsverhandlung war die geistige Verwirrtheit von William Benn unübersehbar: Seine Aussagen vor dem Schwurgericht waren zusammenhanglos, den Vorsitzenden adressierte er unter anderem als „Pontius Pilatus“. Am 6. April 1883 wurde er in das Broadmoor Hospital eingewiesen, eine bis heute bestehende, sorgfältig gesicherte psychiatrische Anstalt, in der häufig auch psychisch kranke Straftäter untergebracht wurden.[2] William Benn blieb bis zum 26. Juli 1890 in dieser psychiatrischen Anstalt und wurde dann in die Obhut seiner Frau Florence entlassen. Auf Grund der Bekanntheit seiner Familie - William Benns ältester Bruder John war mittlerweile Parlamentsglied und der Mordfall immer noch im öffentlichen Gedächtnis - änderte das Ehepaar den Familiennamen auf Rutherford.[3]

Margaret Rutherford wurde am 11. Mai 1892 in London geboren, ihre Geburtsurkunde weist ihren Vater als im Indienhandel tätigen Kaufmann aus.[4] Ihre Eltern wanderten wenige Monate nach ihrer Geburt nach Indien aus. Nach den Angaben von Tony Benn, einem bekannten britischen Politiker und Enkel von William Benns ältestem Bruder, arbeitete William Benn dort als Expedient und Gelegenheitsjournalist.[5] Gegen Ende des Jahres 1894 nahm sich Margarets Mutter Florence, die mit einem zweiten Kind schwanger war, das Leben. Im Frühjahr 1895 kehrte William Rutherford mit seiner kleinen Tochter nach Großbritannien zurück und vertraute ihre Erziehung Bessie Nicholson, der Schwester von Florence, an. William Rutherford kehrte zunächst nach Indien zurück, lebte dann für eine Zeit in Paris und wurde 1904, nach seiner Rückkehr nach Großbritannien, erneut in das Broadmoor Hospital eingewiesen. Es ist nicht mehr klärbar, was zu dieser zweiten Einweisung führte.[6]

Kindheit

Die 44-jährige unverheiratete Bessie, die spontan ihre Nichte aufgenommen hatte, lebte zu diesem Zeitpunkt gemeinsam mit ihrem Bruder, dessen fünfjähriger Tochter und zwei Dienstmädchen in Wimbledon, einem Stadtteil von London. Die Familie Benn und die Familie Nicholson waren sich einig, dass Rutherford zu ihrem eigenen Schutz wenigstens vorläufig nichts vom Schicksal ihrer Eltern erfahren sollte. Bis zu ihrem 12. Lebensjahr glaubte Rutherford, Vollwaise zu sein.[7] Sie erhielt zunächst zu Hause Schulunterricht und besuchte ab ihrem achten Lebensjahr die Wimbledon High School. Zu ihren engsten Schulfreundinnen zählte Clarissa Graves, die Schwester des späteren Dichters und Schriftstellers Robert Graves. Die Schulannalen halten auch einen der ersten Auftritte von Rutherford fest: Auf dem jährlichen Schulfest spielte sie auf dem Klavier ein Stück von Cornelius Gurlitt vor. Ihren Wunsch, Schauspielerin zu werden, führt Rutherford jedoch auf eine Theateraufführung im Privatkreis zurück, bei der sie in einer Doppelrolle als böse Fee und Prinz erschien.[8]

Im Frühjahr 1902 fehlte Rutherford ein Halbjahr lang in der Schule. Dies wiederholte sich ein zweites Mal 1904, wo sie nicht nur den größten Teil des ersten Halbjahres, sondern auch des zweiten Halbjahres von der Schule fernblieb. Während es für das erste Fehlen keine Erklärung gibt, steht das zweite Fehlen nach Ansicht von Rutherfords Biografen Andy Merriman in Zusammenhang mit der Entdeckung des Schicksals ihrer Eltern. Die zu dem Zeitpunkt zwölfjährige Rutherford hatte eines Tages die Haustür geöffnet und einem Landstreicher ähnelnden Mann gegenübergestanden, der ihr Grüße von ihrem Vater überbrachte. Auf ihren Hinweis, dass ihr Vater in Indien gestorben sei, hatte er ihr eröffnet, dass er sehr wohl lebe und im Broadmoor Hospital eingesperrt sei. Ihrer Tante blieb darauf nichts anderes übrig, als ihr ihre Familiengeschichte zu erzählen. Margaret Rutherford reagierte auf diese Eröffnung mit einer depressiven Phase. Nach Aussage ihrer engen Freundin Damaris Hayman lebte Margaret danach für längere Zeit in der panischen Angst, dass ihr Vater aus Broadmoor entfliehen und ihr Leid antun könne. Für den Rest ihres Leben beschäftigte sie außerdem die Sorge, sie könne sich mental als ähnlich instabil wie ihr Vater und ihre Mutter erweisen.[9] Öffentlich leugnete Rutherford ihre Lebensgeschichte und hielt noch 1971 in ihrer Autobiografie fest, ihr Vater sei ein

„komplizierter Romantiker [gewesen], der seinen Nachnamen zu Rutherford änderte, weil das für einen Autor der attraktivere Nachname war. Mein Vater starb unter tragischen Umständen kurz nach meiner Mutter und so wurde ich zur Waise.“[10]

Ihre Tante schickte schließlich die 13-jährige Rutherford auf das Mädcheninternat Raven’s Croft in Sussex, wo Rutherford zwar den Unterricht hart fand, sich aber ansonsten wohlfühlte. Auf diesem Internat erhielt Rutherford einen sehr umfassenden Klavierunterricht und es gibt auch sehr gewichtige Indizien dafür, dass Rutherford Sprechunterricht erhielt.

Rückkehr nach London

1911 kehrte Rutherford nach Wimbledon zurück, um wieder bei ihrer Tante zu leben, die mittlerweile alleine lebte und wenig später mehrere Schlaganfälle erlitt, so dass sie auf Rutherfords Hilfe angewiesen war. Rutherford war bereits seit ihrer Schulzeit von dem Wunsch besessen, Schauspielerin zu werden, verdiente ihr Geld jedoch zunächst als private Klavierlehrerin, wofür sie bereits im Internat ein entsprechendes Diplom der Royal Academy of Music erworben hatte.[11] Rutherford erwarb zusätzlich ein Diplom als Sprecherzieherin und gab schließlich sowohl Klavier- als auch Sprechunterricht. Für letzteres interessierten sich nicht nur Schauspielaspiranten: In Großbritannien war korrekt artikuliertes Englisch wesentlich für den gesellschaftlichen Aufstieg, so dass es durchaus üblich war, Sprechunterricht zu nehmen.[12]

Wie weit zu dieser Zeit ein brieflicher Kontakt zu ihrem Vater bestand, ist unklar. 1909 hatte das britische Home Office einen Antrag der Familie Benn abgelehnt, William Rutherford aus Broadmoor zu entlassen. In den Akten steht unter anderem der Vermerk, dass die psychische Stabilität seiner Tochter gefährdet sei, sollte sie mit ihm direkten Kontakt haben.[13] Die Akten geben allerdings auch einen Hinweis, dass William Rutherford seiner Tochter schreiben durfte - allerdings wurden die Briefe vom Personal der Anstalt gegengelesen. William Rutherford drängte zwar immer wieder darauf, seine Tochter zu sehen, allerdings intervenierte die Familie Benn im Interesse Margaret Rutherfords und verhinderte dies.[14] Zu einer persönlichen Begegnung kam es zwischen ihnen nicht mehr. Der mittlerweile auch physisch erkrankte William Rutherford wurde 1921 wegen seines angeschlagenen körperlichen Zustands aus dem weitab von London gelegenen Broadmoor in das „City of London Asylum“, das sich in Kent befand, verlegt. Er erlitt kurz nach der Verlegung zwei Schlaganfälle, zog sich dann noch eine Lungenentzündung zu und starb am 4. August 1921 im Alter von 66 Jahren.[15]

1923 starb schließlich auch Bessie Nicholson. Rutherford investierte ihr Erbe in Schauspielunterricht. Über eine enge Schulfreundin erhielt sie Kontakt zu der legendären Lilian Baylis, die das Old Vic Theatre leitete.[16]

Berufliche Laufbahn

Theaterkarriere

Im September 1925 hatte Margaret Rutherford am Old Vic Theatre ihren ersten professionellen Bühnenauftritt. Sie war zu dem Zeitpunkt 33 Jahre alt. In einem Radiointerview am 31. Mai 1948, das mit dem Titel Es ist niemals zu spät glücklich zu werden angekündigt worden war, erinnerte sich Rutherford an diesen Moment und verband ihn mit ihrem allerersten Theaterauftritt, in dem sie als Kind eine böse Fee spielte:

„Damals war ich fast trunken vor Glück - eine kleine Flamme war in mir entzündet worden und sie blieb brennen bis ich 25 Jahre später auf die Bühne des Old Vic treten durfte. Ich spielte die Zofe an der Seite von Edith Evans, die die Portia im Kaufmann von Venedig gab und ich trug ein wundervolles venezianisches Kleid .. es war für mich Glück jenseits aller Vorstellung und es war umso größer, weil in dieser langen Wartezeit die Flamme zwar nur geglimmt hatte, aber niemals völlig erlosch. Nur eine kleine Flamme, aber für mich ist sie das Symbol von Glück. Sie ist manchmal ganz tief vergraben und muss lange warten, bis sie wieder aufleuchten kann. Dann begegnen wir der richtigen Person, vielleicht einem Freund, vielleicht einem Ehemann oder wir finden die richtige Arbeit... und dann entzündet sie sich wieder und wir sind glücklich. Vielleicht müssen wir lange Phasen von Dunkelheit, von Hoffnungslosigkeit durchleben, damit dies passiert. Aber wenn es dann geschieht, ist es nur um so beglückender.“.[17]

Bis Mai 1926 erschien Rutherford in kleinen Rollen in mehr als einem halben Dutzend Produktionen. Baylis teilte ihr jedoch im Sommer 1926 mit, dass im Ensemble des Old Vic kein Platz mehr für sie sei. Rutherford lebte während der zwei folgenden Jahre wieder ausschließlich von Klavier- und Sprechunterricht, gab aber gleichzeitig ihre Hoffnung auf eine schauspielerische Karriere nicht auf. Im Herbst 1928 engagierte sie ein Theater für eine Zweitbesetzung, was aber letztlich nur zu einem einzigen Auftritt führte. Erst im Frühjahr 1929 wurde sie Mitglied des Grand Theatre in Fulhalm und trat über einen Zeitraum von neun Monaten in nicht weniger als 29 verschiedenen kleinen Rollen auf.[18] In der folgenden Theatersaison engagierte sie das Epsom Little Theatre und 1930 wurde sie von der Oxford Repertoire Company engagiert. 1931 spielte sie in diesem Ensemble als Lady Bracknell in Oscar Wildes Stück The Importance of Being Earnest ihre erste größere Rolle. Zum Ensemble gehörten auch ihr späterer Ehemann Stringer Davis und Joan Hickson, mit der sie eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte.[19] 1932 wurde sie Mitglied des Ensemble der Greater London Players, denen auch Rex Harrison angehörte, aber auch dieses Engagement endete zu Beginn des Jahres 1933.[20] Mittlerweile 40 Jahre alt, hatte sie immer noch große Probleme, ihr Auskommen als Schauspielerin zu finden. Erst 1934, als sie eine kleine tragische Rolle in einem Theaterstück, das im Londoner Westend aufgeführt wurde, fiel ihre schauspielerische Leistung Theaterkritikern auf und wurde positiv kommentiert.[21] Tyrone Guthrie, einer der einflussreichsten britischen Theaterregisseure, engagierte sie für eine Rolle. Erneut erhielt sie positive Besprechungen, allerdings lief das Theaterstück nicht erfolgreich.[22] Rutherford wurde von Guthrie 1935 jedoch ein zweites Mal für eine weitere Nebenrolle in einer Komödie engagiert: Rutherfords Darstellung einer ältlichen Dorfbewohnerin, die zielgerichtet und skrupellos alles tut, damit das Dorffest ein Erfolg wird, wurde erneut von Theaterkritikern positiv besprochen und ihr Kampf mit Rex Harrison um ein Telefon, den Rutherford durch einen Fußtritt für sich entschied, als der komödiantische Höhepunkt des Stücks bezeichnet. Trotz dieser Erfolge hatte Rutherford Mühe, weitere Engagements zu finden.[23]

Filmkarriere

1936 spielte Rutherford als weibliches Mitglied einer Bande von Fälschern in dem Spielfilm Dusty Ermine ihre erste Filmrolle. Der endgültige Durchbruch gelang ihr 1939 mit der Rolle der Miss Prism im Oscar-Wilde-Klassiker The Importance of Being Earnest, eine Paraderolle, die sie auch in der gleichnamigen Verfilmung von 1952 spielte. Wegen ihrer schrullig-energischen Auftritte und ihres unverwechselbaren Äußeren wird sie im deutschsprachigen Raum oft als die „englische Adele Sandrock“ bezeichnet.

Bis heute hat sie insbesondere in Deutschland eine große Fangemeinde, die sie vor allem der Darstellung der Miss Marple in vier populären Filmen verdankt. Agatha Christie war enttäuscht von den Verfilmungen, weil Rutherfords burschikos-freche Darstellung weit entfernt von der von Christie erfundenen gutmütig-bedachten Detektivin war. Bei Dreharbeiten lernten sich beide Damen jedoch persönlich kennen und wurden enge Freundinnen. Christie widmete ihr 1963 den Roman The Mirror Crack’d From Side to Side (Mord im Spiegel), der später mit Angela Lansbury als Miss Marple für das Kino verfilmt wurde.

Rutherford spielte in vielen weiteren Filmen mit und war dabei meist auf eher schrullige Figuren festgelegt. Für die Darstellung der bankrotten Herzogin von Brighton in dem Film Hotel International (The V.I.P.s) gewann sie 1964 unter anderem den Oscar und den Golden Globe Award jeweils als beste Nebendarstellerin.

1961 wurde sie zum Officer of the British Empire (OBE) ernannt und 1967 für ihre erfolgreiche Theaterarbeit von der britischen Königin Elisabeth II. als Dame Commander of the British Empire (DBE) in den Ritterstand erhoben. Kurz vor ihrem Tod veröffentlichte sie ihre Biografie mit dem Titel Margaret Rutherford. Ihre Karriere beschrieb sie einmal mit den knappen Worten:

„Mein Erfolg kam spät, aber – wenn ich so sagen darf – in recht sensationeller Art.“

Margaret Rutherford war ab 1945 mit dem englischen Schauspieler Stringer Davis verheiratet, mit dem sie auch in einigen Filmen zusammen spielte, so unter anderem in den vier Miss-Marple-Filmen, in denen er die Figur des Bibliothekars Mr. Jim Stringer darstellte (der in den Buchvorlagen allerdings nicht auftaucht und dessen Rolle auf Rutherfords Wunsch eingefügt wurde), sowie auch die des Portiers in Hotel International. Sie nahmen Anfang der 1960er Jahre den Schriftsteller Gordon Langley Hall, (* 15. Oktober 1937 oder zu einem unbekannten Zeitpunkt im Jahr 1922, je nach Quellen; † 18. September 2000) bei sich auf, der Ende der 1960er Jahre durch eine der weltweit ersten geschlechtsangleichende Operationen eine Frau wurde und dann unter dem Namen Dawn Langley Simmons zahlreiche Bücher (u. a. eine Biographie über M. Rutherford) schrieb. Der englische Politiker Tony Benn ist Rutherfords Cousin.

Im Alter litt sie an einer Alzheimer-Erkrankung. Sie starb 1972, elf Tage nach ihrem 80. Geburtstag an Komplikationen, die sich aus einem zahnärztlichen Eingriff ergeben hatten. Beigesetzt wurde sie auf dem Friedhof der St. James Church von Gerrards Cross, Buckinghamshire. Im August 1973 verstarb ihr Ehemann, der neben ihr beerdigt wurde.[24] Nach dem Tod Margaret Rutherfords und ihres Mannes Stringer Davis fälschte ihre Haushälterin das Testament und verkaufte die gestohlenen Wertgegenstände. Darunter befand sich auch der gewonnene Oscar von Margaret Rutherford, der bis heute nicht wieder aufgetaucht ist. Die Haushälterin wurde dafür nie angeklagt.

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

Literatur

  • Margaret Rutherford: An Autobiography. As told to Gwen Robyns. Reprinted. Allen, London 1972, ISBN 0-491-00379-X.
  • Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners. Aurum, London 2009, ISBN 978-1-84513-445-7.
  • Klaus F. Rödder: „Die haben ihre Methoden – wir die unseren, Mr. Stringer“. Boesche, Berlin u. a. 2009, ISBN 978-3-923809-87-5.
  • Dawn Langley Simmons: Margaret Rutherford. A Blithe Spirit. Sphere, London u. a. 1985, ISBN 0-7221-7861-1.
  • Andy Merriman: Margaret Rutherford. die Schauspielerin hinter Miss Marple. Landshut : Weber, 2011, ISBN 978-3-9809390-8-9

Fernsehdokumentationen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 7
  2. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 8.
  3. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 9.
  4. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 9.
  5. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 10.
  6. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 11.
  7. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 12.
  8. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 12.
  9. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 12.
  10. zitiert nach Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners. S. 15. Im Original lautet das Zitat: “… complicated romantic who changed his name to Rutherford as it was more aesthetic for a writer. My father died in tragic circumstances soon after my mother and so I became an orphan.”
  11. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 20.
  12. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 21.
  13. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 23. Der Aktenvermerk lautet wörtlich: His daughter's sanity would be endangered if she would be allowed to associate with him.
  14. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 21.
  15. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 24.
  16. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 25.
  17. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 104. Im Original lautet das Zitat: ...Suddenly I knew an intoxicating happinesses - a little Flame lichtet up inside of me and kept burning until, twenty-five years later, I walket on stage at the Old Vic, in a lovely Venetian dress as Lady-in-Waiting to Edith Evans, who was playing Portia in The Merchant of Venice - it was happiges beyond all imaginings - the greater because in that long waiting time, the little Flame had burnt very low, but it had never quite gone out. A little Flame, I like this as a Symbol of happiges. It is in the heart of the black coal, buried deep in the earth for hundreds of years, waiting to be set free. Then suddenly we meet the right person, perhaps a friend, perhaps a husband, or we find the right work. Our Imagination is kindled and the spark bursts into life - we are happy. We may have passed through long periods of darkness, of hopelessness, waiting for this to happen, and when it does it is all the more wonderful.
  18. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 30.
  19. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 32.
  20. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 36.
  21. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 40.
  22. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 44.
  23. Andy Merriman: Margaret Rutherford. Dreadnought with Good Manners., S. 44.
  24. knerger.de: Das Grab von Margaret Rutherford und Stringer Davis
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Margaret Rutherford aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.