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Margaret Cavendish

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Margaret Cavendish

Margaret Cavendish, Duchess of Newcastle (geb. Margaret Lucas; * 1623; † 1673), war eine englische Adlige und Schriftstellerin.

Leben

Cavendish war die jüngste Schwester der bekannten Royalisten Sir John Lucas und Sir Charles Lucas. Sie war eine Begleiterin von Königin Henrietta Maria von Frankreich und begleitete diese ins Exil nach Frankreich, wo sie einige Zeit am Hof des jungen Ludwig XIV. verbrachte. Sie wurde zur zweiten Ehefrau von William Cavendish, 1. Duke of Newcastle, und durch die Erhebung ihres Ehemannes 1660 während der englischen Restauration zur Herzogin ("Duchess").

Cavendish wirkte als Dichterin, Philosophin, Essayistin und Dramatikerin. Zu einer Zeit, in der die meisten Frauen anonym publizierten, veröffentlichte Cavendish ihre Arbeiten unter ihrem eigenen Namen. Ihre Veröffentlichungen befassten sich mit einer großen Anzahl von Themen, unter anderem Geschlechter- und Machtfragen sowie korrektes Benehmen. Weitere Veröffentlichungen widmeten sich dem damals absolut durch Männer dominierten Feld der Naturphilosophie. Cavendish wurde wiederholt als eine Autorin gewürdigt und kritisiert, die einen entscheidenden Einfluss auf das Werk anderer nachfolgender Frauen hatte. Samuel Pepys nannte sie „verrückt, eingebildet und lächerlich.“

Als Naturphilosophin lehnte Cavendish die mechanistische Philosophie des 17. Jahrhunderts ebenso ab wie die auf Aristoteles zurückzuführende herrschende Meinung in der Philosophie ihrer Zeit. Sie entwickelte ein Gegenmodell zur vorherrschenden Philosophie, nach dem die Natur ein komplexeres System ist, als dass es sich allein durch mechanische Gesetze erklären ließe. Sie bezog sich bei ihrem Verständnis des aus unvergänglicher Materie und leeren Raumes bestehenden Universums auf Epikur. Die Materie bestehe aus kleinsten, unteilbaren Teilchen, den Atomen, die durch Kontakt zueinander die Gegenstände der sinnlich wahrnehmbaren Welt bilden würden. Die Materie konnte sich nach Cavendish immer wieder neu zusammenfügen, und so sei der Weltprozess ewig. Sie beschrieb auch die Herausbildung beseelter Materie, die aus eigener Kraft, ohne Eingreifen eines Gottes, Gegenstände formen und erschaffen könne. Ihre Philosophie bedeutet eine Zurückweisung der Schöpfungsgeschichte und brachte ihr den damals schwerwiegenden Vorwurf des Atheismus ein.[1]

Cavendish kritisierte die Theorien bedeutender Mitglieder der Royal Society und setzte sich mit diesen ebenso auseinander wie mit den Naturphilosophen Thomas Hobbes, René Descartes und Robert Boyle. Heute gilt sie als erste einer ganzen Reihe von „scientific ladies“, die im 18. Jahrhundert wissenschaftliche Beiträge leisteten.

Werke

Cavendish schrieb zwischen 1653 und 1671 rund fünfzehn wissenschaftliche Bücher zu verschiedensten Themen.

  • Poems and Fancies (1653)
  • Philosophical Fancies (1653)
  • World's Olio (1655)
  • The Philosophical and Physical Opinions (1655)
  • Nature's Pictures drawn by Fancies Pencil to the Life (1656)
  • A True Relation of my Birth, Breeding, and Life (1656)
  • Orations (1662)
  • Plays (1662)
  • Sociable Letters (1662)
  • Philosophical Letters (1662)
  • Observations upon Experimental Philosophy (1666)
  • The Blazing World (1666)
  • Life, a biography of William Cavendish (1667)
  • Plays Never Before Published (1668)
  • Grounds of Natural Philosophy (1668)
  • The Convent of Pleasure (1668)

Quellen

Bücher

  • George Ballard: Memoirs of several ladies of Great Britain, who have been celebrated for their writings, or skill in the learned languages, arts and sciences. Oxford 1752.
  • Bowerbank, Sylvia und Sara Mendelson (Hrsg.), Paper Bodies: A Margaret Cavendish Reader, Peterborough: Broadview, 2000.
  • Cavendish, Margaret. Die gleissende Welt. Übers. und mit einem Nachwort versehen von Virginia Richter. München: Scaneg Verlag, 2001.
  • Cavendish, Margaret. Observations upon Experimental Philosophy. ed. Eileen O'Neill. New York: Cambridge UP, 2001.
  • Cottegnies, Line, und Nancy Weitz, (Hrsg.), Authorial Conquests: Essays on Genre in the Writings of Margaret Cavendish. Cranbury, Fairleigh Dickinson University Press, 2003.
  • Whitaker, Katie. Mad Madge: The Extraordinary Life of Margaret Cavendish, Duchess of Newcastle, the First Woman to Live by Her Pen. New York: Basic Books, 2002.

Sonstiges

  • Paloma, Dolores. Margaret Cavendish: Defining the female self. Women's Studies 1980 7.

Weblinks

 Commons: Margaret Cavendish – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Für den Absatz: Philosophinnen und Frauen in der Philosophie. www.dorner-verlag.at. Abgerufen am 15. Juli 2011.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Margaret Cavendish aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.