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Marcus Antonius Felix

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Marcus Antonius Felix war ein römischer Ritter und in den Jahren 52 bis 60 n. Chr. Prokurator von Judäa.

Leben

Felix dürfte wie sein Bruder Pallas, der zu den einflussreichsten Freigelassenen am Hof des Kaisers Claudius gehörte, ursprünglich ein Freigelassener der Antonia minor gewesen sein.[1]

Bereits vor dem Jahr 52 war Felix Prokurator von Samaria. Nach einem Streit zwischen Juden und Samaritanern wurde Ventidius Cumanus abgelöst und Felix auch das Gebiet Judäa übertragen. Tacitus beschreibt seine Herrschaft in Judäa als äußerst despotisch.[2] Die biblische Erzählung berichtet in Apostelgeschichte Kapitel 24, dass er den Apostel Paulus in Caesarea anklagen und für zwei Jahre in Schutzhaft nehmen ließ. Zu seiner Zeit trat in Judäa ein falscher Prophet auf, der sich „der Ägypter“ nannte. Dieser ägyptische Jude zog mit einer Anhängerschaft von 30.000 Mann zum Ölberg, um die Römer in einem endzeitlichen Gotteskrieg zu besiegen und ihnen die heilige Stadt Jerusalem zu entreißen. Felix brachte dem falschen Propheten allerdings eine vernichtende Niederlage bei. Ferner unterdrückte er messianische Aufstandsbewegungen und stand wahrscheinlich in Verbindung mit dem Mord der Sikarier an den Hohepriester Jonathan.[3] Die wiederholte Eskalation von Unruhen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Caesarea und die brutale Niederschlagung jüdischer Einwohner sind kennzeichnend sowohl für die sich steigernde allgemeine Unzufriedenheit im Vorfeld des Jüdischen Krieges als auch für den rücksichtslosen Regierungsstil des Felix.

Felix war mit drei Königstöchtern verheiratet,[4] darunter mit Drusilla, einer Tochter von Herodes Agrippa I. und mit Iulia Drusilla, einer Enkelin des Antonius und der Kleopatra.

Siehe auch

Quellen

  • Flavius Josephus: De bello Iudaico, griechisch/deutsch, hrsg. und mit einer Einleitung sowie mit Anmerkungen versehen von Otto Michel und Otto Bauernfeind, 3 Bde., 1959–1969, Bd. 1, S. 231–235 (= Buch II 247–270).
  • Apostelgeschichte 24 EU

Literatur

Anmerkungen

  1. Allerdings wurde auch eine Inschrift (L’Année épigraphique 1967, 525), die einen Prokurator Ti. Claudius --- erwähnt, auf ihn bezogen, so dass er ein Freigelassener des Claudius gewesen wäre, was in der Forschung allerdings angezweifelt wird, siehe die Nachweise in der PIR-Datenbank ([1]).
  2. Tacitus, Historien 5,9.
  3. Flavius Josephus, Jüdische Altertümer XX 162ff. In der früheren Darstellung des Josephus (Jüdischer Krieg II 256) steht Felix außer Zusammenhang mit dem Mord.
  4. Sueton: Claudius 28.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Marcus Antonius Felix aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.