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Marci Shore

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Marci Lynn Shore (* 1972) ist eine US-amerikanische Osteuropahistorikerin.

Leben

Marci Shore besuchte die William Allen High School in Allentown, Pennsylvania, studierte Geschichte an der Stanford University (B.A.) und an der University of Toronto, wo sie 1996 den M.A. erhielt.[1] Als Studentin war sie 1992 erstmals in Prag. 2001 wurde sie an der Stanford University promoviert. Sie war postdoctoral fellow am Harriman Institute der Columbia University, 2002 bis 2006 Assistant Professor für Geschichte und Jüdische Studien an der Indiana University und Gastprofessorin an der Yale University.[1] Sie lehrt seit 2007 Europäische Geschichte als Associate Professor an der Yale University.[1] Sie war 2004 als Senior Fellow an das Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien eingeladen.

Shore hat zwei Bücher veröffentlicht und schreibt Rezensionen und Beiträge u.a. für Contemporary European History, The Journal of modern history, East European Politics and Societies und The Times Literary Supplement. Für ihre veröffentlichte Dissertation wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem „Fraenkel Prize in Contemporary History“ und dem National Jewish Book Award.[2][3] Sie übersetzte Michał Głowińskis autobiografische Jugenderinnerungen Czarne sezony aus der Zeit der deutschen Judenverfolgung in Polen ins Englische.[4]

Ihr Buch Der Geschmack von Asche. Das Nachleben des Totalitarismus in Osteuropa ist ein Reisebericht durch die postkommunistischen Staaten Osteuropas Tschechien, Polen, die Slowakei, Litauen und Rumänien, sowie durch Staaten der ehemaligen Sowjetunion.[5] Sie fasst dabei Gespräche zusammen, die sie über zwanzig Jahre geführt hat. Der Rezensentin Katharina Bader zufolge ist das Buch keine sozialwissenschaftliche Untersuchung. In dem Buch sei auch nicht geklärt, wie Shore den Begriff Totalitarismus definiert, den sie im Titel verwendet.[6] Auch Jens Bisky zeigte sich in seiner Rezension in der Süddeutschen Zeitung eher enttäuscht über den Mangel an politischer Theorie.[7]Für Jana Hensel ist die jüdische Perspektive, unter der Shore die Gespräche zusammenfasst, bemerkenswert, zumal dies eher ein Manko in der deutschen Zeitgeschichtsschreibung sei.[8][9]

Shore ist mit dem Osteuropahistoriker Timothy Snyder verheiratet.

Schriften (Auswahl)

  • The taste of ashes : the afterlife of totalitarianism in Eastern Europe. New York : Crown Publishers, 2013
    • Der Geschmack von Asche. Das Nachleben des Totalitarismus in Osteuropa. Aus dem Englischen von Andrea Stumpf. C. H. Beck, München 2014, ISBN 340665455X
  • Michal Glowinski: The Black Seasons. [Czarne sezony]. Übersetzung aus dem Polnischen von Marci Shore. Northwestern University Press, 2005
  • Caviar and Ashes: A Warsaw Generation's Life and Death in Marxism, 1918-1968. New Haven : Yale University Press, 2006
    • Caviar and ashes : Warsaw's Fin-De-Siècle generation's rendevous with Marxism, 1918-1953. Ph. D., Stanford University, 2001

Literatur

  • Lemma Marci Shore, in: Michael J. Tyrkus: Contemporary authors. A bio-bibliographical guide to current writers in fiction, general nonfiction, poetry, journalism, drama, motion pictures, television, and other fields. Volume 348, Farmington Hills, Mich. : Gale, Cengage Learning, 2014

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Marci Shore, bei Yale
  2. Caviar and Ashes, bei Yale University Press
  3. Marci Shore: Man ließ sie nicht mal ein paar Worte sagen. Ende eines elitären Spiels: Wie die polnische Avantgarde der Zwischenkriegszeit zum Marxismus gefunden hat und daran scheiterte, in: FAZ, 29. Dezember 2001
  4. Gilbert C. Rappaport (University of Texas at Austin): Review of Czarne sezony (en). in: Jews in the Polish Borderlands, Polin: A Journal of Polish-Jewish Studies [Zeitschrift] 2001
  5. Jana Hensel: Der Krieg in uns, Der Freitag, 13. März 2014, S. 13
  6. Katharina Bader: Von Helden und Hunden, Die Zeit, 20. März 2014
  7. Jens Bisky: Im Reich des Unmöglichen. Auf der Suche nach einer Geschichte mit gutem Ende entdeckt die Historikerin Marci Shore die Gespenster des Totalitarismus in Osteuropa, Süddeutsche Zeitung, 11. März 2014
  8. Jana Hensel: Der Krieg in uns, Der Freitag, 13. März 2014, S. 13
  9. Cynthia Haven:“Why was there no ‘happily ever after’?” Marci Shore looks at Europe post-1989, stanford.edu, 13. Dezember 2013


Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Marci Shore aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.