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Malka Leifer

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Malka Leifer (2018)

Malka Leifer (geb. 1966) ist eine ultraorthodoxe israelisch-australische Pädagogin und ehemalige Schulleiterin der Mädchenschule Adass Israel in Melbourne.

Vorwürfe

Gegen Malka Leifer liegen 74 Anzeigen wegen Kindesmissbrauch vor, darunter elf wegen Vergewaltigung. Die Taten sollen zwischen Januar 2003 und September 2007, als Leifer Schulleiterin war, an verschiedenen Orten stattgefunden haben: auf Klassenfahrt, im Schulbüro, in der Schulbibliothek, im Klassenzimmer sowie in Leifers Wohnung.

Internationale Verwicklungen

Malka Leifer, der sexueller Missbrauch von Kindern in zahlreichen Fällen vorgeworfen wird, floh 2008 nach Israel. Australien begehrte ihre Auslieferung, doch Israel sperrte sich dagegen.

Rechtsverfahren

Die Gerichtssaga dauerte bereits seit mehr als sechs Jahren an, 60 Anhörungen gab es dazu in Israel. Der seinerzeitige Gesundheitsminister Yaakov Litzman wurde verdächtigt, Leifer und anderen Päderasten geholfen zu haben, der Justiz zu entkommen. Bei allen Sexualverbrechern handelt es sich offenbar um Ultraorthodoxe, die seiner Strömung der Gerer Juden angehören oder nahestehen. Leifer im Besonderen soll Litzman, Vorsitzender der Partei Vereinigtes Thora-Judentum, mit einem psychiatrischen Gutachten versorgt haben, das die Auslieferung unmöglich macht.

Leifer wurde 2014 in Israel festgenommen, dann aber unter Hausarrest gestellt und später ganz freigelassen. Als das Oberste Gericht 2018 entschied, dass sie ihre gesundheitlichen Probleme nur vorspiele, wurde sie erneut verhaftet. Verdeckte Ermittler hatten die Frau wochenlang beschattet und bezeugt, dass sie ein normales und offensichtlich gesundes Leben führt. Im Oktober 2019 entschied das Bezirksgericht Jerusalem, Leifer aus der Haft zu entlassen, was zu grossen Verspannungen zwischen Australien und Israel führte. Eine anschliessende Gerichtsentscheidung lief darauf hinaus, dass Leifer im Gefängnis bleiben muss, da Fluchtgefahr bestehe.

Im Dezember 2019 hatte ein weiteres psychiatrisches Gremium die Verdächtige untersucht und festgestellt, dass sie ihre mentalen Probleme nur vortäuscht und ohne weitere Verzögerung ausgeliefert werden könne (was aber lange Zeit nicht passiert ist).

Im September 2020 hat das Bezirksgericht Jerusalem erneut dem Antrag der Opfer und einer Auslieferung Leifers nach Australien zugestimmt. Leifers Anwälte kündigten allerdings an, eine Auslieferungserlaubnis vor dem Obersten Gericht anfechten zu wollen.

Anfang 2021 lieferte Jerusalem sie an Australien aus. Im Februar 2023 begann schliesslich der Prozess gegen Malka Leifer vor dem Bezirksgericht des australischen Bundesstaats Victoria. Man rechnete mit einer Prozessdauer von sechs Wochen. Im April 2023 wurde Leifer wegen Vergewaltigung und Körperverletzung zweier Studentinnen verurteilt.

Mitte August 2023 hat ein australisches Gericht die ehemalige Schulleiterin Malka Leifer zu 15 Jahren Haft verurteilt. Die Richterin warf der Angeklagten „Heimtücke“ und „Gleichgültigkeit“ beim sexuellen Missbrauch an Minderjährigen vor. Die Mutter von acht Kindern floh 2008 nach Israel, nachdem zwei Schülerinnen ihrer ultra-orthodoxen Mädchenschule in Melbourne sie angezeigt hatten. 2021 erfolgte die Auslieferung nach Australien. Leifer kann im Jahr 2029 freikommen, da sie Teile ihrer Strafe in Untersuchungshaft abgesessen hat und vier Jahre Freiheitsentzug auf Bewährung ausgesetzt werden können.

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