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Machsor
Ein Machsor oder Mahzor (hebräisch מחזור: „Wiederholung“, „Zyklus“), pl: Machsorim, ist ursprünglich die Bezeichnung für den Sonnen- oder Mondzyklus, seit dem 13. Jahrhundert, zunächst nur im aschkenasischen Judentum, auch für den Zyklus der besonderen jüdischen Feiertage.
Im Speziellen handelt es sich um ein Gebetbuch mit ausgesuchten Gebeten und Stellen aus dem Tanach, die zu Feiertagen vorzulesen sind (im Unterschied zu den alltäglichen Gebeten im Siddur). Der Machsor war zumeist ein besonders großformatiges Buch in zwei Bänden, das zwar von einem einzelnen Mitglied der Gemeinde in Auftrag gegeben und auch in dessen Haus aufbewahrt wurde, vom Gebrauch her jedoch der Gemeinde als Gruppe gehörte. Es wurde am Vorabend der Feiertage aus dem Haus des Besitzers vom Synagogendiener in die Synagoge getragen und blieb dort, wohl auf einem Lesepult, bis zum Ende des mitunter mehrere Tage dauernden Festes. Im Machsor ist der Anfang der Festtagsliturgie, die mit an Festtagen üblichen Gesängen (Pijjutim) beginnen und das Kerngebet Schma Israel (Höre Israel) ausschmücken, in vielen Fällen mit einem Initialwort oder einer größeren ganz- oder halbseitigen Miniatur versehen. Wie im Leipziger Machsor dargestellt begab sich der Vorbeter zum Lesepult, bedeckte seinen Körper, einschließlich des Kopfes, mit einem großen Tallit, einem Gebetsschal, und begann die Gebete und Pijjutim vorzutragen.
Berühmte Machsorim
- Machsor Vitry, 12. Jahrhundert
- Wormser Machsor, 1271/1272 (Jerusalem, The Jewish National and University Library, Ms. Heb. 4° 781,1-2)
- Machsor mecholl haschana, um 1290 im südwestdeutschen Raum
- Teil I: Dresden, SLUB, Mscr.Dresd.A.46.a
- Teil II: Breslau/Wrocław, Biblioteka Uniwersytecka, Ms. or. I 1
- Machsor Lipsiae (Leipziger Machsor), frühes 14. Jahrhundert
- Machsor Tripartitum
Siehe auch
Literatur
- Katrin Kogman-Appel: Jüdische Bildkultur im mittelalterlichen Deutschland. In: Dorothea Weltecke (Hrsg.): Zu Gast bei Juden. Leben in der mittelalterlichen Stadt. Begleitband zur Ausstellung. Stadler, Konstanz 2017, ISBN 978-3-7977-0734-5, S. 48–59.
- Sarit Shalev-Eyni: Hebrew Illuminated Manuscripts from Lake Constance before 1348. In: Dorothea Weltecke (Hrsg.): Zu Gast bei Juden. Leben in der mittelalterlichen Stadt. Begleitband zur Ausstellung. Stadler, Konstanz 2017, ISBN 978-3-7977-0734-5, S. 32–47.
Weblinks
- Gebetbuch, jüdisch (Machsor), in RDK Labor (Online-Plattform zur kunsthistorischen Objektforschung)
- http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_5620.html
- http://www.hagalil.com/jidish/cf-jid1a.htm#alt
- Machsor im Gesamtkatalog der Wiegendrucke (GW-Nummer MAHZOR)
- Machsor für Neujahr, Versöhnungstag und Laubhüttenfest (Cod.hebr. 86)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Machsor aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |