Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Müggelsee

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Müggelsee
Lage des Müggelsees in Berlin
Lage des Müggelsees in Berlin
Geographische Lage Mitteleuropa, Deutschland, Berlin
Zuflüsse Müggelspree,

Fredersdorfer Mühlenfließ

Abfluss Müggelspree
Städte am Ufer Berlin-Rahnsdorf, Berlin-Friedrichshagen
Daten
Koordinaten 52° 26′ 0″ N, 13° 39′ 0″ O52.43333333333313.6532.3Koordinaten: 52° 26′ 0″ N, 13° 39′ 0″ O
Müggelsee (Berlin)
Müggelsee
Höhe über Meeresspiegel 32,3 m ü. NHN
Fläche 7,433 km²dep1f5
Länge 4,3 kmdep1f6
Breite max. 2,6 kmdep1f7
Volumen 36.560.000 m³dep1f8
Maximale Tiefe 7,7 mdep1f10
Mittlere Tiefe 4,9 mdep1f11
Seen-suedost-berlin.png
Seengebiete im Südosten Berlins
Ortsteilgrenzen im See

Der Müggelsee ist mit über 7,4 km² Wasserfläche der größte der Berliner Seen. Zur Abgrenzung von dem mit ihm verbundenen, nur 15 Hektar (0,15 km²) großen Kleinen Müggelsee wird er als Großer Müggelsee bezeichnet. Der Müggelsee gehört zum Berliner Bezirk Treptow-Köpenick und ist aufgeteilt unter dessen Ortsteile Köpenick (größter Teil, Süden), Friedrichshagen (Südwesten) und Rahnsdorf (Südosten, Kleiner Müggelsee). Das Südufer des Kleinen Müggelsees bildet die Grenze zum Ortsteil Müggelheim.

Der Müggelsee ist Bestandteil der Bundeswasserstraße Müggelspree (MgS) als Wasserstraßenklasse III, die rechtlich zur Spree-Oder-Wasserstraße[1] gehört; zuständig ist das Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin.

Geographie

Müggelsee, Müggelberge am Horizont

Der See hat eine Wasserfläche von über 7,4 Quadratkilometern (maximal 4,3 Kilometer lang; 2,6 Kilometer breit; dies schließt Die Bänke im Osten ein) und ist bis zu acht Meter tief. Der See und die am Südrand gelegenen Müggelberge, mit 115 Metern die höchsten Berliner Erhebungen, entstanden während des Pleistozäns. Auf dem Kleinen Müggelberg wurde 1961 der vielbesuchte heutige Müggelturm errichtet, der einen weitreichenden Ausblick über den See und die Wälder bis hin zur Silhouette Berlins bietet.

Durch den Müggelsee fließt die Spree, die von Große Tränke, vier Kilometer westlich von Fürstenwalde, bis Köpenick als Müggelspree bezeichnet wird. Auf der Ostseite mündet das Fredersdorfer Mühlenfließ von Nordnordosten kommend in den See. Das am Nordufer des Müggelsees gelegene Wasserwerk Friedrichshagen entnimmt dem See einen Großteil seines Rohwassers. Außerdem befinden sich zahlreiche Tiefbrunnen in Ufernähe, die neben einem geringen Anteil Grundwasser vor allem Uferfiltrat fördern. Seit 2013 liegt jedoch die Sulfatbelastung im Müggelsee regelmäßig über den Trinkwassergrenzwerten, was langfristig problematisch für die Trinkwasserversorgung der Hauptstadt sein könnte. Die Sulfate stammen zum großen Teil aus den ehemaligen Tageabbaugebieten des Lausitzer Braunkohlereviers.[2]

Rund 750 Meter südlich des Großen Müggelsees liegt der kleine Teufelssee.

Restaurant am Müggelsee

Etymologie

Die ersten Nennungen des Wortbestandteils „Müggel“ finden sich laut Gerhard Schlimpert im „Codex diplomaticus Brandenburgensis“: 1394 als den Tyns in der Miggel und 1487 als von der Miggelseh. Die Etymologie bleibt unklar. Die traditionelle Ableitung aus dem urslawischen mogyla = Grab, Grabhügel, Erdhügel weist Schlimpert als nicht haltbar zurück. Wahrscheinlicher sei eine vorslawische, germanische Herkunft aus der indogermanischen Wurzel migh-, mighla = Nebel, Wolke, wozu beispielsweise das niederländische miggelen = staubregnen gehöre. Den Wortbestandteil „Heim“ im Namen des heutigen Berliner Ortsteils Müggelheim brachten nach Schlimperts Analysen um 1750 Pfälzer Siedler bei der Anlage des Dorfes aus ihrer Heimat Odernheim mit.

Wendenturm

Geschichte

Das heutige Strandbad Müggelsee wurde 1929/1930 nach Plänen von Martin Wagner und Friedrich Hennings erbaut, nachdem die alte Freibadanlage im September 1928 abgebrannt war.[3]

Am 24. Mai 1932 landete das Flugschiff Dornier Do X auf dem Müggelsee, das seinerzeit größte Flugzeug der Welt, nach einem zweijährigen Repräsentationsflug durch Europa und nach Süd- und Nordamerika.

Anfang des 20. Jahrhunderts war der Müggelsee ein beliebtes Ziel für Maler, darunter Ernst Oppler, Ernst Ludwig Kirchner und Walter Leistikow.

Freizeitnutzen und Verkehr

Blick auf den Großen und den Kleinen Müggelsee

Der Müggelsee hat vor allem für die östlichen Stadtteile Berlins einen hohen Freizeit- und Erholungswert. Allein das Strandbad Müggelsee wird von über 100.000 Menschen jährlich besucht (Stand: 2009).[4] Der Große Müggelsee ist eine Binnenschifffahrtsstraße, es gilt die Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung und der SBF Binnen ist notwendig (sofern die Antriebsleistung 15 PS übersteigt oder es sich um ein Segelboot handelt[5]), jedoch ist das Befahren mit Sportbooten mit in Betrieb gesetztem Verbrennungsmotor nur innerhalb der Fahrrinne in der Mitte des Sees gestattet. Nicht maschinenangetriebene Wasserfahrzeuge dürfen hingegen die gesamte Seefläche befahren. Neben dem Ausflugsverkehr mit Schiffen der Berliner Stern und Kreisschiffahrt und der Reederei Kutzker verkehrt auf der östlich angrenzenden Müggelspree auch die Fährlinie F23 Berliner Verkehrsbetriebe.

Am Müggelsee befinden sich außerdem je eine Wasserrettungsstation der DLRG in Friedrichshagen und des ASB in Rahnsdorf, die in den Sommermonaten am Wochenende besetzt sind.

Trivia

  • Im Dezember 2013 erhielt ein bis dahin unbenanntes, seeähnliches Gebilde auf dem Saturnmond Titan den Namen „Müggel Lacus“.[6]
  • Hai-Alarm am Müggelsee ist eine Komödie aus dem Jahr 2013. Der Film spielt in Friedrichshagen mit der vermeintlichen Existenz eines Hais im Müggelsee.
  • Der Spreetunnel Friedrichshagen sichert am Übergang des Sees in die Müggelspree unter dem Wasser die Verbindung zwischen Friedrichshagen und Köpenick.
  • Der Müggelsee gehört zum Regionalpark Müggel-Spree der vom Müggel-Spree-Radweg durchzogen Spree, Seenrinnen, bewaldete Höhenzüge und Dünen umfasst.

Literatur

  • Gerhard Schlimpert: Brandenburgisches Namenbuch. Teil 3. Die Ortsnamen des Teltow . Hermann Böhlaus Nachf., Weimar 1972, Zitate Seite 138f.
  • Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Der Müggelsee

Weblinks

 Commons: Müggelsee – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Verzeichnis E, Lfd. Nr. 55 der Chronik (Memento vom 22. Juli 2016 im Internet Archive), Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
  2. Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei: Sulfat in Spree und Müggelsee, abgerufen am 6. August 2018
  3. Entwicklungskonzept der „Stiftung Strandbad Müggelsee i. G.“ (PDF; 3,9 MB) Informationsbroschüre zum Strandbad Müggelsee mit Angaben zu Umfeld, Geschichte, Nutzungskonzept etc., März 2011, abgerufen am 18. Juli 2011.
  4. Riviera des Ostens: Strandbad Müggelsee soll denkmalgerecht saniert werden, Märkische Oderzeitung, 18. Mai 2010, abgerufen am 18. Juli 2011.
  5. gesetze-im-internet.de
  6. Müggelsee im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Müggelsee aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.