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Luis Eduardo Aute

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Luis Eduardo Aute (2016)

Luis Eduardo Aute Martínez (* 13. September 1943 in Manila, Philippinen; † 4. April 2020 in Madrid[1]) war ein spanischer Dichter, cantautor (Liedermacher), Kunstmaler und Filmemacher, der im franquistischen Spanien der 1960er und 1970er Jahre Teil der heterodoxen Liedermacherbewegung Nueva canción war.

Leben

Aute wurde als Sohn eines katalanischen Vaters und einer philippinischen Mutter 1943 auf den Philippinen geboren. 1954 siedelte die in Manila lebende Familie nach Barcelona und später nach Madrid über. Dort besuchte er die Klosterschule Colegio Nuestra Señora de las Maravillas, was seine ablehnende Haltung gegenüber der Institution der katholischen Kirche prägen sollte. Aute unternahm bereits ab 1954 erste ernsthafte Malerei- und Musikversuche. Ab 1962 hielt er sich oft in Paris auf, wo er die Möglichkeit nutzte, in Spanien verbotene Filme und Bücher zu rezipieren. Ab Mitte der 60er Jahre erzielte er erste Erfolge mit seiner Malerei, unter anderem nahm er auch an der Biennale de Paris (1965), an der Bienal Internacional de Artes de São Paulo (1967), am Concurso nacional de Bellas Artes (1974) und an der internationalen Kunstmesse Arco 83 in Madrid teil. Nachdem er zunächst nur für die Sängerin Massiel textete, brachte er 1967 seine erste Single auf den Markt (Don Ramón und Made in Spain). 1968 verzeichnete er mit den Liedern Rosas el el mar und Aleluya N° 1 unerwarteterweise überwältigende Erfolge. Auf den Medienrummel folgte der völlige Rückzug aus dem Musikgeschäft bis 1972. Erst 1978 trat der unter Lampenfieber leidende Liedermacher zum ersten Mal live vor Publikum auf. Aute wurde vor allem zur Zeit der Transición (dem Übergang) von der Franco-Diktatur zur Demokratie Ende der 70er Jahre zu einer Identifikationsfigur der Jugend. Einige seiner Lieder (z. B. Al Alba, Las cuatro y diez, De paso etc.) haben das kollektive Gedächtnis einer ganzen Generation geprägt. Aute war in seiner kunstschaffenden Tätigkeit in den Bereichen Lyrik und Lieder, Malerei sowie Film fortdauernd tätig, ab den 80er Jahren hatte er jedoch nur noch vergleichsweise mäßigen kommerziellen Erfolg.

Aute starb im Frühjahr 2020 im Alter von 76 Jahren in Madrid.

Werke

Autes Lieder und Gedichte, die sich mit Ausnahme der satirischen und sozialkritischen Texte vornehmlich mit Themen wie Einsamkeit, Angst, Sinn des Daseins und Tod, aber auch mit den Themen Liebe, Lust und Erotik beschäftigen, zeugen sowohl formal als auch inhaltlich von außerordentlicher poetischer Sensibilität. Gerne verwandte er eine nahezu kryptische, oft sogar eine der Spiritualität der Mystik nachempfundene Sprache, die durchaus auch surrealistische Züge annehmen konnte. Die palabra con doble filo (das doppeldeutige Wort) stand bei Aute stets im Vordergrund; die Ambiguität stellt eins der Hauptmerkmale seiner Dichtung dar: "Nunca he creído ni en fórmulas ni en mensajes/me gusta más jugar a la contradicción" („Ich habe nie an Formeln und klare Botschaften geglaubt, es gefällt mir besser, mit dem Widerspruch zu spielen“) (aus dem Lied A vivir, De par en par). Die ständige Widersprüchlichkeit des alltäglichen Lebens und die Verneinung von unumstößlichen, allgemeingültigen Wahrheiten ist eines der zentralen Leitmotive seiner Dichtung.

Musik

  • Diálogos de Rodrigo y Gimena, RCA-Victor, 1968
  • 24 Canciones breves, RCA-Victor, 1968
  • Rito, Ariola, 1974
  • Espuma, Ariola, 1974
  • Babel, (Canciones Satíricas 1968–1975), Ariola, 1976
  • Sarcófago, Ariola, 1976
  • Forgesound, Ariola, 1974
  • Albanta, Ariola, 1978
  • De par en par, Ariola, 1979
  • Alma, Fonomusic, 1979
  • Fuga, Fonomusic, 1981
  • Cuerpo a cuerpo, Ariola, 1984
  • Entre amigos, Fonomusic, 1983
  • Pasaba por aquí, Fonomusic, 1981
  • Nudo, Ariola, 1985
  • 20 Canciones de amor y un poema desesperado, Ariola, 1986
  • Templo, Ariola, 1987
  • Segundos fuera, Ariola, 1989
  • Uff!, Ariola, 1990
  • Slowly, Ariola, 1992
  • Mano a mano, mit Silvio Rodríguez, Ariola, 1993
  • Animal, (Disco-libro) Editorial el europeo/allegro, 1994
  • Alevosía, Virgin, 1995
  • Aire/Invisible, Virgin, 1998
  • Alas y balas, Virgin, 2002
  • Auterretratos, BMG Ariola, 2003
  • De la luz y la sombra, 2018

Lyrik

  • La matemática del espejo, 1975.
  • Poemas y canciones, 1976.
  • La liturgia del desorden, 1979.
  • Templo de carne, 1986.
  • Animal, 1995.
  • Animal Dos, 1998.
  • Animaldos: poemigas, estereografías
  • Volver al agua (Poesía completa)

Film

  • Minutos después (Kurzfilm), 1970.
  • Chapuza 1, 1971.
  • A flor de piel (Kurzfilm mit Ana Belén und Jaime Chávarri), 1974.
  • El muro de las lamentaciones (Kurzfilm), 1986.
  • La pupila del éxtasis, 1989.
  • Un perro llamado Dolor, 2001.

Literatur

  • David F. Abel: Luis Eduardo Aute. Melodía Poética. Editorial La Máscara, Valencia 1997.
  • Rodríguez Lenin: Jesús, Luis Eduardo Aute. Sociedad General de Autores de España, Madrid 1993.

Einzelnachweise

  1. Fernando Navarro: Muere Luis Eduardo Aute, patrimonio de la canción de autor española. In: El País. 4. April 2020, abgerufen am 4. April 2020 (español).

Weblinks

 Commons: Luis Eduardo Aute – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Luis Eduardo Aute aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.