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Ludwig Barbasch

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Ludwig Barbasch (geb. 28. August 1892 in Berlin; gest. 12. Juli 1962 in Wiesbaden) war ein deutscher, kommunistischer Politiker (USPD/KPD/KAPD) und Rechtsanwalt.

Leben

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Berlin, Cambridge und Grenoble legte Ludwig Barbasch das Referendarexamen in Berlin ab, meldete sich dann freiwillig und kämpfte im Rang eines Unteroffiziers im Ersten Weltkrieg. Nach Kriegsende 1918 wurde Barbasch an der Universität Rostock promoviert. Anfang 1919 war er als Mitglied des Soldatenrates in Schwerin an einem Putsch der Matrosen beteiligt und war Mitgründer der USPD in Mecklenburg. Bis Juli 1919 war Barbasch Minister ohne Portefeuille in der Mecklenburger Revolutionsregierung.[1]

Ende 1919 wurde er wegen seiner Beteiligung am Schweriner Matrosenaufstand zum Tode verurteilt, dann aber begnadigt. Anschließend wurde Barbasch in der KAPD aktiv und hatte in der Partei 1921/22 erheblichen Einfluss. Von 1924 bis 1933 war er als Rechtsanwalt und politischer Strafverteidiger der KAPD und des Leninbundes, später der Roten Hilfe in Berlin tätig und arbeitete mit dem Rechtsanwalt Hans Litten zusammen. So zeigten Litten und Barbasch den damaligen Polizeipräsidenten von Berlin Karl Zörgiebel wegen Anstiftung zum Mord in 33 Fällen am 1. Mai 1929 an und vertraten die Nebenklage.[2] Beide waren auch Anwälte der Nebenkläger im sogenannten Eden-Prozess, der wegen des Angriffs eines SA-Kommandos auf das von linken Arbeitern besuchte Tanzlokal Eden im Januar 1931 stattfand, in dem auch Adolf Hitler vorgeladen wurde.

In der Nacht des Reichstagsbrandes im März 1933 wurde Barbasch verhaftet und war bis September 1934 in verschiedenen Konzentrationslagern interniert. Nach seiner Freilassung emigrierte Barbasch über die Schweiz und Italien nach Palästina und ließ sich als Rechtsanwalt in Tel Aviv nieder.

1957 kehrte Barbasch nach Deutschland zurück und arbeitete von 1958 bis zu seinem Tod 1962 in Wiesbaden als Rechtsanwalt und war vor allem mit Wiedergutmachungsfragen befasst.

Literatur

  • Hermann Weber, Andreas Herbst (Hrsg.): Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Karl Dietz Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6 (Online).
  • Stefan König: Vom Dienst am Recht. Rechtsanwälte und Strafverteidiger im Nationalsozialismus. Walter de Gruyter, 1987.

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ludwig Barbasch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.