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Luder

Aus Jewiki
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Dieser Artikel befasst sich mit dem Luder als Begriff in der Jäger- und Umgangssprache. Für weitere Bedeutungen siehe Luder (Begriffsklärung).

Das Luder bezeichnet in der Jägersprache ein totes Tier, das zum Anlocken von Raubtieren verwendet wird. Das Luder wird an einem so genannten Luderplatz ausgelegt. Inzwischen werden solche Luderplätze auch von Naturschützern angelegt, um Vögel, insbesondere Geier und Rotmilane, und Raubtiere zu füttern.[1] Als Schindluder wurde früher totes oder krankes Vieh bezeichnet, das zum Abdecker (Schinder) gebracht wurde. Das Schindluder wurde in früheren Jahrhunderten auf den Schindanger geworfen und den Aasfressern (Geiern, Raben und Krähen usw.) überlassen.

Geschichte des Worts

Das Wort lässt sich bereits im Mittelhochdeutschen beziehungsweise im Mitteldeutschen in den Formen luoder oder lûder nachweisen, wo es – mal im Maskulinum, mal im Neutrum stehend – in der Falknerei eine Lockspeise für den Beizvogel bezeichnet:

„ich schrai und lies mein luder laufen umbe […]
dô begund er (der falke) keren,
als er das luder sæhe.“

– Aus: Der Minne-Falkner

Später erweiterte sich die fachsprachliche Bedeutung hin zum Aas oder Kadaver im Bereich der Jägersprache; auf der anderen Seite wird Luder ein Synonym für Lockspeise oder -mittel im allgemeinen Sprachgebrauch, wie der folgende Vers von Fischart aus dem Flöhaz von 1573 zeigt:

„sonder beid mann und weib sich fleiszen,
das sie uns alle schmach beweisen
mit leimruten und gprentenwein,
und was dergleichen luder sein.“

Weitere Wortbedeutung

Im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm werden weitere Bedeutungen aufgeführt:

  • ein Wort für unbrauchbare Sachen: „mit diesem Luder von einer Feder kann man nicht schreiben“
  • ein Schimpfwort für „Liederliches Frauenzimmer“. In dieser Nebenbedeutung wird der Ausdruck auch heute wieder, hauptsächlich von Boulevardmedien, benutzt. Vergleiche auch Boxenluder.

Einzelnachweise

  1. Adrian Aebischer: Der Rotmilan - ein faszinierender Greifvogel. Haupt Verlag, Bern, 2009; ISBN 978-3-258-07417-7. S. 161-162.

Weblinks

Wiktionary: Luder – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Luder (Deutsches Wörterbuch von Jakob und Wilhelm Grimm)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Luder aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.