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Lucky Luke

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Dieser Artikel informiert über die Comicserie. Zu anderen Bedeutungen siehe Lucky Luke (Begriffsklärung).
Lucky-luke.png
Lucky Luke, Rantanplan, die Daltons und Jolly Jumper. Wandgemälde in Brüssel
Lucky Luke im Duell mit den Daltons, im Hintergrund Jolly Jumper (Figuren in einem Freizeitpark in Ankara, 2007)

Lucky Luke ist die Titelfigur einer seit 1946 erscheinenden belgischen Comic-Serie des Zeichners Morris. Lucky Luke ist mit mehr als 30 Millionen verkauften Alben in Deutschland die erfolgreichste Comic-Serie im Alben-Sektor nach Asterix.

Bis 1955 schrieb Morris die Geschichten noch selbst. Danach verfasste René Goscinny die Texte. Seit Goscinnys Tod 1977 wechseln die Autoren. Vor der Albenveröffentlichung erschien die Serie lange Zeit als Fortsetzungen im Magazin Spirou, danach vor allem in Pilote. Die erste deutsche Übersetzung erschien Ende 1958. Der letzte Lucky-Luke-Band von Morris erschien 2002, ein Jahr nach dessen Tod. Derzeit wird die Serie vom Zeichner Achdé und vom Texter Laurent Gerra gestaltet.

Handlung

Die Comic-Geschichten handeln von den Abenteuern des einsamen Cowboys Lucky Luke, der im Wilden Westen für Recht und Ordnung sorgt. Dabei hat er es unter anderem mit diversen berühmten oder berüchtigten Wildwest-Legenden, Indianerstämmen, der Kavallerie, verfeindeten Clans, schwierigen Siedlern, hitzköpfigen Dampfschiffern und vier dummdreisten Banditen zu tun. Einige Abenteuer finden auch außerhalb von Texas, in anderen US-Staaten, Mexiko oder Kanada statt. Am Ende der meisten seiner Abenteuer reitet Lucky Luke genregemäß auf seinem treuen Pferd Jolly Jumper dem Sonnenuntergang entgegen und singt sein Lied „I’m a poor lonesome cowboy and a long way from home“.

Hauptfiguren

Lucky Lukes Schatten im Belgischen Comiczentrum

  • Lucky Luke verkörpert den einsamen, rast- und heimatlosen Helden, der Verbrecher jagt, Armen und Benachteiligten hilft und immer auf der Seite des Gesetzes steht. Seine größte Begabung ist es, den Colt „schneller als sein eigener Schatten“ ziehen zu können. Ansonsten ist er eher wortkarg und macht kein Aufhebens um seine Heldentaten. Die Kopfgelder stiftet er für wohltätige Zwecke und nach seinen Taten verschwindet er schnell und unauffällig. In Lucky Kid werden seine Abenteuer als Junge dargestellt.
Jolly-Jumper-Figur in einem Freizeitpark in Ankara

  • Jolly Jumper ist das Pferd Lucky Lukes und war von Anfang an dessen treuester Begleiter. Jolly besitzt außergewöhnliche Fähigkeiten und rettet seinen Herrn oft aus schwierigen Situationen. Er kann allein einkaufen gehen, sich beschlagen lassen und eigenhändig Wäsche aus dem Waschsalon holen, nimmt am liebsten „keinen Kaffee in den Zucker“, kann Schach spielen, Schlösser aufbrechen, Knoten öffnen, auf Bäume klettern, senkrechte Felswände erklimmen (samt Reiter), auf dem Hochseil gehen, schneller als sein Schatten laufen und sich selbst satteln. Seit der Geschichte Sur la piste des Dalton (dt.: Den Daltons auf der Spur) nimmt der Leser auch an Jolly Jumpers Gedanken teil, da dort auch erstmals ein „sprechender“ Hund auftauchte. Die oft zickigen Kommentare des Schimmels zu den Geschehnissen sind berüchtigt. Wenn Jolly Jumper zwischendurch nicht gebraucht wird, geht er am liebsten angeln.

  • Rantanplan ist der Wachhund des Gefängnisses, in dem Lucky Lukes Erzfeinde, die Daltons, meist ihre Haftstrafen verbüßen. Seinen Aufgaben als Wachhund sowie als Spürhund von Lucky Luke kommt er nur bedingt nach. Er tut fast grundsätzlich das Falsche, verwechselt meist Freund und Feind, Lob und Tadel sowie die Richtung der Fährten, die er verfolgen soll. Lucky Luke lernt jedoch im Laufe der Zeit, die Schwächen des Hundes richtig zu deuten, womit er letztendlich doch eine Hilfe darstellt. Rantanplan hatte 1960 in der Geschichte Den Daltons auf der Spur seinen ersten Auftritt. Eigenständige Geschichten werden in den Rantanplan Strips und seiner eigenen Serie Rantanplan geschildert.

  • Die an Orgelpfeifen erinnernden Dalton-Brüder Joe, William, Jack und Averell stellen Lukes größte Gegenspieler dar. Sie rauben meist Banken und Postkutschen aus und terrorisieren die Bürger. Es handelt sich um die Vettern der legendären Dalton-Brüder, die Lucky Luke in der Geschichte Hors-la-loi (dt. Die Gesetzlosen) ausgeschaltet hat. Da Morris in der Folgezeit oft gebeten wurde, die Daltons trotz ihres Todes am Ende der Geschichte wieder zu verwenden, schufen er und Goscinny schließlich die noch dümmeren Vettern, die ständig aus dem Gefängnis ausbrechen, jedoch jedes Mal von Lucky Luke wieder eingefangen werden. Gewöhnlich tragen sie auch in Freiheit schwarz-gelb quergestreifte Sträflingskluft. Der kleinste und gemeinste der Daltons, Joe, ist der zu cholerischen Anfällen („Lucky Luke! Lucky Luke! Lucky Luke!“) neigende Anführer der Bande. Während William und Jack („Gaaanz ruhig, Joe!“) eher blass bleiben und oft verwechselt werden, zeichnet sich der lange Averell („Wann gibt’s denn was zu essen?“) durch eine gewisse Gutmütigkeit (Während in einem Band sich das Kopfgeld auf seine drei Brüder immer weiter steigert, ist seines absurd niedrig und sinkt nach und nach so weit, dass er gar nicht mehr gesucht wird) und einen gesegneten Appetit aus. Die Brüder tauchten erstmals in den Bänden Lucky Luke contre Joss Jamon (dt. Lucky Luke gegen Joss Jamon) (Kurzauftritt; William damals noch verkürzt zu Bill) und Les cousins Dalton (dt.: Vetternwirtschaft) auf. In einigen Geschichten taucht auch die Mutter der Daltons, Ma Dalton, auf. Sie zieht Averell den anderen Brüdern vor und beschützt ihn. Außerdem legt sie öfter den tobenden Joe übers Knie.

Historische Bezüge und Anspielungen

Bitte Belege für diesen Artikel bzw. den nachfolgenden Abschnitt nachreichen!

Morris, Goscinny und die anderen Textverfasser entwarfen ein Lucky-Luke-Universum mit eigenen Regeln, in welchem die Figuren orts- und zeitunabhängig agieren. Persönlichkeiten des Wilden Westens, die einander in Wirklichkeit wahrscheinlich nie kennengelernt haben, treffen in den Geschichten aufeinander und erleben gemeinsam Abenteuer. Selbst wenn man die historischen Hinweise aus Oklahoma Jim beachtet, um damit Lucky Lukes Geburtsjahr zu extrapolieren, muss man zur Kenntnis nehmen, dass er in anderen Alben zu dieser Zeit als Erwachsener bereits höchst aktiv war (So spielt Der singende Draht 1861 und damit zu Beginn des Amerikanischen Bürgerkrieges, die Aussage eines Großvaters in Stacheldraht auf der Prärie hingegen impliziert, dass dieser bereits Jahrzehnte zurückliegt).

Viele Abenteuer greifen also historische Begebenheiten oder Figuren auf, ohne diese allzu dokumentarisch wiederzugeben. Allgemein sind die Geschichten zumeist zwischen den 1860er und 1890er Jahren angesiedelt.

An historische Personen angelehnte Figuren

An historische Begebenheiten angelehnte Geschichten

Sonstige Anspielungen und Parodien

Anspielungen auf Filme und Filmschauspieler

In fast jedem Band wird neben den Figuren mit einem realen Hintergrund aus dem Wilden Westen auf Filmschauspieler und Western-Filme angespielt. Oft kann der ganze Plot eines Albums als direkte Parodie auf die berühmtesten Filme des Genres gelesen werden, meist sind die Haupt-Nebenfiguren des Heftes deutlich an amerikanische Stars angelehnt.

  • In Lucky Luke gegen Phil Steel tritt Jack Palance als Lukes Gegenspieler auf, angelehnt an seine Rolle im Film Shane (dt. Mein großer Freund Shane, 1953).
  • In Lucky Luke gegen Joss Jamon hat Jean Gabin einen Cameo-Auftritt.
  • Dopey aus Auf nach Oklahoma! ist eine Karikatur des Schauspielers Michel Simon.
  • Der Name des im Album Den Daltons auf der Spur erstmals auftretenden Gefängnishunds Rantanplan persifliert den von Rin Tin Tin.
  • Im Band Lucky Luke reitet für die 20er Kavallerie wird Randolph Scott durch die Gestalt des Colonel McStraggle persifliert. Die Handlung erinnert auch an den Western Rio Grande.
  • Calamity Janes gestresster Benimmlehrer ist David Niven.
  • Das Album Die Postkutsche orientiert sich lose am Film Stagecoach (dt. Ringo, 1939). Während John Carradine im Film wie auch im Album den Part des Berufsspielers einnimmt, haben Kutscher Wallace Beery und Barkeeper Alfred Hitchcock nichts mit diesem Western-Klassiker zu tun. Letzterer hat wie in seinen Filmen auch im Album nur ein Cameo.
  • Für den Band Das Greenhorn soll sich Goscinny bei seinem Szenario an der klassischen Western-Komödie Ruggles of Red Gap (Ein Butler in Amerika mit Charles Laughton, 1935) orientiert haben. Wegen der großen inhaltlichen Unterschiede ist das eher unwahrscheinlich – eigentlich ist nur die Figur des Butlers Jasper annähernd vergleichbar. Die Handlung des Filmes Verflucht, verdammt und Halleluja (mit Terence Hill, 1972, auch unter dem Titel Ein Gentleman im Wilden Westen) hat allerdings weitgehende Parallelen zu diesem Band – die Drehbuchautoren haben also entweder dieselben Quellen wie Morris benutzt oder sich direkt an dem mehrere Jahre zuvor erschienenen Lucky-Luke-Band orientiert.
  • In Dalton City hängt im Saloon ein Schild mit der Aufschrift „Schießen Sie nicht auf den Pianisten“. Das ist eine Anspielung auf den französischen Filmklassiker Tirez sur le pianiste (dt. Schießen Sie auf den Pianisten) von François Truffaut (1960).
  • Der Direktor des Western Circus ist W. C. Fields.
  • Der Kopfgeldjäger im gleichnamigen Band ist eine Parodie auf Lee van Cleef. Die Medizinmann-Masken entsprechen im Aussehen Frankensteins Monster in der Interpretation von Boris Karloff.
  • In Der weiße Kavalier tritt John Barrymore auf und hört auf den ähnlich klingenden Namen Baltimore.
  • In Der singende Draht arbeitet Brian Donlevy für die Gegenseite.
  • Im Band Der einarmige Bandit trägt ein namenloser Kleingangster die Gesichtszüge von Louis de Funès und parodiert auch dessen Verhalten aus vielen seiner Filme.
  • Die Handlung des Bandes Die Verlobte von Lucky Luke erinnert an die des Westernfilms Westward The Women (dt. Karawane der Frauen, 1951). In beiden Werken ziehen heiratswillige Frauen zur für die Partnersuche ergiebigeren Westküste und suchen sich ihre zukünftigen Ehemänner vorab anhand von Fotografien aus.
  • In Die Geister-Ranch ist neben Christopher Lee und Groucho Marx auch das Motel aus Psycho zu sehen. Auch Alfred Hitchcock wird des Öfteren parodiert.
  • High Noon in Hadley City ist eine Parodie auf den Western-Klassiker High Noon (dt. Zwölf Uhr mittags, 1952).
  • Im ersten Lucky-Kid-Album kommt ein Paar vor, das mit einem Klavier aus Neuseeland einwandert (Anspielung auf den Film Das Piano). Der Colonel der Kavallerie heißt Costner, einer der Sergeants Keitel.
  • Im Band Am Klondike suchen Lucky Luke und sein Freund Waldo in Alaska Unterschlupf in einer kleinen baufälligen Hütte, die an einem Abgrund steht. Die Hütte inklusive Innenausstattung ist die aus dem Film The Gold Rush (dt. Goldrausch, 1925) von und mit Charlie Chaplin. Lucky Luke findet sogar einen alten Schuh in einem Topf, was ihm den ebenfalls auf den Film anspielenden Kommentar entlockt, dass die Vorbesitzer nicht zu Ende gegessen hätten. Später im selben Band hat auch Chaplins Tramp ein Cameo.
  • In Die Daltons in der Schlinge treten Kirk Douglas und John Wayne als Kutscher in Nebenrollen auf. Bezeichnenderweise hören die beiden auf ihre echten Vornamen. Zu Beginn der kurzen Reise mahnt Kirk mit den Worten „Beeilung! Ich will den letzten Zug nach Gun-Hill nicht verpassen.“ zur Eile. Dies ist eine Anspielung auf den Film Last Train from Gun Hill (dt. Der letzte Zug von Gun Hill, 1958), einen der wenigen Western mit Kirk Douglas. John seinerseits erklärt aufmunternd: „Keine Sorge, Luke! Ich hab meine Bibel und mein Gewehr!“ Das ist eine Anspielung auf den französischen Verleihtitel Une bible et un fusil des Films Rooster Cogburn (dt. Mit Dynamit und frommen Sprüchen, 1975). Die gepanzerte Kutsche ist eine Anspielung auf den Film The War Wagon (dt. Die Gewaltigen, 1967), in dem die beiden Schauspieler die Hauptrollen spielen. Als Parodie auf das Klischee des wortkargen Westernhelden kann die Aufforderung von John an Lucky Luke verstanden werden, während eines monotonen Ritts etwas zu erzählen. Zum Schluss ihres kurzen Auftritts müssen Kirk und John aufgrund von Indianerüberfällen ihre Kutsche aufgeben. Während des Sprungs vom Kutschbock auf die Pferde ruft John: „Dabei nennt man mich den Quiet Man“. In der mit zwei Oscars ausgezeichneten Komödie The Quiet Man (dt. Der Sieger, 1952) spielt John Wayne entgegen seiner Rollenfestlegung auf Westernhelden einen Boxer auf Brautschau.

Anspielungen auf Comics und Comicschaffende

  • In den frühen Lucky Luke-Abenteuern aus den 1940er Jahren karikierte Morris seine Zeichnerkollegen André Franquin, Will und Eddy Paape.
  • In Lucky Luke gegen Joss Jamon tritt René Goscinny als Bandenmitglied Wechsel-Pete auf. Außerdem haben die Figuren Red Ryder und Little Beaver des US-Zeichners Fred Harman ein Cameo.
  • Im Band Auf nach Oklahoma! ist eine Kuh mit einem „Wählt Culliford“-Plakat versehen. Pierre Culliford ist besser bekannt unter seinem Künstlernamen Peyo.
  • In Den Daltons auf der Spur haben Jerry Spring und Pancho von Jijé ein Cameo. In Die Daltons bewähren sich sucht Rantanplan das ganze Album über nach dem Namen Lucky Lukes, um schließlich bei Jerry Spring anzukommen.
  • Lukes Gegenspieler Barry Blunt in Im Schatten der Bohrtürme ist eine Karikatur auf den Buck Danny-Zeichner Victor Hubinon.
  • Im Band Die Daltons auf dem Kriegspfad sagt der Apache auf S. 25 den Satz „Hubahuba! Hopp! Hopp!“ – der Ruf des Marsupilamis.
  • Im Band Die Daltons im Blizzard geben sich die Daltons als die Brüder Jones aus. Dabei handelt es sich um eine Hommage an den Comic-Künstler Elzie Segar (Popeye) und dessen Figur J. Wellington Wimpy, zu deren Standardsätzen „My name is Jones … I’m one of the Jones boys“ gehörte.
  • Verleger Josh Belly in Billy the Kid ist eine Karikatur auf den damaligen Lucky-Luke-Verleger Paul Dupuis.
  • Im Band Jesse James erinnern die beiden Pinkerton-Detektive sowohl vom Erscheinungsbild als auch in puncto Intelligenz an Schulze und Schultze aus Tim und Struppi.
  • Im Band Western Circus wollen sich die Indianer für die Europa-Tournee des Zirkus mit Pemmikan eindecken – eine klare Anspielung auf den ebenfalls von Goscinny getexteten Comic Umpah-Pah, wo der indianische Titel-Held das auf seiner Europa-Reise genauso macht.
  • Im Band Der Kaiser von Amerika hört eine Figur auf den Namen Uderzo.
  • Im Band Die Daltons in der Schlinge gibt es auf Seite 20 ein nächtliches Festmahl, das deutlich an diejenigen bei Asterix erinnert (inkl. gefesseltem Barden!). In der deutschen Übersetzung beginnt der zugehörige Bildtext mit „Wie es die Tradition bei allen unbeugsamen Stämmen verlangt …“, ebenfalls eine Anspielung auf Asterix und die unbeugsamen Gallier.
  • Im Animationsfilm Tous à l'Ouest von 2007 treten René Goscinny und Morris als Hotelangestellte auf und tragen auch ihre jeweiligen Vornamen. Dabei ist „René“ eindeutig ein Bewunderer Lucky Lukes, während sich „Maurice“ etwas skeptischer zeigt.

Sonstiges

Rauchender Lucky Luke. Graffito in Hilden, Dorotheen-Park
  • Vor seinem Tod hatte Morris verfügt, dass die Serie weitergeführt werden solle. Den Zuschlag bekam der Zeichner Achdé. Ende 2003 veröffentlichte er den ersten neuen Band, eine Kurzgeschichte mit dem Titel „Der französische Koch“. Zusammen mit Laurent Gerra setzt er das Werk fort.
  • Lucky Luke hat im Laufe seines Lebens das Rauchen eingestellt. Der Autor wurde 1988 mit einem Spezialpreis der WHO (UN-Weltgesundheitsorganisation) ausgezeichnet, weil er Lucky Luke das Rauchen seit 1983 erfolgreich abgewöhnt hatte. Heute hat Lucky Luke meist einen Grashalm statt einer Zigarette im Mund.
  • Ebenso wie das Rauchen hat sich Lucky Luke im Laufe der Zeit das Töten abgewöhnt. Während in den ersten Geschichten gelegentlich Personen gewaltsam zu Tode kamen (einige von ihnen auch durch die Hand Lucky Lukes), fügte sich Morris schließlich der Zensur, die ihn zuvor bereits mehrfach gezwungen hatte, Szenen abzuändern, die als für Kinder und Jugendliche zu gewalttätig befunden worden waren. „Auf lange Sicht ist daraus ein Spiel geworden“, so Morris. „Wir suchten nach Lösungen, nach Gags, nach Umkehrungen einer Situation, um zu vermeiden, dass Lucky Luke tötete.“[1]
  • Im April 2012 startete der Deutsche Sparkassen- und Giroverband eine Werbekampagne für kontaktloses Bezahlen und dem Werbeslogan „Schneller zahlen als dein Schatten“ mit der Figur Lucky Luke.[2]

Chronologie der Alben mit Kommentaren

Lucky Luke im Original

Die erste Lucky-Luke-Geschichte (Arizona 1880, 20 Seiten) erschien am 14. November 1946 im Spirou Almanach 1947.[3] In Belgien und Frankreich wurde Lucky Luke anschließend bis 1968 im Magazin Spirou vorveröffentlicht, von 1968 bis 1973 in Pilote, 1974/1975 in seinem eigenen Magazin Lucky Luke, 1975/1976 in Tintin, danach in verschiedenen Publikationen. Im Anschluss daran wurden die Geschichten in Albenform herausgegeben, von wenigen Ausnahmen abgesehen in chronologischer Reihenfolge. Die ersten 31 Alben (bis einschließlich Tortillas pour les Dalton) kamen durchgängig nummeriert bei Dupuis heraus, die weiteren Alben (darunter auch die beiden noch bei Dupuis in Spirou veröffentlichten Geschichten La diligence und Le pied-tendre) erschienen unnummeriert bei Dargaud. Ab 1991 fungierte Lucky Productions als Verleger, seit 2000 erscheint der Cowboy bei Lucky Comics.

Veröffentlichungsgeschichte in den deutschsprachigen Ländern

Semrau-Verlag (1958–1961)

Im Hamburger Semrau-Verlag wurden in der Zeitschrift Der heitere Fridolin Geschichten aus den ersten elf Dupuis-Alben erstmals in deutscher Sprache veröffentlicht. Darunter befanden sich neben kürzeren frühen Abenteuern auch Des Rails sur la Prairie, Lucky Luke et Phil Defer „Le Faucheux“ und Lucky Luke contre Joss Jamon. Die letztgenannte Geschichte wurde wegen der Einstellung des Magazins nicht mehr vollständig abgedruckt.

Kauka-Verlag (1965–1973)

Kauka veröffentlichte ausschließlich Lucky Luke-Material aus Spirou, von Jours de round-up (1950) bis Le pied-tendre (1968). Der Cowboy erschien hier in Fortsetzungen (in Lupo oder Lupo modern, TIP TOP, Primo und Fix und Foxi), ummontiert ins Taschenbuch-Format mit teilweise schlechten zeichnerischen Hinzufügungen (in Fix und Foxi Extra und Fix und Foxi super, das ab Nr. 36 als Taschenbuch herauskam) sowie in abgeschlossenen Geschichten in Heft- (Fix und Foxi super TIP TOP) und erstmals Albenform (Fix und Foxi Album). Die meisten Abenteuer wurden bei Kauka zweimal veröffentlicht, in unterschiedlicher Übersetzung. Jolly Jumper hieß in diesen Veröffentlichungen Rosa, Rantanplan Sheriff. Die Titelbilder wurden in der Regel völlig neu gezeichnet, zumindest aber retuschiert, und die Signatur des Zeichners meistens entfernt. Die unzensierte Version der ersten beiden Seiten des Albums Billy the Kid war auf Deutsch lange Zeit nur in der Kauka-Version zu haben (in Fix und Foxi super TIP TOP #11), ebenso die Urversion von Grabuge à Pancake Valley (in Fix und Foxi Extra #6, dort allerdings ummontiert), bis die Lucky Luke-Gesamtausgabe in beiden Fällen Abhilfe schuf. Häufig werden Kaukas Taschenbuchformatierungen von Lucky Luke heute als Kuriosa bezeichnet, wobei übersehen wird, dass es auch bei Koralle und Carlsen Taschenbuchformatierungen gab.

Koralle-Verlag (1973–1978)

Ähnlich wie bei Kauka kamen die Abenteuer bei Koralle als Fortsetzungsgeschichten in der Zeitschrift Zack, im TB-Format (teilweise erheblich gekürzt) sowie im Album heraus. In der Alben-Reihe Zack Comic Box erschienen als Nummern 3, 5 und 7 die drei Abenteuer Dalton City, Chasseur de primes und Le grand duc. Wegen der hohen Nachfrage wurde eine eigene Alben-Reihe mit Lucky Luke abgespalten und beginnend mit Band 4 nummeriert. In den Bänden 11-14 kam die Bezeichnung Zack Album dazu. In den Alben wurden vorwiegend neue Geschichten veröffentlicht, während in Zack auch viel von Kauka bekanntes Material neu übersetzt wurde. Bei den Alben war man bereits um eine sehr gute Darstellung bemüht. Die Übersetzung hatte noch einen gewissen Schliff, ähnlich wie bei Kauka, hielt sich aber schon mehr an das Original. Die Titelblätter bestanden teilweise aus Alternativentwürfen von Morris oder aus vergrößerten Zeichnungen aus dem betreffenden Album. Die Rückseiten einiger Alben enthielten Kurzbiographien von Morris und Goscinny (bei Kauka wurde die ausländische Herkunft dieser Comics in den Sechziger Jahren verschleiert).

Ehapa-Verlag (seit 1977)

Seit 1977 erscheinen die Alben bei Ehapa, wo sie bei Bedarf nachgedruckt werden. Anfangs zeichnete noch das Ehapa/Dargaud-Gemeinschaftskonstrukt Delta als „Verlag“ verantwortlich, mit dem Dargaud seine Lizenzserien von anderen Ehapa-Publikationen abgrenzen wollte (ironischerweise veröffentlichte Delta auch Dupuis-Material). Um Missverständnisse im Vertrieb zu vermeiden – die Koralle-Alben waren 1977 noch erhältlich – setzte Ehapa die Nummerierung der Alben bei Nummer 15 fort. Neben den neuen Alben, die unmittelbar nach Verfügbarkeit übersetzt wurden, kamen zwischendurch auch alle alten Alben ab dem 10. von Dupuis heraus, zuzüglich der 14 vormals bei Koralle erschienenen. Die ersten neun Alben kamen zunächst als gebundene Sonderausgaben (Lucky Luke Classics, 1990–1995) und seit 2004 im Rahmen der Gesamtausgabe heraus. Mittlerweile wurden sie teilweise auch in die reguläre Reihe integriert. Die Texte der regulären Alben unterscheiden sich geringfügig von denen aus der Gesamtausgabe oder den Classics.

Etwa 45 Seiten Comic-Material (aus der Zeit 1950 bis 1988) wurden weder in Frankreich noch in Deutschland in den regulären Alben veröffentlicht. Auf Französisch sind diese Blätter im Buch L’universe de Morris enthalten, in Deutschland kamen sie in der Gesamtausgabe bei Ehapa zum Abdruck, wo sie chronologisch eingeordnet wurden. Dabei handelt es sich unter anderem um Kurzgeschichten aus Risque-Tout, eine Blattvariante aus Lucky Luke gegen Joss Jamon, das wieder gefundene Blatt 105, Stil-Vergleiche mit anderen Zeichnern oder sonstige Unikate.

Weitere Verlage

Gelegentlich kam es auch zu Publikationen außerhalb der genannten Verlage (Comic Forum, ein eigenes Lucky-Luke-Magazin mit 15 Ausgaben beim Bastei-Verlag, 16/22-Taschenbücher beim Carlsen Verlag oder Fortsetzungen in Yps und Zack). Zudem war Lucky Luke Bestandteil von Sammelreihen (Klassiker der Comic-Literatur oder BILD-Comic-Bibliothek).[4]

Übersicht der Alben

Die folgende Tabelle gibt nur einen kurzen Vergleich der französischen Chronologie mit den deutschen Alben (Nr. 1 bis 14 aus dem Koralle-Verlag, ab Nr. 15 im Ehapa-Verlag). Für weitere Informationen, auch über evtl. andere Veröffentlichungen, bitte in der ausführlichen Liste nachschauen.

Französische Originalausgabe Autor/en Deutsche Ausgabe
01. La mine d’or de Dick Digger (1946/47, Album 1949) Morris Lucky Luke Classics 1 Die Goldmine von Dick Digger
02. Rodéo (1948) Morris Lucky Luke Classics 2 Rodeo
03. Arizona (1946, 1949) Morris Lucky Luke Classics 3 Arizona 1880
04. Sous le ciel de l’Ouest (1949/50) Morris Lucky Luke Classics 4 Texas und kein Ende = 85. Westwärts
05. Lucky Luke contre Pat Poker (1951/52) Morris Lucky Luke Classics 5 = 87. Lucky Luke gegen Pat Poker
06. Hors-la-loi (1951/52) Morris Lucky Luke Classics 6 = 81. Die Gesetzlosen
07. L’élixir du docteur Doxey (1952/53) Morris Lucky Luke Classics 7 = 86. Das Elixier von Doc Doxey
08. Lucky Luke et Phil Defer (1954) Morris Lucky Luke Classics 8 = 83. Lucky Luke gegen Phil Steel
09. Des Rails sur la Prairie (1955/56) Morris / Goscinny Lucky Luke Classics 9 = 79. Die Eisenbahn durch die Prärie
10. Alerte aux Pieds-Bleus (1956) Morris 51. Der falsche Mexikaner
11. Lucky Luke contre Joss Jamon (1956/57) Morris / Goscinny 24. Lucky Luke gegen Joss Jamon
12. Les Cousins Dalton (1957) Morris / Goscinny 21. Vetternwirtschaft
13. Le juge (1957/58) Morris / Goscinny 31. Der Richter
14. Ruée sur l’Oklahoma (1958) Morris / Goscinny 29. Auf nach Oklahoma
15. L’évasion des Dalton (1958/59) Morris / Goscinny 17. Die Daltons brechen aus
16. En remontant le Mississippi (1959) Morris / Goscinny 20. Am Mississippi
17. Sur la piste des Dalton (1960) Morris / Goscinny 23. Den Daltons auf der Spur
18. À l’ombre des derricks (1960) Morris / Goscinny 32. Im Schatten der Bohrtürme
19. Les rivaux de Painful Gulch (1961) Morris / Goscinny 26. Familienkrieg in Painful Gulch
20. Billy the Kid (1961) Morris / Goscinny 37. Billy The Kid
21. Les collines noires (1961/62) Morris / Goscinny 59. Die schwarzen Berge
22. Les Dalton dans le blizzard (1962) Morris / Goscinny 25. Die Daltons im Blizzard
23. Les Dalton courent toujours (1962) Morris / Goscinny 60. Die Daltons auf dem Kriegspfad
24. La Caravane (1962/63) Morris / Goscinny 39. Kalifornien oder Tod
25. La ville fantôme (1963) Morris / Goscinny 09. Lucky Luke und die Geisterstadt = 64. Goldrausch
26. Les Dalton se rachètent (1963/64) Morris / Goscinny 30. Die Daltons bewähren sich
27. Le vingtième de cavalerie (1964) Morris / Goscinny 19. Lucky Luke reitet für die 20er Kavallerie
28. L’escorte (1964/65) Morris / Goscinny 44. Die Eskorte
29. Des barbelés sur la prairie (1965) Morris / Goscinny 34. Stacheldraht auf der Prärie
30. Calamity Jane (1965/66) Morris / Goscinny 22. Calamity Jane
31. Tortillas pour les Dalton (1966) Morris / Goscinny 06. Heiße Hits aus Mexiko = 28. Tortillas für die Daltons
32. La diligence (1967) Morris / Goscinny 15. Die Postkutsche
33. Le pied-tendre (1967/68) Morris / Goscinny 16. Das Greenhorn
34. Dalton City (1968) Morris / Goscinny 01. Dicke Luft in Dalton City = 36. Dalton City
La bataille du Riz (1968/69) Morris / Goscinny 78. Die Reisschlacht
35. Jesse James (1969) Morris / Goscinny 04. Lucky Luke und der Rächer der Enterbten = 38. Jesse James
36. Western Circus (1969/70) Morris / Goscinny 12. Western Zirkus = 62. Western Circus
37. Canyon Apache (1970/71) Morris / Goscinny 13. = 61. Der Apachen-Canyon
38. Ma Dalton (1971) Morris / Goscinny 07. Ma Dalton’s saubere Früchtchen = 47. Ma Dalton
39. Chasseur de primes (1972) Morris / Goscinny 02. = 43. Der Kopfgeldjäger
40. Le Grand Duc (1973) Morris / Goscinny 03. = 46. Der Großfürst
41. L’héritage de Ran-Tan-Plan (1973) Morris / Goscinny 05. Lucky Luke und die verrückte Erbschaft = 53. Die Erbschaft von Rantanplan
42. 7 histoires complètes (1974) Morris / Goscinny 11. = 66. Eine Woche Wilder Westen
43. Le cavalier blanc (1975) Morris / Goscinny 08. Lucky Luke und der weiße Reiter = 50. Der weiße Kavalier
44. La guérison des Dalton (1975) Morris / Goscinny 10. Die Daltons werden kuriert = 54. Die Daltons und der Psycho-Doc
45. L’empereur Smith (1976) Morris / Goscinny 14. = 57. Der Kaiser von Amerika
46. Le fil qui chante (1977) Morris / Goscinny 18. Der singende Draht
47. Le magot des Dalton (1980) Morris / Vicq 27. Die Daltons auf Schatzsuche
48. Le bandit manchot (1981) Morris / De Groot 33. Der einarmige Bandit
49. Sarah Bernhardt (1982) Morris / Léturgie, Fauche 35. Sarah Bernhardt
50. La corde du pendu (1982) Morris / Goscinny, Vicq, De Groot, Domi, Lodewijk 42. Der Galgenstrick u. a.
51. Daisy Town (1983) Morris / Goscinny 40. Daisy Town
52. Fingers (1983) Morris / Van Banda 41. Fingers
53. Le Daily Star (1983) Morris / Léturgie, Fauche 45. Der Daily Star
54. La fiancée de Lucky Luke (1985) Morris / Vidal 48. Die Verlobte von Lucky Luke
55. La ballade des Dalton et autres histoires (1978/86) Morris / Goscinny, Morris, Greg 49. Die Dalton-Ballade u. a.
56. Le ranch maudit (1986) Morris / Léturgie, Fauche, Guylouis 58. Die Geisterranch
57. Nitroglycérine (1987) Morris / Van Banda 52. Nitroglycerin
58. L’alibi (1987) Morris / Guylouis 55. Das Alibi u. a.
59. Le Pony Express (1988) Morris / Léturgie, Fauche 56. Der Pony-Express
60. L’amnésie des Dalton (1991) Morris / Léturgie, Fauche 63. Gedächtnisschwund
61. Chasse aux fantômes (1992) Morris / Van Banda 65. Die Jagd nach dem Phantom
62. Les Dalton à la noce (1993) Morris / Léturgie, Fauche 67. High Noon in Hadley City
63. Le pont sur le Mississippi (1994) Morris / Léturgie, Fauche 68. Die Brücke am Ol’man River
* Kid Lucky 1 (1995) Morris & Pearce / Pearce, Léturgie Lucky Kid 1 = 82. Am Fluss der rosa Biber
64. Belle Starr (1995) Morris / Fauche 69. Belle Starr
65. Le Klondike (1996) Morris / Yann, Léturgie 70. Am Klondike
* Kid Lucky 2: Oklahoma Jim (1997) Morris & Pearce / Pearce, Léturgie 73. Oklahoma Jim
66. O.K. Corral (1997) Morris / Adam, Fauche 71. O.K. Corral
67. Marcel Dalton (1998) Morris / De Groot 72. Marcel Dalton
68. Le prophète (2000) Morris / Nordmann 74. Der Prophet
69. L’artiste-peintre (2001) Morris / De Groot 75. Der Kunstmaler
70. La légende de l’ouest (2002) Morris / Nordmann 76. Eine Wildwest-Legende
71. La belle province (2004) Achdé / Gerra 77. Schikane in Quebec
72. La corde au cou (Oktober 2006) Achdé / Gerra 80. Die Daltons in der Schlinge
73. L’homme de Washington (Dezember 2008) Achdé / Gerra 84. Der Mann aus Washington
74. Lucky Luke contre Pinkerton (2010) Achdé / Pennac, Benacquista 88. Lucky Luke gegen Pinkerton
* Kid Lucky: L’apprenti cow-boy (2011) Achdé 89. Lucky Kid
75. Cavalier Seul (2012) Achdé / Pennac, Benacquista 90. Auf eigene Faust
* Kid Lucky: Lasso périlleux (2013) Achdé 91. Ein starker Wurf
(nie in dieser Zusammensetzung erschienen) Achdé, Morris / Guylouis, Domi, Goscinny, Gerra 92. Ein Menü mit blauen Bohnen
76. Les Tontons Dalton (2014) Achdé / Gerra, Pessis 93. Meine Onkel, die Daltons
* Kid Lucky: Statue Squaw (2016) Achdé 94. Martha Pfahl
77. La Terre promise (2016) Achdé / Jul 95. Das gelobte Land

Liste der Comic-Geschichten (mit Kommentaren)

Die Liste ist grundsätzlich chronologisch orientiert. Die Jahreszahlen beziehen sich auf die erste Publikation in Frankreich (vorwiegend in den Magazinen Spirou oder Pilote). Die deutschen Titel von Kauka, Koralle und Ehapa sind angeführt, sofern die Geschichten dort geschlossen und im richtigen Format herausgekommen sind. Deutsche Titel, die sich nicht oder nur wenig vom Originaltitel unterscheiden, sind nicht aufgenommen. In den Bemerkungen – keine Inhaltsangabe (außer bei noch wenig zugänglichem Material) – sind Karikaturen, Vorbilder aus dem Kino, historische Schlussfolgerungen (v. a. solche, die nicht in den Alben zu finden sind), Hinweise auf Zensuren und Fehler in den deutschen Bearbeitungen in einer möglichst knappen Darstellung aufgenommen. Mit den Blatt-Bezeichnungen ist die vom Zeichner angebrachte Nummer (nicht die Seitennummer im Album, welche meist um zwei höher ist) gemeint.

Morris (1946–1955)

  • 1946 Arizona 1880 (in Album 3 von Dupuis, 1949; dt.: Arizona 1880 in Lucky Luke Gesamtausgabe 1946–1950). Auf Blatt 9 befindet sich eine Karikatur auf Franquin. Die ersten beiden Geschichten hat Morris noch sehr einfach gezeichnet, er wollte Lucky Luke von Beginn an als eine Trickfilmfigur darstellen, die Comic-Abenteuer sollten genau das skizzieren. Aus diesem Grund haben Luckys Hände anfangs nur vier Finger. Bei neuen Serien war damals ein längerer Zeitraum – zwei oder drei Jahre – zwischen Erstveröffentlichung als Fortsetzungsgeschichte und Albenveröffentlichung üblich. Auf Deutsch erschien Arizona 1880 erstmals 1983 im österreichischen Magazin Comic Forum (Nr. 21, diese Ausgabe enthält auch einige andere Kurzgeschichten von Morris und eine bis 1983 vollständige Bibliographie der französischen Erstausgaben und fast aller deutschen Veröffentlichungen).
  • 1947 La mine d'or de Dick Digger (in Album 1 bei Dupuis; dt.: Die Goldmine von Dick Digger in Lucky Luke Gesamtausgabe 1946–1950)
  • 1947 26 Blatt 26 und das nachstehende Blatt 27 sind im Album 3 von Dupuis enthalten. In der in L’universe de Morris enthaltenen Bibliographie, der wegen der Interviews mit Morris und Texte von ihm am ehesten ein offizieller Charakter zukommt, sind sie unter dem Titel Lucky Luke et son cheval Jolly Jumper angeführt (deutsch ohne Titel in Lucky Luke Gesamtausgabe 1946–1950).
  • 1947 27
  • 1947/48 Le sosie de Lucky Luke (in Album 1 bei Dupuis; dt.: Der Doppelgänger in Lucky Luke Gesamtausgabe 1946–1950). Die Zeichnungen werden detaillierter, zudem finden sich schon viele inhaltliche und stilistische Elemente, die die Serie später ausmachen werden (unter anderem sieht man erstmals einen Totengräber). Karikaturen auf Bevere’s Vater befindet sich auf den letzten beiden Streifen von Blatt 44, von den Comic-Zeichnern Franquin und Will auf Blatt 31 bzw. 37 (die beiden lebten damals mit Morris bei der Familie vom Zeichner Jijé). Lucky Luke tötet seinen Doppelgänger, was in der deutschen Übersetzung abgeschwächt wird („Ich hab ihn doch nur angeschossen!“).
  • 1948 Grand rodéo (in Album 2 bei Dupuis; dt.: Rodeo in Lucky Luke Gesamtausgabe 1946–1950). Lucky greift erstmals zur Zigarette.
  • 1948/49 Desperado city (in Album 2 bei Dupuis; dt.: Lucky Luke in Desperado-City in Lucky Luke Gesamtausgabe 1946–1950). Der feige Sheriff taucht später in Le retour des frères Dalton wieder auf.
  • 1949 La Ruée vers l’or de Buffalo-Creek (in Album 2 bei Dupuis; dt.: Der Goldrausch von Buffalo Creek in Lucky Luke Gesamtausgabe 1946–1950). Vom Blatt 105 ist nur mehr eine SW-Kopie vorhanden. Morris' Zeichnerfreund Eddy Paape tritt als Goldsucher auf.
  • 1949 Lucky Luke contre Cigarette Cesar (in Album 3 bei Dupuis; dt.: Lucky Luke gegen Cigarette Pete in Lucky Luke Gesamtausgabe 1946–1950).
  • 1949/50 Le retour de Joe la Gachette (in Album 4 bei Dupuis; dt.: Die Rückkehr von Revolver-Joe in Lucky Luke Gesamtausgabe 1946–1950).
  • 1950 Jours de Round Up (in Album 4 bei Dupuis; dt.: Round-up in Lucky Luke Gesamtausgabe 1946–1950).
  • 1950 Le grand combat (in Album 4 bei Dupuis; dt.: Der große Kampf in Lucky Luke Gesamtausgabe 1946–1950). Das vierte Album (Sous le ciel de l’Ouest, dt.: LL Classics 4 Texas und kein Ende / 85. Westwärts) besteht aus dieser und den zwei vorangegangenen Comic-Abenteuern. In einer franz. TB-Ausgabe erschienen ebenfalls diese drei Geschichten sowie die 1956 gezeichnete Geschichte Lucky Luke et Androcles. Jours de Round-Up und Le grand combat wurden auch von Kauka im TB-Format verlegt.
  • 1951 Nettoyage à Red City (in Album 5 bei Dupuis; dt.: Großputz in Red City in Lucky Luke Gesamtausgabe 1951–1954). In der ersten Geschichte mit dem Spieler Pat Poker zeigt Luke erstmals beeindruckende Schießkünste. Morris war zu dieser Zeit zeichnerisch von seinem Weggefährten André Franquin beeinflusst („Spirou im Wilden Westen“). Wenn Morris von Vorbildern aus dem Kino sprach, erwähnte er immer auch den Western Destry Rides Again (1939, dt. Der große Bluff). Wahrscheinlich geht der Film in dieses Abenteuer oder in LL et Pilule (1954) ein.
  • 1951/52 Hors la loi (in Album 6 bei Dupuis; dt. Nr. 81 Die Gesetzlosen). 1889–1892, in dieser Geschichte treten die echten Brüder Dalton Bob, Grat, Bill und Emmett gemeinsam auf. Wie bei den vorhergehenden Alben, kam auch von Hors-la-loi später eine Taschenbuch-Version heraus, in welcher zusätzlich noch die Kurzgeschichte Voleurs de chevaux (1956) enthalten ist. Das TB präsentiert das ursprüngliche, brutalere Ende von Bob Dalton, das seinerzeit für die Albenversion gemildert werden musste. Hors-La-Loi wurde weder von Semrau oder Kauka verlegt, obwohl beide ältere und jüngere Abenteuer von Luke herausgaben, und erschien erst 1979 im österreichischen Magazin Comic Forum erstmals auf Deutsch. In der dt. Gesamtausgabe von 2005 sind beide Schlussversionen in Farbe abgebildet. Bedauerlicherweise wurde in dieser Bearbeitung − wahrscheinlich aus Unwissenheit – Coffeyville an einigen Stellen zu Coffeytown übersetzt. Emmetts Formulierung am Anfang („Bob, tu es le cadet de la famille“) wird in der Übersetzung („Du bist der Jüngste“) eingeschränkt. Innerhalb der Revolverhelden der Bande war Bob der Jüngste und zugleich Anführer, möglicherweise wollte Morris diesen häufig zitierten Umstand betonen. Darüber hinaus fehlen in der dt. Gesamtausgabe von 2005 einige unauffällige Beschriftungen, die im Original vorhanden sind. Die Albumversion von 2007 (Band 81) enthält nur die zensierte Schlussseite.
  • 1952 Tumulte à Tumbleweed (in Album 5 bei Dupuis; dt.: Tumult in Tumbleweed in Lucky Luke Gesamtausgabe 1951–1954). Diese, die zweite, Geschichte mit Pat Poker sowie Nettoyage à Red City kamen als Album mit dem Sammeltitel Lucky Luke contre Pat Poker heraus (dt. 1967 Lucky Luke: Ausgespielt Pat Poker, späterer Titel: Lucky Luke gegen Pat Poker). In Frankreich/Belgien erschienen die Abenteuer dieses Albums mit Grabuge à Pancake Valley (1955) im TB-Format. Pat Poker tritt 1993, kurz nach Veröffentlichung dieser Geschichte als deutschsprachige Sonderausgabe, in Le pont sur le Mississippi neuerlich auf.
  • 1952 Le retour des frères Dalton (in Album 6 bei Dupuis; dt.: Die Rückkehr der Brüder Dalton in Nr. 81 Die Gesetzlosen). In dieser Geschichte treten die historischen Brüder Dalton noch einmal – allerdings nur in der Phantasie eines Prahlers – auf. In Albenform wird die Geschichte gemeinsam mit Hors-La-Loi verlegt. Rolf Kauka veröffentlichte die Geschichte 1969 auf Deutsch im TB-Format (FF-Extra 4). Da Hors-La-Loi weder bei Semrau noch bei Kauka herausgegeben wurde, bezieht sich der deutsche Text in der Kauka-Version auf die dort seit 1965 bereits bekannten Vettern der Daltons.
  • 1952/53 Lucky Luke et le Docteur Doxey (in Album 7 bei Dupuis; dt.: Lucky Luke und Doc Doxey in Lucky Luke Gesamtausgabe 1951–1954).
  • 1953 Chasse à l’homme (in Album 7 bei Dupuis; dt.: Menschenjagd in Lucky Luke Gesamtausgabe 1951–1954). Album 7 L’Elixir du Docteur Doxey (1955) umfasst diese und die vorherige Geschichte.
  • 1954 Lucky Luke et Phil Defer dit le Faucheux (in Album 8 bei Dupuis; dt.: Lucky Luke und Phil Steel „Spinnenbein“ in Lucky Luke Gesamtausgabe 1951–1954, früherer deutscher Titel Spinnenbein schießt nicht allein, Kauka 1967, in 83 Lucky Luke gegen Phil Steel). Phil Defer ist eine Karikatur auf Jack Palance in Mein großer Freund Shane (1953). Wie sein Kollege Bob Dalton schießt Phil Defer schneller als die Schwerkraft. Phil Defers Steckbrief ist unter anderem auch in Défi à Lucky Luke und Western Circus abgebildet, was selbst innerhalb der Ehapa-Ausgaben zu unterschiedlichen deutschen Namensgebungen für die Figur führte (Spinnenbein, genannt Baller-Ede, Phil Steel, Phil Defer, Freddy Fill, …). Luke schießt mit einem „Siebenschüsser“ seinem Gegner in die Schulter („Voici le seul „Sept-Coups“ dans tout l’ouest. Modèle spècial que m’a légué un vieil oncle, armurier“), die Bezeichnung Colt gibt es nur in den dt. Bearbeitungen. In La belle province (2004) möchte ihm ein Sammler die Waffe abkaufen.
  • 1954 Lucky Luke et Pilule (in Album 8 bei Dupuis; dt.: Lucky Luke und „Pille“ in Lucky Luke Gesamtausgabe 1951–1954, in 83 Lucky Luke gegen Phil Steel als Lucky Luke und „Pille“). Die Kurzgeschichte um Pilule gilt als eine der gewalttätigsten in den LL-Alben, Pilule erschießt unabsichtlich sechs Gegner. Dupuis, Kauka und Ehapa veröffentlichten sie als Album oder Heft gemeinsam mit Lucky Luke et Phil Defer. Beide Geschichten wurden aufgrund ihrer Gewalttätigkeit nicht in Spirou vorabveröffentlicht, sondern in der Dupuis-Zeitschrift Le Moustique.

Morris & Goscinny (1955–1977)

  • 1955/56 Des Rails sur la Prairie (Text: Goscinny; Album 9 bei Dupuis; dt. Nr. 79 Die Eisenbahn durch die Prärie). Die Geschichte enthält den historischen Nagelschlag am Promontory summit in Utah (10. Mai 1869). Der Text „Ein kleiner Schnitt für uns“ auf Blatt 355 (in der deutschen Ausgabe von 2006) ist eindeutig nur eine sehr freie Übersetzung (Morris und Goscinny verfassten die Geschichte 14 Jahre vor der Mondlandung). Nothing City wurde zu Nothing Gulch (häufig der Schauplatz in späteren Abenteuern) geändert. Der sich ständig beschwerende Fahrgast taucht später kurz in En remontant le Mississippi wieder auf, wo er sich ebenfalls beschwert.
  • 1955 Grabuge à Pancake Valley (Länge: 4 Seiten; dt.: ohne Titel in Lucky Luke Gesamtausgabe 1955–1957). Die von Morris getextete Geschichte erschien erstmals am 22. Dezember 1955 in dem Dupuis-Magazin Risque-Tout. Morris hat sie 1978, um den Stil anzugleichen, für das Album La Ballade des Dalton neu gezeichnet. Im Gegensatz zu Hergé, der häufiger ganze Alben neu und der jeweiligen Zeit angepasst zeichnete, blieb diese Art der Überarbeitung bei Morris ein Einzelfall. Die alte Version ist weder in Frankreich noch deutschsprachig in den regulären Alben erschienen, Kauka veröffentlichte sie 1970 als Die heiße Spur in einer ummontierten TB-Version. In der Originalfassung von 1955 ist sie im Buch L’universe de Morris (1988) enthalten sowie in der zweiten Auflage des betreffenden Bandes der deutschen LL-Gesamtausgabe, außerdem unter dem Titel Dicke Luft in Pancake Valley in Zack 49.
  • 1956 Lucky Luke et Androclès (Länge: 4 Seiten; dt.: Lucky Luke und Androkles in Lucky Luke Gesamtausgabe 1955–1957). Erstveröffentlicht am 2. Februar 1956 in Risque-Tout, Text: Morris.
  • 1956 Sérénade à Silvertown (Halbseiter für ein Preisausschreiben; dt.: ohne Titel in Lucky Luke Gesamtausgabe 1955–1957 und mit dem Titel Kleine Nachtmusik in Silvertown in Zack 49).
  • 1956 Alerte aux Pieds-Bleus (Album 10 bei Dupuis; dt. Nr. 51 Der falsche Mexikaner). Ein Grenzschild weist Arizona als US-Staat aus (Arizona wurde 1912 in die Union eingegliedert). Aus terminlichen Gründen konnte Goscinny an dieser Geschichte als Szenarist im üblichen Sinne kaum mitarbeiten, er hat vermutlich einzelne Gags beigesteuert.
  • 1956 Voleurs de Chevaux (Länge: 4 Seiten; dt.: ohne Titel in Lucky Luke Gesamtausgabe 1955–1957). Wie Grabuge à Pancake Valley und Lucky Luke et Androclès stammt auch diese Geschichte aus Risque-Tout (25. Oktober 1956). Im Gegensatz zu den beiden anderen Geschichten ist das Szenario hier von Goscinny.
  • 1956/57 Lucky Luke contre Joss Jamon (Text: Goscinny; Album 11 bei Dupuis; dt. Nr. 24 Lucky Luke gegen Joss Jamon). Die Geschichte spielt 1865, die Vettern Dalton (im Hotel unterschreiben sie Joe, Bill, Jack und Averell) haben gemeinsam mit Urversionen von Jesse James, Billy The Kid (wird später ganz anders gezeichnet) und Calamity Jane einen Kurzauftritt. Karikaturen von Jean Gabin sind auf Blatt 460. Pete L’Indecis ist eine Karikatur auf Goscinny, der ab diesem Album bis zu seinem Tod endgültiger Szenarist der Serie ist. Die Comic-Figuren Red Ryder und Little beaver (petit castor) vom US-Zeichner Fred Harman haben einen Gastauftritt (Bl. 451).
  • 1957 Les Cousins Dalton (Text: Goscinny; Album 12 bei Dupuis; dt. Nr. 21 Vetternwirtschaft). Die erste lange Geschichte mit den Vettern Dalton (spielt etwa 1892). Üblicherweise heißen sie nach steigender Größe Joe, William, Jack und Averell. Motiviert durch die Nachfrage der Leser, die vor allem wegen der äußerlichen Gestaltung der Daltons in Hors-La-Loi (1952) nach mehr Comics mit den vier Brüdern verlangten, suchten Morris und Goscinny nach einer plausiblen Erklärung für ein neuerliches Erscheinen der in Hors-La-Loi Verstorbenen. Von verschiedenen solchen Optionen (Negieren von Coffeyville, Datieren vorher, …) griffen die Autoren eine Idee von Goscinny auf und gestalteten schließlich die Vettern der Banditen. Morris (1988): „C’est René Goscinny, devenu entre-temps scénariste de Lucky Luke, qui eut l’idée de créer les quatre cousins Dalton physiquement et psychiquement identiques…“. Morris (1996, dt. ü.): „Ganz ohne Zweifel sind meine Lieblingsfiguren die Dalton-Brüder. Sie sind am witzigsten, und ich kann mit ihren vielseitigen Eigenschaften wunderbar spielen. Es macht mir immer wieder riesig Spaß, sie zu zeichnen“.[5] Während es die Leser gern anders auffassen, hat Autor Goscinny immer Joe Dalton als den dümmsten der Brüder bezeichnet. In der Originalversion sagt Joe bei der ersten Begegnung zu Luke „Tu nous reconnais, Cowboy?“, was mehr Spielraum auf frühere Begegnungen zulässt als die entsprechende Formulierung in der deutschen Übersetzung. In der zweiten Hälfte der Geschichte ist Jack kleiner als William. Luke trinkt Coca-Cola (seit 1886 in den USA).
  • 1957/58 Le juge (Text: Goscinny; Album 13 b. Dupuis; dt. Nr. 31 Der Richter). Die Geschichte umfasst die Blätter 523-566, danach hörte Morris mit der fortlaufenden Nummerierung auf. Dramaturgisch betrachtet ähnelt die Geschichte dem Film The Westerner (dt. Der Westerner, 1940) mit Gary Cooper als Cowboy und Walter Brennan als Judge Roy Bean. Neben dem Richter ist auch der Bär Bruno historisch. Die für Bean wichtige Schauspielerin Lillie Langtry ist nur unauffällig in Wandporträts zu sehen, was möglicherweise an Dupuis lag (später, beim weniger konservativen Dargaud war die erotischere Darstellung von Bardamen und Tänzerinnen kein Problem). War Goscinny bisher als talentierter und humorvoller Szenarist aufgefallen, läuft er hier erstmals zu Topform auf: Bild- und Wortwitz finden die richtige Balance, die Gagdichte erhöht sich erkennbar.
  • 1958 Ruée sur l’Oklahoma (Text: Goscinny; Album 14 b. Dupuis; dt. Nr. 29 Auf nach Oklahoma). Die Geschichte spielt 1889. Dopey ist eine Karikatur des Schauspielers Michel Simon.
  • 1958/59 L’évasion des Dalton (Text: Goscinny; Album 15 b. Dupuis; dt. Nr. 17 Die Daltons brechen aus). Soldaten mit Südstaatenuniformen treten auf, es existiert bereits eine durchgehende Ost-West-Eisenbahnlinie. Auf Blatt 20B ist William kleiner als Jack, auf 26B größer. In der Vorveröffentlichung besteht der erste Streifen aus zwei Zeichnungen (der Gefängniswärter reitet abends in die Stadt). Im Album ist der Streifen durch ein gelbes Feld (mit Titel des Comics) ersetzt worden.
  • 1959 En remontant le Mississippi (Text: Goscinny; Album 16 b. Dupuis; dt. 1973 Mississippi-Abenteuer, Nr. 20 Am Mississippi). Tetenfer Wilson (Eisenkopf Wilson) und Pistol Pete sind evtl. Karikaturen auf Boris Karloff und Lee Marvin (beide nicht gesichert).
  • 1960 Sur la piste des Dalton (Text: Goscinny; Album 17 b. Dupuis; dt. 1967 Lucky Luke hetzt die Daltons, Nr. 23 Den Daltons auf der Spur). Die Austauschszene der Gefangenen und der Endkampf haben Ähnlichkeit mit entsprechenden Szenen in Rio Bravo. Die Comic-Figuren Jerry Spring und Pancho von Jijé sind in einem Streifen zu sehen (Goscinny hatte 1955 ein Szenario zu Jerry Spring beigesteuert). Gefängnishund Ran-Tan-Plan – später Rantanplan, nach Rin Tin Tin – hat seinen ersten Auftritt. Von ihm vermitteln die Autoren zunächst noch ein sehr differenziertes Bild. Nach dem Ausbruch der Daltons kommt er seiner Meldepflicht nach, ebenso spürt er sie zweimal auf, wird aber in allen Fällen von den Wärtern falsch interpretiert. Dann erlaubt sich der Hund einige Albernheiten, erkennt aber am Ende wieder den Ernst der Lage und die Rolle, welche ihm als Wachhund zukommt. Die Entwicklung zu dem „dummen“ Hund, als der er üblicherweise assoziiert wird, ist erst in seinen folgenden Abenteuern zu beobachten (versteht er die Welt falsch, oder verstehen ihn die Menschen falsch?). Ab dieser Geschichte nimmt man auch erstmals an den Gedanken von Jolly Jumper teil, was zuvor nur in einer Sequenz von Le sosie de Lucky Luke und einem Panel von Alerte aux Pieds-Bleus der Fall war. In der Kauka-Bearbeitung von 1967 ist ein ausführlicher Artikel über die echten Brüder Dalton enthalten.
  • 1960 À l’ombre des derricks (Text: Goscinny; Album 18 b. Dupuis; dt. Nr. 32 Im Schatten der Bohrtürme). Der historische Erdölfund in Titusville, Pennsylvania, 27. August 1859 durch Edwin L. Drake ist nachgezeichnet. Barry Blunt ist eine Karikatur auf den Comic-Zeichner Victor Hubinon. Die farbarme Darstellung des Großbrandes und auch die in Zukunft häufigen monochromatischen Zeichnungen wurden kennzeichnend für den Stil von Morris.
  • 1961 Les rivaux de Painful Gulch (Text: Goscinny; Album 19 b. Dupuis; dt. 1968 Statt Nachtisch blaue Bohnen, Nr. 26 Familienkrieg in Painful Gulch). Im ursprünglich vorgesehenem Titelbild schossen zwei Gegner aufeinander (siehe Marcel Dalton, S. 47). Die Anrede Fiston (dt. Söhnchen, Blatt 2) wird bei Kauka 1968 zu Genosse, ein Großvater grüsst LL mit Freundschaft, Friede Fremder. In dieser Geschichte tritt erstmals der Totengräber auf, der später in den Trickfilmen Verwendung fand und in den 1980er und 1990er Jahren zum Standardpersonal der Serie gehörte.
  • 1961 Les Dalton courent toujours (Text: Goscinny; #23 bei Dupuis; dt. 1969 und 1973 Die Daltons verduften, Nr. 60 Die Daltons auf dem Kriegspfad). Das Album besteht aus zwei unabhängigen, in der Handlung aufeinander abgestimmten Geschichten (an den Blattnummern verifizierbar), die ursprünglich als Werbeaktion für Spirou in der Zeitung Le Parisien Libéré erschienen waren. Dem Zeichenstil nach zu urteilen müssen sie 1961, synchron zu Familienkrieg in Painful Gulch und Billy the Kid entstanden sein und fügen sich in der Chronologie auch am besten zwischen diesen beiden Geschichten ein, was in der Gesamtausgabe leider nicht berücksichtigt wurde. Das Kriegsgeschrei der Indianer „Kénédi, Kénédi!“ wird als Anspielung auf John F. Kennedy interpretiert. Derselbe Indianerstamm taucht später in Lucky Luke reitet für die 20er Kavallerie wieder auf. Im Kauka-Album von 1973 ist ein vollkommen falscher Artikel über die echten Brüder Dalton und einem echten Foto enthalten. Das ist bedauerlich, da Kauka den wesentlich besseren Text von 1967 aus seinem Archiv hätte nehmen können.
  • 1961 Billy the Kid (Text: Goscinny; Album 20 b. Dupuis; dt. 1968 Billy the Kid Pulver Prügel und Pistolen und 1971/1973, dt. Nr. 37). Verleger Josh Belly ist eine Karikatur auf Verleger Dupuis. Die Autoren betonten, dass sie in Billy von Beginn an das kindhafte hervorheben wollten. Mit Ausnahme von dessen Geburtsjahr kommen – im Gegensatz zum ersten Comic mit den Brüdern Dalton – keine historischen Details (Geschehnisse um Chisum, Pat Garrett, Korrespondenz mit Lew Wallace, …) in der Parodie von Goscinny vor. Zudem tritt Billy bereits im ersten Album gemeinsam mit den Vettern Dalton auf. Da er auf einem Bild zum Einschlafen an einem Revolver nuckelt, wurde das Album zunächst um eine Seite gekürzt. Kauka veröffentlichte 1968 die ungekürzte Version. Mit den neuesten Auflagen (in F seit 1981, D seit 2005) ist wieder die unzensierte Version erhältlich. Nimmt man für Luke eine Größe von etwa 1,85 Metern an und setzt man das übliche Gravitationsgesetz voraus, kann man aus Blatt 13 ausrechnen, dass Luke in etwa 0,3 Sekunden den Colt zieht.
  • 1961/62 Les collines noires (Text: Goscinny; Album 21 b. Dupuis; dt. 1968 Killer Colt und Greenhorn, 1971/1973 Vier Greenhorns, Nr. 59 Die schwarzen Berge). Die den Reiz dieses Albums ausmachende Ansammlung liebenswert-skurriler Wissenschaftler ist evtl. von Franquin inspiriert (Spirou und Fantasio: „Ein eisgekühlter Gast taut auf“). Goscinny hatte diese Grundidee im selben Jahr bereits kurz beim Druidentreffen im Karnutenwald in „Asterix und die Goten“ verwendet.
  • 1962 Les Dalton dans le blizzard (Text: Goscinny; Album 22 b. Dupuis; dt. Nr. 25 Die Daltons im Blizzard). Ein Teil der Handlung ähnelt dem Film North West Mounted Police (dt. Die scharlachroten Reiter, 1938) von DeMille, mit Gary Cooper. Morris hat gelegentlich betont, dass die Darstellung seines Helden von den Rollen Coopers beeinflusst sei. Sehr häufig wird die Art des Dalton-Ausbruchs aus diesem Comic zitiert: Jeder der vier schlug sein eigenes, der Größe entsprechendes, Loch durch die Mauer. Auf Blatt 6B ist Wilhelm größer als Jack Dalton (vgl. Die Daltons (Comicfiguren)). In Rolf Kaukas Fix und Foxi-Extra Taschenbuch wurde die Geschichte unter dem Titel „Lucky Luke - Im Blizzard hagelt es Blei und andere dicke Bohnen“ veröffentlicht. Zur Geschichte gibt es dort keine Einleitung, aber einen selbst gezeichneten Übergang, in dem Lucky Luke und Lupo miteinander sprechen und so zum nächsten Fix und Foxi Comic übergeleitet wird. Das Titelblatt des FF-Extra zeigt Lupo, der von Lucky Luke abgeführt wird.
  • 1962/63 La Caravane (Text: Goscinny; Album 24 b. Dupuis; dt. Der Scout des Satans, Nr. 39 Kalifornien oder Tod). Einige Landschaften erinnern bereits an Monument Valley. Der französische Friseur Pierre kommt logischerweise in der deutschen Fassung besser und kontrastreicher zur Geltung als im Original.
  • 1963. La ville fantôme (1963, Text: Goscinny; Album 25 b. Dupuis; dt. Nr. 9 LL und die Geisterstadt, Nr. 64 Goldrausch). Morris hat mit dieser Geschichte den Western Yellow sky (dt. Herrin der toten Stadt, 1949) von William A. Wellman parodiert. In der Originalfassung ist der den Namen der beiden Schurken innewohnende Wortwitz (Denver Miles, Colorado Bill) zeitbeständiger als bei der deutschen Übersetzung der 1980er Jahre (Miles Denver, Bill Dallas). Im Film Un homme et une femme (1966) von Claude Lelouch liest ein Schauspieler dieses Album.
  • 1963/64 Les Dalton se rachètent (Text: Goscinny; Album 26 b. Dupuis; dt. Nr. 30 Die Daltons bewähren sich). In der Kauka-Übersetzung befand sich der Schlüssel während der zweiten Tresorsprengszene im Geldschrank. Wie Averell dann den Tresor von außen zusperren konnte, wurde nicht erklärt.
  • 1964 Le vingtième de cavalerie (Text: Goscinny; Album 27 b. Dupuis; dt. Lucky muss zum Militär, Sergeant Lucky, Nr. 19 Lucky Luke reitet für die 20er Kavallerie). Das Vater-Sohn-Verhältnis gleicht dem aus dem Western Rio Grande (Film) (1950). Der Oberst ist eine Parodie auf Randolph Scott.
  • 1964/65 L’escorte (Text: Goscinny; Album 28 b. Dupuis; dt. 1968 Der kleine Killer, 1972 Ein schwerer Junge, Nr. 44 Die Eskorte). Zweiter Auftritt von Billy the Kid. Zu Beginn erhält LL einen Brief per Pony-Express (auch in der franz. Fassung), der nur in den Jahren 1860/61 existierte – Billy the Kid lebte von 1859 bis 1881.
  • 1965 Des barbelés sur la prairie (Text: Goscinny; Album 29 b. Dupuis; dt. Nr. 34 Stacheldraht auf der Prärie). Das graue Titelbild der Originalversion ist in der deutschen auf grün abgeändert. Des Weiteren geht in das graue Titelbild möglicherweise das triste Schlussbild aus dem Western Man without a star ein. Die Handlung an sich ist an Mein großer Freund Shane angelehnt. Stacheldraht wurde 1874 patentiert.
  • 1965/66 Calamity Jane (Text: Goscinny; Album 30 b. Dupuis; dt. Nr. 22). Die Autoren wählten die legendenbehaftete Darstellung, der zufolge Calamity Jane mit Wild Bill Hickok verheiratet war. Anstandslehrer Robert Gainsborough ist eine Karikatur des Schauspielers David Niven.
  • 1966 Lucky Luke se défoule (Länge: 5 Streifen, dt.: Lucky Luke reagiert sich ab in Lucky Luke Gesamtausgabe 1965-67). Da Morris bei Dupuis mit einschränkend empfundenen Zensurauflagen zu tun hatte (ein wesentlicher Grund für den Wechsel zu Pilote und Dargaud) lieferte er mit diesen im Magazin Le Point erschienenen 5 Streifen eine Darstellung, in der sich Lucky Luke austoben konnte (erotische Bilder im Saloon…).
  • 1966 (ohne Titel, Text: ?, Länge: 3 Streifen) Joe Dalton schießt Luke nieder. Das Blatt entstand für den Film Un choix d’assassins und kam erstmals in Schtroumpf, les Cahiers de la BD n°43 zum Abdruck (1983 auf Deutsch veröffentlicht im Comic Forum 21, Titel: LL’s Tod).
  • 1966 Tortillas pour les Dalton (Text: Goscinny; Album 31 bei Dupuis; dt. Nr. 6 Heiße Hits aus Mexiko und Nr. 28 Tortillas für die Daltons). Letztes Album bei Dupuis (in F).
  • 1966 Le Chemin du crépuscule (2 Seiten, dt.: Der Weg zum Sonnenuntergang in Lucky Luke Gesamtausgabe 1965–1967 und Nr. 92 Ein Menü mit blauen Bohnen).
  • 1967 La diligence (Text: Goscinny; Album bei Dargaud; dt. Nr. 15 Die Postkutsche) Erstes Dargaud-Album (in F.). Der Kutscher Hank, Spieler Scat und ein Barkeeper (Blatt 29) sind Karikaturen von Wallace Beery, John Carradine und Alfred Hitchcock. Charles E. Bolton (Black Beard) überfiel ab 1875 Postkutschen. Einige Elemente sowie die Landschaft des Westerns Stagecoach (dt.: Ringo, 1939) werden parodiert. Eine US-Ausgabe des Comics von 1995 hat den Titel The stage coach. In Comic Forum 21 wird eine Ähnlichkeit des Reverend der 1967 veröffentlichten Geschichte mit Robert Mitchum im Film 5 card stud (dt. Todfeinde) behauptet; der Film erschien jedoch erst 1968.
  • 1967 Lucky Luke et le 7ème art (dt.: Lucky Luke und die Siebte Kunst in Lucky Luke Gesamtausgabe 1965–1967).
  • 1967/68 Le pied-tendre (Text: Goscinny; Album b. Dargaud; dt. Nr. 16 Das Greenhorn). Diese Geschichte sowie La diligence wurden in Frankreich noch als Fortsetzungsgeschichten in Spirou bei Dupuis, als Alben jedoch bereits bei Dargaud veröffentlicht. Morris hat im Butler Jasper dabei eine Figur aus der Komödie von Leo McCarey, Ruggles of Red Gap (1935), parodiert.
  • 1968 Dalton City (Text: Goscinny; Album b. Dargaud; dt. Nr. 1 Dicke Luft in Dalton City, Nr. 36 Dalton City). Der einzige Band, in dem die beiden mittleren Dalton-Brüder William und Jack über die Statistenrolle hinauskommen und - in gewissem Rahmen - einen eigenständigen Charakter entwickeln. In den Zeichnungen ist Jack kleiner als William (wie bereits in Les cousins Dalton und Tortillas pour les Dalton, etwas exakter: Zeichnung und Text können nicht beide zugleich richtig sein, zudem ist – auch in anderen Alben –, wohl aus semantischen Gründen, im Text die Aufzählung Joe, Jack, William, Averell gebräuchlich). Im Text enthüllt Joe, dass Jack, im Vergleich zu William, noch ein Kind ist. Lulu Carabine ist wahrscheinlich von Mae West inspiriert, jedoch nicht deren Karikatur, wie oft falsch behauptet wird.
  • 1968 Défi à Lucky Luke (9 Pocket-Seiten, Text: Goscinny, dt.: Aller Anfang ist schwer! in Nr. 78 Die Reisschlacht)
  • 1968 Arpèges dans la vallée (16 Pocket-Seiten, Text: Goscinny, dt.: Aus Liebe zur Musik in Nr. 78 Die Reisschlacht)
  • 1969 Jesse James (Text: Goscinny; Album b. Dargaud; dt. Nr. 4 LL und der Rächer der Enterbten, dt. Nr. 38). Neben Jesse James werden sein Bruder Frank, Cole Younger und Cosmo Smith und Fletcher Jones, zwei Pinkerton-Detektive, dargestellt. Die naiven Detektive erinnern an die unbeholfenen Polizisten Dupont und Dupond (dt. Schulze und Schultze) aus Tim und Struppi.[6]
  • 1969 Promenade dans la ville (8 Pocket-Seiten, Text: Goscinny, dt.: Spaziergang durch die Stadt in Nr. 78 Die Reisschlacht)
  • 1969 La bataille du Riz (16 Pocket-Seiten, Text: Goscinny, dt.: Die Reisschlacht in Nr. 78 Die Reisschlacht). Gemeinsam mit den vorstehenden Geschichten handelt sich um vier für das TB-Format konzipierte Kurzgeschichten (Umfang insgesamt: 49 Blatt), welche sowohl in Frankreich als auch in der BRD als TB herauskamen. Vergrößert auf Albenformat ließ in Frankreich die Tankstellenkette TOTAL eine Auflage herausgeben, Blatt 9 der namensgebenden Geschichte fehlt in diesem Druck. Das ähnlich gestaltete Ehapa-Album von 2005 (Nr. 78 Die Reisschlacht) enthält alle 49 Blätter, der richtige Titel der ersten Geschichte lautet Défi à Lucky Luke, die Belohnung für die Daltons wurde auf $100.000.000 erhöht (in der Originalversion weist Billy den teuersten Kopf auf, womit Blatt 2 auch mehr Sinn ergibt).
  • 1969/70 Western Circus (Text: Goscinny; dt. Nr. 12 und dt. Nr. 62). Erasmus Mulligan ist eine Karikatur von W. C. Fields; auf der letzten Seite gibt es mit dem Pemmikan, das die Indianer mit nach Europa nehmen wollen, eine Anspielung auf den ebenfalls von Goscinny getexteten Comic Umpah-Pah.
  • 1970/71 Canyon Apache (Text: Goscinny; dt. Nr. 13 und Nr 61 Der Apachen-Canyon). Mehrere Ähnlichkeiten mit Western: Die Strategie der Indianer, der Regimentschor und der irische Unteroffizier könnten aus Rio Grande (1950) sein. Der Oberst hasst die Indianer ähnlich wie Owen Thursday aus Bis zum letzten Mann (1948). Sein Verhalten ist motiviert mit der lange zurückliegenden Entführung seines Sohnes durch die Indianer, als dieser noch ein Kind war. Damit entspricht er Ethan Edwards aus The Searchers (1956) (dt. Der schwarze Falke). Alle drei Western sind von John Ford, Morris hat geäußert, dass er sich von Fords Western gern beeinflussen ließ. Das Fort liegt in Texas, der Oberst ließ LL aber nach Albuquerque (New Mexico) zur Aburteilung führen. Die deutsche Übersetzung lässt die irischen Soldaten deutsche Volkslieder singen, und der Ruf von Patronimo „Werft den ersten Stein!“ ist natürlich eine Anspielung auf die Bibelstelle Johannes 8 („Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein.“)
  • 1971 Ma Dalton (Text: Goscinny; dt. Nr. 7 Ma Dalton’s saubere Früchtchen, dt. Nr. 47). Ein Gruppenbild im Schlafzimmer des Gefängnisdirektors ist auf 1880 datiert. Aus den Dialogen geht hervor, dass Joe der älteste und Averell der jüngste der Brüder ist. Ein sehr persönlicher Dialog zwischen Joe und seiner Mutter zeigt auch, wie viel mehr Spielraum sich die Autoren bei der Charakterisierung der Daltons im Vergleich zu Lucky Luke nahmen.
  • 1972 Chasseur de primes (Text: Goscinny; dt. Nr. 2 LL und der Kopfgeldjäger, Nr. 43 Der Kopfgeldjäger). Das Album enthält mit Elliot Belt die sehr bekannte Karikatur Lee van Cleefs. Die Maske des Medizinmanns entspricht dem Aussehen von Frankensteins Monster in der in den 30er Jahren von Boris Karloff dargestellten Version.
  • 1973 Le Grand Duc (Text: Goscinny; dt. Nr. 3 LL und der Großfürst, Nr. 46 Der Großfürst). Es ist leicht zu sehen, zu welcher Zeit und unter welchen Umständen die Ehapa-Übersetzung zustande kam: Der Spieler Claude heißt J.R., Jolly Jumper nennt den Großfürsten Bobby, Bobby (statt Dingo Dingo) – bei Koralle blieb beides unverändert. Der simulierte Indianerüberfall ist eine Parodie auf Potemkinsche Dörfer: mit Fassaden täuschte Potemkin seiner Zarin Katharina II im Jahre 1787 angeblich schöne Dörfer und Wohlstand auf der Krim vor.
  • 1973 L’héritage de Ran-Tan-Plan (1973, Text: Goscinny; dt. Nr. 5 LL und die verrückte Erbschaft, Nr. 53 Die Erbschaft von Rantanplan). Mark Twain (1835–1910) tritt (weißhaarig) auf.
  • 1974 Un desperado à la dent de lait (6 Seiten, Text: Goscinny, dt.: Der Desperado mit dem Milchzahn in Nr. 66 Eine Woche Wilder Westen)
  • 1974 L’hospitalité de l’Ouest (6 Seiten, Text: Goscinny, dt.: Gastfreundschaft im Wilden Westen in Nr. 66 Eine Woche Wilder Westen)
  • 1974 Maverick (6 Seiten, Text: Goscinny, dt.: Maverick in Nr. 66 Eine Woche Wilder Westen)
  • 1974 L’égal de Wyatt Earp (6 Seiten, Text: Goscinny, dt.: Ein Mann wie Wyatt Earp in Nr. 66 Eine Woche Wilder Westen)
  • 1974 Le colporteur (6 Seiten, Text: Goscinny, dt.: Der fliegende Händler in Nr. 66 Eine Woche Wilder Westen)
  • 1974 Passage dangereux (6 Seiten, Text: Goscinny, dt.: Gefährliche Überfahrt in Nr. 66 Eine Woche Wilder Westen)
  • 1974 Sonate en colt majeur (6 Seiten, Text: Goscinny, dt.: Sonate in Colt-Dur in Nr. 66 Eine Woche Wilder Westen). Gemeinsam mit den vorstehenden sechs Geschichten erfolgte die Albenveröffentlichung 1974 unter dem Sammeltitel 7 histoires complètes (dt. Nr. 11 und Nr. 66 Eine Woche Wilder Westen).
  • 1975 Le cavalier blanc (Text: Goscinny; dt. Nr 8 LL und der weiße Reiter, Nr. 50 Der weiße Kavalier). Hank Wally und Whittacker Baltimore sind Adaptionen der Schauspieler Andy Devine (nicht gesichert) und John Barrymore (gesichert).
  • 1975 La guérison des Dalton (1975, Text: Goscinny; dt. Nr. 10 Die Daltons werden kuriert, Nr. 54 Die Daltons und der Psycho-Doc). Der Arzt heißt in der französischen und den beiden deutschen Bearbeitungen Otto von Himbeergeist. Die Geschichte spielt zu einer Zeit, in der Sigmund Freud (1856–1939) ein Kind ist (der Verweis auf Österreich fehlt in der ersten dt. Bearb.).
  • 1976 L’empereur Smith (Text: Goscinny; dt. Nr. 14 und Nr. 57 Der Kaiser von Amerika). Die Geschichte spielt während Ulysses S. Grants Präsidentschaft (1869–1877). Smith ist eine Parodie auf Joshua Norton, den selbsternannten Kaiser der Vereinigten Staaten – inklusive dessen Vorlieben für die Verleihung fantasievoller Adelstitel und seines Briefwechsels mit Queen Victoria.
  • 1977 Le fil qui chante (Text: Goscinny, dt. Nr. 18 Der singende Draht). 1861/1862, US-Präsident Abraham Lincoln ist auch zu sehen, ebenso der Mormonenführer Brigham Young. Das Kirchenlied, das die Telegrafenbauer mit den Mormonen in der deutschen Ausgabe singen („Bis hierher hat uns Gott gebracht“), steht heute noch so im evangelischen Gesangbuch. Der Zufall wollte es, dass die letzte reguläre Zusammenarbeit von Morris und Goscinny ein verkapptes Remake ihrer ersten Zusammenarbeit Des Rails sur la Prairie war (plus einem aus La Caravane entliehenen Whodunnit-Element). Morris' Zeichnungen sind hier detailärmer als in den vorangegangenen Bänden, was fortan so bleiben sollte.

Morris (1978–2002)

  • 1978 La ballade des Dalton (Text: Morris, Goscinny; bei Dupuis im Album La ballade des Dalton et autres histoires, dt. Nr. 49 Die Dalton-Ballade u. a.). Comic-Version des zweiten LL-Films von 1978, auch im TB-Format publiziert. Die Vorabveröffentlichung erfolgte 1978 in Pif Gadget und kurz darauf in Spirou. Die im Film gut wirkende Parodie auf MGM-Mucials (Busby Berkeley, Esther Williams, Singin’ in the Rain, Frank Sinatra) fällt im Comic nicht so sehr auf. Der Notar ist eine Parodie auf Donald Meek (Stagecoach, (dt.: Ringo), 1939). Das Album La ballade des Dalton erschien 1978, und La ballade des Dalton et autres histoires erst 1986.
  • 1978 Un amour de Jolly Jumper (7 Seiten, Text: Greg; bei Dupuis im Album La ballade des Dalton et autres histoires, dt. als Jolly Jumper: Ja, was hat er denn? in Nr. 49 Die Dalton-Ballade u. a.). Erstveröffentlichung in Spirou (9. November 1978).
  • 1979 Paradise Gulch (Länge: 2 Seiten und 1 Streifen, Text: Goscinny, dt. in LL Gesamtausgabe 1978-80 und in Nr. 92 Ein Menü mit blauen Bohnen). Erstveröffentlichung in Schtroumpf – Les Cahiers de la BD 43. Eine subtile Comic-Metapher zwischen Legende und Wirklichkeit: Luke trifft in Paradise Gulch, dem Pensionistenheim des Wilden Westens, auf alternde Filmschauspieler wie Gary Cooper, der täglich den Sheriff-Stern auf den Boden wirft, den nur mehr einäugigen Rin Tin Tin, sowie auf Roy Rogers (singender Cowboy) und William Boyd („Hopalong Cassidy“). Ohne auf Lukes Existenz als unvergängliche Comic-Figur einzugehen, rät ihm William S. Hart, den Ort zu verlassen.
  • 1979 La corde du pendu (7 Seiten, Text: Vicq; bei Dupuis 1982 im Album La corde du pendu, dt. Der Galgenstrick in Nr. 42 Der Galgenstrick). Erstveröffentlichung in Spirou (29. November 1979). In der deutschen Fassung von La corde… wird Oakville zu Oaktown.
  • 1979/80 Le magot des Dalton (Text: Morris & Vicq; dt. Nr. 27 Die Daltons auf Schatzsuche). Vorabveröffentlicht in VSD. Das Gefängnis, mit bereits bekannter Bauart (bisher häufig in Texas lokalisiert), ist dieses Mal das 1876 in Arizona gegründete Yuma Territorial Prison.
  • 1980 La mine du chameau (6 Seiten, Text: Dom Domi; bei Dupuis 1982 im Album La corde du pendu, dt. als Die Kamelmine in Nr. 42 Der Galgenstrick). Erstveröffentlichung in Spirou (18. September 1980). Die Dromedare wurden 1856/57 von Lt. Edward F. Beale und dem arabischen Kameltreiber Hadschi Ali nach Arizona „importiert“.
  • 1980 Les Dalton prennent le train, (6 Seiten, Text: Goscinny; bei Dupuis 1982 im Album La corde du pendu, dt. als Die Daltons nehmen den Zug in Nr. 42 Der Galgenstrick). Erstveröffentlichung in Spirou (16. Oktober 1980).
  • 1981 Vas-y Rantanplan (7 Seiten, Text: Dom Domi, dt. als Fass, Rantanplan! in LL Gesamtausgabe 1978-80 und in Nr. 92 Ein Menü mit blauen Bohnen). Ein Preuße, in Anspielung auf Max von Stephanitz (einem Züchter Deutscher Schäferhunde), versucht Rantanplan und andere Hunde zu erziehen.
  • 1981 Un lapon au Canada (6 Seiten, Text: Dom Domi, dt. als Ein Lappe in Kanada in LL Gesamtausgabe 1978-80 und in Nr. 92 Ein Menü mit blauen Bohnen).
  • 1981 Le bandit manchot (1981, Text: De Groot; dt. Nr. 33 Der einarmige Bandit). Vorabveröffentlichung 1981 in Télé Junior. 1888/1889, der „Boss“ ist eine Karikatur auf Louis de Funès.
  • 1981 Règlement de comptes (6 Seiten, Text: Lodewijk; bei Dupuis 1982 im Album La corde du pendu, dt. als Damensolo in Nr. 42 Der Galgenstrick). Typisch Ehapa: In der deutschen Fassung wird Alexander Thunderfield zu E.T. Yewing.
  • 1981 La bonne parole (4 Seiten, Text: De Groot; bei Dupuis 1982 im Album La corde du pendu, dt. als Die gute Nachricht in Nr. 42). Der (diesmal echte) Prediger Asbestos Misbeliever hat starke Ähnlichkeit mit dem falschen Prediger aus Die Postkutsche. Die Kurzgeschichte ist im deutschsprachigen Raum auch als Die frohe Botschaft bekannt.
  • 1981 Li-Chi’s Story (8 Seiten, Text: De Groot; bei Dupuis 1982 im Album La corde du pendu, dt. als Die Li-Tschi-Story in Nr. 42).
  • 1981 Le justicier (7 Seiten, Text: De Groot; bei Dupuis 1982 im Album La corde du pendu, dt. als Der Rächer in Nr. 42).
  • 1982 Sarah Bernhardt (Text: Fauche & Léturgie; dt. Nr. 35). Vorabveröffentlichung 1982 in Matin de Paris. 1880. Neben Sarah Bernhardt tritt auch US-Präs. Rutherford B. Hayes (1877–1881) auf.
  • 1983 Daisy Town (Text: Goscinny, dt. Nr. 40). Vorabveröffentlichung 1983 in La vie. Das ist die Comic-Version des Films von 1971, welcher seinerseits eine eher freie filmische Adaption der Comic-Figur Lucky Luke ist (im Rahmen des Films und dieses Comic sieht daher die Beziehung zw. LL und den Daltons etwas anders aus als in den anderen Alben). Der Kavallerie-Leutnant ähnelt Clark Gable.
  • 1983 Fingers (Text: Van Banda; dt. Nr. 41). Vorabveröffentlichung 1983 in VSD. LL hat mit dem Rauchen aufgehört.
  • 1984 Le Daily Star (Text: Fauche & Léturgie; dt. Nr. 45 Der Daily Star). Vorabveröffentlichung 1984 in VSD. Auftritt von Horace Greeley. Der Laufbursche Quatsch soll den jungen Jack London darstellen, dem LL später am Klondike wieder begegnen wird.
  • 1985 La fiancée de Luky Luke (Text: Vidal; dt. Nr. 48 Die Verlobte von LL). Vorabveröffentlichung 1985 in Télé Star. Auf der Landkarte ist die heutige US-Grenze zu Mexiko dargestellt.
  • 1986 Le ranch maudit (12 Seiten, Text: Guylouis; dt. als Die Geister-Ranch in Nr. 58 Die Geister-Ranch u. a.). 1861. Christopher Lee, Groucho Marx als Captain Spaulding und A. Hitchcock treten auf. Das Haus ist eine Parodie auf Bates' Motel aus dem Film Psycho.
  • 1986 La bonne aventure (10 Seiten, Text: Fauche & Léturgie; dt. als Die Hellseherin in Nr. 58 Die Geister-Ranch u. a.). Ein Steckbrief mit dem Konterfei von Morris (Beaver Kid) ist zu sehen.
  • 1986 La statue (11 Seiten, Text: Guylouis; dt. als Die Statue in Nr. 58 Die Geister-Ranch u. a.).
  • 1986 Le flume (11 Seiten, Text: Fauche & Léturgie; dt. als Die Rutsche in Nr. 58 Die Geister-Ranch u. a.). Vorabveröffentlichung dieser und der drei vorangehenden Kurzgeschichten 1986 in Télé Star.
  • 1987 Nitroglycérine (Text: Van Banda; dt. Nr. 52 Nitroglycerin). Vorabveröffentlichung 1987 in Pif Gadget. 1862, Eisenbahnbau, Rivalitäten zw. Union Pacific Railroad und Central Pacific Railroad bilden den historischen Hintergrund.
  • 1987 L’alibi (12 Seiten, Text: Claude Guylouis; dt. als Das Alibi in Nr. 55 Das Alibi und andere Geschichte).
  • 1987 Athletic City (10 Seiten, Text: Claude Guylouis; dt. als Athletic City in Nr. 55 Das Alibi und andere Geschichten).
  • 1987 Olé Daltonitos (10 Seiten, Text: Claude Guylouis; dt. als Olé Daltonitos in Nr. 55 Das Alibi und andere Geschichten).
  • 1987 Un cheval disparaît (12 Seiten, Text: Claude Guylouis; dt. als Ein Pferd verschwindet in Nr. 55 Das Alibi und andere Geschichten). Vorabveröffentlichung dieser und der drei vorangehenden Kurzgeschichten 1987 in La vie.
  • 1988 Le Pony Express (Text: Fauche & Léturgie; dt. Nr. 56 Der Pony-Express). Vorabveröffentlichung 1988 in Pif Gadget. Hier wird erstmals gezeigt, dass nicht nur LL schneller zieht als sein Schatten, sondern dass JJ auch schneller reitet als sein Schatten. Der Pony-Express wurde 1860 nach einer Initiative des Unternehmers William Hepburn Russell gegründet. Er führte den Linienpostdienst zwischen St. Louis, Missouri, und Sacramento, Californien, über eine Strecke von 3200 km durch und brauchte für die Strecke im Normalfall etwa 10 Tage, wofür etwa alle 300 km die Reiter gewechselt wurden. Nach Einrichtung der transkontinentalen Telegraphenleitung (siehe LL Der singende Draht) im Oktober 1861 wurde der Dienst wieder eingestellt. Er war ein finanzielles Desaster, begründete aber einen nationalen Mythos sowie den Ruhm vieler Reiter, unter anderem Buffalo Bill und Wild Bill Hickok, die auch im Comic auftreten.
  • 1991 L’amnésie des Dalton (Text: Fauche & Léturgie; dt. Nr. 63 Gedächtnisschwund). Erstes Album von Lucky Productions. Averell verliert für einige Zeit seinen charakteristischen Hunger, auf Blatt 21A isst er nicht einmal die normale Portion. Im Gefängnis von Yuma gibt es in diesem Album keine Sträflingskugeln, LL legt ihnen aber welche an.
  • 1992 Chasse aux fantômes (Text: Van Banda; dt. Nr. 65 Die Jagd nach dem Phantom). Die „neue Winchester“, auf deren Lieferung Calamity Jane wartet, könnte das berühmteste Gewehr der Baureihe, die Winchester 73 (benannt nach dem Jahr der Markteinführung 1873) sein – bekannt als „the gun which won the west“. Darauf würde auch der Western Winchester ’73 mit James Stewart hindeuten. Aber auch in den Jahren 1876, 1886 und 1892 gab es wichtige Modellneuerungen. (Auch John Wayne schleppt in fast allen seinen Filmen eine Winchester mit sich herum. Dummerweise meistens eine Winchester 92 oder 94, auch in den Filmen, die viel früher spielen). Der große Vorteil der Winchester 73 war, dass sie dieselben Patronen wie der Colt „Peacemaker“ verschoss.
  • 1993 Les Dalton à la noce (Text: Fauche & Léturgie; dt. Nr. 67 High Noon in Hadley City). 1865, der Sheriff ist 59 Jahre alt. Die Geschichte ist eine Parodie des Western High noon (dt. 12 Uhr mittags). Neben der Haupthandlung, die dem Film-Drehbuch folgt, sind auch zahlreiche einzelne Gags direkte Anspielungen: Der Mexikaner spielt auf seiner Mundharmonika ständig das Hauptmotiv der Filmmusik („Do not forsake me, oh my darling“); wie im Film wird ständig der Blick auf die Uhr gezeigt – hier allerdings auf die personalisierten Kuckucksuhren. Die Autoren haben außerdem versucht, die im Film wirksame Schnittfolge auf das Medium Comic zu übertragen. Bei Ehapa musste man es wieder besser wissen, statt Die Daltons auf der Hochzeit wählte man High Noon in Hadley City als deutschen Titel.
  • 1994 Le pont sur le Mississippi (Text: Fauche & Léturgie; dt. Nr. 68 Die Brücke am Ol’ man River). Pat Poker (Album 5) ist wieder zu sehen.
  • 1995 Kid Lucky (Zeichnung: Morris & Pearce, Text: Pearce & Leturgie; dt. Lucky Kid 1: Am Fluss der rosa Biber). Die Kavalleristen singen das Soldatenlied She Wore a Yellow Ribbon (auch der Titel eines Films von John Ford, dt.: Der Teufelshauptmann, 1949). Von der Thematik – Indianer entführen weiße Kinder und ziehen sie auf – gleicht die Handlung einem anderen Western von Ford, Two rode together (1961) (dt. Zwei ritten zusammen). Der kleine Luke lernt sein Pferd Jolly Jumper kennen. Morris tritt auf und möchte den kleinen Luke adoptieren.
  • 1995 Belle Star (Text: Fauche, dt. Nr. 69). Billy the Kid, Jesse James, Belle Starr (hieß bis 1880 Myra Maybelle Shirley), Richter Isaac Charles Parker und sein Henker treten nebeneinander zur Zeit von Grants Präsidentschaft (1869–1877) auf. Mit Fort Smith und Younger’s bend (Fort Smith National Historic Site sowie der James-Younger-Gang) enthält die Geschichte weitere historische Aspekte. Joe Dalton erinnert daran, dass LL seit dem ersten Album niemanden mehr erschossen hat.
  • 1996 Le Klondike (Text: Yann & Léturgie; dt. Nr. 70 Am Klondike). Jack London, Charlie Chaplin und Szenen aus The Gold Rush (1925) (dt. Goldrausch) sind zu erkennen. Mit der Anspielung auf Doxey’s Elixier (Album 7) wird wie in den beiden letzten Alben an die ganz alten Geschichten erinnert (nachdem knapp zuvor in Deutschland diese Alben als Sonderausgabe herausgekommen sind). Der historische Goldrausch am Klondike River hatte seinen Höhepunkt 1896–1898.
  • 1997 Oklahoma Jim (=Kid Lucky 2, Zeichnung: Morris & Pearce, Text: Pearce & Leturgie; dt. Nr. 73 Oklahoma Jim). Mit dem Revolver dürfte eine Anspielung auf den Colt Single Action Army .45 (Colt „Peacemaker“) aus der Waffenfabrik von Samuel Colt (1814–1862) von 1873 gemeint sein. Nach neunjähriger Verlobungszeit heiratete die 1845 geborene Mrs. Zee 1874 ihren Vetter Jesse James.
  • 1997 O.K. Corral (Text: Adam & Fauche; dt. Nr. 71). Spielt auf den berühmten Gunfight at the O.K.Corral in Tombstone, Arizona, am 26. Oktober 1881 zwischen den verfeindeten Clans der Clantons und der Earps (unter Führung von Wyatt Earp) an.
  • 1998 Marcel Dalton (Text: De Groot, dt. Nr. 72). Der Gouverneur trägt den Namen Sam Pekinpah. Außerdem taucht mit Nathanael Flatshoe, dem fliegenden Händler aus Eine Woche Wilder Westen, eine weitere Figur aus einer frühen Geschichte auf.
  • 2000 Le prophète (Text: Nordmann; dt. Nr. 74 Der Prophet).
  • 2001 L’artiste-peintre (Text: De Groot; dt. Nr. 75 Der Kunstmaler). Frederic Remington war ab 1883 in Kansas.
  • 2002 La légende de l’ouest (Text: Nordmann, dt. Nr. 76 Eine Wildwest Legende). Die Daltons erlauben sich nur einen Scherz, wenn sie mit Kreuzen unterschreiben.

Achdé (seit 2003)

  • 1999: Lucky Luke und Machine Gun Kid (Lucky Luke et Machine Gun Kid, 4 Seiten S/W) Mit dieser Geschichte, in der Achdé auch textete und die ursprünglich in dem Album Hommage à Morris erschien, überzeugte der Zeichner derart, dass er bald darauf Morris' Nachfolger wurde. Lucky Luke (der hier nochmals zum Raucher wurde) trifft auf das alter Ego von Morris und hat eine Auseinandersetzung mit dem Vetter von Billy the Kid (dt. in Nr. 92 Ein Menü mit blauen Bohnen)
  • 2003: Der französische Koch (Le cuisinier français, 16 Seiten) - Text: Claude Guylouis (dt. in Nr. 92 Ein Menü mit blauen Bohnen)
  • 2004: Stille Nacht, Rantanplan wacht! (Le pire Noël est arrivé!, Pilote, 4 Seiten) - Text: Laurent Gerra. (dt. in Nr. 92 Ein Menü mit blauen Bohnen)
  • 2004: Schikane in Quebec (La belle Province, 44 Seiten) - Text: Laurent Gerra. Namenspatronin des Originaltitels ist das Pferd Province. In mehreren Szenen tritt die kanadische Sängerin Celine auf. Ebenfalls zu sehen sind die beiden hierzulande wenig bekannten Musiker Robert Charlebois und Gilles Vigneault, sowie der Quizmaster Guy Lux, der zuvor schon in Asterix karikiert wurde. Auf Planche 43A sagt der Mounty Captain Livingstone den Satz, mit dem sein berühmter Namensvetter David Livingstone von Henry Morton Stanley begrüßt wurde („Mr. Livingstone, I presume?“). Louis-Adélard Sénécal war Präsident zweier kanadischer Eisenbahnlinien von 1883 bis 1886. Wiederholt ist vom berühmten siebenschüssigen Colt Lucky Lukes die Rede, der schon 1954 in Lucky Luke et Phil Defer dit le Faucheux seinen ersten Auftritt hatte (Revolver mit mehr als sechsfächrigen Trommeln gab es tatsächlich).
  • 2006: Die Daltons in der Schlinge (La corde au cou, 44 Seiten) - Text: Laurent Gerra. Auch in diesem Band finden sich wieder viele Anspielungen auf alte Morris-Alben. Zumindest die ersten 31 Seiten der Geschichte zeigen (stärker als in älteren Alben), wie sehr die Daltons im Geschehen dominieren. Luke hat bis dahin nur kurze Auftritte. Die Verlobungsfeier (Planche 18B) soll an das übliche Bankett am Ende einer Astérix-Geschichte erinnern. Comic-Darstellungen von John Wayne und Kirk Douglas gehen Luke zur Hand, ferner werden Liz Taylor und Joe Dassin karikiert. Raoul Cauvin und Willy Lambil, die Schöpfer der Comicserie Die blauen Boys, sind als Corporal Field und Sergeant Chesterblutch (Chesterfield und Blutch sind die Namen der Hauptfiguren ebenjener Serie) zu sehen. Ab Planche 32 werden der Panzerwagen und andere Elemente aus dem Western The War Wagon (1967) (dt. Die Gewaltigen) in den Comic eingebracht. Der unterste Streifen von Blatt 6 (Seite 8 des Albums) zeigte bei der Vorabveröffentlichung einen mit seinem Tabaksbeutel hantierenden Luke, die gedrehte Zigarette jedoch Joe Dalton überreichte. Für die Albenversion wurde der Streifen zensiert oder ersetzt.
  • 2008: Der Mann aus Washington (L’homme de Washington, 44 Seiten) - Text: Laurent Gerra. Thema dieses Bandes ist eine US-Präsidentenwahl. Hierbei treten die tatsächlichen Kandidaten der Wahl von 1876 auf. Daneben gibt es aber auch viele zeitgenössische Anspielungen, z. B. auf George W. Bush, Sarah Palin und Barack Obama.
  • 2010: Lucky Luke gegen Pinkerton (Lucky Luke contre Pinkerton, Spirou, 44 Seiten) - Text: Daniel Pennac & Tonino Benacquista.
  • 2011: Lucky Kid (L’apprenti cow-boy, 44 Seiten) Dieser Band befasst sich erstmals seit 1997 wieder mit der Kindheit von Lucky Luke. Des Weiteren ist er der erste Band, der fast ausschließlich aus Einseitern besteht.
  • 2012: Auf eigene Faust (Cavalier seul, 44 Seiten) - Text: Daniel Pennac & Tonino Benacquista.
  • 2013: Ein starker Wurf (Lasso périlleux, 46 Seiten) - Text: Achdé. Dieser Band befasst sich wieder mit der Kindheit von Lucky Luke. Er besteht wieder hauptsächlich aus Einseitern.
  • 2014: Meine Onkel, die Daltons (Les Tontons Dalton, 48 Seiten) - Text: Laurent Gerra & Jacques Pessis.
  • 2016: Das gelobte Land (La Terre Promise, 48 Seiten) - Text: Jul. In diesem Band empfängt Lucky Luke in Vertretung eines jüdischen Freundes dessen aschkenasische Familie in Amerika. Auf der gemeinsamen Reise durch den Westen haben Lucky Luke und seine Schützlinge einige Abenteuer zu bestehen. Der Band beinhaltet eine Fülle von Anspielungen auf das osteuropäische Judentum und die jiddische Sprache.

Weitere Veröffentlichungen

Rantanplan

Die Szenaristen dieses Spin-offs waren Jean Léturgie, Xavier Fauche, Bob de Groot und Éric Adam. Co-Zeichner war Michel Janvier, der bei einigen Bänden mehr zeichnete als der Meister selbst. Der vor allem als Kolorist bekannte Vittorio Leonardo (Studio Leonardo) wechselte zwischen Zeichnung und Szenario.

  1. La mascotte Das Maskottchen (1987)
  2. Le parrain Der Pate (1988)
  3. Rantanplan otage Die Geisel (1992)
  4. Le clown Der Clown (1993)
  5. Le fugitif Der Flüchtling (1994)
  6. Le messager Der Bote (1995)
  7. Les cerveaux Die Genies (1996, Morris, Vittorio, De Groot); 1875: Der bereits weißhaarige Prof. Stein (Parodie auf den 1879 geborenen Albert Einstein) und sein Kollege Frank (Parodie von Frankenstein) entführen Averell Dalton und Rantanplan. In ihren Experimenten machen sie Genies aus den beiden. Da Averell mit seinen Brüdern wieder Banken überfällt, macht Stein alles rückgängig. In dieser Geschichte legt Averell seinen Bruder Joe übers Knie (beim Boxen – Les Dalton dans le blizzard – ist Averell ebenfalls der Stärkere, eine Umkehr ist offenbar möglich, wenn Joe zornig ist). Lucky Luke hat nur zwei kurze Auftritte.
  8. Le chameau Das Kamel (1997)
  9. Le grand voyage Die große Reise (1998)
  10. La belle et le bête Die Schöne und die Bestie (2000)
  11. Le noël de Rantanplan (2001)

Lucky Luke Heftreihe

In den Jahren 1994/95 erschien bei Bastei eine monatliche Heftserie mit insgesamt 15 Ausgaben. Die Geschichten dafür schrieb Peter Mennigen in Anlehnung an die TV-Serie. Die Szenarien wurden vorher von Morris genehmigt, unter dessen Namen sie auch erschienen. Die Zeichnungen entstanden im spanischen Studio Ortega.[7]

Lucky Kid

Diese Mini-Serie um den jungen Lucky Luke entstand 1995 und war vom Kleinen Spirou inspiriert. Als Szenaristen wurden Jean Léturgie und Pearce angegeben, die Zeichnungen teilte sich Morris mit Pearce. Hinter dem selbstgewählten, gemeinsamen Pseudonym Pearce verbergen sich als Texter Yann Le Pennetier alias Yann und als Zeichner Didier Conrad. Sowohl in Frankreich als auch in Deutschland erschien nur der erste Band als eigenständige Publikation, das zweite Abenteuer war in Frankreich eine Beilage eines Lucky Luke-Albums, in Deutschland Bestandteil der Lucky-Luke-Reihe (Band 73). Der erste Band erschien mittlerweile erneut als Band 82 mit dem Titel Am Fluss der rosa Biber.

  1. Kid Lucky Am Fluss der rosa Biber (1995)
  2. Oklahoma Jim Oklahoma Jim (1997)
  3. L’apprenti cow-boy Lucky Kid (2012)
  4. Lasso périlleux Ein starker Wurf (2013)
  5. Statue Squaw Martha Pfahl (2016)

Kommentare zu den Ausgaben s. o. in der Alben-Liste.

Lucky Luke Gesamtausgabe

Seit Oktober 2003 erscheint in Deutschland eine Lucky Luke Gesamtausgabe (zunächst dreimonatlich, nach einem Jahr zweimonatlich), in der alle Geschichten in chronologischer Reihenfolge nachgedruckt wurden, darunter auch einige bis dahin noch nie in Deutschland veröffentlichte Geschichten. Die gebundenen Bücher enthalten üblicherweise jeweils drei albenlange Geschichten sowie kurze Artikel mit zusätzlichen Informationen und kommen so auf je etwa 160 Seiten. Das erste Buch dieser Ausgabe enthält Abenteuer aus der Zeit von 1955 bis 1957. Aufgrund von Beschwerden der Fans wurde die von Morris 1975 überarbeitete Kurzgeschichte Dicke Luft in Pancake Valley in der zweiten Auflage durch die Urversion von 1955 ersetzt (im Band 1978–1980 wird von einem „Fehlgriff in der Druckerei“ gesprochen). Der ältere, noch von Morris getextete Stoff aus der Zeit von 1946 bis 1954 wurde später in zwei weiteren Bänden nachgereicht. Die Gesamtausgabe ist nicht nummeriert, sondern orientiert sich an den Jahreszahlen der Erstveröffentlichungen der Alben. Die Gesamtausgabe enthält in ihren jüngsten Bänden bereits Material, das nach Morris' Tod entstand. Nicht enthalten ist der Ableger um Rantanplan, Lucky Kid dagegen schon. Die Serie umfasst bisher die Jahre 1946 bis 2015 und kommt auf 27 Bände mit zusammen ca. 4.500 Seiten.

Der Betrug

Im März 2008 veröffentlichten der FÖD Wirtschaft, K.M.B., Mittelstand und Energie (Belgien), die Verbraucherbehörde Consumentenautoriteit (Niederlande) und die Ministerien für Mittelstand, Tourismus, Wohnungswesen, Wirtschaft, und Aussenhandel (Luxemburg) eine 24seitige, kostenlose, Warnbroschüre zum Thema Betrugsfälle. Sie beinhaltet u. a. zehn Lucky-Luke-Einseiter vom Zeichner Vittorio Leonardo. Die kostenlose Broschüre wurde auf Niederländisch, Französisch und Deutsch gedruckt und war schnell vergriffen. Sie kann bei der FÖD kostenlos abgerufen werden.[8]

Hommagen

Zum 70-jährigen Jubiläum erschienen 2016 und 2017 zwei Hommagen an Lucky Luke. Die erste stammt von Matthieu Bonhomme und trägt den Titel Der Mann, der Lucky Luke erschoss. Die zweite, mit dem Namen Jolly Jumper antwortet nicht, wurde von Guillaume Bouzard umgesetzt. Beide Hommagen unterscheiden sich stilistisch sowohl stark von der Serie als auch untereinander. Bonhomme stellt einen realistischeren und düsteren Lucky Luke dar, Bouzard einen ins Absurde überzeichneten.

Verfilmungen

Zeichentrickfilme

Es entstanden vier Zeichentrickfilme mit Lucky Luke:

Außerdem entstanden zwei Zeichentrickserien mit jeweils 52 Folgen:

  • Lucky Luke (1983–1991, seit 2005 auch auf DVD erhältlich). Der deutsche Titelsong wurde in der ersten Staffel von Freddy Quinn gesungen.
  • Lucky Luke – Die neuen Abenteuer (2001, seit 2010 auch auf DVD erhältlich)

Realverfilmungen

  • Lucky Luke (1991) mit Terence Hill als Hauptdarsteller. Der Film war ein Überraschungserfolg. Ein zweiter Teil war der Pilotfilm zu einer achtteiligen Fernsehserie.
  • Die Daltons gegen Lucky Luke (2004) mit Til Schweiger in der Rolle des Cowboys. Dieser spielt jedoch nicht die Hauptrolle, denn diese haben die trotteligen Brüder inne. Der Film wurde von den Kritikern verrissen und war an den Kinokassen ein großer Flop.
  • Lucky Luke (2009) mit Jean Dujardin als Lucky Luke unter der Regie von James Huth. Der Film startete am 21. Oktober 2009 in den französischen Kinos.

Videospiele

Es sind mehrere Videospiele für verschiedene Plattformen erschienen.

  • Lucky Luke: Nitroglyzerin (C64, Amstrad CPC, Atari ST, 1987)
  • Lucky Luke (1997 Game Boy)
  • Lucky Luke (1997 Super Nintendo)
  • Lucky Luke (1996 CD-i)
  • Lucky Luke: Den Daltons auf der Spur (1998 PlayStation, 2000 Windows)
  • Lucky Luke: Banditen Express (2000 Game Boy Color)
  • Lucky Luke: Im Westernfieber (2001 PlayStation, Windows)
  • Lucky Luke: Wanted! (2001 Game Boy Advance, Remake des Super Nintendo-Spiels)
  • Lucky Luke: Der singende Draht (2002 Windows)
  • Lucky Luke: Go West (2007 Nintendo Wii, Windows)
  • Lucky Luke: Die Daltons (2008 Nintendo DS)

Literatur

  • Philippe Mellot: L’univers de Morris, Dargaud 1988, ISBN 2-205-03727-7. Das Buch enthält ein längeres Interview mit Morris, zwei von Morris verfasste Texte (Lucky Luke versus les Daltons, Cinéma et dessin animé), eine Liste von Karikaturen, etwa 50 Seiten wenig zugängliches Comic-Material und eine vollständige Bibliographie (1946–1988).
  • Gesa Thomas: Helden rauchen nicht!? Darstellung, Rezeptionsannahmen und Zensur von Drogen im Comic am Beispiel der Comicserie Lucky Luke (Studien zur qualitativen Drogenforschung und akzeptierenden Drogenarbeit 43). Berlin 2006, ISBN 3-86135-255-9.

Weblinks

 Commons: Lucky Luke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Horst Berner: „‚Pik As‘ gegen ‚Herz As‘. Editorisches Vorwort zu Lucky Luke gegen Phil Steel“, Lucky Luke – Die Gesamtausgabe 1951-1954, Ehapa Comic Collection beim Egmont Ehapa Verlag, Berlin 2005 (Comicseite Online, frz.)
  2. Sparkasse wirbt mit Lucky Luke: Zahl schneller als dein Schatten in Werben & Verkaufen vom 27. März 2012
  3. Horst Berner: Lucky Luke – Die Gesamtausgabe 1946-1950, Ehapa Comic Collection beim Egmont Ehapa Verlag, Berlin 2004, S. 3
  4. Siehe dazu auch Einträge im Comic Guide (Online)
  5. Morris in einem Interview (Memento vom 26. Dezember 2007 im Internet Archive) am 3. April 1996
  6. Horst Berner: Lucky Luke – Die Gesamtausgabe 1969-1971, Ehapa Comic Collection beim Egmont Ehapa Verlag, Berlin 2006, S. 4
  7. Martin Surmann in Zack Nr. 49, Juli 2003
  8. Lucky Luke - Der Betrug. Föderaler Öffentlicher Dienst, 2008, abgerufen am 9. Februar 2016.
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