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Louis Rubenstein

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Louis Rubenstein Eiskunstlauf
Louis Rubenstein.jpg
Nation KanadaKanada Kanada
Geburtstag 23. September 1861
Geburtsort MontrealKanada
Sterbedatum 3. Januar 1931
Karriere
Disziplin Einzellauf
Verein Victoria Club of Montreal
Trainer Jackson Haines
Karriereende 1892
 

Louis Rubenstein (geboren am 23. September 1861 in Montreal; gestorben am 3. Januar 1931 in Montreal) war ein kanadischer Eiskunstläufer, Sportfunktionär und Lokalpolitiker. Er war ein Pionier des Eiskunstlaufs in Kanada und der erste Kanadier, der an internationalen Wettbewerben teilnahm.[1] Rubenstein wird als „Vater des kanadischen Eiskunstlaufs“[2] und als „Vater des Bowlings in Kanada“[3] bezeichnet.

Familie und Werdegang

Louis Rubenstein stammte aus einer jüdischen Familie aus Polen. Seine Eltern, Max and Leah Rubenstein, waren 1850 nach Kanada ausgewandert. Er hatte elf Geschwister.[1] In der Familie wurde Wert auf Sport gelegt. Rubenstein begann als Kind mit dem Eislauf, laut Berichten inspiriert von Jackson Haines, der später sein Trainer wurde.[1] Mit 17 Jahren gewann er erste Wettbewerbe in Montreal.[4][1]

Rubenstein war Teilhaber des Familienunternehmens Rubenstein Bros., einer 1864 gegründeten Silber- und Messinggießerei.[4][5]

Karriere im Sport

Als Eiskunstläufer

Rubenstein trainierte beim Victoria Club of Montreal im heute stillgelegten Victoria Skating Rink. Er gewann von 1883 bis 1889 durchgehend die kanadischen Eiskunstlauf-Meisterschaften. Er trat auch bei US-amerikanischen Meisterschaften an, die er in den Jahren 1888, 1889 und 1891 ebenfalls gewann.

1890 wurde Rubenstein ausgewählt, um Kanada bei den ersten internationalen Meisterschaften im Eiskunstlauf – dem Vorläufer der wenige Jahre später begründeten Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften – zu vertreten, die in Sankt Petersburg stattfanden. Die Reise dorthin dauerte zweieinhalb Monate.[1] Vor Ort begegnete ihm antisemitische Diskriminierung, die fast seine Teilnahme unmöglich gemacht hätte: Das Organisationskomitee wollte seine Teilnahme als jüdischer Sportler verhindern und versuchte später, ihn zu diskreditieren und seine Anerkennung als Sieger zu unterlaufen.[3] Versuche, Rubenstein vor Beginn der Meisterschaft des Landes zu verweisen, konnten durch eine Intervention des britischen Botschafters verhindert werden.[1] Rubenstein gewann im Wettbewerb der Pflichtfiguren die Goldmedaille.[1]

1892 zog sich Rubenstein aus dem aktiven Wettbewerb zurück, engagierte sich aber weiterhin für den Eiskunstlauf sowie andere Sportarten.

Als Sportfunktionär

Rubenstein war Mitbegründer der 1887 gegründeten Amateur Skating Association of Canada, die zum Ziel hatte, verbindliche Standards für den Eislauf als Wettbewerbssport zu schaffen.[2][4] In dieser Funktion organisierte er 1897 die Eisschnelllauf-Weltmeisterschaft in Montreal.[6] Rubeinstein war außerdem Mitbegründer und erster Präsident der 1907 gegründeten kanadisch-US-amerikanischen International Skating Union of America. Aus der Amateur Skating Association of Canada gründete sich 1914 die Canadian Figure Skating Association (heute bekannt als Skate Canada). Rubenstein war der erste Präsident der Organisation[7] und trug so maßgeblich zum Erfolg des kanadischen Eiskunstlaufs in den 1920er Jahren bei[8], nicht zuletzt indem er den damaligen Earl of Minto, der als Gouverneur von Kanada fungierte, als Unterstützer gewann. Er und seine Ehefrau Lady Minto begeisterten sich für den Eiskunstlauf und förderten den kanadischen Verband. Auf Rubenstein geht unter anderem die Einführung von Juniorenwettbewerben zur Förderung des Nachwuchses zurück.[1] Neben seinem Amt als Präsident der Canadian Figure Skating Association, das er bis kurz vor seinem Tod ausübte,[7] wirkte Rubenstein am Aufbau eines Eiskunstlaufverbands in den USA mit[4] und engagierte sich in zahlreichen weiteren Sportarten, darunter Bowling, Curling, Radsport, Toboggan und Rettungssport[3]. Er wurde 1895 zum Präsidenten der Canadian Bowling Association gewählt[6] und war 18 Jahre lang Präsident des Radsportverbands Canadian Wheelmen's Association. Von 1913 bis 1915 war er Präsident der Montréal Amateur Athletic Association.[5]

Politische Ämter

1914 wurde Rubenstein zum Alderman für den Bezirk St. Lawrence (Ward 5) in Montreal gewählt. Er bekleidete das Amt bis zu seinem Tod im Jahr 1931. Rubenstein war 12 Jahre lang Präsident der Young Men’s Hebrew Association of Montreal.[4]

Ehrungen

Gedenkbrunnen

Seit 1937 erinnert ein auf eine private Initiative hin errichteter Brunnen am Parc Jeanne-Mance an Louis Rubenstein, der als das einzige Denkmal für eine jüdische Person in Montreal gilt.[1]

1955 wurde Louis Rubenstein in die Hall of Fame des kanadischen Sports aufgenommen,[6] 1981 in die International Jewish Sports Hall of Fame,[3] 1984 in die World Figure Skating Hall of Fame,[9] 1990 in die neu gegründete Skate Canada Hall of Fame.[10]

Dokumentarfilm

Der vom National Film Board of Canada produzierte Dokumentar-Kurzfilm Inspiring Figure: The Louis Rubenstein Story erschien 2002.[11]

Weblinks

 Commons: Louis Rubenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Susan D. Russell: Louis Rubenstein – A Canadian Pioneer. In: International Figure Skating. 24. Februar 2021, abgerufen am 31. Juli 2022 (english).
  2. 2,0 2,1 Louis Rubenstein auf den Seiten von Skate Canada, abgerufen am 31. Juli 2022 (englisch).
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Louis Rubenstein in der International Jewish Sports Hall of Fame, abgerufen am 31. Juli 2022 (englisch).
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 Louis Rubenstein auf den Seiten der kanadischen Regierung, abgerufen am 31. Juli 2022 (englisch).
  5. 5,0 5,1 Barbara Schrodt: Louis Rubenstein. In: The Canadian Encyclopedia. 19. März 2008, abgerufen am 31. Juli 2022 (english).
  6. 6,0 6,1 6,2 Louis Rubenstein in der Hall of Fame des kanadischen Sports, abgerufen am 31. Juli 2022 (englisch, französisch).
  7. 7,0 7,1 About Skate Canada, abgerufen am 31. Juli 2022 (englisch).
  8. Looking back on a 100 Years of Champions. In: Skate Canada. 20. Januar 2014, abgerufen am 31. Juli 2022 (english).
  9. Louis Rubenstein in der World Figure Skating Hall of Fame, abgerufen am 31. Juli 2022 (englisch).
  10. Skate Canada Hall of Fame, abgerufen am 31. Juli 2022 (englisch).
  11. Inspiring Figure: The Louis Rubenstein Story in der Internet Movie Database (englisch)Vorlage:IMDb/Wartung/Verschiedene Kenner in Wikipedia und WikidataVorlage:IMDb/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom gesetzten Namen verschiedenVorlage:IMDb/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom Seitennamen verschiedenVorlage:IMDb/Wartung/Beschreibung ist zu lang
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