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Liz Truss

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Elizabeth „Liz“ Truss, 2022

Mary Elizabeth „Liz“ Truss[1] (* 26. Juli 1975 in Oxford) ist eine britische Politikerin der Conservative Party und Premierministerin des Vereinigten Königreichs. Nach der Wahl zur Vorsitzenden der Konservativen Partei wurde sie am 6. September 2022 zur Premierministerin ernannt. In beiden Ämtern ist sie die Nachfolgerin von Boris Johnson.

Truss war von 2016 bis 2017 Justizministerin und Lord Chancellor, anschließend bis 2019 Chief Secretary to the Treasury (Staatssekretärin im Schatzamt). Von 2019 bis 2022 war sie Ministerin für Frauen und Gleichstellung und zusätzlich vom 15. September 2021 bis zum 6. September 2022 Außenministerin des Vereinigten Königreichs.

Herkunft, Ausbildung und Beruf

Liz Truss ist die Tochter einer Krankenschwester und eines Mathematikprofessors. Beide Eltern stehen politisch links,[2] die Mutter war in der Friedensbewegung Campaign for Nuclear Disarmament aktiv.[3] Truss hat drei Brüder.[4] Sie wuchs in Paisley (Schottland) und Leeds auf,[2] wo sie ihren Schulabschluss an der staatlichen Gesamtschule Roundhay machte. Während ihrer Schulzeit absolvierte Truss im Sommer 1993 u. a. einen Schüleraustausch mit Volkach in Unterfranken und spricht aus dieser Zeit Deutsch.[5][6]

Anschließend studierte sie Philosophie, Politik und Ökonomie am Merton College der University of Oxford.[3] Sie war Vorsitzende der liberaldemokratischen Hochschulgruppe in Oxford und Vorstandsmitglied der Liberal Democrat Youth and Students. In dieser Zeit vertrat sie eher linke politische Ansichten und sprach sich beispielsweise auf der Parteikonferenz der Liberal Democrats 1994 für die Abschaffung der Monarchie aus und befürwortete die Legalisierung von Cannabis.[7] Sie nahm an Veranstaltungen der „Hayek Society“ teil, die die wirtschaftsliberalen Ideen des österreichischen Ökonomen Friedrich August von Hayek propagierte, die Margaret Thatchers Politik wesentlich beeinflusst hatten.[8] Im Jahr ihres Abschlusses 1996 wechselte sie zur Konservativen Partei. Einige ihrer damaligen politischen Weggefährten sahen dies später als natürliche Weiterentwicklung an. Truss sei immer eine überzeugte Wirtschaftsliberale gewesen und sei immer skeptisch gegenüber einem großen Staatsapparat („Big Government“) und einer überbordenden, regulierenden staatlichen Bürokratie gewesen.[7]

Sie arbeitete als Ökonomin im Rechnungswesen bei Shell, dann bei Cable & Wireless. Anfang 2008 wurde sie stellvertretende Vorsitzende des Think-Tanks Reform.[3]

Politische Karriere

Nach ihrem Wechsel von den Liberaldemokraten hatte Truss zunächst einige Mühe, eingefleischte Konservative zu überzeugen, dass sie nun eine der ihrigen sei.[7] Nach zwei erfolglosen Kandidaturen in den Labour-dominierten Wahlkreisen Hemsworth bei der Unterhauswahl 2001 und Calder Valley bei der Unterhauswahl 2005 in Yorkshire[3] wurde sie auch mit der Unterstützung des damaligen konservativen Parteivorsitzenden David Cameron bei der Unterhauswahl 2010 im als sicher konservativ geltenden Wahlkreis South West Norfolk aufgestellt und gewann dort das Mandat mit 48,3 Prozent der Stimmen. Dieses hat sie seither mit wachsendem Vorsprung verteidigt, zuletzt bei der Unterhauswahl 2019 mit 69 Prozent. Als Hinterbänklerin verlangte sie Reformen in verschiedenen politischen Bereichen, darunter Kinderbetreuung, mathematische Ausbildung und Ökonomie.[9] Sie gründete die Free Enterprise Group of Conservative MPs (Gruppe Freies Unternehmertum konservativer Abgeordneter) und beteiligte sich an einigen Abhandlungen und Büchern, u. a. After the Coalition (2011). In Britannia Unchained (2012) trat sie für die Deregulierung der Wirtschaft ein. Sie forderte, durch Flexibilisierung des Arbeitsmarktes nach dem Vorbild der in Deutschland von der Regierung Schröder eingeführten Reformen Modelle für geringfügige Beschäftigung mit niedrigen Sozialabgaben zu schaffen.[10]

Liz Truss als Ministerin für Erziehung (2013)

In einer Veröffentlichung über „Schulisches Anspruchsniveau und soziale Mobilität“ vertrat sie die These, die Einführung von weniger selektiven Gesamtschulen (comprehensive schools) anstelle von Schulen mit Aufnahmetests (grammar schools) habe Kinder aus unteren Schichten benachteiligt, da sie deren Zugang zu anspruchsvollen Schulfächern mit besseren Karrierechancen verschlechtert habe. Die auf einer Studie der London School of Economics aus dem Jahr 2005 beruhende These, die alten (den deutschen Gymnasien vergleichbaren) grammar schools hätten begabten Kindern aus der Unterschicht bessere Chancen zum „Aufstieg durch Bildung“ geboten, wurde in der englischen Presse breit diskutiert und auch kritisiert.[11] Dabei wurden ihre teilweise negativen Aussagen über die Schule, die sie selbst in Leeds besucht hatte, in Frage gestellt.[7][12] Gesellschaftspolitisch stellte sie sich gegen einen Staat, der als „nanny state“ mit Vorschriften und Lenkungsinstrumenten in das Leben der Bürger einzugreifen versuche.[13] Dies sei das Grundmotiv ihres Wechsels zur konservativen Partei.[14]

Im Kabinett Cameron I war Truss von 2012 bis 2014 Parliamentary Under-Secretary of State im Bildungsministerium mit Verantwortung für Ausbildung und Kinderbetreuung. Von 2014 bis 2016 war sie Ministerin für Umwelt, Ernährung und ländlichen Raum. In der Kampagne zum EU-Mitgliedschaftsreferendum im Vereinigten Königreich kämpfte sie im „Remain“-Lager gegen den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union. Sie befürchtete, der Anstieg an bürokratischen Hürden für den Export in die EU werde die britische Wirtschaft belasten. Nach dem Sieg des Austritt-Lagers am 23. Juni 2016 änderte sie ihre Haltung und ist seither strikte Brexit-Befürworterin. Den Brexit bezeichnete sie als eine Chance, die Verhältnisse in Britannien grundlegend neu zu ordnen.[7] Die nachfolgende Premierministerin Theresa May machte sie am 14. Juli 2016 zur Justizministerin und Lordkanzlerin als Nachfolgerin von Michael Gove.[15][16] In der tausendjährigen Geschichte der Lordkanzlerschaft war sie die erste Frau auf dieser Position. Nachdem der Oberste Gerichtshof des Vereinigten Königreichs im November 2016 geurteilt hatte, dass nicht die Regierung alleine den Brexit veranlassen könne, sondern dass das Parlament dabei ein Mitspracherecht haben müsse, entlud sich eine Welle der Kritik von Seiten der Brexit-Befürworter über das Oberste Gericht. Der zuständigen Ministerin Truss wurde danach aus Justizkreisen der Vorwurf gemacht, die Unabhängigkeit und Integrität des Gerichts in der Öffentlichkeit nicht genügend verteidigt zu haben.[17]

Bei der Kabinettsumbildung nach der Unterhauswahl 2017 wechselte sie in Mays zweitem Kabinett als Staatssekretärin in das Schatzamt. Im Juli 2019 übernahm Robert Buckland das Amt des Lordkanzlers. Der neue Premierminister Boris Johnson ernannte Truss am 24. Juli 2019 zur Ministerin für internationalen Handel und Vorsitzenden des Board of Trade. Nach dem Rücktritt von Amber Rudd übernahm Truss am 10. September 2019 zusätzlich die Ressortverantwortung für das Ministerium für Frauen und Gleichstellung.

Als Außenministerin (2021–2022)

Bei der Kabinettsumbildung im September 2021 wechselte Truss ins Außenministerium, wodurch sie als größte Aufsteigerin der Umgestaltung galt.[18] Nach dem Rücktritt des Ministers für die „Koordination der Beziehungen zu den EU-Institutionen und den 27 Mitgliedstaaten“ David Frost übernahm sie auch dessen Aufgabenbereich, unterstützt von dem zum Staatsminister für Europa ernannten Christopher Heaton-Harris.[19]

Im Ukrainekonflikt, der 2022 weiter eskalierte, trat Truss als harte Gegenspielerin zum russischen Präsidenten Wladimir Putin auf. Russland und China würden ihrer Ansicht nach „die Diktatur rund um die Welt wie eine Dienstleistung exportieren“, sagte sie im Januar.[20] Bei einem Treffen mit Russlands Außenminister Sergei Lawrow am 10. Februar 2022, dem ersten Besuch eines britischen Außenministers in Moskau seit über vier Jahren[21], versicherte ihr dieser, Russland habe „keine Pläne zur Invasion in die Ukraine“. Truss hingegen äußerte angesichts des Truppenaufmarsches:[22]

Liz Truss als Außenministerin mit US-Außenminister Antony Blinken und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock am 18. Februar 2022

“I can’t see any other reason for having 100,000 troops stationed on the Ukrainian border apart from to threaten Ukraine, and if Russia is serious about diplomacy they need to move those troops and desist from the threats”

„Ich kann keinen anderen Grund dafür erkennen, 100.000 Soldaten an der ukrainischen Grenze zu stationieren, als die Ukraine zu bedrohen, und wenn Russland es mit der Diplomatie ernst meint, müssen sie diese Truppen abziehen und von den Bedrohungen absehen.“

Liz Truss

Als „nicht akzeptabel“ kommentierte sie Anfang Februar 2022 gegenüber der Welt am Sonntag und anderen europäischen Medien, wenn Russland ein Vetorecht über den Beitritt souveräner Staaten wie der Ukraine zur NATO und anderen Verteidigungsbündnissenden erlangen würde, und bekräftigte ihre Forderung nach einem Abzug der russischen Truppen von der ukrainischen Grenze.[23]

Nach Beginn des russischen Einmarschs in die Ukraine am 24. Februar 2022 positionierte sich Truss als scharfe Kritikerin der russischen Politik. Sie forderte mehrfach die Zurückdrängung Russlands aus der gesamten Ukraine, einschließlich des Donbas und der Krim[24] und warnte vor einer Appeasement-Politik gegenüber Wladimir Putins Russland.[25] Sie äußerte Verständnis für Freiwillige aus dem Vereinigten Königreich, die an ukrainischer Seite gegen die russischen Invasoren kämpfen wollten und bezeichnete dies als eine individuelle Entscheidung.[26] Hierin stieß sie allerdings auf deutliche Kritik, auch aus der Konservativen Partei.[27] Kritiker warfen ihr vor, mit ihrer „kriegerischen“ Rhetorik den Konflikt anzuheizen und die Kompromissbereitschaft bei den Kriegsparteien zu schwächen.[28] Truss drohte russischen Oligarchen mit Sanktionen[29] und erwog öffentlich die Beschlagnahmung von deren Eigentum im Vereinigten Königreich, um es an Opfer der russischen Aggression weiterzugeben.[30] Sie sprach sich gegen eine direkte Beteiligung von britischen Truppen in der Ukraine aus,[31] unterstützte aber ansonsten Waffenlieferungen an die Ukraine, einschließlich der Lieferung von Kampfflugzeugen.[32]

Kandidatin für den Parteivorsitz der Konservativen Partei und die Wahl zur Premierministerin

Nach dem angekündigten Rücktritt von Premierminister Boris Johnson vom Vorsitz der Konservativen Partei und Premierministeramt wurden bis zum Stichtag 12. Juli 2022 insgesamt acht Nachfolgekandidaten und -kandidatinnen durch mindestens 20 konservative Unterhausabgeordnete nominiert.[33] Eine davon war Liz Truss, die am 10. Juli 2022 ihren Willen zur Kandidatur erklärt hatte.[34] Bei den darauf folgenden sukzessiven Abstimmungen über den Parteivorsitz, bei denen in jeder Abstimmungsrunde die Letztplatzierten aus dem Rennen eliminiert wurden, schaffte es Liz Truss, obwohl sie stimmenmäßig lange hinter ihrer Mitbewerberin Penny Mordaunt lag, bis in die Endrunde. Die Parteimitglieder der Konservativen Partei mussten sich in einer Urwahl zwischen Truss und dem ehemaligen Schatzkanzler Rishi Sunak als künftigem konservativem Parteivorsitzenden entscheiden.[35] Nachdem Johnson für seinen Sturz Sunak verantwortlich gemacht hatte, konnte sich Truss erfolgreich als loyale und legitime Nachfolgerin Johnsons präsentieren.[36] Die Urwahl wurde vom 1. August 2022 bis zum 2. September 2022 angesetzt.[37] Das Ergebnis der Stimmenauszählung wurde am 5. September 2022 bekanntgegeben. Truss erhielt 81.326 Stimmen (57,4 %) und Sunak 60.399 (42,6 %).[38]

Kampagnenlogo für Truss’ Kandidatur für den Parteivorsitz
Kandidat Abstimmungsrunden zur Wahl des Parteivorsitzenden[39]
13. Juli 22 14. Juli 22 18. Juli 22 19. Juli 22 20. Juli 22
Rishi Sunak 88 101 115 118 137
Liz Truss 50 64 71 86 113
Penny Mordaunt 76 83 82 92 105
Kemi Badenoch 40 49 58 59
Tom Tugendhat 37 32 31
Suella Braverman 32 27
Nadhim Zahawi 25
Jeremy Hunt 18
Stimmen gesamt 366 356 357 355 355

Als Premierministerin (seit 2022)

In einer ihrer ersten Maßnahmen als Premierministerin beschloss Truss am 8. September 2022, die infolge der Sanktionen gegen Russland gestiegenen Strom- und Heizkosten über zwei Jahre auf 2500 Pfund pro Jahr pro Privathaushalt festzuschreiben. Ihren Angaben zufolge soll die 150 Milliarden Pfund teure Maßnahme jeden Privathaushalt davor schützen, um 1000 Pfund gestiegene Strom- und Heizrechnungen zu erhalten.[40] Am selben Tag verlas sie anlässlich des Todes von Königin Elisabeth II., die Truss noch zwei Tage zuvor auf Balmoral Castle zur Premierministerin ernannt hatte, eine Stellungnahme, in der sie stellvertretend für die Bevölkerung Trauer bekundete und Unterstützung für das neue Staatsoberhaupt, König Charles III., einforderte.[41] Im September 2022 hob ihre Regierung das Fracking-Verbot auf.[42] Im selben Monat stellte ihre Regierung Pläne für Steuersenkungen und eine höhere Schuldenaufnahme, mit dem Ziel die Wirtschaft zu stützen, vor. Die Steuerreform wäre vor allem Wohlhabenden und Unternehmen zugutegekommen.[43][44] Als infolge der Ankündigung zum Einen der Pfund Sterling deutlich an Wert verlor, weshalb die britische Notenbank Staatspapiere mit langer Laufzeit ohne Obergrenze erwarb, was zu einem Renditeanstieg von Staatsanleihen führte und im Gegenzug das Pensionsfondsystem des Landes beinahe zum Kollaps brachte,[45] und zum Anderen aufgrund der Pläne ein Zerwürfnis mit einigen Abgeordneten der Tory-Partei drohte und abzusehen war, dass diese nicht für die Pläne stimmen würden, widerrief ihr Finanzminister im Folgemonat die Pläne zur Senkung des Spitzensteuersatzes von 45 Prozent für Topverdiener.[46] Eine von König Charles geplante Teilnahme an der UN-Klimakonferenz in Scharm asch-Schaich verhinderte sie durch ihren Einspruch.[47]

Politische Positionen

Wirtschafts- und Außenpolitik

Demonstranten vor der Downing Street, die auf die Zusammenarbeit des Vereinigten Königreichs mit Saudi-Arabien während der saudischen Bombardierung des Jemen hinweisen

Truss ist für ihre wirtschaftsliberalen bzw. kapitalistischen Ansichten und ihre Unterstützung für den Freihandel bekannt.[48] Sie gründete die Free Enterprise Group of Conservative MPs, einen Zusammenschluss von Parlamentariern, die sich für eine kapitalistische Wirtschaft und weniger Arbeitsgesetze einsetzen.[49] Im Jahr 2022 bezeichnete sie Saudi-Arabien als „Verbündeten“, sagte aber, dass sie die Politik des Landes nicht gutheiße.[50] Truss betreibt eine aggressive außenpolitische Haltung gegenüber China und Russland. Sie forderte, dass Großbritannien seine wirtschaftliche Abhängigkeit von beiden Ländern verringert. Als Reaktion auf die Behandlung des uigurischen Volkes durch die chinesische Regierung unterstützte sie diplomatische und wirtschaftliche Sanktionen, die die britische Regierung gegen China verhängte, darunter das Verbot für den chinesischen Botschafter in London, Zheng Zeguang, das Parlament zu betreten.[51] Trotz ihrer ablehnenden Haltung gegenüber der chinesischen Regierung sagte Truss, dass sie sich weigern werde, nach Taiwan zu reisen, falls sie zur Premierministerin gewählt werde.[52] Sie erklärte, das Vereinigte Königreich und die Türkei seien wichtige europäische NATO-Verbündete, und forderte eine Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen dem Vereinigten Königreich und der Türkei in den Bereichen Energie, Verteidigung und Sicherheit. Truss sagte, sie werde Zypern weiterhin in seinen Bemühungen um eine Wiedervereinigung nach internationalem Recht und bei der Suche nach einer friedlichen und dauerhaften Lösung des Zypernkonflikts zwischen den griechischen Zyprern und den von der Türkei unterstützten türkisch-zyprischen Separatisten unterstützen.[53]

Brexit

Während des Referendums 2016 unterstützte Truss den Verbleib des Vereinigten Königreichs in der Europäischen Union mit den Worten: „Ich möchte nicht, dass meine Töchter in einer Welt aufwachsen, in der sie ein Visum oder eine Genehmigung brauchen, um in Europa zu arbeiten, oder in der sie durch erpresserische Gesprächskosten und Handelsbarrieren daran gehindert werden, ein Unternehmen aufzubauen. Alle Eltern wollen, dass ihre Kinder in einer gesunden Umwelt mit sauberem Wasser, frischer Luft und blühenden Naturwundern aufwachsen. Die Zugehörigkeit zur EU trägt dazu bei, diese wertvollen Ressourcen und Räume zu schützen.“ Im Jahr 2017 sagte sie jedoch, dass sie im Falle eines weiteren Referendums für den Brexit stimmen würde: „Ich habe geglaubt, dass es massive wirtschaftliche Probleme geben würde, aber diese sind nicht eingetreten, und ich habe nun die Chancen gesehen.“[54]

Kritik

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Die ARD-Reporterin Annette Dittert äußerte beispielhaft die Meinung, dass zum ersten Male „eine nicht-repräsentative, vergleichsweise radikale konservative Parteibasis“ die Premierministerin „gegen den Willen der gewählten Volksvertreter durchgesetzt“ habe.[55]

Truss gilt als rhetorisch unbegabt. Sie las zum Tod von Queen Elisabeth II. eine Rede vom Blatt ab, deren Stil massiv kritisiert wurde.[56]

Persönliches

Truss ist seit 2000 mit Hugh O’Leary (* 1975) verheiratet. Das Paar hat zwei Töchter. Zu ihrer religiösen Einstellung befragt, äußerte sie im Jahr 2022, dass sie sich zu den christlichen Werten und denen der Church of England bekenne, aber keine regelmäßige Kirchgängerin sei.[57]

Bibliographie

  • The Value of Mathematics. Juni 2008.
  • A New Level. Juni 2009.
  • Academic rigour and social mobility: how low income students are being kept out of top jobs. März 2011.
  • A decade of gains – learning lessons from Germany. Februar 2012.
  • Affordable quality: new approaches to childcare. Mai 2012.
  • After the Coalition. 2011.
  • Britannia Unchained. 2012.

Weblinks

 Commons: Liz Truss – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. London Gazette. Nr. 59418, HMSO, London, 13. Mai 2010, S. 8744 (PDF, abgerufen am 21. Juni 2010, englisch).
  2. 2,0 2,1 Liz Truss: Fast-track career of foreign secretary. BBC News, 18. Juli 2022.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Elizabeth Day: 'A friend of my dad's emailed him: "I see your daughter's now a T***"'. In: The Observer, 12. Juli 2009.
  4. ‘Ambition greater than ability: Liz Truss’s rise from teen Lib Dem to would-be PM, in: The Guardian, 30. Juli 2022
  5. Tabea Goppelt: Als die neue britische Premierministerin Liz Truss in Unterfranken Wein schöppelte, Main-Post, 7. September 2022, www.mainpost.de/regional/kitzingen/als-die-neue-britische-premierministerin-liz-truss-in-unterfranken-wein-schoeppelte-art-10904577
  6. Bayerischer Rundfunk: Brieffreundschaft mit einem Staatsoberhaupt, Beitrag im Bayerischen Rundfunk/3. Fernsehprogramm, am 7. September 2022, www.br.de/mediathek/video/neue-premierministerin-brieffreundschaft-mit-einem-staatsoberhaupt-av:6318ce61a1c229000969e878
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 Brian Wheeler, Sam Francis: Who is Liz Truss? From teenage Lib Dem to Tory PM. In: BBC News. 5. September 2022, abgerufen am 5. September 2022 (english).
  8. ‘Ambition greater than ability: Liz Truss’s rise from teen Lib Dem to would-be PM, in: The Guardian, 30. Juli 2022
  9. Asthana, Anushka: The lady’s for turning, right from CND to Conservative. , 9. Juni 2012. Abgerufen am 30. Juli 2012. 
  10. A decade of gains – learning lessons from Germany. Februar 2012, vgl. Pressemeldung Free Market Forum
  11. Liz Truss: Academic rigour and social mobility: how low income students are being kept out of top jobs. März 2011. Vgl.: Vikki Boliver, Adam Swift: Do comprehensive schools reduce social mobility?, in: British Journal of Sociology 62(1), March 2011, S. 89–110.
  12. ‘She’s delusional’: Roundhay voters on Tory leadership contender Liz Truss, in: The Guardian, 27. Juli 2022.
  13. Liz Truss: On the Nanny State, 2019.
  14. „The reason that I became a Conservative, is I hate being told what to do.“, (2019), zitiert in: Kate Andrews: Trussonomics doesn't add up, The Spectator, 30. Juli 2022.
  15. Sybille Klormann, Michael Stürzenhofecker: Britisches Kabinett: Mays neue Minister: Elizabeth Truss, Justizministerin. In: Zeit Online. 14. Juli 2016, abgerufen am 27. August 2022.
  16. Liz Truss is the new British Secretary of Justice. In: Cosmopolis. 14. Juli 2016, abgerufen am 27. August 2022 (english).
  17. Anushka Asthana, Heather Stewart: Truss and May forced to defend article 50 judges after public backlash. In: The Guardian. 6. November 2016, abgerufen am 6. September 2022 (english).
  18. Boris Johnson festigt mit einer Kabinettsumbildung seine Macht – und befördert eine neue «eiserne Lady» zur Aussenministerin. In: Neue Zürcher Zeitung. 21. Januar 2022, abgerufen am 24. Januar 2022.
  19. Andy Hayes: Foreign Secretary Liz Truss to take over Brexit brief after Lord Frost's resignation. In: Sky News. 20. Dezember 2021, abgerufen am 27. August 2022 (english).
  20. DER SPIEGEL: London wirft Russland und China Feldzug gegen die Demokratie vor. 21. Januar 2022, abgerufen am 13. Februar 2022.
  21. Moskau und London sprechen miteinander, verstehen einander jedoch noch nicht. Berliner Zeitung, 10. Februar 2022, abgerufen am 13. Februar 2022.
  22. Liz Truss: Russia told UK it has ‘no plans to invade Ukraine’. In: politico.eu. Politico, 10. Februar 2022, abgerufen am 13. Februar 2022 (english).
  23. „Aggressionen dürfen nicht belohnt werden“. In: welt. 12. Februar 2022, abgerufen am 13. Februar 2022.
  24. James Landale: Push Russia out of whole of Ukraine, says Truss. In: BBC News. 27. April 2022, abgerufen am 27. August 2022 (english).
  25. During visit to Sarajevo and Prague Foreign Secretary says West needs to ensure Putin loses in Ukraine. Pressemitteilung der britischen Regierung (www.gov.uk), 26. Mai 2022, abgerufen am 27. August 2022 (english).
  26. Ukraine conflict: Liz Truss backs people from UK who want to fight. In: BBC News. 27. Februar 2022, abgerufen am 27. August 2022 (english).
  27. Andrew Sparrow: Liz Truss criticised for backing Britons who wish to fight in Ukraine. In: The Guardian. 28. Februar 2022, abgerufen am 27. August 2022 (english).
  28. Simon Jenkins: Liz Truss risks recklessly inflaming Ukraine’s war to serve her own ambition. In: The Guardian. 28. Februar 2022, abgerufen am 27. August 2022 (english).
  29. Andrew Sparrow: Liz Truss says she has ‘hit list’ of oligarchs facing UK sanctions. In: The Guardian. 27. Februar 2022, abgerufen am 27. August 2022 (english).
  30. Patrick Wintour: Liz Truss mulls seizure of Russian assets in UK to give to Ukraine. In: The Guardian. 3. Juli 2022, abgerufen am 27. August 2022 (english).
  31. British Foreign Secretary Truss Says Against Sending U.K. Troops To Ukraine. In: Radio Free Europe / Radio Liberty. 21. Juli 2022, abgerufen am 27. August 2022 (english).
  32. Ukraine: West should provide warplanes, says Liz Truss. In: BBC News. 27. April 2022, abgerufen am 27. August 2022 (english).
  33. Next Conservative leader and PM to be unveiled by 5 September. In: BBC News. 11. Juli 2022, abgerufen am 19. Juli 2022 (english).
  34. Foreign Secretary Liz Truss joins Tory leadership race. In: BBC News. 11. Juli 2022, abgerufen am 19. Juli 2022 (english).
  35. Sunak gegen Truss. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 20. Juli 2022, abgerufen am 20. Juli 2022.
  36. Annette Dittert Großbritannien: Vor dem Winter des Aufruhrs? in: Blätter für deutsche und internationale Politik. 8/2022, S. 9–12.
  37. Heather Stewart, Peter Walker, Jessica Elgot: Tories brace for ‘blue on blue dogfight’ in last round of leadership race. In: The Guardian. 20. Juli 2022, abgerufen am 27. August 2022 (english).
  38. Namita Singh, Joe Middleton, Andy Gregory, Thomas Kingsley: Liz Truss – live: Foreign secretary to be UK’s new PM as Sunak defeated. In: The Independent. 5. September 2022, abgerufen am 5. September 2022 (english).
  39. Seán Clarke, Anna Leach: Tory leadership election: full results after round four. In: The Guardian. 20. Juli 2022, abgerufen am 20. Juli 2022 (english).
  40. Truss friert Energiepreise für zwei Jahre ein. In: spiegel.de. 8. September 2022, abgerufen am 8. September 2022.
  41. Premierministerin Liz Truss zum Tod der Queen: »Sie war die Seele Großbritanniens«. In: spiegel.de. 8. September 2022, abgerufen am 8. September 2022.
  42. Britische Regierung hebt Frackingverbot auf. In: Der Spiegel. 2022-09-22 ISSN 2195-1349 (https://www.spiegel.de/wirtschaft/britische-regierung-hebt-fracking-verbot-auf-a-23bffb32-b521-49af-a28f-d6ac64ee2491).
  43. Umstrittenes Wirtschaftspaket: Britische Pläne zur Steuersenkung lassen Pfund auf niedrigsten Stand seit 37 Jahren stürzen. In: Der Spiegel. 2022-09-23 ISSN 2195-1349 (https://www.spiegel.de/wirtschaft/grossbritannien-plaene-zur-steuersenkung-lassen-pfund-auf-niedrigsten-stand-seit-37-jahren-stuerzen-a-3015effb-a524-4d2d-a062-057a5cf21b68).
  44. Großbritannien verabschiedet sich von zentralem Brexit-Versprechen. In: Der Spiegel. 2022-09-25 ISSN 2195-1349 (https://www.spiegel.de/ausland/grossbritannien-verabschiedet-sich-von-zentralem-brexit-versprechen-a-6dd7a9f6-bf74-4c3c-a9b6-f2d0e32b9594).
  45. Britische Notenbank verhindert Kollaps von Pensionsfonds. Abgerufen am 3. Oktober 2022.
  46. Britische Regierung kassiert umstrittene Steuerpläne für Topverdiener. In: Der Spiegel. 2022-10-03 ISSN 2195-1349 (https://www.spiegel.de/wirtschaft/britische-regierung-kassiert-umstrittene-steuerplaene-fuer-topverdiener-a-3af1e161-7a8f-4bbf-a691-3ea4235682fd).
  47. König Charles III: nimmt nicht am Klimagipfel in Ägypten teil. In: Der Spiegel. 2022-10-02 ISSN 2195-1349 (https://www.spiegel.de/panorama/koenig-charles-iii-nimmt-nicht-am-klimagipfel-in-aegypten-teil-a-ad37eae3-6c35-4537-ae19-65133587d609).
  48. Amy Mackinnon: Liz Truss, True Believer. In: Foreign Policy. Abgerufen am 5. September 2022 (en-US).
  49. Everything you need to know about Liz Truss. 15. September 2021, abgerufen am 5. September 2022 (en-US).
  50. UK foreign secretary praises Saudi Arabia, Oman for efforts to secure release of Briton. 24. April 2022, abgerufen am 5. September 2022 (english).
  51. Liz Truss summons Chinese ambassador over ‘escalation’ in Taiwan. 10. August 2022, abgerufen am 5. September 2022 (en-US).
  52. Tory leadership: Liz Truss says she will not visit Taiwan if elected prime minister. Abgerufen am 5. September 2022 (english).
  53. Britain's leadership rivals, Truss and Sunak pledge support for Cyprus | Cyprus Mail. In: https://cyprus-mail.com/. Abgerufen am 5. September 2022 (british English).
  54. Nicholas Cecil: Liz Truss leads female ministers’ drive for women to vote In. 16. Juni 2016, abgerufen am 5. September 2022 (english).
  55. Annette Dittert Großbritannien: Vor dem Winter des Aufruhrs? in: Blätter für deutsche und internationale Politik. 8/2022, S. 9–12.
  56. Eva Ladipo: Was Liz Truss fehlt (faz.net vom 16. September 2022 und FAZ-Printausgabe)
  57. Ben Hatton; Richard Wheeler: Nicola Sturgeon is an 'attention seeker' best ignored, claims Liz Truss. In: PA Media. 2. August 2022, abgerufen am 5. September 2022.
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