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Liste von Häftlingen des Konzentrationslagers Auschwitz
Die Liste von Häftlingen im Konzentrationslager Auschwitz führt bekannte Haftinsassen und Opfer des Holocaust im KZ Auschwitz auf, welches das KZ Auschwitz I (Stammlager), KZ Auschwitz II (Birkenau), KZ Auschwitz III (Monowitz) sowie eine Vielzahl von Außenlagern umfasste. Zwischen 1940 und der im Januar 1945 erfolgten Evakuierung des Lagers waren knapp über 400.000 registrierte Häftlinge im KZ Auschwitz und seinen Nebenlagern interniert, von denen mehr als die Hälfte aufgrund der inhumanen Lagerbedingungen starb. Zwei Drittel der registrierten Häftlinge waren Männer und ein Drittel Frauen.[1] Die Opferzahlen der Konzentrationslager Auschwitz liegen bei über 1.000.000 Menschen, in der überwiegenden Mehrzahl unregistrierte jüdische Häftlinge, die bald nach der Ankunft im Lager in den Gaskammern ermordet wurden. Unter den Internierten und Opfern des Holocaust waren zahlreiche öffentlich bekannte Personen.
Die ersten Auschwitz-Häftlinge
Am 20. Mai 1940 wurden die ersten 30 Häftlinge, so genannte Berufsverbrecher, in Begleitung des Rapportführers Gerhard Palitzsch aus dem KZ Sachsenhausen in das KZ Auschwitz überstellt, wo sie als Funktionshäftlinge eingesetzt wurden.[2] Unter ihnen befand sich der Häftling mit der Nummer 1, Bruno Brodniewicz (aus Posen, ehemals wohnhaft in Berlin[3]), der erster Lagerältester im Stammlager wurde.[4] Brodniewicz erhielt in Auschwitz aufgrund seines brutalen Verhaltens den Namen „Czarna smierc“ (übersetzt: „Schwarzer Tod“); er soll dort für den Tod von Mithäftlingen verantwortlich gewesen sein. Nach der Evakuierung des KZ Auschwitz im Januar 1945 wurde Brodniewicz zunächst in das Außenlager B 12 Wolffsleben des KZ Mittelbau verlegt, wo er erneut Lagerältester wurde. Zuletzt war er im KZ Bergen-Belsen inhaftiert, wahrscheinlich wurde er dort mit anderen Funktionshäftlingen nach der Befreiung des Lagers im April 1945 von Mithäftlingen gelyncht.[5] Des Weiteren befanden sich unter den ersten 30 Auschwitzhäftlingen auch der bei Mithäftlingen anerkannte Otto Küsel (Funktionshäftling im Arbeitsdienst mit der Häftlingsnummer 2), Bernhard Bonitz (Blockältester und Oberkapo im Stammlager mit der Häftlingsnummer 6, später Angeklagter während des 3. Frankfurter Auschwitz-Prozesses), Arno Böhm (Lagerältester im Theresienstädter Familienlager, in Auschwitz-Birkenau mit der Häftlingsnummer 8) sowie Erich Grönke (Kapo in der Lederfabrik mit der Häftlingsnummer 11), der nach seiner Entlassung aus dem KZ Auschwitz Leiter der Lederfabrik im KZ Auschwitz wurde und mit KZ-Kommandant Rudolf Höß befreundet war.
Am 14. Juni 1940 trafen weitere 728 polnische Häftlinge aus dem Gefängnis Tarnów ein, welche die Häftlingsnummern 31 bis 758 erhielten.[6] Ab Juli war Kazimierz Smoleń (Häftling Nr. 1327 ) im Lager, der spätere Leiter der KZ-Gedenkstätte.
Funktionshäftlinge
Funktionshäftlinge waren jene Häftlinge, die von der SS zu Aufsehern, beispielsweise bei Arbeitseinsätzen, ernannt wurden. Ohne sie hätte die SS das Lager weit weniger effektiv organisieren können. Je nach Gebiet und Arbeitskommando waren ihre Positionen unterschiedlich einflussreich. Immer standen sie in der Hierarchie auf schwieriger Position zwischen den KZ-Häftlingen und dem SS-Lagerpersonal. Weitere Funktionshäftlinge:
- Lucie Adelsberger (1895–1971), deutsche Kinderärztin und Internistin, als Häftlingsärztin im KZ Auschwitz-Birkenau tätig,
- Emil Bednarek (1907–2001), deutsch-polnischer Blockältester im Stammlager und in Birkenau, später im ersten Frankfurter Auschwitzprozess angeklagt,
- Ernst Burger (1915–1944), österreichischer Führer des Lagerwiderstandes im Stammlager des KZ Auschwitz,
- Franz Danisch (1902–1945), deutscher Lagerältester in Auschwitz-Birkenau (Häftlingsnr. 11.182),
- Hermann Diamanski (1909–1976), deutscher Lagerältester im Zigeunerlager Auschwitz,
- Heinrich Dürmayer (1905–2000), Österreicher und letzter Lagerältester im Stammlager des KZ Auschwitz,
- Rudolf Friemel (1907–1944), österreichischer Funktionshäftling bei der Fahrbereitschaft der Lager-SS,
- Adélaïde Hautval (1906–1988), französische Psychiaterin und Häftlingsärztin im KZ Auschwitz,
- Paul Kozwara, Lagerältester in Monowitz als Nachfolger von Windeck,
- Werner Krumme (1909–1972), deutscher Funktionshäftling beim Häftlingsarbeitseinsatz,
- Ella Lingens-Rainer (1908–2002), österreichische Häftlingsärztin im KZ Auschwitz,
- Ilse Lothe (* 1914), Deutsche, Kapo in Auschwitz-Birkenau, später im Bergen-Belsen-Prozess freigesprochen,
- Hermann Langbein (1912–1995), österreichischer Häftlingsschreiber beim SS-Standortarzt Eduard Wirths. Später war er als Historiker tätig.
- Hilde Lohbauer (* 1918) war deutscher Funktionshäftling in Auschwitz-Birkenau und im KZ Bergen-Belsen, später im Bergen-Belsen-Prozess zu zehn Jahren Haft verurteilt,
- Ignatz Schlomowicz (* 1918), Österreicher, unter anderem Kapo in Monowitz, später im Bergen-Belsen-Prozess freigesprochen,
- Stanisława Starostka (* 1917), Polin, unter anderem Lagerälteste in Auschwitz-Birkenau, später im Bergen-Belsen-Prozess zu zehn Jahren Haft verurteilt,
- Robert Waitz (1900–1978), französischer Medizinprofessor, Widerstandskämpfer und Häftlingsarzt
- Orli Wald (1914–1962), Deutsche, genannt Engel von Auschwitz, Lagerälteste im Häftlingskrankenbau,
- Josef Windeck (1903–1977), Deutscher, erster Lagerältester in Monowitz,
- Ludwig Wörl (1906–1967), Deutscher, u.a. Lagerältester im Stammlager des KZ Auschwitz.
- Otto Wolken (1903–1975), österreichischer Häftlingsarzt in Auschwitz-Birkenau, am 27. Januar 1945 befreit.
Sonderkommando
Dem Sonderkommando KZ Auschwitz-Birkenau, dessen Angehörige von der SS gezwungen wurden, die Vergasung der Deportierten mit vorzubereiten und die Todesopfer später zu kremieren, gehörten zu verschiedenen Zeiten folgende Häftlinge an:
- Shlomo Dragon (1922–2001), polnischer Schneider jüdischer Herkunft, der nach der Schoah nach Israel auswanderte,
- Alter Feinsilber (1911–1987),
- Salmen Gradowski,
- Lejb Langfuß,
- Salmen Lewenthal,
- Henryk Mandelbaum (1922–2008), Pole jüdischer Herkunft, er überlebte und stand als wichtiger Zeitzeuge Rede und Antwort,
- Filip Müller (* 1922), Slowake jüdischer Herkunft,
- Miklós Nyiszli (1901–1956), Arzt, ungarischer Pathologe,
- David Olère (1902–1985), polnischer Maler, er überlebte und fertigte detaillierte Zeichnungen der Gaskammern an,
- Dow Paisikovic,
- Jakow Silberberg,
- Henryk Tauber,
- Chaim Wolnerman,
- Shlomo Venezia (1923–2012), Italiener jüdischer Herkunft, der später über seine Erlebnisse in Auschwitz publizierte,
- Jeheszwa Wygodzki.
Politiker
- Hermann Axen (1916–1992), deutscher Kommunist, später Mitglied des Politbüros des ZK der SED
- Władysław Bartoszewski (* 1922), ehemaliger Außenminister Polens,
- Bruno Baum (1910–1971), deutscher Kommunist und später Funktionär der SED,
- Józef Cyrankiewicz (1911–1989), später polnischer Ministerpräsident
- Robert Danneberg (1885–1942), sozialdemokratischer Politiker aus Österreich, in Auschwitz umgekommen,
- Heinrich Fulda (1860–1943), sozialdemokratischer Politiker aus Deutschland, in Auschwitz umgekommen,
- Franz Herbert (1885–1945), deutscher Landwirt und Politiker der BVP,
- Benedikt Kautsky (1894–1960), österreichischer Ökonom und Finanzfachmann,
- Wieslaw Kielar (1919–1990), polnischer politischer Gefangener, er kam im ersten regulären Häftlingstransport zunächst nach Auschwitz I, später nach Auschwitz-Birkenau und blieb für insgesamt fast fünf Jahre als Gefangener im Lager (Häftlingsnummer 290),
- Abraham Léon (1918–1944), kommunistischer und zionistischer Belgier jüdischer Herkunft,
- Jan Mosdorf (1904–1943), polnischer Politiker und Philosoph, in Auschwitz ermordet,
- Otto Josef Schlein (1895–1944), deutscher Arzt und Kommunist jüdischen Glaubens, in Auschwitz umgekommen.
Sportler
- Estella Agsteribbe (1909–1943), niederländische Sportlerin jüdischer Abstammung und Opfer des Holocaust,
- Salamo Arouch (1923–2009), griechisch-israelischer Boxer und Überlebender des KZ Auschwitz,
- Bronisław Czech (1908–1944), polnischer Meister in verschiedenen Skisportdisziplinen, in Auschwitz umgekommen (Häftlings-Nr. 349),
- Harry Haft (1925–2007), Profiboxer und Überlebender des KZ Auschwitz,
- Julius Hirsch (1892–1943), Fußballspieler, kam am 1. März 1943 nach Auschwitz (genaues Todesdatum unbekannt).
Schriftsteller und Journalisten
- Jean Améry (1912–1978), österreichischer Schriftsteller, Überlebender von Auschwitz, Buchenwald und Bergen-Belsen,
- Jerzy Bielecki (1921–2011), polnischer Autor,
- Tadeusz Borowski (1922–1951), polnischer Schriftsteller, beging 1951 Suizid,
- Cordelia Edvardson (1929–2012), Schriftstellerin und Journalistin, Tochter der Autorin Elisabeth Langgässer, lebte nach 1945 in Schweden und Israel,
- Lucille Eichengreen (* 1925), Überlebende des Holocaust, Zeitzeugin und Autorin,
- Yehiel Feiner (1909–2001), polnischer Schriftsteller jüdischer Abstammung und Holocaustüberlebender,
- Hermann Haber (1885–1942), deutscher Maler und Karikaturist, in Auschwitz ermordet,
- Georg Hermann (1881–1943),deutscher Schriftsteller jüdischer Herkunft,
- Tadeusz Hołuj (1916–1985), polnischer Schriftsteller und Funktionshäftling im Lagerwiderstand,
- Imre Kertész (* 1929), ungarischer Schriftsteller, Überlebender von Auschwitz und Buchenwald,
- Ruth Klüger (*1931), Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin in Irvine, Kalifornien und Göttingen, wurde aus Wien in die Konzentrationslager Theresienstadt, Auschwitz und zuletzt nach Christianstadt verschleppt, von wo sie schließlich fliehen konnte,
- Gertrud Kolmar (1894–1943), deutsche Schriftstellerin,
- Erich Kulka (1911–1995), israelischer Historiker, Schriftsteller und Publizist sowie jüdischer Überlebender des Holocaust tschechischer Herkunft,
- Primo Levi (1919–1987), italienischer Schriftsteller, überlebte Auschwitz III Monowitz und schrieb später über seine Erlebnisse,
- Philipp Manes (1875–1944), deutscher Pelzhändler jüdischer Abstammung, in Auschwitz ermordet,
- Max Mannheimer (* 1920), jüdischer Buchautor und Überlebender des Holocaust,
- Ruth Maier, österreichische jüdische Schriftstellerin, die durch ihre Tagebücher bekannt wurde,
- Irène Némirovsky (1903–1942), jüdische Schriftstellerin aus Frankreich, in Auschwitz ermordet,
- Karel Poláček (1892–1945), tschechischer Schriftsteller und Journalist, in Auschwitz ermordet,
- Zofia Posmysz (* 1923), Polin, später Autorin und Redakteurin,
- Grete Reiner (1892–1944), deutsche Übersetzerin und Herausgeberin jüdischer Abstammung, in Auschwitz ermordet,
- Josef Rosenzweig-Moir (1887–1943), tschechischer Dichter, Schriftsteller und Rechtsanwalt jüdischer Abstammung,
- Erich Salomon (1886–1944), deutscher Bildjournalist, wurde mit seiner Frau von Theresienstadt nach Auschwitz gebracht und dort vermutlich am 7. Juli 1944 ermordet,
- Else Ury (1877–1943), deutsche Kinderbuchautorin („Nesthäkchen“), kurz nach dem 12. Januar 1943 vergast,
- Elie Wiesel (* 1928), überlebte Auschwitz III Monowitz und schrieb später über seine Erlebnisse.
Schauspieler und Künstler
- Heinz Alt (1922–1945), deutscher Komponist,
- Rosebery d'Arguto (1890–1943), polnischer Musikpädagoge und Komponist jüdischer Abstammung, in Auschwitz ermordet,
- Dinah Babbitt (* 1923–2009), amerikanisch-tschechische Malerin und Bildhauerin jüdischer Herkunft und Holocaustüberlebende,
- Jehuda Bacon (* 1929), Künstler, als Kind ins Familienlager deportiert, kam in das so genannte Rollwagenkommando, Zeuge im Eichmann-Prozess und den Frankfurter Auschwitz-Prozessen,
- Wladimir Dawidowitsch Baranow-Rossiné (1888–1944), ukrainisch-russischer Maler und avantgardistischer Künstler jüdischer Abstammung, in Auschwitz ermordet,
- Else Berg (1877–1942), deutsch-niederländische Malerin
- Otti Berger (1898–1944/45), Textilkünstlerin und Weberin, in Auschwitz ermordet
- Wilhelm Brasse (1917–2012), polnischer Lagerfotograf, Überlebender,
- Friedl Dicker-Brandeis (1898–1944), österreichische Malerin, Kunsthandwerkerin und Innenarchitektin, in Auschwitz ermordet
- Vladimir Dyck, ukrainischer Musikpädagoge und Komponist jüdischer Herkunft, Opfer des Holocaust,
- Esther Bejarano (* 1924), neben Anita Lasker-Wallfisch letzte noch lebende Überlebende des Mädchenorchesters von Auschwitz,
- Robert Clary (* 1926), französischer Schauspieler, spielte in der Serie Ein Käfig voller Helden den LeBeau,
- Richard Fall (1882–1945), österreichischer Komponist und Dirigent jüdischer Abstammung, Opfer des Holocaust,
- Fania Fénelon (1922–1983), französische Chansonsängerin, Überlebende des Holocaust,
- Sim Gokkes (1897–1943), niederländischer Komponist jüdischer Abstammung, Opfer des Holocaust,
- Adolf Frankl (1903–1983), überlebte Todesmarsch des KZ Auschwitz-Birkenau, malte Bilder aus dem Inferno,
- Kurt Gerron (1897–1944), Schauspieler (Der blaue Engel) und Regisseur, kam im Oktober 1944 in Auschwitz um,
- Dora Gerson (1899–1943), deutsche Stummfilm-Schauspielerin und Kabarett-Sängerin jüdischer Abstammung, in Auschwitz ermordet (sie war eine geschiedene Ehefrau von Veit Harlan),
- Pavel Haas (1899–1944), tschechischer Komponist, Opfer des Holocaust,
- Peter Hammerschlag (1902–1942), österreichischer Dichter, ermordet 1942,
- Hans Krása (1899–1944), tschechisch-deutscher Komponist,
- Anita Lasker-Wallfisch (1925), deutsche Cellistin, überlebte als Mitglied des Mädchenorchester von Auschwitz. Sie war Zeugin im Bergen-Belsen-Prozess, der Mitte November 1945 endete. Mitbegründerin des Londoner English Chamber Orchestra, ihre Sohn ist der bekannte Cellist Raphael Wallfisch.
- Julo Levin (1901–1943), deutscher Maler des Expressionismus jüdischer Abstammung und Opfer des Holocaust,
- Fritz Löhner-Beda (1883–1942), Schlagertexter und Librettist, Textautor des Buchenwaldliedes,
- Felix Nussbaum (1904–1944), deutscher Maler, verheiratet mit der Malerin Felka Platek, ermordet im August 1944,
- Arno Nadel (1878–1943), deutsch-jüdischer Musikwissenschaftler, Schriftsteller und Maler sowie Opfer des Holocaust
- Felka Platek (1899–1944), polnische Malerin, verheiratet mit dem Maler Felix Nussbaum, ermordet im August 1944,
- Ruth Rewald (1906–1942), deutsche Kinderbuchautorin, letztes Lebenszeichen am 18. Juli 1942,
- Nico Richter (1915–1945), niederländischer Komponist, wurde 1944 von Auschwitz nach Dachau und später nach Kaufering deportiert, starb wenige Wochen nach der Befreiung an den Folgen der 3½-jährigen KZ-Haft,
- Alma Rosé (1906–1944), Violinistin,
- Willy Rosen (1894–1944), deutscher Kabarettist, Komponist und Texter jüdischer Herkunft, Opfer des Holocaust,
- Charlotte Salomon (1917–1943), deutsche Malerin jüdischer Abstammung, Opfer des Holocaust,
- Lina Salten (1890–1943), deutsche Schauspielerin, Opfer des Holocaust,
- Rafael Schächter (1905–1944/1945), tschechoslowakischer Pianist, Komponist und Dirigent. Organisator und einer der Pioniere kultureller und künstlerischer Veranstaltungen im Ghetto Theresienstadt, nach Auschwitz deportiert und dort verstorben,
- Coco Schumann (* 1924), deutscher Jazzmusiker und Gitarrist, überlebte den Holocaust,
- Mommie Schwarz (1876–1942), niederländischer Maler,
- Arthur Silbergleit (1881–1943), deutschsprachiger, schlesischer Lyriker und Erzähler jüdischer Abstammung, Opfer des Holocaust,
- Tadeusz Sobolewicz (* 1925), polnischer Schauspieler,
- Magda Spiegel (1887–1944), deutsche Konzert- und Opernsängerin jüdischer Herkunft, Opfer des Holocaust,
- Viktor Ullmann (1898–1944), Komponist, wurde aus Theresienstadt nach Auschwitz gebracht und vergast,
- Otto Wallburg (1889–1944), deutscher Schauspieler jüdischer Herkunft, Opfer des Holocaust
- Sioma Zubicky (* 1926), Wunderkind jüdischer Zirkusartisten (spielte u. a. mit Édith Piaf und Josephine Baker), Schriftsteller (Spiel, Zirkuskind), Überlebender.
Geistliche und Ordensangehörige
- Angela Autsch (1900–1944), Nonne des Klosters Mötz in Tirol,
- Siegfried Grzymisch (1875-1944), deutscher Bezirksrabbiner, in Auschwitz ermordet,
- Regina Jonas (1902–1944), erste Rabbinerin, am 12. Dezember 1944 vergast,
- Edith Stein (1891–1942), katholische Nonne und Heilige jüdischer Abstammung, in Auschwitz-Birkenau vergast,
- Maximilian Kolbe (1894–1941), polnischer Franziskaner-Minorit, in Auschwitz ermordet,
- Josef Kowalski (Priester) (1911–1942), polnischer Salesianer Don Boscos, in Auschwitz bestialisch gequält und in einer Kloake ertränkt
- Włodzimierz Szembek (1883–1942), polnischer Salesianer Don Boscos, in Auschwitz ermordet.
Sonstige Häftlinge
- Victor Aronstein (1896–1945), deutscher Arzt, vermutlich am 13. Januar 1945 in Auschwitz vergast,
- Werner Bab (1924–2010), deutscher Holocaust-Überlebender,
- Tana Berghausen und Ruben Baer (1942–1943 und 1939–1944), zwei Kinder aus Bielefeld (nach ihnen wurden, stellvertretend für alle ermordeten Kinder, Straßen in ihrer Heimatstadt benannt),
- Dagobert Biermann (1904–1943), Vater des Liedermachers Wolf Biermann, deutscher Kommunist jüdischer Abstammung, Opfer des Holocaust,
- Hana Brady (1931–1944), jüdisches Mädchen, bekannt geworden durch den Inhalt ihres erhalten gebliebenen Koffers (Hanas Koffer),
- Wilhelm Brasse (1917–2012), polnischer Auschwitz-Überlebender (vier Jahre lang Lagerfotograf von Auschwitz),
- Thomas Buergenthal (* 1934), seit 2000 Richter am Internationalen Gerichtshof in Den Haag,
- Susan Cernyak-Spatz (Geboren 1922 in Berlin. 1938 Emigration mit den Eltern nach Prag, 1942–1945 Häftling in den Konzentrationslagern Theresienstadt, Auschwitz-Birkenau und Ravensbrück. Überlebende)
- Alex Deutsch (1913–2011), Deutscher jüdischer Herkunft, Überlebender des Holocaust,
- Jakob Edelstein (1903–1944), Tscheche jüdischer Abstammung, erster Vorsitzender des Ältestenrates im Ghetto Theresienstadt, in Auschwitz ermordet,
- Jacques Feldbau (1914–1945), französischer Mathematiker jüdischer Abstammung, Opfer des Holocaust,
- Anne Frank (1929–1945), zwischen September und Oktober 1944 in Auschwitz-Birkenau inhaftiert, dann in das KZ Bergen-Belsen gebracht, starb an Typhus,
- Edith Frank (1900–1945), Mutter von Anne Frank, war von September 1944 bis Januar 1945 in Auschwitz-Birkenau inhaftiert, starb am 6. Januar 1945 in der Krankenbaracke an Unterernährung,
- Otto Frank (1889–1980), Vater von Anne Frank, Leiter der niederländischen Opekta, kam am 3. September 1944 nach Auschwitz, überlebte und kehrte nach Amsterdam zurück, verstarb 1980 in Basel/Schweiz,
- Viktor Frankl (1905–1997), wurde vom Ghetto Theresienstadt für wenige Tage nach Auschwitz deportiert, von dort nach Dachau, wo er befreit wurde,
- Johann Friedländer (1882–1945), Feldmarschallleutnant des ersten österreichischen Bundesheeres,
- Desider Friedmann (1880–1944), österreichischer Zionist, Rechtsanwalt und Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, wurde Opfer des Holocaust,
- Martin Gerson (1902–1944), deutscher Vorkämpfer jüdischer Herkunft für die Hachschara, Opfer des Holocaust,
- Ala Gertner (1912–1945), Beteiligte am Aufstand des Sonderkommandos,
- Clara Grunwald (1877–1943), deutsche Lehrerin und Protagonistin der Montessori-Pädagogik jüdischer Herkunft, Opfer des Holocaust,
- Emmi Handke (1902–1994), deutsche Kommunistin, langjährige Generalsekretärin des Internationalen Lagerkomitees Ravensbrück sowie Volkskammerabgeordnete,
- Ewald Hanstein, deutscher Sinto
- Stanisław Hantz (1923–2008), polnischer Überlebender des KZ Auschwitz (nach ihm wurde das Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. mit Sitz in Kassel benannt),
- Etty Hillesum (1914–1943), niederländisch-jüdische Lehrerin (international bekannt durch ihre postum veröffentlichten Tagebücher aus den Jahren 1941–43),
- Fredy Hirsch (1906–1944), deutscher Häftling jüdischer Abstammung im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau
- Hugo Höllenreiner, Sintokind im Lager
- Ottla Kafka (1892–1943), jüngste Schwester von Franz Kafka, Opfer des Holocaust,
- Hannah Karminski (1897–1943), deutsche Erzieherin, Protagonistin des Jüdischen Frauenbundes und Sozialarbeiterin bei der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland, in Auschwitz ermordet,
- Miroslav Kárný (1919–2001), tschechischer Historiker und Holocaust-Forscher jüdischer Herkunft,
- Helena Kopper, (* 1910) Häftling der Strafkompanie im KZ Auschwitz-Birkenau (im Bergen-Belsen-Prozess schuldig gesprochen),
- Erna Lauenburger, im Lager ermordet
- Jan Liwacz, (1898-1980), polnischer Kunstschmied
- Bernhard Mosberg (1874–1944), deutscher Arzt jüdischer Abstammung, in Auschwitz ermordet,
- Karl Motesiczky (1904–1943), österreichischer Psychoanalytiker und Gegner des Nationalsozialismus, in Auschwitz umgekommen,
- Bernard Natan (1886–1942), rumänisch-französischer Regisseur und Unternehmer, am 25. September 1942 nach Auschwitz deportiert, im gleichen Jahr im Lager gestorben,
- Julius Philippson (1894-1943), deutscher Lehrer, Sozialist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, in Auschwitz ermordet,
- Witold Pilecki (1901-1948), polnischer Soldat und Widerstandskämpfer, liess sich als einziger bekannter Mensch freiwillig nach Auschwitz einliefern, um daraus zu berichten,
- Rózia Robota (1921–1945), Beteiligte am Aufstand des Sonderkommandos,
- Otto Rosenberg, deutscher Sinto und Überlebender
- Chaim Rumkowski (1877–1944), Vorsitzender des Judenrates im Ghetto Łódź/Litzmannstadt, Opfer des Holocaust,
- Alexander Schapiro (1890–1942), ukrainischer Anarchist jüdischer Abstammung, Publizist, Opfer des Holocaust,
- Otto Selz (1881–1943), deutscher Philosoph und Psychologe, Opfer des Holocaust,
- Kazimierz Smoleń(1920–2012), polnischer Häftling der Widerstand leistete und späterer Leiter der Gedenkstätte des KZ Auschwitz,
- Justin Sonder (* 1925), deutscher Auschwitzüberlebender
- Sophie Sondhelm (1887–1944), deutsche Krankenschwester jüdischer Abstammung, in Auschwitz umgekommen,
- Ludwig Soswinski (1905–1997), österreichischer Kommunist und Jurist, der im Lagerwiderstand des Stammlagers aktiv war
- Settela Steinbach, Sintokind im Lager das ermordet wurde
- Tadeusz Szymański (1917–2002), polnischer Holocaust-Überlebender und bedeutender Mitarbeiter des Museums Auschwitz-Birkenau,
- Abraham Icek Tuschinski (1886–1942), niederländischer Kinobetreiber jüdisch-polnischer Herkunft, in Auschwitz ermordet,
- Franz Unikower (1901–1997), deutscher Jurist jüdischer Abstammung, Mitbegründer der Jüdischen Gemeinde in Mecklenburg, Oberlandesgerichtspräsident und Mitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland, Überlebender,
- Simone Veil (* 1927), war 13 Monate als Jüdin in Bergen-Belsen und Auschwitz inhaftiert, befreit am 27. Januar 1945,
- Ludwig Vesely (1919–1944), österreichischer Kommunist und Angehöriger des Lagerwiderstandes im Stammlager,
- Rudolf Vrba (1924–2006), slowakischer Jude und Holocaust-Überlebender, ab Juni 1942 in Birkenau interniert, gelang ihm im April 1944 zusammen mit Alfréd Wetzler die Flucht
- Erna de Vries (* 1923), deutsche Holocaustüberlebende,
- Alfréd Wetzler (1918–1988), slowakischer Jude und Holocaust-Überlebender, ab 1942 in Birkenau interniert, gelang im April 1944 zusammen mit Rudolf Vrba die Flucht
- Norbert Wollheim (1913–1998), Deutscher jüdischer Herkunft, tätig als Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, ehemaliges Direktoriums-Mitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland und Funktionär jüdischer Organisationen, emigrierte nach Kriegsende in die USA,
- Mala Zimetbaum (1918–1944), Häftling seit September 1942, floh im Juni aus dem Lager, wurde wieder festgenommen und am 15. September 1944 ermordet.
Literatur
- Hermann Langbein: Menschen in Auschwitz. Ullstein-Verlag, Frankfurt am Main, Berlin Wien 1980, ISBN 3-548-33014-2.
- Franciszek Piper: Die Zahl der Opfer von Auschwitz . Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau 1993, ISBN 83-85047-17-4.
- Andrzej Strzelecki: Endphase des KL Auschwitz – Evakuierung, Liquidierung und Befreiung des Lagers, Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau 1995, ISBN 83-85047-48-4.
Weblinks
- DER SPIEGEL 6/1979: Niemand kommt hier raus – Vernichtungslager Auschwitz: Häftling Nr. 290, Wieslaw Kielar, berichtet
Einzelnachweise
- ↑ Hermann Langbein: Menschen in Auschwitz., S. 70f.
- ↑ Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau (Hrsg.): Auschwitz in den Augen der SS. Oświęcim 1998, S.27f.
Danuta Czech - Kalendarium Die Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau 1940, Eintrag 20. Mai 1940 (pdf; 264 kB) - ↑ Hans Günther Adler: Auschwitz; Europ. Verlag-Anst., 1962; S. 170
- ↑ Hermann Langbein: Menschen in Auschwitz., S. 174
- ↑ Sven Langhammer: Die polizeiliche Vorbeugungshaft in Preußen von 1933 – 1937 am Beispiel des staatlichen Konzentrationslagers Lichtenburg in der Provinz Sachsen, in: Rundbrief der landeseigenen Gedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Ausgabe 1, 2006 - Themenheft: Neue Forschungen zum KZ-System auf dem Gebiet des heutigen Landes Sachsen-Anhalt, S. 33f.
- ↑ Till Bastian: Auschwitz und die „Auschwitzlüge“ - Massenmord und Geschichtsfälschung, 1997, S. 33.
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