Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Liste von Flugzeugentführungen

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Liste von Flugzeugentführungen stellt eine Auswahl von Entführungsfällen dar.

Liste

Datum Vorfall Tote
1968 Erste Entführung durch palästinensische Gruppen, bei der drei Mitglieder der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) ein El-Al-Flugzeug auf dem Weg von Rom nach Athen in ihre Gewalt bringen. Nach Algier umgeleitet, dauern die Verhandlungen über 40 Tage. Sowohl die Entführer als auch die Geiseln kommen frei, Israel entlässt im Gegenzug 16 palästinensische Häftlinge.[1] Dies war die erste und einzige erfolgreiche Entführung eines El-Al-Fluges.
1969

Leila Chaled und ein weiterer PFLP-Aktivist entführen am 29. August den Flug TWA 840 auf dem Weg von Rom nach Tel Aviv. Anders als erwartet ist Yitzak Rabin, damals israelischer Botschafter in den Vereinigten Staaten, nicht an Bord. Die Entführer dirigieren die Maschine nach Damaskus. Dort lassen sie bis auf zwei jüdische Passagiere alle Geiseln frei. Am Boden sprengen die Entführer die Boeing 707; das Bild vom abgerissenen Cockpit geht um die Welt. Im Dezember gestattet Syrien den israelischen Passagieren die Ausreise nach Athen und erhält im Gegenzug 13 gefangene Syrer zurück.[2] Das Flugzeug wurde repariert mit der Nase der 1968 verunfallten 707 von BOAC Flug 712.

0
6. bis 12. September 1970 Bewaffnete Männer der PFLP kapern am 6. September vier Flugzeuge, die sich auf dem Weg nach New York City befinden: TWA Flug 741 und Swissair Flug 100 landen auf einem ehemaligen Militärflugplatz Dawson’s Field bei Zarqa. Im Falle des El Al Flugs 219 vereitelt ein Sturzflug des Piloten die Entführung: Leila Khaled wird überwältigt und nach der Landung in London festgenommen, ihr nikaraguanisch-US-amerikanischer Begleiter Patrick Argüello von einem an Bord befindlichen Sicherheitsmann erschossen. Zwei weiteren PFLP-Mitgliedern war der Einstieg zum El Al-Flug verwehrt worden; so entführten sie stattdessen Pan Am Flug 93 nach Kairo. Am 9. September kaperte ein PFLP-Sympathisant ein fünftes Flugzeug, BOAC Flug 775, und zwang dieses ebenfalls zur Landung auf Dawson’s Field, um Leila Khaled freizupressen. Die Entführer ließen die nicht-jüdischen ihrer Geiseln frei und sprengten am 12. September die Flugzeuge. König Hussein verhängte daraufhin das Kriegsrecht, der Beginn des Schwarzen Septembers. Gegen US-amerikanischen Widerstand lässt Großbritannien Leila Khaled frei, im Austausch gegen die verbliebenen Geiseln; sechs weitere militante Palästinenser wurden aus schweizerischen und deutschen Gefängnissen freigelassen.[3] 1
1971 Ein Mann, der sich selbst Dan Cooper nannte, entführte eine Boeing 727 der Northwest Orient Airlines und erhielt im Austausch für die 30 Passagiere 200.000 Dollar und vier Fallschirme. Er liess die Maschine Richtung Mexiko fliegen, sprang aber während des Fluges mit Fallschirm und Lösegeld über die Heckklappe der 727 ab. Der Fall wurde nie aufgeklärt.
25. Februar 1972 Arabische Terroristen unter Wadi Haddad brachten einen Jumbo-Jet auf dem Flug von Tokio nach Frankfurt in ihre Gewalt und zwangen ihn zur Landung in Aden (Südjemen).[4] Die deutsche Bundesregierung zahlte für die Freigabe von Flugzeug, Besatzung und Passagieren fünf Millionen US-Dollar Lösegeld.[5]
3. November 1972 Die deutsche Regierung lässt die 3 überlebenden "Olympia-Terroristen" der Schießerei auf dem Flughafen von Fürstenfeldbrück frei. Zwei arabische Terroristen entführten die "Kiel", eine 727 der Lufthansa (LH 615) auf ihrem Flug Damaskus-Beirut-Ankara-München mit 13 Passagieren und 7 Besatzungsmitglieder an Bord. Nach einer mehrtägigen Odyssee werden schließlich die Gefangenen in Zagreb übergeben und später die Geiseln nach Weiterflug auf dem Flughafen in Tripolis freigelassen. Die israelische Regierung und Presse kritisierten dieses "weiche Verhalten" der Deutschen heftigst.[6]
10. November 1972 Es wird Southern-Airways-Flug 49 entführt, welcher nach einer Lösegeldübergabe letztendlich in Havanna landet, wo die Entführer verhaftet werden. Zwischenzeitlich gab es die Drohung das Flugzeug auf einen Atomreaktor stürzen zu lassen. Diese Änderung des Gefährdungspotentials führte dazu, dass mit 5. Januar 1973 die physische Untersuchung aller Flugpassagiere in den USA eingeführt wird.[7]
1976 Der palästinensisch-deutschen Entführung eines Airliners der Air France wird am Flughafen Entebbe, Uganda, durch die Operation Entebbe ein Ende bereitet: Israelische Kommandoeinheiten greifen das Gebäude an, das die Entführer und die Geiseln beherbergt; sie töten alle palästinensischen und deutschen Entführer sowie rund zwanzig ugandische Soldaten und befreien die 105 zumeist israelischen Geiseln; drei Passagiere und ein israelischer Soldat werden getötet.
1977 Die Entführung des Flugzeugs Landshut der Lufthansa durch palästinensische Terroristen zwischen Palma de Mallorca und Frankfurt am Main wird in Mogadischu durch die GSG9 beendet. Die Rote Armee Fraktion war in die Entführung involviert (→ Deutscher Herbst).
1978 Zwei arabische Guerilla kapern ein Flugzeug in Zypern. Ägyptische Kommandoeinheiten fliegen uneingeladen ein, um das Flugzeug zu befreien. Zyprische Truppen wehren sich und 15 Ägypter sterben in einer 45-minütigen Schlacht.
1981 Ein Jet der Pakistan International Airlines wird nach Kabul entführt, wo ein Passagier getötet wird, woraufhin das Flugzeug nach Damaskus weiterfliegt. Die Geiseln werden schließlich nach 13 Tagen freigelassen, als die pakistanische Regierung zustimmt, 50 politische Gefangene freizulassen.
1983 Georgische Entführer versuchen eine Linienmaschine der Aeroflot in die Türkei zu entführen. Die Tiflisser Flugzeugentführung scheitert. Drei Entführer sterben bei der Erstürmung des Flugzeuges durch Spezialeinheiten, die übrigen sechs werden zum Tode verurteilt.
1984 Libanesische Schiiten mit Verbindung zur Terrororganisation Hizbollah überfallen einen Linienflug der Kuwait Airways nach Teheran. Das Flugzeug wird durch iranische Sicherheitskräfte übernommen.
1985 Libanesische Schiiten entführen den Trans-World-Airlines-Flug 847 mit 153 Passagieren an Bord und leiten ihn von Athen nach Beirut um. Die Pattsituation endet, nachdem Israel 31 libanesische Gefängnisinsassen freigibt.
1985 Palästinenser nehmen eine EgyptAir-Maschine und fliegen sie nach Malta. 59 Menschen sterben, als ägyptische Kommandoeinheiten das Flugzeug stürmen. 59
1986 22 Menschen werden getötet, als pakistanische Sicherheitskräfte einen Flug der Pan Am mit 400 Passagieren und Mannschaft an Bord bei Karatschi nach 16-stündiger Belagerung stürmen.
1986 China Airlines Flug 334 wird auf der Route von Singapur nach Bankog von seinem taiwaneischem Piloten entführt und nach Guangzhou geflogen, wo er überläuft.[8]
1988 Bei der versuchten Flugzeugentführung von Irkutsk, die von einer sowjetischen Großfamilie verübt wurde, fordert die Befreiungsaktion neun Todesopfer. 9
1990 Flugzeugentführer übernehmen ein chinesisches Flugzeug. Das Flugzeug stürzt bei der Landung in Kanton ab. Dabei kommen 128 Menschen ums Leben. 128
1991 Tschetschenische Terroristen kapern ein russisches Flugzeug mit 178 Passagieren. Es wird nach Ankara entführt. Die Geiseln werden schließlich in Tschetscheniens Hauptstadt Grosny freigelassen.
1993 Der Lufthansa-Flug Nr. 592 von Frankfurt am Main über Kairo nach Addis Abeba (Äthiopien) wurde am 11. Februar etwa 35 Minuten nach dem Start vom Rhein-Main-Flughafen von einem äthiopischen Asylbewerber, der als regulärer Fluggast an Bord gegangen war, in die Gewalt gebracht und nach New York, John F. Kennedy International Airport, entführt. Danach ergab sich der Täter. Alle Geiseln blieben unversehrt.
1993 Auf dem Flug von Tunis nach Amsterdam wird am 14. August eine Boeing 737-400 der niederländischen KLM mit 139 Insassen nach Düsseldorf entführt. Am Tag darauf stürmt die GSG 9 die Maschine und beendet die Entführung unblutig, indem sie den ägyptischen Entführer überwältigen.
1994 Vier islamistische GIA-Terroristen übernehmen am 24. Dezember eine Air-France-Maschine in Algier. Sie wird nach Marseille geflogen, wo französische Kommandoeinheiten sie am 26. Dezember[9] stürmen und die Entführer töten. 171 Passagiere und die Crew überleben.
1996 Der Ethiopian-Airlines-Flug 961 wird entführt und stürzt in den Indischen Ozean, nachdem die Entführer eine Bruchlandung erzwingen. Von den 175 Menschen an Bord überleben 50. 125
1996 Auf dem Flug einer Aeroflot-Tupolew 154 von Malta nach Lagos versuchte ein mit einem Fallmesser bewaffneter Nigerianer, den Flug nach Deutschland oder Südafrika umzuleiten. Vier in einem anderen Auftrag an Bord befindliche Männer des österreichischen EKO Cobra konnten die Flugzeugentführung unblutig in der Luft beenden.[10]
1999 Militante islamistische Kaschmir-Rebellen überfallen ein Flugzeug der Indian Airlines und leiten es nach Kandahar um. Nach einer einwöchigen Pattsituation ist Indien damit einverstanden, drei gefangene militante Kaschmir-Rebellen im Austausch gegen die Geiseln freizulassen.
25. Mai 2000 Philippine Airlines Flug 812 auf der Route von Davao City nach Manila wird von Reginald Chua in seine Gewalt gebracht. Er entwendet Wertgegenstände und versucht mit einem selbstgebautem Fallschirm zu entkommen. Der Entführer stirbt an den Folgen des Sturzes.[11] 1 (Entführer)
15. März 2001 Ein Tu-154 der Vnukovo Airlines auf der Route von Istanbul nach Moskau wird von drei Tschetschenen in deren Gewalt gebracht, wobei sie eine Stewardess ermorden. Sie fordern nach Saudi-Arabien gebracht zu werden. In Medina wird das Flugzeug gestürmt. Während des Angriffs werden ein Passagier und der Anführer der Entführer getötet.[12] 3
11. September 2001 Terroranschlag am 11. September, östliche USA: 19 arabisch-islamistische Terroristen entführen vier Flugzeuge der Linienflüge American-Airlines-Flug 11, United-Airlines-Flug 175, United-Airlines-Flug 93 und American-Airlines-Flug 77. Drei der Flugzeuge werden von den Entführern gezielt in das Pentagon und das World Trade Center gesteuert. Die vierte Maschine stürzt auf freiem Feld ab, nachdem einige Flugbegleiter und Passagiere versuchen, die Terroristen zu überwältigen. Es sind die vier verheerendsten Flugzeugentführungen überhaupt, insgesamt sterben in Gebäuden und Flugzeugen etwa 3000 Menschen. etwa 3.000 Menschen
8. Februar 2008 Ein British Aerospace Jetstream 32EP ZK-ECN auf der Route von Blenheim nach Christchurch wird von Asha Ali Abdille einer Asylsuchenden aus Somalia entführt. Die Entführerin fordert nach Australien gebracht zu werden und sticht auf beide Piloten und einen Passagier ein. Das Flugzeug landet in Christchurch. Die Entführerin wird in Gewahrsam genommen und später zu einer Freiheitsstrafe von 9 Jahren verurteilt.[13] 0
1. April 2014 In einem Airbus A321-231 der Lufthansa auf dem Weg nach Budapest bedrohte ein Abschiebehäftling aus dem Kosovo etwa 10 Minuten nach dem Start in München eine Stewardess mit einer Rasierklinge. Die Maschine kehrte um. Nach der Landung verließen die Passagiere und die übrige Kabinenbesatzung das Flugzeug, in der Kabine zurück blieben der Entführer und die bedrohte Stewardess. Einem Dolmetscher gelang es, die Situation zu beruhigen. Der Täter ließ die Stewardess frei und stellte sich der Polizei.[14] 0

Siehe auch

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Liste von Flugzeugentführungen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.