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Liste der Stolpersteine in Kroatien

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Stolpersteine in Rijeka

Die Liste der Stolpersteine in Kroatien enthält die Stolpersteine in Kroatien, die an das Schicksal der Menschen aus Rijeka erinnern, welche in diesem damals von den deutschen Nationalsozialisten besetzten Gebiet des heutigen Kroatiens ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine wurden von Gunter Demnig verlegt.

Die Verlegungen erfolgte in Rijeka am 21. Mai 2013, für jedes Opfer jeweils ein Stolperstein in kroatischer und ein zweiter in italienischer Sprache.[1] Der Name der Stolpersteine lautet auf kroatisch: Kamen spoticanja, auf italienisch: pietre d’inciampo.

Rijeka

Bild Name Standort Verlegedatum Leben
Stolperstein für Eugenio Lipschitz (rumänisch).jpgStolperstein für Eugenio Lipschitz (italienisch).jpg Lipschitz, EugenioEugenio Lipschitz Ante Starčevića 5 Stolpersteine für Eugenio und Giannetta Zipszer Lipschitz45.3258914.444837 21. Mai 2013 Jeremus Eugenio Lipschitz wurde am 5. Mai 1883 im westungarischen Sümeg geboren.[2] Er war der Sohn von Ignazio Lipschitz und Matilde Starck (7. September 1859 in Mikohaza – 1914 in Rijeka).[3][4] Er hatte sechs Geschwister, die vier Brüder Vilmos (geboren am 20. August 1881 in Sátoraljaújhely),[5] Lipot (geboren am 9. April 1885 in Sátoraljaújhely),[6] Armin (geboren am 18. Mai 1894 in Rijeka)[7] und Nicoleto (geboren 1900 in Rijeka)[8] sowie die Schwestern Paula, auch Giuseppina oder Pepi genannt, die am 4. Januar 1887 in Sátoraljaújhely geboren wurde und später Adolfo Simkovits (geb. 1882) heiratete,[9][10] und Hermine (13. Juni 1892 – 1967 in Haifa), die den NS-Terror überlebte, Marco Baruch heiratete und mit ihm drei Kinder hatte.[11]

Er selbst lebte mit seiner Familie ab 1894 in Fiume/Rijeka, etablierte sich als Einzelhändler von Galanteriewaren und Schmuck und heiratete Zseni Zipszer, auch Giannetta genannt.[12] Das Ehepaar hatte zumindest drei Kinder, die alle in Fiume geboren wurden:

  • Arturo Lipschitz (1914–1980)[13]
  • Magda auch Maddalena Lipschitz, die später Enrico Heimler heiratete und danach dessen Namen annahm, sowie
  • Efraim Lipschitz (geboren 1919)[14]

Beide Söhne konnten rechtzeitig nach Palästina emigrieren. Tochter Magda flüchtete gemeinsam mit ihrem Ehemann, ihren Schwiegereltern und einer weiteren Verwandten im September 1943 nach Italien und im Folgejahr in die Schweiz wo sie den Holocaust überlebte.[15]

Jeremus Eugenio Lipschitz und seine Ehefrau wurden im März 1944 in Fiume von deutschen Streitkräften verhaftet, zuerst nach Risiera di San Sabba verschleppt, ein deutsches Konzentrationslager in Triest, später nach Auschwitz-Birkenau. Dort wurde beide zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.

Seine Schwester Paula und deren Ehemann wurden ebenfalls im KZ Auschwitz vom NS-Regime ermordet. Das Schicksal der vier Brüder ist unbekannt. Schwester Hermine konnte sich in Palästina in Sicherheit bringen,

Stolperstein für Giannetta Zipszer Lipschitz (rumänisch).jpgStolperstein für Giannetta Zipszer Lipschitz (italienisch).jpg Zipszer Lipschitz, GiannettaGiannetta Zipszer Lipschitz Ante Starčevića 5 Stolpersteine für Eugenio und Giannetta Zipszer Lipschitz45.3258914.444837 21. Mai 2013 Zseni Zsipser, auch Giannetta, wurde als Tochter des Kaufmannsgehilfen Albert Zipszer (geb. 1843) und der Hausfrau Rozaliá Altmann (geb. 1848) am 18. Juni 1893 in Mád in Nordost-Ungarn geboren.[16][12][17][18] Sie hatte zumindest einen Bruder, Herman, geboren 1868 in Mad.[19]

Sie lebte ab 1914 in Fiume/Rijeka, war mit Jeremus Eugenio Lipschitz verheiratet und als Hausfrau tätig. Das Ehepaar hatte zumindest drei Kinder, die alle in Fiume geboren wurden und die alle die deutsche Besatzung und den Holocaust überleben konnten: Arturo, Magda und Efraim.[13][15][14]

Zseni Zsipser und ihr Ehemann wurden im März 1944 in Fiume von deutschen Streitkräften verhaftet, zuerst nach Risiera di San Sabba verschleppt, ein deutsches Konzentrationslager in Triest, später nach Auschwitz-Birkenau. Dort wurde beide zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.

Literatur

  • Eugenio Lipschitz: Una storia ebraica, Tagebuchaufzeichnungen, hg. von Magda Lipschitz Heimler, Florenz: Giuntina 2001, 161 Seiten

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die in Osijek am 22. Mai 2013 geplante Verlegung eines Stolpersteines für Branko Lustig hat mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht stattgefunden.
  2. I Nomi della Shoah Italiana (Memoriale delle vittime della persecuzione antiebraica 1943-45): Scheda Eugenio Lipschitz, abgerufen am 11. Dezember 2016.
  3. Geni: Ignacz Lipschitz, abgerufen am 11. Dezember 2016.
  4. Geni: Matild Lipschitz (Stark), abgerufen am 11. Dezember 2016.
  5. Geni: Vilmos Lipschitz, abgerufen am 11. Dezember 2016.
  6. Geni: Lipot Lipschitz, abgerufen am 11. Dezember 2016.
  7. Geni: 6. Armin Lipschitz (Stark), abgerufen am 11. Dezember 2016.
  8. Geni: 7. Nicoleto Lipschitz (Stark), abgerufen am 11. Dezember 2016.
  9. I Nomi della Shoah Italiana (Memoriale delle vittime della persecuzione antiebraica 1943-45): Scheda Giuseppina Lipschitz, abgerufen am 11. Dezember 2016.
  10. Geni: 4. Paula "Pepi" Lipschitz (Stark) Auschwitz, abgerufen am 11. Dezember 2016.
  11. Geni: Hermina Lipschitz, abgerufen am 11. Dezember 2016.
  12. 12,0 12,1 Geni: Zseni Zsipser (m.Stark) Auschwitz, abgerufen am 11. Dezember 2016.
  13. 13,0 13,1 Geni: 1. ARTURO LIPSCHITZ (Stark), abgerufen am 28. Dezember 2016.
  14. 14,0 14,1 Geni: 3. EFRAIM LIPSCHITZ - YAROM (Stark) living, abgerufen am 28. Dezember 2016.
  15. 15,0 15,1 Claims Resolution Tribunal: In re Holocaust Victim Assets Litigation Case No. CV96-4849<, abgerufen am 29. Dezember 2016.
  16. I Nomi della Shoah Italiana (Memoriale delle vittime della persecuzione antiebraica 1943-45): Scheda Gianetta Zipser, abgerufen am 11. Dezember 2016.
  17. Digital Collection: ZIPSZER ALBERT, abgerufen am 29. Dezember 2016.
  18. Digital Collection: ALTMANN ROZÁLIA, abgerufen am 29. Dezember 2016.
  19. Digital Collection: ZIPSZER HERMAN, abgerufen am 29. Dezember 2016.
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