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Liste der Stolpersteine in Heilbronn

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In der Liste der Stolpersteine in Heilbronn werden die in Heilbronn vorhandenen Stolpersteine aufgeführt, die im Rahmen des Projekts des Künstlers Gunter Demnig verlegt wurden.

Die Liste enthält neben der Adressenangabe des jeweiligen Stolpersteins, dem Namen des NS-Opfers und einem etwaigen Bild insbesondere  – soweit verfügbar – einige biografische Informationen.

Adresse Name Leben Bild
Allee 9 Klara Holwein Klara Holwein (geb. Wanner, * 1889; † 8. Mai 1940 in Grafeneck) führte mit ihrem Mann ein Reformhaus und leitete Kochkurse für Vegetarier. Sie hatte eine Tochter, die noch ein kleines Kind war, als Klara Holwein zu Beginn der 1930er Jahre an Schizophrenie erkrankte. Klara Holwein wurde zunächst in Kennenburg behandelt und dann in Weinsberg eingewiesen. Von dort wurde sie am 8. Mai 1940 abgeholt und nach Grafeneck gebracht, wo sie noch am selben Tag ermordet wurde.[1]
Allee 33 Hermann Grünebaum Hermann Grünebaum († 21. März 1942 in Dellmensingen) lebte im Haus Allee 33 und ab dem 13. Oktober 1941 in der Bismarckstraße 3a.
Allee 33 Rebekka Simsohn Rebekka Simsohn († in Riga) lebte im Haus Allee 33 und in der Bismarckstraße 3a.
Allee 47 Klara Asch Klara Asch († in Auschwitz) lebte im Haus Allee 47 und ab 1938 in der Mönchseestraße 71.
Bahnhofstraße 5 David Vollweiler David Vollweiler († 1944 in Auschwitz) war ein Unternehmer. 1941 war er im Alter von 63 Jahren im Arbeitseinsatz und wurde als Fürsorgebeamter geführt. Er war damals in der Frankfurter Straße 46 untergebracht.[2]
Bahnhofstraße 5 Margarete Vollweiler Margarete Vollweiler († 1944 in Auschwitz) war David Vollweilers Ehefrau.[3]
Bahnhofstraße 11 Emma Vogel Emma Vogel († in Theresienstadt) lebte in der Villa Nestle und wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort starb sie im Alter von 73 Jahren.[3]
Bismarckstraße 15 Anna Wolf Anna Wolf (geb. Eisig, * 1885; † 15. Januar 1945 in Bergen-Belsen) war die Ehefrau von Hermann Wolf.
Das Haus des Ehepaars Wolf ist nicht erhalten geblieben.
Bismarckstraße 15 Hermann Wolf Hermann Wolf (* 9. Oktober 1878; † 6. Januar 1945 in Bergen-Belsen) war ein Sohn des Unternehmers Wolf Manasse Wolf und übernahm nach dessen Tod 1916 zusammen mit seinem Bruder Julius die vom Vater gegründete Firma, eine Lumpensortieranstalt, die die Heilbronner Papierfabriken belieferte. Das Haus Bismarckstraße 15 kaufte er 1921 als Wohnsitz für seine Familie. Sohn Max emigrierte 1934 nach Palästina, Tochter Louise Victor wanderte 1937 nach Südafrika aus. 1939 verließ auch Hermann Wolfs Bruder Julius, der zuletzt in der Moltkestraße gewohnt hatte, Deutschland und zog nach England. Die Firma war zu diesem Zeitpunkt bereits liquidiert worden; das Firmenanwesen in der Salzstraße war ab 1938 an die Heeresstandortverwaltung vermietet gewesen und 1939 an die Stadt heilbronn verkauft worden. Ebenso verkauften Hermann und Anna Wolf ihr Haus in der Bismarckstraße Ende 1938 deutlich unter Wert an die Stadt,[4] in der Hoffnung, Deutschland noch verlassen zu können. Dies gelang ihnen am 4. September 1939, doch erreichten sie ihr Ziel London nicht mehr. Sie wurden in Holland festgehalten, zunächst im Durchgangslager Westerbork interniert und dann ins KZ Bergen-Belsen transportiert, in dem sie umkamen.[5]
Cäcilienstraße 60 Adolf Einstein Adolf Einstein († in Auschwitz) lebte in der Cäcilienstraße 60 und in der Frankfurter Straße 9.
Deinenbachstraße 5 Emil Strauss Emil Strauss (* 1883; † in Riga) war ein Sohn von Gitta Strauss. Er arbeitete als Reisevertreter, ehe er am 28. November 1941 nach Stuttgart gebracht und von dort aus am 1. Dezember 1941 nach Riga deportiert wurde. Er wurde ein Opfer der Massenerschießungen in Riga.[5]
Deinenbachstraße 5 Gitta Strauss Gitta Strauss (geb. Herrmann, * 1859; † 29. August 1942 in Theresienstadt) gehörte zusammen mit Hermann, Emil, Julius und Selma Strauss zu einer Erbengemeinschaft, der 1933 das Haus gehörte, in dem die Sontheimer Synagoge untergebracht war.[6] Nachdem ihre Söhne Emil und Julius und die Tochter Selma 1941 deportiert worden waren, wurde sie im Haus Picard in der Lauffener Straße 12 untergebracht. Zusammen mit den übrigen Bewohnern dieses Hauses, in dem die letzten in Sontheim verbliebenen Juden versammelt worden waren, wurde sie am 20. August 1942 nach Stuttgart transportiert und zwei Tage später nach Theresienstadt deportiert, wo sie wenige Tage später ums Leben kam.[5]
Deinenbachstraße 5 Julius Strauss Julius Strauss (* 1886; † in Riga) war ein Sohn der Gitta Strauss und wurde wie seine Geschwister am 28. November 1941 nach Stuttgart und von dort am 1. Dezember 1941 nach Riga gebracht, wo er erschossen wurde.[5]
Deinenbachstraße 5 Selma Strauss Selma Strauss (* 1891; † in Riga) war eine Tochter der Gitta Strauss und wurde wie ihre Geschwister am 28. November 1941 nach Stuttgart und von dort am 1. Dezember 1941 nach Riga gebracht. Sie wurde ein Opfer der Massenerschießungen von Riga.[5]
Fleiner Straße 9 Adolf Elsner Adolf Elsner (ursprünglich: Aron Eliaschow, * 12. August 1876 in Königsberg (Preußen); † 18. Juni 1933 in Heilbronn) hatte ab 1932 einen Modeladen in der Fleiner Straße 9. Davor hatte er im Textilhaus der Gebrüder Landauer gearbeitet. Er war seit 1921 mit der Schreinerstochter Eugenie König verheiratet gewesen; die Ehe wurde 1932 geschieden. Seine Privatwohnung befand sich in der Goethestraße 36. Ihm wurde 1933 östlich eingestellter Kulturbolschewismus vorgeworden; sein Geschäft wurde boykottiert. Möglicherweise nahm sich Adolf Elsner das Leben.[7] Bestattet ist er auf dem jüdischen Friedhof in Heilbronn.[8] Sein Geschäft wurde noch einige Jahre unter dem Namen MM-Moden von der Geschäftsnachbarin Martha Müller weiterbetrieben. Sie war eine Tochter des Hausbesitzers August Müller.[7]
Frankfurter Straße 9 Babette Baer Babette Baer († 28. April 1943 in Theresienstadt) lebte ab 1929 in der Frankfurter Straße 9. Eine weitere Heilbronner Adresse Babette Baers ist Innere Rosenbergstraße 12.
Gartenstraße 50 Siegfried Gumbel Siegfried Gumbel (* 22. September 1874 in Heilbronn; † 27. Januar 1942 in Dachau) war Rechtsanwalt und leitete ab 1923 die Kanzlei Dr. Gumbel, Koch und Dr. Scheuer. Er war mehrere Jahre lang Vorsitzender des Heilbronner Rechtsanwaltvereins und in den Jahren 1932 und 1933 Mitglied des Gemeinderats für die DDP. Außerdem betätigte er sich in der Israelitischen Religionsgemeinschaft in Württemberg und natürlich auch in der ortsansässigen israelitischen Gemeinde; unter anderem war er ab 1936 Präsident des Oberrats der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs. Gumbel verzichtete auf den Versuch, sich selbst zu retten, und stand jüdischen Gemeindemitgliedern bei dem Versuch zur Auswanderung bei. 1942 starb er im KZ Dachau.[9]
Siegfried Gumbel 1902
Gymnasiumstraße 31 Max Pincus Max Pincus oder Pinkus (* 1869 in Posen; † 10. Dezember 1942 in Theresienstadt) war ein Agent der Gothaer Feuerversicherungsbank. 1931 wohnte er in der Friedensstraße (der späteren Gymnasiumstraße) 31, später in der Moltkestraße 27, dann im Landesasyl Wilhelmsruhe in Sontheim, von wo er am 19. November 1940 zurück nach Heilbronn kam. Bald darauf wurde er nach Oberstotzingen eingewiesen und am 22. August 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo er einige Wochen später starb.[10]
Stolpersteine für das Ehepaar Pincus
Gymnasiumstraße 31 Rosa Pincus Rosa Pincus (geb. Eichenberg, * 13. August 1868 in Gießen; † 26. März 1942 in Theresienstadt oder in Zwiefalten) wechselte mehrfach den Wohnsitz. Sie lebte zeitweise in der Moltkestraße 27 und im Sontheimer Asyl, kehrte von dort aber am 19. November 1940 nach Heilbronn zurück. Laut Franke wurde sie über Herrlingen nach Zwiefalten gebracht und kam dort ums Leben.[11]
Gymnasiumstraße 32 Hermine Strauss Hermine (geb. Rothschild, * 1886; † in Auschwitz) und Max Strauss wohnten bis 1938 in der Friedensstraße (heute Gymnasiumstraße) 32, danach in der Wilhelmstraße 26, einem Gebäude, das aus dem Besitz Gertrud Oppeheimers in den der Stadt übergegangen war. Nach dem Novemberpogrom übersiedelte das Ehepaar Strauss nach Ulm. Hermine und Max Strauss kehrten aber später nach Heilbronn zurück und wurde in dem sogenannten Judenhaus in der Badstraße 10 untergebracht, ehe sie im März 1942 nach Haigerloch gebracht und von dort aus am 22. August 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden, wo Max Strauss 1944 starb. Hermine Strauss wurde am 16. Oktober 1944 noch nach Auschwitz weitertransportiert, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ums Leben kam. Ihre Kinder Erich (* 1912) und Hilde Sophie (* 1919) waren nach Argentinien bzw. England ausgewandert.[12]
Gymnasiumstraße 32 Max Strauss Max Strauss (* 1874; † 17. Juni 1944 in Theresienstadt) war der Ehemann von Hermine Strauss. Der Kaufmann war bis zu deren Auflösung 1935 Gesellschafter der Zigarrenfabrik Gustav Adler und pachtete danach den „Adlerkeller“ an der Ecke Klara-/Wollhausstraße, in dem ab 1936 auch die Schule für jüdische Kinder untergebracht war. Außerdem diente das Haus auch als Gemeindehaus der israelitischen Gemeinde. 1938 wurde es geschlossen und in der Reichskristallnacht wurde die Inneneinrichtung und Ausstattung demoliert. Danach ging das Ehepaar Strauss vorübergehend nach Ulm, kehrte dann nach Heilbronn zurück und wurde schließlich über Haigerloch nach Theresienstadt gebracht, wo Max Strauss verstarb.[12]
Gymnasiumstraße 48 Bertha Sternfeld Bertha Sternfeld († 13. Juli 1942 in Auschwitz) war in der einstigen Friedensstraße 48 ansässig.
Hauptstraße 25 Ludwig Maier Ludwig Maier (* 31. Juli 1873 in Horkheim; † in Maly Trostinec oder in Treblinka) war Viehhändler. Er wohnte mit seiner Frau Mina bis 1938 in der Hauptstraße (ab 1933: Adolf-Hitler-Straße) 25 in Sontheim, dem ehemaligen israelitischen Schulhaus. 1938 zogen Ludwig und Mina Maier ins Israelitische Landesasyl Wilhelmsruhe, von dort am 21. November 1940 nach Berlichingen und am 2. Juli 1941 wieder nach Sontheim ins Haus Picard in der Lauffener Straße 12. Die Bewohner dieses Hausew wurden im August 1942 nach Theresienstadt deportiert. Ludwig Maier und seine Frau wurden von Theresienstadt aus in ein Vernichtungslager transportiert, ihre genauen Todesumstände sind nicht bekannt.[5]
Hauptstraße 25 Mina Maier Mina Maier (geb. Sicherer, * 21. Februar 1873 in Oberdorf; † in Maly Trostinec oder in Treblinka) war die Ehefrau des Viehhändlers Ludwig Maier und teilte dessen Schicksal.
Herbststraße 30 Gottlob Feidengruber Gottlob Feidengruber (* 1901; † 26. Januar 1944 in Paris), ein gelernter Eisendreher, war ein Kommunist und Kämpfer gegen den Nationalsozialismus. Als Mitglied des Rotfrontkämpferbundes wurde er 1931 verhaftet; 1932 wurde er zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Nach einer weiteren Verhaftung im Frühjahr 1934 wurde er im Oberamtsgefängnis in der Heilbronner Klarastraße inhaftiert. Im August desselben Jahres gelang ihm die Flucht. Er setzte sich mit seiner Frau Rose nach Frankreich ab, von wo aus sie gegen den Anschluss des Saarlandes an das Deutsche Reich agitierten. Über Toulouse und Le Teil zog er mit Frau und Tochter weiter nach Annonay. Feidengruber betätigte sich, nachdem die Deutschen in Frankreich eingefallen waren, im „Travail allemand“, der zur Résistance gehörte, und versuchte Einfluss auf Wehrmachtssoldaten zu nehmen. Er hoffte, auf diese Weise ein früheres Ende des Krieges herbeiführen zu können, wurde aber von einem dieser Soldaten bei der Gestapo denunziert und 1943 verhaftet. Feidengruber wurde in Lyon inhaftiert, ehe er am 12. Januar 1944 in Paris wegen „Zersetzung der Wehrmacht“ zum Tode verurteilt und am 26. Januar 1944 auf dem Mont Valerien erschossen wurde. In der Siebeneichgasse in Heilbronn befindet sich seit 1984 eine Gedenktafel für Gottlob Feidengruber an einem Mauerrest des Klaraklosters.[13]
Gedenktafel
Innsbrucker Straße 31 Julius Henle Julius Henle (* 27. Januar 1886 in Lehrensteinsfeld; † in Riga) betrieb zusammen mit seinem Bruder Moritz Henle in der Klarastraße 6 eine Herrenmaßschneiderei. 1933 wurde er im „Braunen Haus“ in der Wilhelmstraße 1 mit Stahlruten krankenhausreif geprügelt. Nach der Reichspogromnacht wurde das Geschäft der Brüder Henle verwüstet. Julius Henle war im Jahr 1941 in der Badstraße 10 untergebracht. Er war damals 54 Jahre alt und im Arbeitseinsatz tätig.[14] Am 26. November 1942 wurde er deportiert. Er wurde in Riga ermordet.[15]
Innsbrucker Straße 31 Moritz Henle Moritz Henle (* 2. Januar 1885 in Lehrensteinsfeld; † 26. März 1942 in Riga) betrieb zusammen mit seinem Bruder Julius eine Herrenmaßschneiderei in der Klarastraße 6. Dieses Haus gehörte den Brüdern Henle, bis sie es weit unter Wert verkaufen mussten.[16] Die Familien Henle und Stein - Moritz Henle war mit Frida Steins Tochter Sofie Flora verheiratet - lebten in der Staufenbergstraße, die 1938 in Innsbrucker Straße umbenannt wurde, im Haus Nr. 31. 1938 wurde das Geschäft der Brüder Henle verwüstet. Moritz Henle war im Jahr 1941 in der Badstraße 10 untergebracht. Er war damals 56 Jahre alt und im Arbeitseinsatz tätig.[17] Er wurde wie seine Frau und sein Bruder am 26. November 1942 deportiert. Moritz Henle wurde in Riga ermordet.[15]
Innsbrucker Straße 31 Sofie Flora Henle Sofie Flora Henle (geb. Stein, * 6. Februar 1891; † 26. März 1942 bei Riga) war die Tochter von Frida und Maier Stein und die Ehefrau von Moritz Stein. Sie wurde in der Badstraße 10 untergebracht und zur Zwangsarbeit verpflichtet[18] und am 26. November 1941 deportiert. Sie wurde bei Riga ermordet.[15]
Innsbrucker Straße 31 Frida Stein Frida Stein (geb. Wollenberger, * 11. November 1869; † in Treblinka oder Maly Trostinec) war mit Maier Stein verheiratet, der Chorleiter in der Heilbronner Synagoge war. Das Ehepaar bekam einen Sohn namens Ludwig, der am 6. April 1918 im Ersten Weltkrieg fiel,[19] und die Tochter Sofie Flora, die Moritz Henle heiratete. Die Familie lebte in der Staufenbergstraße (ab 1938: Innsbrucker Straße) 31, das Frida und Maier Stein gehörte. Sie mussten es deutlich unter Wert verkaufen.[20] Maier Stein, der Chorleiter in der Synagoge gewesen war, starb am 13. September 1941. Seine Witwe Frida wurde am 23. März 1942 nach Haigerloch gebracht. Am 22. August desselben Jahres wurde sie nach Theresienstadt deportiert. Auf dem ihr gewidmeten Stolperstein wird als Todesort das Vernichtungslager Maly Trostinec angegeben; mittlerweile nimmt man allerdings an, dass sie in Treblinka ermordet wurde. Ihr genaues Todesdatum konnte nicht ermittelt werden.[15]
Kaiserstraße 34 Otto Igersheimer Otto Igersheimer (* 1879 in Heilbronn; † 1942 in Auschwitz) war seit dessen Gründung am 27. Dezember 1909 Prokurist des Heilbronner Bankvereins gewesen und rückte 1930 nach dem Tod von Abraham Gumbel zum Direktor auf. Am 25. April 1933 musste er nach einer antisemitischen Aktion diesen Posten verlassen. Danach arbeitete er als Gemeinde- und Stiftungspfleger der jüdischen Gemeinde Heilbronn; später betreute er auch die Beratungsstelle für Fürsorge und Unterstützungswesen der jüdischen Gemeinde Heilbronn a. N. Am 20. Mai 1942 wurde er nach Oberdorf deportiert, von dort aus in das Vernichtungslager Auschwitz, wo er ermordet wurde. Der Stolperstein liegt an der Adresse seiner einstigen Arbeitsstätte;[21] sein Wohnhaus in der Karlstraße 43 musste er unter Wert verkaufen.[22]
Stolperstein für Otto Igersheimer
Karlstraße 13 Elsa Schloss Elsa Schloss (geb. Lemberger, * 1891 in Rexingen; † in Riga) wurde 1930 zweite Ehefrau des Synagogenverwalters, Religionslehrers und Schochets Siegfried Schloss. Sie musste 1936 mit ihrem Mann und dessen Tochter Fanny in die Gustloffstraße (heute Weststraße) 53 ziehen; ab 1938 oder 1939 war die Familie in der Frankfurter Straße 46 untergebracht. Elsa Schloss und ihr Mann wurden am 26. November 1941 in das Sammellager auf dem Killesberg gebracht und am 1. Dezember 1941 nach Riga deportiert. Vermutlich kamen sie bei einer Massenerschießung um. Als Todesdatum wurde behördlich der 8. Mai 1945 festgelegt.[23]
Karlstraße 13 Siegfried Schloss Siegfried Schloss oder Schloß (* 12. Juli 1882 in Aufseß; † in Riga) war ausgebildeter Lehrer. Er arbeitete unter anderem in Oberlahnstein als Lehrer, Vorbeter und Schochet. Mit seiner ersten Frau Amanda Frank bekam er die Kinder Erich Josef (* 1909), Fanny (* 1912) und Elfriede (* 1922). 1921 zog die Familie nach Heilbronn; sie wohnte zunächst in der Dammstraße 42 und ab 1929 in der Karlstraße 13. Nachdem seine erste Frau gestorben war, heiratete Schloss 1930 Elsa Lemberger. Siegfried Schloss arbeitete als Synagogenverwalter, Religionslehrer und Schochet. Im März 1933 zwangen Mitglieder der NSDAP ihn, mit dem Schächtmesser in der Hand vom Schlachthof zum „Braunen Haus“ in der Fleiner Straße zu gehen, wo er dann schwer misshandelt wurde. Der Sohn eines Heilbronner Metzgermeisters rettete ihn aus dieser Situation. Schloss' Sohn Erich emigrierte 1933 nach Palästina, Tochter Elfriede 1940 in die USA. Die andere Tochter, Fanny, verlor 1935 ihre Stellung als Sekretärin in der Zigarrenfabrik Anselm Kahn, musste 1946 mit den Eltern in ein sogenanntes Judenhaus ziehen und emigrierte 1939 in die USA. Siegfried Schloss hatte nach Verlust seiner Arbeitsplätze kein Einkommen mehr und war auf die Armenunterstützung der Gemeinde angewiesen. Ab 1941 musste er Zwangsarbeit leisten. Er wurde wie seine Frau am 26. November 1941 nach Stuttgart gebracht und am 1. Dezember 1941 nach Riga deportiert, wo er vermutlich bei einer Massenerschießung ums Leben kam. Behördlich wurde der Todestag auf den 8. Mai 1945 festgelegt; wahrscheinlich fiel das Ehepaar Schloss aber der Erschießung vom 26. März 1942 zum Opfer.[23][24]
Klarastraße 6 Eugenie Luise Rosenthal Eugenie Luise Rosenthal († in Riga) war zeitweise im Judenhaus in der Moltkestraße 27 untergebracht.
Klarastraße 6 Max Rosenthal Max Rosenthal († in Maly Trostinec) war zeitweise im Judenhaus in der Moltkestraße 27 untergebracht.
Klingenberger Straße 74 Dr. med. Ludwig Essinger Dr. Essinger (* 9. Januar 1881 in Heilbronn; † 5. April 1942 in Sontheim) war ein Sohn des Geschäftsmannes Isidor Essinger, der ein Aussteuer- und Wäschegeschäft hatte, und dessen Ehefrau Berta. Er legte am Karlsgymnasium 1899 das Abitur ab, studierte in München Medizin und erlangte 1905 mit einer Arbeit Über die Wirkung photodynamischer fluorescierender Stoffe auf Fadenpilze den Doktorgrad. Anschließend studierte er noch zwei Semester Zahnmedizin. Ab 1908 arbeitete er als approbierter Arzt in Böckingen. Wohl seit diesem Zeitpunkt hatte er seinen Wohnsitz in der Frankenbacher Straße 21 (heute Klingenberger Straße 74). In diesem Haus betrieb der Besitzer Emil Mogler eine Weinwirtschaft und Metzgerei. Essinger war im Ersten Weltkrieg Stabsarzt und wurde mehrfach ausgezeichnet, später arbeitete er wieder in Böckingen als Arzt und Geburtshelfer. Spätestens seit 1920 lebte seine Mutter Berta mit in dem Haushalt des Junggesellen, dessen nichtjüdische Haushälterin Friederike Burkhardt zugleich seine Arzthelferin war und bis 1942 bei ihm blieb, obwohl er schon am 22. April 1933 seine Kassenzulassung und am 30. September 1938 die Approbation verloren hatte und nur noch jüdische Patienten behandeln durfte. In der Nacht nach der Reichspogromnacht wurde seine Wohnung Ziel antisemitischer Angriffe. Am 15. Dezember 1938 zog er in die Roßkampffstraße 21. Wahrscheinlich wollte er die Praxis Dr. Willi Flegenheimers übernehmen. Doch schon wenige Monate später musste er in die Bergstraße 2 umziehen, wo er sich mit der Familie Kirchhausen eine Wohnung teilte. Seinen Arbeitseinsatz musste er als Straßenfeger leisten. Am 7. Januar wurde er im Haus Picard in Sontheim untergebracht; Ziel war seine Deportation. Dieser kam er durch seinen Freitod zuvor. Dr. Ludwig Essinger wurde auf dem jüdischen Friedhof Sontheim bestattet. Das Grab wurde damals nicht gekennzeichnet. Seit 1991 ist eine Straße in Böckingen nach ihm benannt.[12][25]
Lammgasse 39 Julius Stern Julius Stern (* 1. Februar 1900 in Heilbronn, † in Berlin) war Packer von Beruf. Er wurde am 1. Juni 1941 deportiert, Stationen waren Heggbach, Zwiefalten und Berlin, wo er in einem jüdischen Krankenhaus, möglicherweise in Wilmersdorf, starb.[26]
Lammgasse 39 Sofie Stern Sofie Stern (* 9. Januar 1901 in Heilbronn; † 14. oder 24. Juni 1938 ebenda) lebte als Hausfrau in der Lammgasse. Sie wählte 1938 den Freitod.[27]
Mönchseestraße 82 Bertha Eisenmann Bertha Eisenmann (* 7. September 1870 in Baisingen; † im Vernichtungslager Maly Trostinez) wohnte von 1906 bis 1939 in der Mönchseestraße 82/1. Sie war eine Cousine des Rechtsanwalts Siegfried Gumbel, der ihr und ihrer Familie nach der Kündigung des Mietvertrags eine Unterkunft in der Uhlandstraße 11, seinem Elternhaus, verschaffte. Nach der Deportation der Tochter Stefanie Eisenmann und des Sohnes Fritz Bernhard Eisenmann 1941 blieb Bertha Eisenmann dort allein zurück. Im Dezember 1941 wurde sie in das sogenannte Judenhaus in der Badstraße 10 umquartiert, im März 1942 nach Tigerfeld. Nach der Deportation nach Theresienstadt wurde Bertha Eisenmann am 26. September in das Vernichtungslager Maly Trostinez gebracht. Ihre Tochter Clara Wassermann überlebte das Dritte Reich.[28]
Stolpersteine für die Familie Eisenmann
Mönchseestraße 82 Fritz Bernhard Eisenmann Fritz Bernhard Eisenmann (* 15. Juni 1895; † 26. März 1942 in Riga) arbeitete als Prokurist in Berlin, bis er 1934 entlassen wurde. Danach arbeitete er in seiner Heimatstadt im Büro der Firma Heilbronner. Am 8. November 1938 wurde er dort verhaftet und ins KZ Dachau gebracht, von wo er als ehemaliger Frontsoldat einige Wochen später zurückkehrte. Danach war er im Arbeitseinsatz im Steinbruch am Jägerhaus. Am 28. November 1941 wurde er von der Uhlandstraße 11 aus ins Sammellager nach Stuttgart gebracht und am 1. Dezember 1941 wurde er nach Riga transportiert. Dort wurde er am 26. März 1942 erschossen.
Mönchseestraße 82 Stefanie Eisenmann Stefanie Eisenmann (* 26. Mai 1893; † 26. März 1942 in Riga) war die Zwillingsschwester von Clara Wagemann, geb. Eisenmann. Sie war die einzige Jüdin im württembergischen Bahndienst und wurde nach 22-jähriger Tätigkeit 1934 entlassen. Am 28. November 1941 wurde sie von der Uhlandstraße 11 aus ins Sammellager nach Stuttgart gebracht, am 1. Dezember desselben Jahres wurde sie nach Riga deportiert. Dort wurde sie am 25. März 1942 erschossen.[29]
Das Nachkriegsbauwerk Uhlandstraße 11
Mozartstraße 8 Klara Vollweiler Klara Vollweiler († in Auschwitz) lebte an verschiedenen Adressen in Heilbronn.
Mozartstraße 8 Salomon Vollweiler († in Izbica) lebte wie Klara Vollweiler an verschiedenen Adressen in Heilbronn: Sichererstraße 9, Moltkestraße 27 und Bismarckstraße 3 sowie Mozartstraße 8.
Ostraße 42 Hedwig Eisig Hedwig Eisig (geb. Strauss, * 19. Januar 1879 in Heilbronn; † in Riga) war das einzige Kind des Ehepaars Max und Karoline Strauss, geb. Gerst. Sie heiratete den Kaufmann Wilhelm Eisig, mit dem sie in einer Mietwohnung in der Schillerstraße 90 lebte. Dem Ehepaar gehörte das Haus Kaiserstraße 6. Dort betrieb Wilhelm Eisig, der am 8. Mai 1927 starb, ein Geschäft für Damenkonfektion. Nachdem sie ihren Mann verloren hatte, zog Hedwig Eisig in die Moltkestraße 20. Das Geschäft in der Kaiserstraße mietete Adolf Oppenheimer. Er betrieb dort ab 1931 „Spiers Schuhwarenhaus“, verstarb aber schon im Jahr darauf. Seine Witwe Thekla gab das Geschäft 1934 nach Judenboykotten auf; sie wurde 1941 deportiert und kam in Riga um. Hedwig Eisig war bis 1938 oder 1939 im Besitz des Hauses, in dem das Schuhwarenhaus als Salamander-Filiale von Fritz Wacker weitergeführt wurde. Nach dem Zwangsverkauf an die Stadt Heilbronn wurde das Haus an den Bürgermeister Hugo Kölle vermietet. Hedwig Eisig zog 1936 in die Oststraße 42 in ein Haus, das der Damenschneider Karl Laut hatte bauen lassen. Am 30. September 1941 wurde sie in der Klettstraße 5 untergracht und am 26. November desselben Jahres deportiert und in Riga ermordet.[12]
Parkstraße 33 Julie Israel Julie Israel (* 2. Dezember 1871 in Ernsbach; † 1. Januar 1943 in Theresienstadt) wurde am 20. August 1942 vom Jüdischen Altersheim in Sontheim aus zum Sammellager auf dem Killesberg gebracht und am 22. August 1942 nach Theresienstadt deportiert.[30] Sie war eine Tochter des Salomon Israel, der 1889 die Schuhfabrik Wolko gegründet hatte. Im Gegensatz zu den meisten Mitgliedern ihrer weit verzweigten Familie emigrierten sie und ihre Schwester Rosalie nicht, sondern verblieben bis zur Zwangsumsiedlung in der Firmenvilla in der Hermann-Wolf-Straße 9 in Sontheim. Am 20. November 1940 mussten sie in die Lauffener Straße 12 umziehen, wo sie verblieben, bis sie am 20. August 1942 abtransportiert wurden - eine der beiden Schwestern musste mit einer Bahre auf den Leiterwagen gehoben werden, auf dem die alten Menschen befördert wurden. Zur Erinnerung an Julie und Rosalie Israel wurde nach dem Ende des Dritten Reiches auf dem Grabstein ihrer Eltern Salomon und Babette Israel auf dem jüdischen Friedhof in Sontheim eine Inschrift angebracht, laut der sie beide 1944 in Theresienstadt gestorben sein sollen.[5]
Parkstraße 33 Rosalie Israel Rosalie oder Rosa Israel (* 24. November 1877 in Öhringen; † 27. November 1942 in Theresienstadt) wurde wie ihre Schwester Julie am 20. August 1942 vom Jüdischen Altersheim in Sontheim aus zum Sammellager auf dem Killesberg gebracht und am 22. August 1942 nach Theresienstadt deportiert.[31]
Paulinenstraße 31 Fanny Kirchhausen Fanny oder Anny oder Anni Kirchhausen († in Riga) war 1941 noch im Arbeitseinsatz. Damals war sie 50 Jahre alt und in der Bergstraße 2 untergebracht.[32]
Paulinenstraße 31 Max Kirchhausen Max Kirchhausen († in Riga) war 1941 im Arbeitseinsatz. Der damals Siebzehnjährige war in der Bergstraße 2 untergebracht.[33]
Paulinenstraße 31 Sally Kirchhausen
Pestalozzistraße 31 Willi Fröhle Willi oder Wilhelm Fröhle (* 14. Juli 1898 in Schöntal; † 22. Juni 1944 in Stuttgart) war gelernter Kaufmann und ab 1931 Mitglied der NSDAP. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er Geschäftsführer des Heilbronner Siedlungsvereins. Fröhle, der schon den Ersten Weltkrieg als Soldat mitgemacht hatte, war von 1939 bis 1940 im Sudetenland bei der Luftwaffe im Einsatz, ehe er durch einen Unfall dienstuntauglich wurde. Ab 1941 arbeitete er in der Armaturenfabrik Franz Schneider in Nordheim. Dort fiel Fröhle, der sich offenbar schon seit längerer Zeit von der NSDAP entfremdet hatte, durch regimefeindliche Äußerungen und freundlichen Umgang mit den französischen Kriegsgefangenen im Betrieb auf. Nachdem er 1943 einer Mitarbeiterin gegenüber geäußert hatte, in sechs Wochen werde der Krieg zu Ende sein und in Heilbronns Straßen werde dann Blut fließen, wurde er denunziert und am 6. September desselben Jahres verhaftet. Er wurde aus der Partei ausgeschlossen und am 17. März 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Nach seiner Enthauptung wurde seine Leiche der Anatomie in Tübingen übergeben. Fröhle wurde auf dem Tübinger Altstadtfriedhof begraben, wo sich auch eine Gedenktafel befindet.[5]
Rollwagstraße 16 Hans David Reis Hans David Reis († in Riga)
Rollwagstraße 16 Margarete Reis Margarete Reis († in Riga)
Rollwagstraße 16 Sofie Reis Sofie Reis, geb. Kahn (* 1876; † 31. Oktober 1942 im KZ Treblinka) war die Witwe des 1930 verstorbenen Geschäftsmanns Baruch Reis, der mit Moses und Max Reis den Webwarengroß- und Einzelhandel Jakob D. Reis in der Inneren Rosenbergstraße 24 geführt hatte. Sofie Reis lebte nach dem Tod ihres Mannes zunächst noch im Haus Innere Rosenbergstraße 22 (die Innere Rosenbergstraße wurde 1938 in Braunauer Straße und nach dem Krieg in Rollwagstraße umbenannt), musste dann in das „Judenhaus“ Bismarckstraße 3 umziehen und wurde am 23. März 1942 nach Haigerloch deportiert. Von dort aus kam sie fünf Monate später nach Theresienstadt und am 29. September 1942 nach Treblinka, wo sie zwei Tage später ermordet wurde. Auf dem Stolperstein ist fälschlicherweise als Todesort das Lager Maly Trostinec angegeben.[34]
Rollwagstraße 16 Walter Emil Reis Walter Emil Reis († in Riga)
Schillerstraße 18 Aron Kern Aron Kern (* 23. Oktober 1863 in Wollenberg; † 22. September 1942 in Theresienstadt) bekam mit seiner Ehefrau Friederike die Kinder Hugo und Schoschana. 1899 zog die Familie nach Heilbronn, wo Aron Kern das Betten- und Aussteuergeschäft Kern-Reiss am Kiliansplatz 1 betrieb. Aron und Friederike Kern mussten ihr Haus in der Schillerstraße verlassen und zwangsweise verkaufen und wurden schließlich im Haus Picard in der Lauffener Straße 12 in Sontheim untergebracht, von wo aus sie mit dem großen Transport vom August 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden. Dort starb Aron Kern etwa einen Monat nach der Ankunft.[12]
Schillerstraße 18 Friederike Kern Friederike Kern (geb. Reis, * 25. Februar 1872 in Schwäbisch Hall; † 20. Mai 1943 in Theresienstadt) lebte mit ihrem Mann Aron zunächst in Wollenberg, ehe die Familie nach Heilbronn zog. Nach der Deportation nach Theresienstadt überlebte sie dort noch etwa ein halbes Jahr.[12]
Schillerstraße 18 Dr. Hugo Kern Dr. Hugo Kern (* 1896) war der Sohn des Ehepaares Aron und Friederike Kern. Er wurde Rechtsanwalt und lebte bis zu seiner Flucht 1939 in Heilbronn. Zeitweise war er Vorsitzender des ADAC Heilbronn. Wahrscheinlich im November 1938 war er 17 Tage lang im KZ Dachau inhaftiert; im Januar 1939 gelang ihm die Auswanderung. Hugo Kern, der seinen Lebensabend in Israel verbrachte, war das einzige Mitglied der vierköpfigen Familie, das den Holocaust überlebte. Seine Schwester Schoschana, die in Nürnberg gelebt hatte, kam in Theresienstadt um.[12]
Schillerstraße 48 Berthold Heilbronner Berthold Heilbronner († 28. September 1942 in Theresienstadt)
Schillerstraße 48 Franziska Heilbronner Franziska Heilbronner († 16. Mai 1944 in Auschwitz)
Schillerstraße 48 Friederike Heilbronner Friederike Heilbronner († 10. September 1942 in Theresienstadt)
Sichererstraße 9 Albert Hahn Albert Hahn (* 1880 in Berwangen; † 1. Dezember 1942 in Riga) war mit Mina Hahn, geb. Seligmann verheiratet und hatte zwei Söhne, Artur Nathan und Hans Jakob. Er betrieb eine Handelsagentur für Manufakturwaren. Das Haus in der Sichererstraße musste Hahn zwangsweise verkaufen; das Ehepaar Hahn wurde danach in der Frankfurter Straße 46 untergebracht und am 26. November 1941 deportiert. Am 1. Dezember 1942 wurden Albert und Mina Hahn in Riga ermordet.[12]
Sichererstraße 9 Artur Hahn Artur oder Arthur Abraham oder Artur Nathan Hahn (* 1913 oder 1914; † wahrscheinlich in Auschwitz) war ein Sohn des Ehepaares Albert und Mina Hahn. Er wurde am 27. September 1939 in ein Hachschara-Lager auf Gut Winkel bei Spreenhagen geschickt. In Hachschara-Lagern sollten Juden auf ein Leben in Palästina vorbereitet werden; allerdings waren diese Einrichtungen durch die Nationalsozialisten, soweit sie nicht aufgelöst worden waren, in Zwangsarbeitslager umgewandelt worden. 1943 wurde Hahn von diesem Lager aus deportiert. Wahrscheinlich kam er in Auschwitz um.[12]
Sichererstraße 9 Hans Hahn Hans Jakob Hahn (* 18. Mai 1923; für tot erklärt), der jüngere Sohn des Ehepaares Albert und Mina Hahn, floh am 29. März 1939 nach Luxemburg, wurde aber dann vom Sammel- und Durchgangslager Drancy aus nach Auschwitz deportiert. Sein weiteres Schicksal konnte nicht genau geklärt werden. 1952 wurde er für tot erklärt, als Datum wurde der Tag des Kriegsendes, der 8. Mai 1945, angesetzt.[12]
Sichererstraße 9 Mina Hahn Mina oder Minna Hahn (geb. Seligmann, * 1889 in Eberbach; † 1. Dezember 1942 in Riga) war Albert Hahns Ehefrau und teilte dessen Schicksal.[12]
Sichererstraße 22 Hermann Baden Hermann Baden (* 19. Oktober 1890 in Brock; † 1945 in Dachau) war seit 1920 wie seine Ehefrau ein Zeuge Jehovas. Er war mit Irene Emilie Wagner verheiratet und hatte zwei Kinder, Rudi Hermann (* 23. April 1920) und Hedwig (* 2. März 1926). Die Familie lebte etwa seit 1920 in Heilbronn, wo Hermann Baden zunächst als Werkführer oder Werkmeister arbeitete und etwa 1930 in der Sichererstraße 22, wo die Familie auch wohnte, das „Besteckhaus Baden“ einrichtete. 1934, 1937 und 1940 wurde er wegen seines Glaubens verhaftet und 1940 vom Sondergericht in Stuttgart zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, weil er verbotene Schriften gelesen hatte. Im selben Jahr starb seine Frau. Hermann Baden verbrachte seine Haftzeit in den Konzentrationslagern Buchenwald und Dachau. Er überlebte nicht bis zur Befreiung; als Todestag wurde der 29. April 1945 festgelegt.[23]
Sichererstraße 30 Julie Herz Julie Herz († in Treblinka) lebte zeitweise in der Sichererstraße 30.
Solothurner Straße Arthur Kirchheimer Arthur Kirchheimer († in Riga) hatte in der Sontheimer Straße 48 gelebt.
Solothurner Straße Rosa Kirchheimer Rosa (oder Flora) Kirchheimer († in Riga) hatte in der Sontheimer Straße 48 gelebt.
Sontheimer Straße 15 (Horkheim) Margot Maier Margot Maier († in Riga)
Sontheimer Straße 15 (Horkheim) Max Maier Max Maier († in Riga)
Sontheimer Straße 15 (Horkheim) Selma Maier Selma Maier († in Riga)
Teichstraße 8 Emil Bauer Emil Bauer (* 1. November 1901; † 23. Mai 1940 oder 1941 in Sachsenhausen) war Prokurist bei der Firma Müller und mit der Stickerin Frida Bauer verheiratet. Emil Bauer war Zeuge Jehovas und galt wegen derVerweigerung einer militärärztlichen Untersuchung als vorbestraft, als er 1938 vor das Sondergericht in Heilbronn kam. Ab dem 6. Oktober 1937 hatte er schon in Haft gesessen. Er wurde zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis verurteilt, weil er etwa 300 Mark für seine Glaubensgenossen gesammelt, Schriftmaterial der Zeugen Jehovas verbreitet und auch dessen Druck in Magdeburg unterstützt haben sollte. Als die Haftzeit abgelaufen war, kam er am 2. November 1939 in das KZ Sachsenhausen, wo er im Steinbruch arbeiten musste.[12] Über sein Todesdatum gibt es unterschiedliche Angaben.
Waldweg am Schießstand im Köpfertal Jean-Marie Caprais Jean-Marie Caprais († 21. August 1944 in Heilbronn) war ein französischer Widerstandskämpfer.
Stolpersteine
Waldweg am Schießstand im Köpfertal Pierre Dallas Pierre Dallas († 21. August 1944 in Heilbronn) war ein französischer Widerstandskämpfer.
Waldweg am Schießstand im Köpfertal Robert Darsac Robert Darsac († 21. August 1944 in Heilbronn) war ein französischer Widerstandskämpfer.
Waldweg am Schießstand im Köpfertal Yves de Fougerolles Yves de Fougerolles († 21. August 1944 in Heilbronn) war ein französischer Widerstandskämpfer.
Waldweg am Schießstand im Köpfertal Pierre Deliry Pierre Deliry († 21. August 1944 in Heilbronn) war ein französischer Widerstandskämpfer.
Waldweg am Schießstand im Köpfertal Ferdinand Dellargnelo Ferdinand Dellargnelo († 21. August 1944 in Heilbronn) war ein französischer Widerstandskämpfer.
Waldweg am Schießstand im Köpfertal Raymond Hermer Raymond Hermer († 21. August 1944 in Heilbronn) war ein französischer Widerstandskämpfer.
Waldweg am Schießstand im Köpfertal Alain LeBastard de Villeneuve Alain LeBastard de Villeneuve († 21. August 1944 in Heilbronn) war ein französischer Widerstandskämpfer.
Waldweg am Schießstand im Köpfertal Yves LeBastard de Villeneuve Yves LeBastard de Villeneuve († 21. August 1944 in Heilbronn) war ein französischer Widerstandskämpfer.
Waldweg am Schießstand im Köpfertal René Lebre René Lebre († 21. August 1944 in Heilbronn) war ein französischer Widerstandskämpfer.
Waldweg am Schießstand im Köpfertal Philippe Paul Louis Lefebvre Philippe Paul Louis Lefebvre († 21. August 1944 in Heilbronn) war ein französischer Widerstandskämpfer.
Waldweg am Schießstand im Köpfertal Pierre Lemaitre Pierre Lemaitre († 21. August 1944 in Heilbronn) war ein französischer Widerstandskämpfer.
Waldweg am Schießstand im Köpfertal Joël Maurice Lemoigne Joël Maurice Lemoigne († 21. August 1944 in Heilbronn) war ein französischer Widerstandskämpfer.
Waldweg am Schießstand im Köpfertal Jean Portenart Jean Portenart († 21. August 1944 in Heilbronn) war ein französischer Widerstandskämpfer.
Waldweg am Schießstand im Köpfertal Lucien Poulard Lucien Poulard († 21. August 1944 in Heilbronn) war ein französischer Widerstandskämpfer.
Waldweg am Schießstand im Köpfertal Gabriel Romon Gabriel Romon (* 18. Juni 1905 in Boulogne-sur-Mer; † 21. August 1944 in Heilbronn) war ein französischer Widerstandskämpfer. Er arbeitete für den französischen und den britischen Geheimdienst; unter anderem war er mit der Erkundung der Radioanlagen der Gestapo und der Wehrmacht und mit der Entschlüsselung chiffrierter Botschaften beschäftigt und vermittelte Informationen an die Alliierten, um die Invasion vorzubereiten. 1943 wurde er verhaftet, 1944 zum Tode verurteilt und erschossen.
Waldweg am Schießstand im Köpfertal Lucien (Ernest?) Siegrist Lucien (Ernest?) Siegrist († 21. August 1944 in Heilbronn) war ein französischer Widerstandskämpfer.
Waldweg am Schießstand im Köpfertal Jean-Philippe Sneyers Jean-Philippe Sneyers († 21. August 1944 in Heilbronn) war ein französischer Widerstandskämpfer.
Waldweg am Schießstand im Köpfertal Marcel Raphaël Maurice Trumel Marcel Raphaël Maurice Trumel († 21. August 1944 in Heilbronn) war ein französischer Widerstandskämpfer.
Weststraße 45 Eugenie Reuter Ida Eugenie Reuter (* Sinsheimer; † 24. September 1942 in Theresienstadt) war die Ehefrau des Vieh- und Pferdehändlers Julius Reuter. Ihre Tochter heiratete 1926 in Heilbronn.
Weststraße 45 Julius Reuter Julius (Isaac) Reuter († 22. Juni 1942 in Theresienstadt) war Vieh- und Pferdehändler. Wie seine Frau wurde er 1942 nach Theresienstadt deportiert und kam dort ums Leben.[35]
Weststraße 45 Moritz Reuter Moritz Reuter († in Riga)
Wollhausstraße 40 Karl Kahn Karl Kahn (* 26. Dezember 1890 in Hollerbach; † 6. Oktober 1944 in Auschwitz) war Lehrer und Religionslehrer. Er kam 1924 nach Heilbronn und heiratete 1929 Rita Meyer. Aus der Ehe ging der Sohn Hans (* 11. Februar 1930) hervor. Karl Kahn war der Leiter und zeitweise der einzige Lehrer der jüdischen Schule im Adlerkeller, die eingerichtet wurde, nachdem jüdische Kinder keine öffentlichen Schulen mehr besuchen konnten. Ab 1939 war er auch Kantor der Synagoge in Heilbronn, nachdem Isy Krämer das Land verlassen hatte. 1939 schickte das Ehepaar Kahn den neunjährigen Sohn mit einem Kindertransport nach England, um dessen Leben zu retten. Karl Kahn selbst blieb offenbar zurück, um den Gemeindemitgliedern beizustehen und bei den Vorbereitungen zur Auswanderung zu helfen. Das kostete ihn und seine Frau das Leben. Sie wurden 1941 nach Stuttgart gebracht und von dort aus am 22. September 1942 nach Theresienstadt deportiert. Karl Kahn und seine Frau wurden in Auschwitz ermordet.[23]
Wollhausstraße 40 Rita Kahn Rita Kahn (* 23. April 1906 in Bibra; † 6. Oktober 1944 in Auschwitz) war die Ehefrau des Lehrers und Kantors Karl Kahn und teilte dessen Schicksal.[23]

Literatur

  • Hans Franke, Geschichte und Schicksal der Juden in Heilbronn. Vom Mittelalter bis zur Zeit der nationalsozialistischen Verfolgungen (1050–1945), Stadt Heilbronn, Stadtarchiv 1963 (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn, Heft 11)

Weblinks

 Commons: Stolpersteine in Heilbronn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kurzbiographie der Klara Holwein auf www.stadtgeschichte-heilbronn.de
  2. Franke 1963, S. 142
  3. 3,0 3,1 Biographische Angaben zum Ehepaar Vollweiler und zu Emma Vogel auf www.gvss-hn.net
  4. Franke 1963, S. 137
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 5,6 5,7 Projekt Stolpersteine in Heilbronn 2012
  6. Franke 1963, S. 173
  7. 7,0 7,1 Biographie Elsners auf www.stadtgeschichte-heilbronn.de
  8. Inschrift des Grabsteins laut www.steinheim-institut.de
  9. Kurzbiographie des Siegfried Gumbel auf www.stadtarchiv-heilbronn.de
  10. Kurzbiographie zu Max Pincus auf www.alemannia-judaica.de
  11. Franke 1963, S. 319
  12. 12,00 12,01 12,02 12,03 12,04 12,05 12,06 12,07 12,08 12,09 12,10 12,11 Projekt Stolpersteine in Heilbronn 2013
  13. Kurzbiographie Feidengrubers auf www.stadtgeschichte-heilbronn.de
  14. Franke 1963, S. 142
  15. 15,0 15,1 15,2 15,3 Projekt Stolpersteine in Heilbronn 2010
  16. Franke 1963, S. 137
  17. Franke 1963, S. 142
  18. Franke 1963, S. 142
  19. Ludwig Steins Name wurde von den Nationalsozialisten von dem Ehrenmal im Hafenmarktturm entfernt und später wieder dort aufgeführt.
  20. Franke 1963, S. 137
  21. Kurzbiographie des Otto Igersheimer auf www.stadtarchiv-heilbronn.de
  22. Franke 1963, S. 137
  23. 23,0 23,1 23,2 23,3 23,4 Projekt Stolpersteine in Heilbronn 2011
  24. Franke 1963, S. 87 und 142
  25. Franke 1963, S. 142, 167 und 318
  26. Franke 1963, S. 318
  27. Franke 1963, S. 318
  28. Franke 1963, S. 224
  29. Franke 1963, S. 224
  30. Franke 1963, S. 160 f.
  31. Franke 1963, S. 160 f.
  32. Franke 1963, S. 142
  33. Franke 1963, S. 142
  34. Kurzbiographie der Sofie Reis auf www.stadtarchiv-heilbronn.de
  35. Daten zum Ehepaar Reuter auf heuss.stadtarchiv-heilbronn.de
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