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Liste der Stolpersteine in Friaul-Julisch Venetien
Die Liste der Stolpersteine in Friaul-Julisch Venetien enthält die Stolpersteine in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien, die an das Schicksal der Menschen aus dieser Region erinnern, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine, deren Name auf Italienisch pietre d’inciampo lautet, wurden von Gunter Demnig verlegt.
Die Verlegungen in Gorizia (deutsch: Görz) erfolgten am 20. Januar 2016. Insgesamt wurden aus Gorizia 32 Personen aus rassischen Gründen vom NS-Regime verschleppt. Bislang wurden 13 Stolpersteine verlegt, der 14. Stein konnte bislang nicht verlegt werden. Zwei weitere sind für Corso Italia geplant (nach Abschluss der Bauarbeiten).[1] Das Stolperstein-Projekt von Gorizia wurde seitens der Stadtverwaltung initiiert und finanziert.[2]
Die Tabellen sind teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.
Inhaltsverzeichnis
Gorizia
Bild | Name | Standort | Verlegedatum | Leben | |
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Bianca Alphandery Armani | Via Graziadio Isaia Ascoli 25 | 20. Jan. 2016 | ||
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Adolfo Armani | Via Graziadio Isaia Ascoli 25 | 20. Jan. 2016 | ||
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Gino Armani | Via Graziadio Isaia Ascoli 25 | 20. Jan. 2016 | ||
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Frieda Weissmann Iacoboni | Via Graziadio Isaia Ascoli 15 | 20. Jan. 2016 | Frieda Weissmann Iacoboni wurde am 2. August 1887 in Czortkow als Tochter von Ginsberg Abramo und Gittel Weissmann geboren. Sie heiratete Leone Iacoboni und hatte mit ihm drei Kinder: Sofia (geboren 1920 in Triest), Gisella (1921, Triest) und Giacomo (1928, Gorizia). Frieda Weissmann Iacoboni wurde gemeinsam mit ihren drei Kindern von den Nationalsozialisten am 23. November 1943 verhaftet und zuerst im Gefängnis von Gorizia, danach im Gefängnis von Triest gefangen gehalten. Am 7. Dezember 1943 wurde die Familie mit dem Transport 21T ins KZ Auschwitz verschleppt, wo sie am 11. Dezember 1943 einlangten. Ermordet wurde sie im KZ Bergen-Belsen. Auch beide Töchter wurden ermordet. Sohn Giacomo überlebte, er wurde 1997 in Venezuela von der USC Shoah Foundation interviewt.[3][4][5] | |
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Gisella Iacoboni | Via Graziadio Isaia Ascoli 15 | 20. Jan. 2016 | Gisella Iacoboni wurde am 23. Mai 1921 in Triest geboren. Ihre Eltern waren Leone Iacoboni und Frieda Weissmann Iacoboni. Sie hatte eine ältere Schwester, Sofia (geboren 1921), und einen jüngeren Bruder, Giacomo (1928). Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern wurde sie am 23. November 1943 von den Nationalsozialisten verhaftet und zuerst im Gefängnis von Gorizia, danach im Gefängnis von Triest inhaftiert. Am 7. Dezember 1943 wurde die Familie mit dem Transport 21T ins KZ Auschwitz verschleppt, wo sie am 11. Dezember 1943 einlangten. Sie hat die Shoah, ebenso wie ihre Mutter und ihre Schwester, nicht überlebt.[6] | |
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Sofia Iacoboni | Via Graziadio Isaia Ascoli 15 | 20. Jan. 2016 | Sofia Iacoboni wurde am 17. September 1920 als erstes Kind von Leone Iacoboni und Frieda Weissmann Iacoboni in Triest geboren. Sie hatte zwei jüngere Geschwister: Gisela (geboren 1921) und Giacomo (1928). Sofia Iacoboni wurde gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern am 23. November 1943 von den Nationalsozialisten verhaftet und zuerst im Gefängnis von Gorizia, danach im Gefängnis von Triest gefangen gehalten. Am 7. Dezember 1943 wurde die Familie mit dem Transport 21T ins KZ Auschwitz verschleppt, wo sie am 11. Dezember 1943 einlangten. Sie hat die Shoah, ebenso wie ihre Mutter und ihre Schwester, nicht überlebt.[7] | |
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Ferruccio Leoni | Via Giuseppe Mazzini 15 | 20. Jan. 2016 | Ferruccio Leoni wurde am 16. Dezember 1877 in Padua geboren. Er war der Sohn von Marco Leoni und Vittoria Bertocco. Er war mit Marcellina Tani verheiratet. Er wurde am 24. November 1943 unbekanntenorts von den Nationalsozialisten verhaftet und ins Gefängnis von Triest gebracht. Am 7. Dezember 1943 wurde er mit dem Transport 21T ins KZ Auschwitz verschleppt, wo er am 11. Dezember 1943 einlangte. Ferruccio Leoni hat die Shoah nicht überlebt.[8] | |
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Elisa Richetti Luzzatto | Via Garibaldi 5 | 20. Jan. 2016 | [9] | |
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Iginio Luzzatto | Via Garibaldi 5 | 20. Jan. 2016 | ||
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Sara Luzzatto | Via Garibaldi 5 | 20. Jan. 2016 | ||
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Emma Michelstaedter in Luzzato | Via Garibaldi 5 | 20. Jan. 2016 | Emma Michelstaedter in Luzzatto wurde am 17. Oktober 1854 in Gorizia als Tochter von Cesare Luzzatto und Regina Jona geboren. Sie heiratete Alberto Michelstaedter, der ein Versicherungsbüro leitete, und hatte mit ihm vier Kinder: die Töchter Elda (1879-1944) und Paula (1885-1972) sowie die früh verstorbenen Söhne Gino (1877-1909) und Carlo Michelstaedter (1887–1910), ein Schriftsteller, Philosoph und Maler.[10] Gino emigrierte nach New York und verübte mutmaßlich Selbstmord. Carlo erschoss sich nach einer Auseinandersetzung mit seinen Eltern am 56. Geburtstag seiner Mutter. Am 23. November 1943 wurde Emma Michelstaedter – im Alter von 89 Jahren – von den Nazis verhaftet und ins Gefängnis von Gorizia verschleppt, später in das von Trieste. Am 7. Dezember 1943 erfolgte die Deportation in das KZ Auschwitz-Birkenau, wo sie am Tag ihrer Ankunft – am 11. Dezember 1943 – in einer Gaskammer des NS-Regimes ermordet wurde.[11] | |
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Matilde Rechnitzer Schumann | Via Graziadio Isaia Ascoli 25 | 20. Jan. 2016 | Matilde Rechnitzer Schumann wurde am 26. Oktober 1880 in Zalaloevoe (Ungarn) geboren. Sie war die Tochter von Anna Bruckner und Enrico Rechnitzer. Sie war mit Davide Schumann verheiratet. Das Ehepaar wurde am 23. November 1943 verhaftet und zuerst im Gefängnis von Gorizia, dann von Trieste festgehalten. Am 7. Dezember 1943 erfolgte die Deportation in das KZ Auschwitz-Birkenau, wo beide am Tag ihrer Ankunft – am 11. Dezember 1943 – in den Gaskammern des NS-Regimes ermordet wurden.[12] | |
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Davide Schumann | Via Graziadio Isaia Ascoli 25 | 20. Jan. 2016 | Davide Schumann wurde am 5. November 1864 in Schklou (weißrussisch Шклоў, russisch Шклов Schklow) geboren. Er war der Sohn von Isidoro Schumann und Sara Fleher. Er war mit Matilde Rechnitzer verheiratet. Das Ehepaar wurde am 23. November 1943 verhaftet und zuerst im Gefängnis von Gorizia, dann von Trieste festgehalten. Am 7. Dezember 1943 erfolgte die Deportation in das KZ Auschwitz-Birkenau, wo beide am Tag ihrer Ankunft – am 11. Dezember 1943 – in den Gaskammern des NS-Regimes ermordet wurden.[13] |
Ursprünglich sollte ein weiterer Stolperstein für Chaim Felberbaum verlegt werden, jedoch wurde die Initiative seitens der Behörden gestoppt – aufgrund der Materialien, die in der Via Mameli „den Gehsteig charakterisieren“.
Bild | Name | Standort | + | Verlegedatum | Leben | |||
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Nicht verlegter Stolperstein | ||||||||
Chaim Felberbaum | Via Mameli 5 | Chaim Felberbaum, auch Giovanni bzw. Johann genannt, wurde am 3. Oktober 1871 in Tarnopol (Galizien) geboren. Er wurde, wie die meisten Juden aus Friaul-Julisch Venetien, am 11. Dezember 1943 in einer Gaskammer des KZ Auschwitz ermordet.[14] |
Siehe auch
Quellen
- Gedenkorte Europa 1939–1945: Friaul–Julisch Venetien, abgerufen am 23. April 2016
- Stolpersteine.eu, Demnigs Website
Einzelnachweise
- ↑ Kulturhaus Görz: DOMANI ANCHE A GORIZIA VERRANNO POSIZIONATE LE PIETRE D'INCIAMPO PER RICORDARE GLI EBREI DEPORTATI., Facebook, 19. Januar 2016, abgerufen am 23. April 2016
- ↑ Provinca di Gorizia, Dossier, Giovedì, 21 gennaio 2016: Olocausto, posate le pietre della memoria, abgerufen am 20. Dezember 2016.
- ↑ CDEC Digital Library: Weissmann, Frieda, abgerufen am 20. Dezember 2016
- ↑ CDEC Digital Library: Iacoboni, Giacomo, abgerufen am 20. Dezember 2016
- ↑ USC Shoah Foundation: USC Shoah Foundation Institute testimony of Giacomo Iacoboni, abgerufen am 20. Dezember 2016
- ↑ CDEC Digital Library: Iacoboni, Gisella, abgerufen am 20. Dezember 2016
- ↑ CDEC Digital Library: Iacoboni, Sofia, abgerufen am 20. Dezember 2016
- ↑ CDEC Digital Library: Leoni, Ferruccio, abgerufen am 20. Dezember 2016
- ↑ CDEC Digital Library: [], abgerufen am 20. Dezember 2016
- ↑ Beni culturali: La figura, abgerufen am 23. April 2016.
- ↑ CDEC Digital Library: Luzzatto, Emma, abgerufen am 23. April 2016 (mit einer Portraitfotografie der älteren Dame)
- ↑ CDEC Digital Library: Rechnitzer, Matilde, abgerufen am 23. April 2016
- ↑ CDEC Digital Library: Schumann, Davide, abgerufen am 23. April 2016
- ↑ Amici ci Israele, Gorizia: Il muro del ricordo [Die Mauer der Erinnerung], abgerufen am 20. Dezember 2016
Weblinks
Emilia-Romagna • Latium • Ligurien • Lombardei • Piemont • Toskana • Trentino-Südtirol • Venetien
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