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Liste der Stolpersteine in Berlin-Tegel
Die Liste der Stolpersteine in Berlin-Tegel enthält die Stolpersteine im Berliner Ortsteil Tegel im Bezirk Reinickendorf, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Tabelle ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.
Bild | Name | Adresse und Koordinate ( |
Verlegedatum | Leben | |
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Nikolaj Alexjenko | Billerbecker Weg 123a | 22. Aug. 2006 | * 12. Mai 1911; † 10. Juli 1944 in der Heil- und Pflegeanstalt Obrawalde[1] | |
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Fritz Ausländer | Erholungsweg 14 | 6. Mrz. 2009 | Fritz Ausländer wurde am am 24. November 1885 in Königsberg geboren. Er war 1914 ein Mitbegründer der Gruppe Internationale. 1928 wurde er von der KPD als Kandidat zur Wahl des preußischen Landtags aufgestellt und errang ein Mandat. Im Jahr 1932 trat Ausländer jedoch noch Differenzen über die Ausrichtung der Partei aus der KPD aus. Er wurde nach der Nacht des Reichstagsbrandes am 28. Februar 1933 festgenommen und zunächst ins KZ Sonnenburg gebracht. Es folgten Internierungen im KZ Oranienburg und den Emslandlagern. Er wurde 1933 freigelassen, jedoch zu Kriegsbeginn 1939 erneut inhaftiert, diesmal im KZ Sachsenhausen. Nach einem Selbsttötungsversuch wurde er zu Weihnachten 1939 ein weiteres Mal freigelassen. Aus Furcht vor einer erneuten Verhaftung nahm Fritz Ausländer sich am 21. Mai 1943 in Berlin das Leben.[2] | |
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Hans Coppi | Seidelstraße 23 | [3] | 5. Aug. 2011* 25. Januar 1916 in Berlin; † 22. Dezember 1942 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee, Mitglied der Roten Kapelle | |
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Hilde Coppi | Seidelstraße 23 | [3] | 5. Aug. 2011* 30. Mai 1909 in Berlin; † 5. August 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee, Mitglied der Roten Kapelle | |
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Luise Klein | Egidystraße 26 | 23. Okt. 2004 | *11. Februar 1872; † 7. Januar 1943 in der Heil- und Pflegeanstalt Obrawalde[1] | |
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Hermann Krauss | Alt-Tegel 44–46 | 23. Okt. 2004 | * 12. Mai 1893; † 8. Mai 1944 in der Heil- und Pflegeanstalt Obrawalde[1] | |
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Lucie Krüger | Ziekowstraße 139 | 22. Aug. 2006 | * 6. April 1901; † 5. Mai 1944 in der Heil- und Pflegeanstalt Obrawalde[1] | |
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Bernhard Lichtenberg | Medebacher Weg 15 (Brunowplatz) |
7. Jun. 2013 | Ein weiterer Stolperstein für Bernhard Lichtenberg liegt in Mitte an der St. Hedwigs-Kathedrale. | |
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(beschriftet als „Magarete Posener“) |
Margarete Posener Hatzfeldtallee 8 | 7. Jun. 2013 | ||
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Günther Willi Radde | Kolonie „Vor den Toren IV“ (Haupteingang/Stieglitzweg) |
22. Aug. 2006 | * 13. Februar 1927; † 29. Februar 1944 in der Heil- und Pflegeanstalt Obrawalde[1] | |
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Karl Wilhelm Rasch | Wittestraße 39 ehemals Kolonie am Brocken 10 |
5. Mai 2003 | Karl Wilhelm Rasch wurde am 3. Januar 1891 in Sprokinnen im Landkreis Tilsit-Ragnit geboren. Er absolvierte zunöchst eine Lehre zum Schlosser; 1926 heiratete er. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor. Karl Rasch wurde wegen epileptischer Anfälle erstmals am 28. November 1908 in die Wittenauer Heilstätten aufgenommen, am 15. Dezember 1908 jedoch wieder entlassen. Während des Ersten Weltkriegs wurde er für tauglich befunden, durch einen Granatsplitter wurde am rechten Knie verwundet. In der Zeit zwischen Dezember 1933 bis Juli 1939 wurde Karl Rasch wegen seiner Anfälle immer wieder in die Wittenauer Heilstätten aufgenommen und behandelt. Bereits am 6. Juni 1934 wurde er im Rudolf-Virchow-Krankenhaus zwangsweise sterilisiert. Am 12. Juli 1939 wurde vorgeschlagen, ihn gegen seinen ausdrücklichen Willen in die Heil- und Pflegeanstalt Obrawalde zu verlegen. Für seinen jahrelangen Aufenthalt in Obrawalde gibt es kaum Unterlagen, therapeutische oder pflegerische Maßnahmen sind nicht dokumentiert. In der Krankenakte von Karl Rasch ist sein Tod für den 19. November 1943 infolge „gehäufter Krampfanfälle“ eingetragen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass er ebenso wie Tausende weitere, mit einer Medikamentenüberdosis vergiftet wurde.[4] | |
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Ljuba Tokarenko | Gorkistraße Ecke Eschachstraße |
22. Aug. 2006 | * 1922; † 31. August 1944 in der Heil- und Pflegeanstalt Obrawalde[1] | |
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Gertrud Ella Frieda Triemel | Tile-Brügge-Weg 43 | 22. Aug. 2006 | * 12. Juni 1894; † 19. April 1944 in der Heil- und Pflegeanstalt Obrawalde[1] | |
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Regina Wolff | Berliner Straße 7 | 17. Mrz. 2011 | Regina Wolff wurde am 17. Juni 1893 in Gollub als Regina Isacsohn geboren.[5] geboren. Sie wurde am 12. Januar 1943 unter der Nummer 783 mit dem 26. Osttransport nach Auschwitz deportiert[6] und dort am 12. Februar 1943 ermordet.[7] | |
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Walter Zimmermann | Werdohler Weg 11 | 6. Mrz. 2009 | Walter Zimmermann wurde am 8. Februar 1910 in Berlin geboren. Er arbeitete als Feinmechaniker bei den Askania Werken in Mariendorf. Dort bildete er zusammen mit Paul Hirsch, Karl Lade, Clemens Seifert und einigen anderen Personen, die sich bereits aus dem organisierten Arbeitersport kannten, den Kern der dortigen Betriebsgruppe der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation.[8] Karl Lade, Kurt Rühlmann und Walter Zimmermann wechselten 1943/44 in das Zweigwerk der Askania Werke in Weißensee, wo sie sich weiterhin im Widerstand engagierten.[9] Zusammen mit 20 weiteren Mitglieder der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation wurde Walter Zimmermann im Laufe der Monate Juli und August 1944 festgenommen. Die Anklagen umfassten die Vorwürfe Hochverrat, Feindbegünstigung oder die Nichtanzeige dieser Delikte,[10] alle Festgenommenen wurden am 30. November 1944 vom Volksgerichtshof verurteilt, vier davon zum Tode.[9] Walter Zimmermann wurde am 3. Januar 1945 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet.[11] |
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Bezirksamt Reinickendorf von Berlin – Abteilung Wirtschaft, Gesundheit und Verwaltung, Plan- und Leitstelle (Hrsg.): Die Verlegung weiterer Stolpersteine. In: Stolpersteinbroschüre Reinickendorf. 4 Auflage. 2006-08 S. 48-49 (PDF; 128 KB, abgerufen am 4. November 2012).
- ↑ Heimatmuseum Reinickendorf (Hrsg.): Stolpersteine Berlin – Reinickendorf: Erholungsweg 14. Lebensweg von Fritz Ausländer. Berlin 2009-03-06 (PDF; 334 KB, abgerufen am 15. November 2012).
- ↑ 3,0 3,1 Stolpersteinverlegung am 05.08.2011 für die Widerstandskämpfer Hans und Hilde Coppi in Anwesenheit des Sohnes Hans Coppi und Kulturstaatssekretär André Schmitz. In: berlin.de/ba-reinickendorf/presse. Bezirksamt Reinickendorf von Berlin, 2. August 2011, abgerufen am 22. November 2012.
- ↑ Steffi Krause: Biographie Karl Rasch. In: Bezirksamt Reinickendorf von Berlin – Abteilung Wirtschaft, Gesundheit und Verwaltung, Plan- und Leitstelle (Hrsg.): Stolpersteinbroschüre Reinickendorf. 4 Auflage. 2006-08 S. 21-22 (PDF; 1,37 MB, abgerufen am 26. Oktober 2012).
- ↑ The Central Database of Shoah Victims' Names –Regina Wolff. In: db.yadvashem.org. Yad Vashem, abgerufen am 22. November 2012 (english).
- ↑ Deportationsliste des 26. Osttransports – Blatt 40. In: statistik-des-holocaust.de. Abgerufen am 22. November 2012.
- ↑ Suche im Namenverzeichnis – Wolff, Regina. In: bundesarchiv.de/gedenkbuch. Abgerufen am 22. November 2012.
- ↑ Hans-Rainer Sandvoß: Die "andere" Reichshauptstadt. Lukas Verlag, Berlin 2007, ISBN 3-936872-94-5, S. 588, DNB 979928427.
- ↑ 9,0 9,1 Hans-Rainer Sandvoß: Die "andere" Reichshauptstadt. Lukas Verlag, Berlin 2007, ISBN 3-936872-94-5, S. 592, DNB 979928427.
- ↑ Annette Neumann: Betriebszellen der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation. (PDF; 28 KB) 22. Januar 2009, S. 7-8, abgerufen am 15. November 2012.
- ↑ Lutz Dühr: Bleibendes Gedenken für Reinickendorfer Antifaschisten. In: die-linke-reinickendorf.de. Die Linke Bezirksverband Reinickendorf, abgerufen am 4. November 2012.
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