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Liste der Nutzpflanzen

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Nutzpflanzen sind wild wachsende sowie Kulturpflanzen, die u. a. als Nahrungsmittel für Menschen, als Viehfutter oder für technische Zwecke Verwendung finden. Zierpflanzen dagegen bilden eine eigenständige Kategorie.

Vor mehr als 12.000 Jahren begannen Menschen in Vorderasien und Anatolien (nach Smith 1994) mit dem Anbau der ersten Getreidearten (Einkorn, Emmer, Gerste und Roggen) und „erfanden“ damit die Landwirtschaft.

Durch Selektion der gesündesten und ertragreichsten Pflanzen und Verwendung des Körnerertrags als Saatgut für das kommende Jahr sowie Ackerbaumaßnahmen, Unkrautbekämpfung und Düngung mit Mist wurde versucht, die Ernte zu sichern und ihren Ertrag zu verbessern. Da mit den traditionellen Anbaumethoden Hungersnöte nicht verhindert werden konnten, entstanden ab dem 18. Jahrhundert Forschungs- und Lehranstalten der Pflanzenbauwissenschaften. Die jährlichen Erträge der Nutzpflanzen wurden seitdem durch systematischen Pflanzenbau, Pflanzenschutz sowie Pflanzenzucht gesichert und erhöht. Seit den 1980er Jahren wird zur Unterstützung der Pflanzenzucht auch die Gentechnik angewandt. Der Anbau von GVO-Nutzpflanzen erfolgt in den USA auf mehr als 100 Mio. ha (2006) – in Europa dagegen ist der GVO-Anbau umstritten und rechtlich eingeschränkt.

In der folgenden Liste sind die Nutzpflanzen gegliedert nach den für die Ernährung wichtigen Inhaltsstoffen, nach ihrer Verwendung sowie nach ihrer technischen Nutzung. Ihre Einteilung orientiert sich an Wolfgang Frankes Buch Nutzpflanzenkunde in der 6. Auflage von 1997.

Die Arzneipflanzen sind in Anlehnung an Gessner/Orzechowski (1974) nach den Hauptwirkstoffen zusammengestellt.

Nahrungspflanzen

Da viele Pflanzeninhaltsstoffe (z. B. Zucker, Stärke, Pflanzenöle) sowohl als Nahrungsmittel als auch als Futtermittel, Bioenergieträger und Nachwachsender Rohstoff zur stofflichen Nutzung verwendet werden, werden viele der hier genannten Pflanzen auch technisch als Nachwachsende Rohstoffe sowohl im stofflichen wie auch im energetischen Bereich genutzt. Dies betrifft vor allem Pflanzen, die für die Gewinnung von Kohlenhydraten (Zucker und Stärke), Pflanzenölen und -wachsen sowie Proteinen angebaut werden.

Kohlenhydrate liefernde Pflanzen

Stärke liefernde Pflanzen

Rüben, Knollen, Wurzeln, Rhizome
Oberirdischen Sprossachsen
Samen
Samen im Fruchtfleisch

Jackfruchtbaum, Okwabaum, Brotnussbaum

Zucker liefernde Pflanzen

(siehe Artikel Zuckerpflanze)

Inulin liefernde Pflanzen

Protein liefernde Pflanzen

Proteinreiche Samen

Öl liefernde Pflanzen

Sprossknollen

Fruchtfleisch

Samen

Gemüse und Salat liefernde Pflanzen

Algengemüse und Pilze

Wurzelgemüse

Sprossgemüse

Knollengemüse

Zwiebelgemüse

Blattstielgemüse

Blattgemüse und Blattsalate

Blütenstände als Gemüse

Samengemüse

Fruchtgemüse

Als Fruchtgemüse werden essbare Pflanzenteile bezeichnet, die gemäß unterschiedlicher Definitionen einerseits Gemüse und andererseits Obst zugeordnet sind.

Hauptartikel: Fruchtgemüse

Obst

Obst ist ein Sammelbegriff der für den Menschen genießbaren Früchte und Samen von meistens mehrjährigen Bäumen und Sträuchern, die zum größten Teil roh gegessen werden können.

Hauptartikel: Obst
Hauptartikel: Liste der Obstarten

Süßstoff liefernde Pflanzen

Gewürzpflanzen

Gewürzpflanzen, die vorwiegend ätherische Öle enthalten

Gewürzpflanzen, die vorwiegend scharf schmeckende Alkaloide enthalten

Gewürzpflanzen, die vorwiegend Senfölglykoside enthalten

Schwefelhaltige Gewürzstoffe in Allium-Arten

Gewürzpflanzen, mit säuerlich schmeckenden Stoffen

Gewürzpflanzen, die vorwiegend Bitterstoffe enthalten

Cumarinhaltige Gewürzpflanzen

Gewürzpflanzen mit anderen Inhaltsstoffen

Genussmittelpflanzen

Coffein- und theobrominhaltige Pflanzen

Nikotinhaltige Pflanzen

Drogenpflanzen

Futterpflanzen

Futtergräser

Futterleguminosen

Sonstige Futterpflanzen

Gründüngungspflanzen

Technisch genutzte Pflanzen

Fasern liefernde Pflanzen (Faserpflanzen)

Fasern aus Haaren

Fasern aus Sprossachsen

Fasern aus Blättern

Fasern aus Früchten

Holz liefernde Pflanzen

Außereuropäische Nadelhölzer

Außereuropäische, besondere tropische Laubhölzer

Holz von Monocotylen

Kork liefernde Pflanzen

Gerbstoff liefernde Pflanzen

Kautschuk, Naturharze, Balsame und Lack liefernde Pflanzen

Wachs liefernde Pflanzen

Farbstoffe liefernde Pflanzen (Färberpflanzen, Färbepflanzen)

Insektizide liefernde Pflanzen

Energie und Kraftstoffe liefernde Pflanzen

Biogas, Ethanol, Biodiesel, Öl und weitere Bioenergieträger aus Energiepflanzen;

Arzneipflanzen

Arzneipflanzen im Brockhaus aus dem Jahr 1937

Alkaloide als Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Alkaloide acyclisch oder carbocyclisch

Alkaloide heterocyclisch

Glycoside als Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Pflanzen mit Senföl-Glycosiden

Pflanzen mit Blausäure-Glycosiden

Pflanzen mit Anthra-Glycosiden

Aloe (Aloe ferox, Liliaceae); Faulbaum (Rhamnus frangulae, Rhamnaceae); Cascararinde (Rhamnus purshianus, Rhamnaceae); Rhabarber (Rheum palmatum, Polygonaceae)

Pflanzen mit Emodin-Glycosiden
Pflanzen mit Di- und Trioxyanthrachinon-Glycosiden

Pflanzen mit Herzglykosiden

Pflanzen mit Saponinen

Pflanzen mit Phenolglycosiden

Pflanzen mit Cumaringlycosiden

Pflanzen mit Flavonglycosiden (Flavonpflanzen)

Pflanzen mit Indoxylglycosiden

Weitere Glycoside enthaltende Arzneipflanzen

Gerbstoffe als Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Ätherische Öle als Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Stickstofffreie Bitterstoffe oder andere N-freie organische Substanzen Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Stickstoffhaltige, nichtalkaloidische, nichtglycosidische Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Schleimstoffe als Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Organische Säuren als Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Anorganica als Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Vitamine als Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Chemisch wenig oder nicht erforschte Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Pilze mit Arznei- oder Giftstoffen

Siehe auch

Literatur

Allgemeines:

  • Joachim Breschke (Hrsg.): Nutzpflanzen. Moewig, Rastatt 1991, ISBN 3-8118-8379-8
  • Wolfgang Franke: Nutzpflanzenkunde. Nutzbare Gewächse der gemäßigten Breiten, Subtropen und Tropen. 6. Auflage. Thieme, Stuttgart 1997, ISBN 3-13-530406-X
  • Ernst Klapp: Lehrbuch des Acker- und Pflanzenbaus. Parey, Berlin 1951
  • Ghillean Prance (Hrsg.): The Cultural History of Plants. Routledge, New York 2005, ISBN 0-415-92746-3
  • W. Rauh: Morphologie der Nutzpflanzen. 2. Auflage. Quelle und Meyer, Heidelberg 1950

Nutzpflanzen, spezielles:

  • Ilse Esdorn, Helmut Pirson: Die Nutzpflanzen der Tropen und Subtropen in der Weltwirtschaft. Fischer, Stuttgart 1973
  • Heinrich Marzell: Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen. Hirzel, Leipzig 1943-1979 (5 Bände)
  • Udelgard Körber-Grohne: Nutzpflanzen in Deutschland. Kulturgeschichte und Biologie. 2. Auflage. Theiss, Stuttgart 1988, ISBN 3-8062-0481-0
  • Gunther Franke: Spezieller Pflanzenbau. Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8252-1769-8 (Nutzpflanzen der Tropen und Subtropen, Band 3)
  • Diedrich Westermann: Die Nutzpflanzen unserer Kolonien und ihre wirtschaftliche Bedeutung für das Mutterland. Reimer, Berlin 1909
  • W. Zorn, H. Heß, G. Marks, W. Bergmann: Handbuch zur visuellen Diagnose von Ernährungsstörungen bei Kulturpflanzen. Spektrum, Heidelberg 2006, ISBN 3-8274-1669-8
  • Renate Kaiser-Alexnat: Farbstoffe aus der Natur. Eine Übersicht mit Rückblick und Perspektiven. epubli, Berlin 2012. ISBN 978-3-8442-2095-7

Nahrungs und Gewürzpflanzen:

  • Ben-Erik van Wyk: Handbuch der Nahrungspflanzen. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2005, ISBN 3-8047-2246-6
  • Eberhard Teuscher: Gewürzdrogen. Ein Handbuch der Gewürze, Gewürzkräuter, Gewürzmischungen und ihrer ätherischen Öle. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2003, ISBN 3-8047-1867-1

Wirtschaftspflanzen:

  • Horst Mielke: Anbau und Pflanzenschutz nachwachsender Rohstoffe. Eiweiß-, Öl-, Färber-, Inulin- und Faserpflanzen. In: Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Berlin und Braunschweig (Hrsg.): Mitteilungen aus der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft. Parey, Berlin 2004, ISBN 3-930037-11-4

Arzneipflanzen: Gerhard Orzechowski (Hrsg.), Otto Gessner: Gift- und Arzneipflanzen von Mitteleuropa. 3. Auflage. Winter, Heidelberg 1974, ISBN 3-533-02372-9

  • H. H. Hart: Zier- und Nutzpflanzen in der Naturmedizin. Neff, Rastatt 1993, ISBN 3-8118-5835-1
  • Friedrich Losch: Kräuterbuch. Unsere Heilpflanzen in Wort und Bild. 3. Auflage. Schreiber, Esslingen 1916
  • Ben-Erik van Wyk, Coralie Wink, Michael Wink: Handbuch der Arzneipflanzen. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2004, ISBN 3-8047-2069-2

Weblinks

Belege

  1. Reinhard Lieberei, Christoph Reisdorff, Wolfgang Franke: Nutzpflanzenkunde. Nutzbare Gewächse der gemäßigten Breiten, Subtropen und Tropen. 7., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Georg Thieme, Stuttgart/New York 2007, ISBN 9783135304076, S. 367–370.
  2. Susanne Ehlers: Chinesische Heilpilze, Lübbe Verlag, 2003
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