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Liste der Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof

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Die Liste der Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof gibt einen Überblick über die zahlreichen Nebenlager des deutschen Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof, das im Gebiet des annektierten Elsass lag (so genanntes Stammlager). Formell waren sie für die SS und die lokalen staatlichen Behörden Einrichtungen des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes (WVHA), Berlin, die sich außerhalb der regionalen Befehlskette befanden. Der jeweilige Name konnte auch die Wörter Außenkommando oder Nebenlager enthalten, ohne dass sich an den Grundgegebenheiten etwas änderte.

Liste der Außenlager

Die Liste erfasst alle Außenlager des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof, Frankreich (Elsass) in Frankreich und, das ist eine Besonderheit dieses Hauptlagers, die Nebenlager in Deutschland. Die Außenlager wurden zum Teil auch nach der Auflösung des Hauptlagers wegen der heranrückenden Front von der Kommandantur in Guttenbach aus weiter im Rahmen der NS-Befehlskette bis in die letzten Tage des Kriegs geführt.

Bezeichnung Ort(e) Landkreis(e) Staat/Land Zweck
Marmorit-Werk in Hochstädten, heute Bensheim-Hochstädten Bensheim-Hochstädten (Werk)
Bensheim-Auerbach (Lager)
Landkreis Bergstraße Deutschland, Hessen Arbeiten im Marmorit-Werk in Hochstädten
KZ Bisingen Dautmergen und Gemeinde Bisingen Landkreis Hechingen, heute Zollernalbkreis Deutschland, Baden-Württemberg Unternehmen Wüste2)
KZ Bruttig-Treis Bruttig, heute Bruttig-Fankel; Treis, heute Treis-Karden Landkreis Cochem, heute Landkreis Cochem-Zell Deutschland, Rheinland-Pfalz Tunnelbau1)
KZ Calw Calw Landkreis Calw Deutschland, Baden-Württemberg jüdische Frauen in der Luftfahrtgeräte-GmbH (LUFAG)
? Darmstadt Darmstadt (kreisfreie Großstadt) Deutschland, Hessen ?
KZ Echterdingen Leinfelden-Echterdingen auf dem Gelände des Flughafens Stuttgart Landkreis Esslingen Deutschland, Baden-Württemberg
  • Ausbesserung der Flugzeuge
  • Autobahn-, Start- und Landebahnbau
  • Arbeit in Steinbrüchen
Drei Außenlager in Ellwangen an der Jagst Ellwangen Landkreis Aalen, heute Ostalbkreis Deutschland, Baden-Württemberg Bau von Bunker und Kasernen
KZ Erzingen Balingen-Erzingen Landkreis Balingen, heute Zollernalbkreis Deutschland, Baden-Württemberg Unternehmen Wüste2)
KZ-Außenlager Frankfurt am Main, (Deckname Katzbach) Frankfurt am Main, Adlerwerke AG Frankfurt (kreisfreie Großstadt) Deutschland, Hessen Arbeiten in der Fabrik der Adlerwerke AG
KZ Frommern Balingen-Frommern Landkreis Balingen, heute Zollernalbkreis Deutschland, Baden-Württemberg Unternehmen Wüste2)
KZ-Außenlager Geisenheim Geisenheim Rheingau-Taunus-Kreis Deutschland, Hessen Rüstungsproduktion in der Maschinenfabrik Johannisberg GmbH (Krupp-Konzern)
KZ Geislingen an der Steige Geislingen an der Steige Landkreis Göppingen Deutschland, Baden-Württemberg Jüdische Ungarinnen mussten Zwangsarbeit bei der Württembergischen Metallwaren-Fabrik (WMF) verrichten
KZ-Außenlager Hailfingen-Tailfingen Rottenburg-Hailfingen, Gäufelden-Tailfingen Landkreis Böblingen, Landkreis Tübingen Deutschland, Baden-Württemberg
  • Arbeit an der Start- und Landebahn des Nachtjägerflugplatzes
  • Arbeit in Steinbrüchen
KZ Haslach, drei Außenlager Haslach im Kinzigtal Landkreis Wolfach, heute Ortenaukreis Deutschland, Baden-Württemberg Betrieb von Stollen1)
KZ Hayingen Hayingen an der französisch-luxemburgischen Grenze Moselle Frankreich, Lothringen ?
Außenkommando Heidenheim Heidenheim Landkreis Heidenheim Deutschland, Baden-Württemberg Dienste für das SS-Helferinnenkorps der Waffen-SS[1]
KZ Heppenheim Heppenheim Landkreis Bergstraße Deutschland, Hessen Landwirtschaft, Versuchspersonen für die DVA
KZ Hessental Schwäbisch Hall-Hessental Landkreis Schwäbisch Hall Deutschland, Baden-Württemberg
  • Instandsetzungsarbeiten
  • Bombenschäden beseitigen
KZ Iffezheim Iffezheim Landkreis Rastatt Deutschland, Baden-Württemberg Kistenherstellung für die Firma Wein-Müller in Rastatt[2]
KZ Kochendorf, Deckname „Eisbär" Bad Friedrichshall-Kochendorf Landkreis Heilbronn Deutschland, Baden-Württemberg
  • Ausbau der Stollen der Hochtief AG und Untertag- und Schachtausbau GmbH.1)
  • Ausbau der Salzkammern für die Koch & Mayer GmbH
  • Rüstungsproduktion und Räumungsarbeiten nach dem Luftangriff auf Heilbronn
Engelbergtunnel (KZ Leonberg) Leonberg Landkreis Leonberg, heute Landkreis Böblingen Deutschland, Baden-Württemberg Bau von Flugzeugtragflächen im alten Engelbergtunnel für die Messerschmitt AG1)
KZ Sandhofen Mannheim-Sandhofen Mannheim (Kreisstadt) Deutschland, Baden-Württemberg Arbeit bei BBC, Daimler-Benz und der Heinrich Lanz AG
? KZ Markirch (Sainte-Marie-aux-Mines) Haut-Rhin Frankreich, Elsass ?
KZ Metz, Fort Goeben (frz. Fort Queuleu), „Kasematte A" Metz Moselle Frankreich, Lothringen Gefangenhaltung, Misshandlung, Folter[3]
KZ Neckarelz Neckarelz, Obrigheim und Asbach in Baden Odenwaldkreis, heute Neckar-Odenwald-Kreis Deutschland, Baden-Württemberg Betrieb von Stollen „Goldfisch“ und „Brasse“, Untertageverlagerung von Industrieanlagen1)
KZ Mülhausen Mülhausen Haut-Rhin Frankreich, Elsass Kriegsindustrie[4]
Lager Neckargartach (KZ Neckargartach, Tarnname „Steinbock“) Heilbronn-Neckargartach Landkreis Heilbronn Deutschland, Baden-Württemberg
? Neunkirchen (Fahrbereitschaft zur Kommandantur Guttenbach) Neunkirchen (Landkreis Mosbach, heute Neckar-Odenwald-Kreis) Deutschland, Baden-Württemberg ?
KZ Oberehnheim Obernai Bas-Rhin Frankreich, Elsass Arbeiten an der Reichsschule der Waffen-SS (Helferinnenkorps) im Schloss Oberkirch
KZ Offenburg Offenburg Landkreis Offenburg, heute Ortenaukreis Deutschland, Baden-Württemberg Entschärfung von Blindgängern am Offenburger Bahnhof, Unterbringung in Reichsbahnwaggons[5]
KZ Peltre Peltre bei Metz Moselle Frankreich, Lothringen ?
? Rastatt Landkreis Rastatt Deutschland, Baden-Württemberg ?
KZ Schömberg Schömberg Landkreis Balingen, heute Zollernalbkreis Deutschland, Baden-Württemberg
  • Barackenbauarbeiten, Errichten von Zäunen und Straßen
  • Unternehmen Wüste2)
  • Feldbahnschienen verlegen
  • Arbeiteten in Schwefelanlagen
  • Beladen der Eisenbahnwagons mit Steinen, Zementrohren bzw. Sand und Kies
KZ Schörzingen Schömberg-Schörzingen Landkreis Balingen, heute Zollernalbkreis Deutschland, Baden-Württemberg Unternehmen Wüste2)
Kommando von Mechelen Schoten Antwerpen Belgien, Flandern ?
KZ Schwindratzheim Schwindratzheim Bas-Rhin Frankreich, Elsass
  • Tunnel- und Minenbau1)
  • Untertagebau

[6]

SS-Ausbildungslager Sennheim Sennheim Haut-Rhin Frankreich, Elsass Ausbildungs- und Erziehungslager[7] der Waffen-SS
KZ Spaichingen, Deckname Metallwerke Spaichingen Spaichingen Landkreis Tuttlingen Deutschland, Baden-Württemberg Arbeiten bei der Firma Mauser
Schwarzacher Hof" Schwarzach-Unterschwarzach Schwarzach (Landkreis Mosbach, heute Neckar-Odenwald-Kreis) Deutschland, Baden-Württemberg ?
KZ-Außenlager Thil, auch: Kommando Erz, Kommando von Longwy-Thil Camp de Thil Arbeitslager des Konzentrationslager Natzweiler-Struthof, bei Villerupt. Deutsch-Oth - Thil an der französisch-luxemburgischen Grenze Meurthe-et-Moselle Frankreich, (Lothringen) Vorbereitungen zur Fertigung von Teilen der V1 (Fieseler Fi 103, Dauer 6 Monate in 1944)
Außenlager Walldorf Walldorf, heute Mörfelden-Walldorf Landkreis Gerau, heute Landkreis Groß-Gerau Deutschland, Hessen Arbeiten an Rollbahnen des Frankfurter Flughafen für die Firma Ed.Züblin & Cie. AG
KZ Wiesengrund Vaihingen an der Enz Landkreis Vaihingen, heute Landkreis Ludwigsburg Deutschland, Baden-Württemberg Zwangsarbeit im Steinbruch, danach Kranken- und Sterbelager
KZ Wiesendorf Aalen-Wasseralfingen Landkreis Aalen, heute Ostalbkreis Deutschland, Baden-Württemberg Zwangsarbeit in den Schwäbischen Hüttenwerken und der Maschinenfabrik Alfing Keßler
KZ Wesserling, Deckname „Kranich" Husseren-Wesserling Haut-Rhin Frankreich, Elsass Zwangsarbeit in einem Tunnel im Col de Bussang [8]
Außenlager Urbès Urbès Haut-Rhin Frankreich, Elsass Zwangsarbeit in einem Tunnel für Daimler Benz [9]

1) Stollen-/Tunnelbau meist mit der Absicht, die Kriegsindustrie untertage zu verlagern, da sie dort vor Angriffen geschützter ist. Viele Stollen/Tunnel konnten nicht fertiggestellt werden, da das Kriegsende zuvorkam oder die Lager erobert und/oder evakuiert wurden.
2)Unternehmen Wüste“ ist der Deckname einer Unternehmung, Öl aus Ölschiefer zu gewinnen, um daraus den nötigen Kraftstoff für die Kriegsmaschinen zu erhalten

Unternehmen Wüste

Alle Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof, welche am Unternehmen Wüste beteiligt waren.

Bezeichnungen Karte

Belgien

Alle Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof, welche in Belgien lagen, unterteilt nach Regionen:

Flandern

Alle Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof, welche im belgischen Flandern lagen:

Bezeichnung Karte
Schoten (Belgien)
Schoten
Schoten

Deutschland

Alle Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof, welche in Deutschland lagen, unterteilt nach Bundesland:

Baden-Württemberg

Alle Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof, welche in Baden-Württemberg lagen

a) Bemerkung zum Begriff „Neckarlager“ und

b) Bemerkung und Liste zu den Lagern des sog. „Unternehmens Wüste“, Deckname eines Industriekomplexes zur Gewinnung von Treibstoff aus Ölschiefer (siehe unterhalb):

Bezeichnungen Karte

a) Bemerkung zum Begriff „Neckarlager“

Als „Neckarlager“ werden vor allem in der französischen Fachliteratur die Nebenlager etwa zwischen Eberbach und Heilbronn bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine geografische Zusammenfassung - nicht um eine Organisationseinheit der SS-eigenen Verwaltung dieser Konzentrationslager: KZ Neckarelz, KZ Kochendorf, Lager Neckargartach, Neunkirchen (Kfz-Werkstatt), Schwarzach (Odenwald) - Schwarzacher Hof. Der größere Teil der damit gemeinten Lager waren Nebenlager vom KZ Natzweiler-Struthof.

b) Bemerkung und Liste zu den Lagern des sog. „Unternehmens Wüste“

Hauptartikel: Unternehmen Wüste

Der NS-Minister für Rüstung und Kriegsproduktion A. Speer ordnete im Juli 1944 die Nutzung des Ölschiefervorkommens am Rande der Schwäbischen Alb im Rahmen der Versuche zur Ölgewinnung aus Ölschiefer an.

Dazu betrieb das Deutsche Reich unter dem militärischen Decknamen „Wüste“ zehn in kürzester Zeit errichtete Ölschieferwerke. Es war geplant, den Ölschiefer im Tagebau auf einer Fläche von rund 110 Quadratkilometer ausschließlich von KZ-Häftlingen gewinnen zu lassen. An dem groß angelegten Projekt waren unterschiedliche miteinander kooperierende bzw. konkurrierende Organisationen, Ministerien, eigens gegründete Forschungsinstitute und Firmen beteiligt, so die „IG-Farben“ in Leuna, die „Deutsche Ölschieferforschungs-Gesellschaft“ (DÖLF) in Berlin und Schömberg, die „Kohle-Öl-Union“ in Schörzingen, die „LIAS-Forschungsgesellschaft mbH“ in Frommern, die „Deutsche Schieferöl GmbH“ in Erzingen, die Organisation Todt (OT), die SS und die Deutsche Bergwerks- und Hüttenbaugesellschaft (DBHG) – eine Tochtergesellschaft der Reichswerke Hermann Göring.

Die SS ließ zwischen Hechingen und Rottweil, entlang vom Nordrand der Schwäbischen Alb, sieben KZ-Außenlager des KZ Natzweiler mit insgesamt über 10.000 Häftlingen errichten. Die Häftlinge wurden zum Teil aus anderen Konzentrationslagern (Auschwitz, Dachau) übernommen. Die Werke und Lager wurden als Eigenbetrieb der SS betrieben. So bekam die SS pro Häftling und Arbeitstag zwischen vier und sechs Reichsmark „Tagesmiete“.

Die zwischen September 1944 bis April 1945 in einer Bauzeit von zwei bis vier Monaten errichteten zehn Ölgewinnungswerke waren (in Betriebnahme; zugehöriges KZ):

Hessen

Alle Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof, die im (damals noch nicht existierenden) Hessen lagen:

Bezeichnungen Karte

Rheinland-Pfalz

Alle Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof, die in Rheinland-Pfalz lagen:

Bezeichnungen Karte

Frankreich

Alle Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof, welche in Frankreich lagen, unterteilt nach Regionen:

Elsass

Alle Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof, welche im französischen Elsass lagen:

Bezeichnung Karte

Lothringen

Alle Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof, welche im französischen Lothringen lagen:

Bezeichnung Karte

Einzelnachweise

Literatur

  • Robert Steegmann: Das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof und seine Außenkommandos an Rhein und Neckar 1941-1945. Metropol, Berlin, 2010. ISBN 3940938580

Weblinks

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