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Liselot Huchthausen

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Liselot Minna Christel Huchthausen (* 5. Juni 1927 in Rostock; † 5. März 2020[1]) war eine deutsche Klassische Philologin und Althistorikerin.

Leben und Wirken

Liselot Huchthausen wurde 1927 als Tochter eines Rostocker Fabrikanten geboren. 1944 legte sie ihr Abitur ab und leistete ihren Arbeitsdienst. Bei den schweren Bombenangriffen auf Rostock im April 1944, die sie jedoch nicht selbst miterlebte, verlor sie ihren Vater. Nach Kriegsende besuchte sie einen Neulehrerkurs und war mehrere Jahre lang Lehrerin an verschiedenen Rostocker Schulen. Von 1952 bis 1956 studierte sie an der Universität Rostock Geschichte und Latein. Das Staatsexamen legte sie 1956 ab.

Es folgte ein Promotionsstudium und ein Zusatzstudium in Anglistik. Zwischen 1956 und 1959 war sie planmäßige wissenschaftliche Aspirantin am Institut für Klassische Philologie. Ihre Dissertation aus dem Juni 1959 trug den Titel Internatsschulpläne und Internatsschulversuche in der großen bürgerlichen Revolution in Frankreich 1789–1802. Zwischen 1959 und 1965 lehrte Huchthausen als wissenschaftliche Oberassistentin Methodik des Englisch- und Lateinunterrichts an der Universität Rostock. Im Juni 1965 legte sie mit Untersuchungen zum Verbenbestand im Kanon der lateinischen Schulschriftsteller ihre Habilitation vor und lehrte von nun an als Hochschuldozentin für Klassische Philologie sowie ab 1968 auch Alte Geschichte an der Sektion Geschichte in Rostock. 1973 erwarb sie zusätzlich die Facultas docendi für Alte Geschichte und lehrte diese Fachrichtung seit der Zeit in verantwortlicher Position, weil es zeitweise in Rostock keine Lehrerausbildung in alten Sprachen gab.

1976 wurde Huchthausen stellvertretende Direktorin für Erziehung und Ausbildung an der Sektion Geschichte. Sie war von 1977, in diesem Jahr trat sie auch in die SED ein, bis 1987 in indirekter Nachfolge von Walther Kolbe und Ernst Hohl als außerordentliche Professorin für Methodik des fremdsprachlichen Unterrichts und Geschichte des Altertums auch Lehrstuhlinhaberin für das Fach Alte Geschichte. 1987 wurde Huchthausen emeritiert, lehrte jedoch noch bis 1990 weiter.

Huchthausen trat vor allem als Übersetzerin von Ovid, Cicero und von römischen Rechtsquellen, aber auch mit Studien zur Frauengeschichte der römischen Kaiserzeit hervor. Sie verfasste das Schullehrbuch für Latein in der DDR mit. Zwischen 1994 und 2005 erschienen vier autobiographische Bücher, die ihr Leben vom Anfang bis 2002 beschreiben. In der Presse schrieb sie niederdeutsche Artikel über allgemeine Lebensfragen als Berta Footh.

Schriften

Wissenschaft
  • Lateinisches Lehrbuch. Einführungslehrgang, Volk und Wissen Berlin 1973
  • Frauen fragen den Kaiser. Eine soziologische Studie über das 3. Jh. n. Chr., Universitäts-Verlag Konstanz, Konstanz 1992 (Xenia, Band 22) ISBN 3-87940-396-1
Autobiografie
  • Jugend in Rostock. (1927–1945), Scheunen-Verlag, Kückenshagen 1994 ISBN 3-929370-19-0
  • Alltag in der DDR. (1945–1975), Scheunen-Verlag, Kückenshagen 1998 ISBN 3-929370-70-0
  • „Alles nur ein Übergang ...“. DDR-Deutschland, ab 1975, Scheunen-Verlag, Kückenshagen 2000 ISBN 3-934301-33-9
  • Leben aus zweiter Hand. Tagebuch 2001/2002, Scheunen-Verlag, Kückenshagen 2002 ISBN 3-938398-09-4

Literatur

  • Lothar Mertens: Lexikon der DDR-Historiker. Biographien und Bibliographien zu den Geschichtswissenschaftlern aus der Deutschen Demokratischen Republik. Saur, München 2006, ISBN 3-598-11673-X, S. 305.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige, Ostsee-Zeitung vom 14. März 2020.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Liselot Huchthausen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.