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Limagne
Die Limagne (okzitanisch: Limanha) ist eine vergleichsweise ebene und fruchtbare Landschaft innerhalb der zentralfranzösischen Region Auvergne. Sie erstreckt sich innerhalb der Départements Haute-Loire, Puy-de-Dôme und Allier.
Etymologie
Die wahrscheinlich lateinische Wortherkunft lacus magnus bedeutet 'großer See', was auf ein ehemaliges Seen- und Sumpfgebiet schließen lässt. Man unterscheidet zwischen der Limagne de Brioude und der Limagne d’Issoire im Süden, der Grande Limagne um Clermont-Ferrand und der Limagne Bourbonnaise im Norden.
Geographie
Die langgezogene (ca. 100 Kilometer) und – mit Ausnahme der Randzonen – eher flache bis hügelige Limagne befindet sich in einer Höhe von ca. 250 bis 500 Meter ü. d. M. im Herzen der Auvergne. Sie wird geologisch als 'Einbruchbecken' bezeichnet und ist im Süden, Westen und Osten begrenzt durch Höhenzüge, deren – manchmal an der Oberfläche sichtbare – Granit-, Basalt- und Lavaformationen auf ehemalige vulkanische Aktivitäten hinweisen. In Süd-Nord-Richtung wird sie durchflossen vom Allier, der – neben Frost, Regen und Wind – zur Abtragung des vulkanischen Gesteinsmaterials und seiner Ablagerung in den Tallagen beigetragen hat. Das Klima der Limagne wird deutlich beeinflusst vom Zentralmassiv; die Tageshöchsttemperaturen übersteigen im Sommer nur selten 30 °C, im Winter sind Schneefälle sowie Nacht- und sogar Tagesfröste nicht selten.
Neben der Großstadt Clermont-Ferrand sind weitere Kleinstädte der Limagne von regionaler Bedeutung: Riom, Volvic, Ennezat, Issoire, Brioude u. a.
Wirtschaft
Während in den überwiegend bergigen Gebieten der Auvergne die Viehwirtschaft dominiert, ist auf den fetten und fruchtbaren Sedimentböden der Limagne der Anbau von Getreide, Zuckerrüben und auch Tabak möglich. Die guten Böden und die ebene Struktur der Landschaft heben die Limagne aus den übrigen Landschaften der Auvergne heraus. In einigen Orten am Rand der Limagne (Châteaugay, Corent) wird auch Weinbau (Côtes d’Auvergne) betrieben. Weit über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt sind die Mineralwässer von Vichy und Volvic.
Geschichte
Vor dem Erscheinen der Römer gehörte das Gebiet um den Puy de Dôme zum Herrschaftsgebiet der Arverner – ein keltischer Volksstamm, von dem der historische Name Auvergne abgeleitet ist. In der Zeit der Völkerwanderung kamen zunächst die Westgoten, später dann die Franken. Im Mittelalter war die Region nicht unbedeutend: Im Jahr 1095 rief Papst Urban II. von der Synode von Clermont aus zum ersten Kreuzzug auf; zu dieser Zeit entstand auch eine Vielzahl von bedeutenden Kirchen und Burgen.
Sehenswürdigkeiten
- Stiftskirche Saint-Julien (Brioude)
- Prioratskirche St-Julien in Chauriat
- Schloss Effiat
- Kollegiatkirche St-Victor et Ste-Couronne in Ennezat
- St-Austremoine
- Abteikirche Mozac
- Schloss Ravel
- Riom, Ville d’art et d’histoire
- Usson, klassifiziert als eines der schönsten Dörfer Frankreichs
- Auzon (okzitanisch Uzou) ist eine französische Gemeinde, Hauptort des Kanton Auzon im Département Haute-Loire. Der etwa 11 km von Brioude entfernte Ort mit mittelalterlichem Kern liegt an einem Hügel. Zuoberst steht auf einem Felssockel die romanische Kollegiat-Kirche Saint-Laurent aus dem 12. Jahrhundert. Das vierjochige Bauwerk ohne Seitenschiffe enthält dennoch im Chor drei Kapellen, während sich nach außen eine fünfseitige Apsis wölbt. Im offenen Narthex vor dem seitlichen Eingang zeigen einige Kapitelle Szenen aus der Kindheit Jesu. Im Inneren sind ein romanisches Holz-Kruzifix und Wandmalereien aus den 14. und 16. Jahrhundert zu sehen.
Sonstiges
- Die Limagne ist bekannt für mehrere Fossilfundstellen.
- Der Roman Mont Oriol (1887) von Guy de Maupassant spielt in der Grande Limagne.
Literatur
- Ulrich Rosenbaum: Auvergne und Zentralmassiv. DuMont, Köln 1990, S. 58ff ISBN 3-7701-1111-7.
- Jean Louis Giraud: Études Géologiques Sur La Limagne (Auvergne). NaBu-Press, 2010, ISBN 978-1-147-76569-4.
- Thorsten Droste: Romanische Kunst in Frankreich. DuMont Buchverlag Köln 1989, S. 158. ISBN 3-7701-2009-4.
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Limagne aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |