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Lilienthal

Aus Jewiki
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Lilienthal (Begriffsklärung) aufgeführt.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Lilienthal
Lilienthal
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Lilienthal hervorgehoben
53.1411111111118.90753
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Osterholz
Höhe: 3 m ü. NN
Fläche: 72,08 km²
Einwohner:

18.304 (31. Dez. 2013)[1]

Bevölkerungsdichte: 254 Einwohner je km²
Postleitzahl: 28865
Vorwahlen: 04298, in Worphausen teilw. auch 04792, 04208
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 03 3 56 005
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Klosterstraße 16
28865 Lilienthal
Webpräsenz: www.lilienthal.de
Bürgermeister: Willy Hollatz (Grüne)
Lage der Gemeinde Lilienthal im Osterholz
Datei:Wümme Truperdeich.jpg
Die Wümme bei Truperdeich vor dem Bau der Umgehungsstraße, Blick von der Brücke des Jan-Reiners-Radwanderweges flussaufwärts zur Brücke der Lilienthaler Heerstraße

Lilienthal (Plattdeutsch Leendaal oder Lelendaal) ist eine Gemeinde im Landkreis Osterholz in Niedersachsen und grenzt unmittelbar an die Stadt Bremen.

Geografie

Geografische Lage

Lilienthal liegt rund elf Kilometer nordöstlich des Zentrums der Stadt Bremen, am Rande des niedersächsischen Teufelsmoores. Durch das Gemeindegebiet fließen die Flüsse Wörpe und die Wümme mit dem Wümme-Radweg.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Lilienthal besteht aus den folgenden Ortsteilen:[2] (in Klammern die Einwohnerzahlen Stand 10. Januar 2012)

  • Lilienthal (13.005)
  • Worphausen (2334)
  • Sankt Jürgen (1592)
  • Seebergen (838)
  • Heidberg (309)

Nachbargemeinden

Lilienthal grenzt im Norden an die Stadt Osterholz-Scharmbeck und die Gemeinde Worpswede, im Osten an die Gemeinde Grasberg, im Südosten an die Gemeinde Ottersberg, im Süden an die Stadt Bremen und im Westen an die Gemeinde Ritterhude.

Flächennutzung

Die Gemeinde Lilienthal hat eine Gesamtfläche von 7.203 Hektar, davon werden 5.689,3 Hektar als landwirtschaftliche Flächen genutzt. Weitere 128,4 Hektar sind Wald.[2]

Geologie

Der Süden und Westen des Gemeindegebietes entlang der Wümme gehört zu den Flussmarschen der Unterweser, der Norden zum Teufelsmoor. Heidberg im Osten gehört zu den Ausläufern der Achim-Verdener Geest. Auch in den Feuchtgebieten gibt es kleine Geestinseln, etwa in Frankenburg und bei der St.-Jürgen-Kirche.

Unter dem Kernort Lilienthal befindet sich ein Salzstock, der mit seinem Salz die Quelle der Pannlake im Hollerland speist.

Geschichte

Der Bremer Bischof und erste Hamburger Erzbischof Ansgar (Erzbischof von Hamburg-Bremen) ließ 865 auf dem kleinen Geesthügel der heutigen St.-Jürgens-Kirche eine steinerne Wegkapelle errichten.

Im Jahr 937 wurde das Dorf Trupe erstmals erwähnt, 1183 seine Kapelle.

Die Erschließung des Sankt-Jürgenslandes im Westen des heutigen Gemeindegebietes durch holländische Siedler Hollerkolonisation begann 1106.

Kloster Lilienthal

Der Ort Lilienthal selber geht auf die Gründung des Klosters Lilienthal durch den Bremer Erzbischof Gerhard II. zurück. Unter dem Namen Sancta Maria in Valle Liliorum (‚St. Maria im Tal der Lilien‘) begann 1232 der Bau des Nonnenklosters, das dem Zisterzienserorden angegliedert und 1264 geweiht wurde. Maria mit dem Kind und die Lilien als ihr Symbol erscheinen bis heute im Ortswappen. Um 1400 erlebte das Kloster seine Blütezeit.

Nach der Reformation wurde das Kloster ein evangelisches Damenstift, das sich unter kläglichen Bedingungen noch bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges halten konnte. 1650 erfolgte die Säkularisierung; auf dem ehemaligen Grundbesitz des Klosters, der aufgeteilt wurde, entwickelte sich die Ortschaft Lilienthal.

Schweden

Nach den Bestimmungen des Westfälischen Friedes wurden das Erzstift Bremen und das ehemalige Hochstift Verden zu Herzogtümern säkularisiert und dem Königreich Schweden unterstellt, das damit das Land zwischen Weser und Elbe beherrschte. Königin Christina von Schweden belehnte einen verdienten schwedischen Heerführer, den Landgrafen Friedrich von Hessen-Eschwege, mit der neu geschaffenen Herrschaft Osterholz, in der die Ämter Lilienthal und Osterholz zusammengeschlossen waren. Nach dem frühen Tod des Landgrafen übernahm 1655 seine Frau Eleonore die Regierung mit Sitz in Osterholz und mühte sich tatkräftig um eine Verbesserung der wirtschaftlichen und sanitären Lage der Landbevölkerung. Nach ihrem Tod 1692 fiel das Lehen an die schwedische Krone zurück.

Hannover

Lilienthal blieb bis 1712 schwedisch – daher die schwedischen Farben des Wappens –, kam dann an Dänemark und 1719 unter die Herrschaft des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg. Lilienthal wurde Sitz eines hannoverschen Amtes. 1740 wurden die Klosteranlagen abgerissen.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden unter der Leitung des hannöverschen Moorkommissars Jürgen Christian Findorff auch im Norden des heutigen Gemeindegebiets von Lilienthal mehrere Moorkolonien angelegt, Lüningsee (1763), Lüninghausen (1764), Westerwede (1764), Moorende (1778) und Mooringen (1778), sowie nach Findorffs Tod noch Schrötersdorf[3] (1805) und Neu Mooringen (1808).

Astronomie in Lilienthal

1782 bezog der Amtmann Johann Hieronymus Schroeter den Amtshof. Neben der Verwaltungstätigkeit nahm die Beschäftigung mit der Astronomie einen Großteil seiner Zeit in Anspruch. Er errichtete in Lilienthal im Garten seines Amtshauses eine Sternwarte. Die Sternwarte Lilienthal wurde in den folgenden Jahren zu dem am besten ausgerüsteten Observatorium der Welt. Hier befand sich unter anderem ein „Riesenteleskop“ mit 50 cm Öffnung und 8,25 m Brennweite. Durch das Teleskop erlangte Lilienthal Berühmtheit und wurde von Astronomen, hohen Staatsbeamten und Militärs zahlreicher Staaten besucht. Schroeter stand in brieflichem Kontakt zu vielen bedeutenden Astronomen seiner Zeit. Zusammen mit Heinrich Wilhelm Olbers und anderen Gelehrten gründete er am 21. September 1800 in Lilienthal die Astronomische Gesellschaft, die erste astronomische Vereinigung der Welt. Nach Schroeters Tod im Jahre 1816 verfiel die Sternwarte. 1850 wurden die letzten Überbleibsel abgerissen. Ein Großteil der Instrumente war zuvor an die Universität Göttingen gegangen. Das Romanfragment Lilienthal oder die Astronomen von Arno Schmidt spielt auf diese Sternwarte an.

19. Jahrhundert

Der Befreiungskrieg 1813 traf Lilienthal hart. Nach einem Zwischenfall während des Rückzugs setzte ein französischer Truppenteil den gesamten Ort Lilienthal in Brand. Nur die Kirche, einige wenige Häuser und die Sternwarte blieben von den Flammen verschont.[4]

Mit dem Deutschen Krieg von 1866 wurde das Königreich Hannover von Preußen annektiert. Die preußische Regierung vereinigte 1885 die hannöverschen Ämter Lilienthal und Osterholz zum Landkreis Osterholz.

20. und 21. Jahrhundert

Im weiteren Verlauf wuchs die Gemeinde stetig. 1939 hatte sie 3.100 Einwohner, 1974 deren 12.500. Durch die Eingemeindung der Nachbardörfer im gleichen Jahr wuchs die Einwohnerzahl auf nahezu 17.000. Heute ist Lilienthal geprägt durch neue Wohnviertel, deren Bewohner oftmals durch die Nähe zur Großstadt Bremen angezogen werden und ein „Haus im Grünen“ bauen möchten.

Datei:Jan Reiners Bf Lilienthal2.jpg
Ehemaliger Kleinbahnhof Lilienthal

Von 1900 bis 1956 war Lilienthal durch die Kleinbahn Jan Reiners an Bremen angebunden.

Am 28. Oktober 2013 wurde eine Umgehungsstraße mit einer aufwändigen neuen Wümmebrücke in Betrieb genommen, um die Lilienthaler Hauptstraße vom Durchgangsverkehr zu entlasten.

Am 1. August 2014 wurden der Kernort und Falkenberg an das Straßenbahnnetz der BSAG angeschlossen.

Eingemeindungen

Das Gebiet der heutigen Gemeinde Lilienthal ist durch eine Reihe historischer Daten zusammengewachsen:

  • Beim Gebietstausch von 1827 zwischen der Freien Hansestadt Bremen und dem Königreich Hannover im Rahmen der Gründung Bremerhavens erhielt Lilienthal den Ortsteil
    • Butendiek.
  • Bei der Gebietsreform von 1929 kamen
    • Lüningsee, Lüninghausen und Westerwede zu Worphausen
    • Mittelbauer zu Sankt Jürgen
  • Bei der Gebietsreform vom 1. April 1937 kamen[5]

zu Lilienthal:

  • Falkenberg
  • Frankenburg
  • Moorhausen (Teil)
  • Trupe
  • Truperdeich
  • Trupermoor

zu Sankt Jürgen:

  • Moorhausen (Teil)
  • Niederende
  • Oberende
  • Wührden

zu Worphausen:

  • Moorende
  • Mooringen
  • Bei der Gebietsreform vom 1. März 1974 wurden nach Lilienthal eingemeindet:[6]

Religion

Sankt Jürgensland: Blick vom Bremer Wümmedeich zur St.-Jürgens-Kirche

Die Konfessionen teilen sich auf in 56 % evangelisch, 7 % katholisch und 37 % Religionslose und Sonstige.

782 wurde das Gebiet der unteren Weserregion vom hl. Willehad, dem späteren Bischof von Bremen, missioniert und in den nächsten Jahrhunderten entstanden Kapellen und Kirchen in der Region. 1232 wurde in Lilienthal ein Kloster gestiftet und mit Nonnen des Zisterzienserordens besetzt. Bis zur Reformation, die im Kloster Lilienthal 1604 vollzogen wurde, wurde die seelsorgerische Betreuung von Osterholz und von Scharmbeck sowie vom St.Jürgensland und in Trupe (beide Kapellen bestehen noch) geleistet.

Evangelische Kirchen

Evangelische Kirchengemeinde St. Marien mit einer Filialkirche im Ortsteil Trupe.

Die Truper Kapelle findet man, romantisch unter alten Eichen gelegen, in Lilienthals ältestem Ortsteil Trupe. Trupe wurde schon 937 erstmals urkundlich erwähnt, also lange vor Lilienthal (1232).

Errichtet über einem Vorgängerbau aus der Zeit Karls des Großen (um 800) wurde die Truper Kapelle erstmals 1283 urkundlich erwähnt. Erbaut wurde sie wahrscheinlich schon Ende des 12. Jahrhunderts. Auf dem Gelände der Kapelle befinden sich bemerkenswerte Grabsteine aus dem 18. und 19. Jahrhundert. 1813 wurde die Kapelle von den Franzosen niedergebrannt und sechs Jahre später wieder aufgebaut. Sehenswert ist auch die kleine romanische St.-Jürgens-Kirche im gleichnamigen Ortsteil.

Katholische Kirche

Römisch-katholische Kirchengemeinde Guter Hirt

1823 wurde nach der Reformation eine katholische Kirche in Bremen eingeweiht (St. Johann). Ab 1862 wurden bis 1945 periodisch Gottesdienste in einer Privatwohnung in Lilienthal abgehalten, „missioniert“ wurde von der Pfarrvikarie Hemelingen (Land). 1946 nahm die jetzige Gemeinde Guter Hirt in den heutigen Grenzen ihre Arbeit auf, als die Pfarrvikarie Worpswede gebildet wurde. In Grasberg, Worpswede und Lilienthal wurden regelmäßig Gottesdienste gefeiert, und am 26. November 1961 wurde die Kirche in Lilienthal vom Bischof von Hildesheim eingesegnet. Seitdem ist Lilienthal das Zentrum der Gemeinde, die seit 2012 zur Pfarrei Heilige Familie in Osterholz-Scharmbeck gehört[7]

Freikirchen

Evangelisch-Freikirchliche Philippusgemeinde (Baptisten)

Die Wurzeln der Freikirche reichen in die 1820er Jahre zurück. Noch vor seiner Zeit als Baptist evangelisierte Johann Gerhard Oncken an der Seite des Bremer Erweckungspredigers Friedrich Mallet in Lilienthal und dem angrenzenden Teufelsmoor. Aus dieser Missionsarbeit entwickelten sich freikirchlich geprägte Hauskreise unter anderem in Seebergen und Fischerhude. Nachdem 1845 in Bremen die erste Baptistengemeinde gegründet worden war, knüpften die Bremer Prediger dieser Freikirche alsbald an die Onckensche Missionsarbeit an und gründeten im Lilienthaler Umland Zweiggemeinden der Bremer Freikirche. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die evangelisch-freikirchliche Gemeindearbeit durch den Zuzug von Flüchtlingen einen Aufschwung. Von 1990 bis 1994 wagte die Bremer Muttergemeinde einen Neuanfang. 1994 konnte ein älteres Wohnhaus am Konventshof erworben werden, das durch An- und Umbauten zum Gemeindezentrum wurde. Die Philippusgemeinde ist heute selbständige Baptistengemeinde im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden. Sie gehört zum Landesverband Baptisten im Nordwesten.[8]

Christus Centrum Oasis Lilienthal e. V.

Ende 1945 kamen mit dem Flüchtlingsstrom Familien aus dem Osten nach Lilienthal. Die ersten Hauskreise wurden als Gesamtgemeinde von verschiedenen Predigern betreut. 1951 wurde eine alte Baracke auf dem Grundstück Am Schulhof 19a wieder für die Gemeinde (seit 1970 e. V.) aufgebaut. 1954 konnte der erste Pastor eingestellt werden. 1985 wurde das Gemeindehaus durch einen Anbau erweitert. Die Gemeinde änderte 1995 ihren Namen in Christus Centrum OASIS e. V. 1998 erfolgte der Kauf des Gebäudes Goebelstrasse 55–57. Die Gemeinde ist Mitglied im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (KdöR) und als Regionalgemeinde Gastmitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) in Niedersachsen.

Islam

Eine moslemische Minderheit in Lilienthal besteht überwiegend aus Familien mit kurdischen, türkischen, iranischen, arabischen, nordafrikanischen, pakistanischen, bosnischen oder albanischen Wurzeln.

Politik

Gemeinderatswahl 2011
Wahlbeteiligung: 55.55 %
 %
40
30
20
10
0
34,38
24,66
21,86
16,11
2,38
0,61
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2006
 %p
 18
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
+16,85
-11,19
-6,00
+16,11
+2,38
-18,14
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d Die Lilienthaler Wählergemeinschaft
f Entfiel 2006 auf die FDP (14.75 %) und einen Einzelwahlvorschlag (4,0 %)
Sitzverteilung im Gemeinderat
     
zur Vorlage
Von 26 Sitzen entfallen auf:

Gemeinderat

Der Gemeinderat der Gemeinde Lilienthal besteht aktuell aus 26 Ratsfrauen und Ratsherren. Die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 15.001 und 20.000 Einwohnern beträgt normalerweise 32 Ratsmitglieder.[9] Auf Beschluss des Gemeinderates wurde diese Zahl für die aktuelle Wahlperiode um sechs Ratsmitglieder auf 26 reduziert.[10] Die 26 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2011 und endet am 31. Oktober 2016.

Stimmberechtigt im Rat der Gemeinde ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister Willy Hollatz (Grüne).

Die letzten Gemeinderatswahlen ergaben die folgende Ergebnisse:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2001
Sitze
2001
%
2006
Sitze
2006
%
2011
Sitze
2011
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 6,88 2 17,53 4 34,38 9
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 42,45 15 35,85 9 24,66 6
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 26,06 9 27,86 7 21,86 6
WGDL Die Lilienthaler Wählergemeinschaft 16,11 4
Linke Die Linke 2,38 1
EW Hansen Einzelwahlvorschlag John Hansen 0,61
FDP Freie Demokratische Partei 10,48 3 14,75 3
EW Rossol Einzelwahlvorschlag Harald Rossol 4,00 1
JEZ Jugend entwickelt Zukunft 14,13 4
gesamt 100,0 33 100,0 25 100,0 26
Wahlbeteiligung in % 58,84 51,02 55,55

Gemeinderatswahlen 2011

Bei den Gemeinderatswahlen 2011 waren insgesamt 14.826 Personen wahlberechtigt. 55,55 % (8.236) nahmen an der Wahl teil und gaben ihre Stimme ab. Damit stieg die Wahlbeteiligung im Vergleich zur Gemeinderatswahl 2006 leicht an. Bei der Wahl im Jahr 2011 waren drei Stimmen zu vergeben, welche auf Parteien oder Personen verteilt werden konnten, wodurch sich ein Volumen von 23.738 Stimmen ergab. 167 Stimmzettel wurden als ungültig erkannt. Die Veränderungen zur Wahl von 2006: SPD −7,5 %, CDU −10,3 %, Die Grünen +16,9 %.[11]

Bürgermeister

Erster hauptamtlicher und direkt gewählter Bürgermeister ist Willy Hollatz von den Grünen. Er erreichte bei der Direktwahl 2004 20,58 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang und 60,77 Prozent in der Stichwahl gegen Jörn Schneider (CDU). Bei der letzten Bürgermeisterwahl 2011 wurde er ohne Gegenkandidaten mit 73,4 Prozent der Stimmen wiedergewählt.[12]

Wappen

Das Wappen zeigt das Marienbild des Zisterzienserordens mit der Darstellung Marias mit Jesuskind und Lilien, das auch als Steinrelief in der St.-Marien-Kirche zu sehen ist.

Partnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Im Ortsteil Frankenburg befindet sich die Freilichtbühne Lilienthal.

Museen

Bauwerke

Datei:Mühle Frankenburg Lilienthal.JPG
Stumpf der Frankenburger Windmühle
  • St.-Jürgens-Kirche im Ortsteil Sankt Jürgen, 1190
  • Klosterkirche St. Marien in Lilienthal,[19] gegründet 1530, heutiges Gebäude 1550–1565
  • Kapelle im Ortsteil Trupe, 1283[20]
  • ehemaliger Kleinbahnhof Lilienthal
  • Frankenburger Mühle (Denkmalschutz wieder aufgehoben)[21]

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Zu regional wie überregional bekannten Unternehmen aus Lilienthal gehören:

  • Fugro Consult GmbH (Dienstleistungen zur geophysikalischen und geotechnischen Baugrund- und Rohstofferkundung)
  • German Bags GmbH (Vertrieb von Taschen)
  • Nabertherm GmbH (Hersteller von Industrieöfen)
  • Out of the blue KG (Großimporteur von Geschenk- und Elektroartikeln)
  • Poliboy Brandt & Walther GmbH (Hersteller von Pflege- und Reinigungsmitteln)
  • Leuchtfeuer Strickwaren Adolf Grohmann KG (Hersteller von Strickwaren und maritimer Bekleidung)
  • Müller-Licht International GmbH

Windpark Oberende

Der Windpark Oberende wurde von der spanischen Firma Gamesa errichtet und 2009 in Betrieb genommen. Die fünf Windkraftanlagen sind vom Typ Gamesa G 58 und haben eine Gesamthöhe von 100 Meter. Die Leistung jeder Anlage wird mit 850 kW angegeben. Alle Anlagen wurden 2010 an IKEA veräußert.

2010 gründeten umliegende Bürger, welche gegen einen Ausbau des Windparks eintreten und die bereits vorhandenen Windkraftanlagen kritisieren, die Interessengemeinschaft 5 sind genug!. Sie beanstanden vor allem die Geräuschentwicklung, das Blinklicht auf den Anlagen, den Schattenwurf und den ihrer Meinung nach landschaftlichen Schaden, der von den Anlagen ausgehen werden würde.

Öffentliche Einrichtungen

Allgemein und Kultur

  • Rathaus Lilienthal, Klosterstraße 16
  • Murkens Hof – Kulturzentrum Lilienthal, Klosterstraße 25
    • Bibliothek Lilienthal in einem alten, niedersächsischen Ständerhaus
    • Volkshochschule (VHS)
    • Artothek, Galerie, Kommunales Kino, Bürgerfunk

Sozialeinrichtungen

  • 11 Kindergärten und Kindertageseinrichtungen
  • Akutkrankenhaus Lilienthal; es handelt sich dabei um die Residenz-Kliniken, die 2009 einen Trägerwechsel erlebten.[22]

Bildung

  • Grundschule Schroeterschule, Konventshof 3
  • Grundschule Falkenberg, Peter-Sonnenschein-Straße 1
  • Grundschule Trupermoor, Trupermoorer Landstraße 15
  • Grundschule Frankenburg, Hinter dem Berg 8
  • Grundschule Worphausen, Lüninghauser Straße 6
  • Grundschule Seebergen, Am Mühlenberg 40
  • IGS Lilienthal, Auf dem Kamp 1e
  • Gymnasium Lilienthal, Zum Schoofmoor 13
  • Christoph-Tornée-Schule, Förderschule für die Jahrgangsstufen 1–9, Zum Schoofmoor 9

sowie

  • Kreismusikschule, Lindenstraße 55
  • Berufsfachschule für Altenpflege und für Ergo-Therapie, Fachschule Heilerziehungspflege, An der Martinskirche 14

Verkehr

Im Öffentlichen Personennahverkehr ist Lilienthal seit dem 1. August 2014 an das Bremer Straßenbahnnetz angeschlossen. Die Verlängerung der Straßenbahnlinie 4 von Bremen-Borgfeld nach Lilienthal-Falkenberg befand sich von Ende Februar 2011 bis Juni 2014 im Bau. Aufgrund der Insolvenz des bauausführenden Generalunternehmens verschob sich die geplante Fertigstellung von September 2013 auf den 1. August 2014.[23][24] Die Regionalbusse der Linien 630 und 670 des VBN, die vom Bremer Hauptbahnhof durch die Gemeinde Lilienthal nach Worpswede und Zeven fahren, bekamen mit der Eröffnung der Linie 4 nach Falkenberg einen neuen Streckenverlauf. Mit Aufnahme des Regelbetriebes der Linie 4 wurde die Buslinie 30 der BSAG nach Bremen-Borgfeld eingestellt.[25]

Innerorts und als Zubringer zu den Linienbussen kann ein Anrufsammeltaxi bestellt werden.

Seit Mai 2010 ist eine innerörtliche Entlastungsstraße fertiggestellt und für den öffentlichen Verkehr freigegeben.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Persönlichkeiten, die mit dieser Gemeinde verbunden sind

Literatur

  • Wilhelm Dehlwes (Hrsg.): Lilienthal gestern und heute. Lilienthal 1977.
  • Peter Richter, Harald Kühn: Zeitreise – 775 Jahre Lilienthal. Heimatverein Lilienthal e. V. (Hrsg.), Verlag M. Simmering, Lilienthal 2007, ISBN 978-3-927723-62-7.

Weblinks

 Commons: Lilienthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, 102 Bevölkerung - Basis Zensus 2011, Stand 31. Dezember 2013 (Tabelle K1020014) (Hilfe dazu)
  2. 2,0 2,1 Gemeindebroschüre – Lilienthal in Zahlen, Seite 43, abgerufen am 18. Mai 2015
  3. Nach dem zuständigen Lilienthaler Amtmann und Astronomen Johann Hieronymus Schroeter benannt.
  4. Rupprecht Knoop: Der große Brand in Lilienthal 1813. In: Heimat-Rundblick. Geschichte, Kultur, Natur. Nr. 104, 1/2013 (Frühjahr 2013). Druckerpresse-Verlag, ISSN 2191-4257, S. 14–15.
  5. http://www.verwaltungsgeschichte.de/osterholz.html
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 244.
  7. nach R. Kipper: Katholische Kirchengemeinde Guter Hirt, Lilienthal 1996
  8. nach: Karl Söhlke, Gregor Helms und andere: 150 Jahre Baptisten in Bremen und umzu, Bremen 1996
  9. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 15. Mai 2015.
  10. Reduzierung der Ratsmitglieder, abgerufen am 15. Mai 2015
  11. http://www.lilienthal.de/wahl/index.php?wahlevent=63
  12. Ergebnis der Direktwahlen 2011 in Niedersachsen, abgerufen am 15. Mai 2015
  13. Heimatmuseum Lilienthal auf lilienthal.de.
  14. Lilienhof-Anlage auf lilienthal.de.
  15. Handwerkermuseum Lilienthal auf lilienthal.de.
  16. Niedersächsisches Kutschenmuseum auf lilienthal.de.
  17. heimatverein-lilienthal.de
  18. Rupprecht Knoop: Die „Alte Falkenberger Schule“ wird 100 Jahre alt. In: Heimat-Rundblick. Geschichte, Kultur, Natur. Nr. 96, 1/2011 (Frühjahr 2011). Druckerpresse-Verlag, ISSN 2191-4257, S. 10–11.
  19. Klosterkirche „St. Marien“ in Lilienthal
  20. Sehenswerte Kirchen, lilienthal.de
  21. Telefonische Auskunft des Eigentümers am 3. Mai 2015
  22. Artikel des epd zur Klinikübernahme
  23. Verlängerte Linie 4 fährt jetzt bis Falkenberg, abgerufen am 18. Mai 2015
  24. Von Borgfeld bis Falkenberg: Einsteigen bitte!, abgerufen am 18. Mai 2015
  25. Zum Abschied der Linie 30, BahnBremen.de, abgerufen am 18. Mai 2015

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