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Libuše Šafránková

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Libuše Šafránková auf einer Zeichnung (2014)
Unterschrift (1988)

Libuše Šafránková (* 7. Juni 1953 in Brünn, Tschechoslowakei; † 9. Juni 2021 in Prag, Tschechien)[1] war eine tschechische Schauspielerin. Ihren internationalen Durchbruch hatte sie 1973 mit der Titelrolle im Märchenfilm Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (Tři oříšky pro Popelku).

Karriere

Libuše Šafránková, die in Šlapanice aufwuchs, machte 1971 an der dramaturgischen Abteilung des Konservatoriums Brünn ihren Abschluss. 1972 trat sie in den Prager Schauspielclub ein. Ihre erste Filmrolle übernahm sie in der Literaturverfilmung Babička (Die Großmutter) nach dem gleichnamigen Roman von Božena Němcová als Barunka unter der Regie von Antonín Moskalyk. Dieser war so angetan von der jungen Schauspielerin, dass er sich zwei Jahre später an sie erinnerte,[2] als er ein Märchen von Němcová verfilmen wollte. Der Film Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (1973) wurde so populär, dass er bis heute in Deutschland und Tschechien zum weihnachtlichen Fernseh-Standardprogramm gehört. Die Titelrolle des Aschenbrödels machte Libuše Šafránková zu einer der bekanntesten Schauspielerinnen in Tschechien. Sie wirkte seither in mehr als 80 Film- und Fernsehproduktionen mit.

1975 hatte sie in der internationalen Produktion Der Tag, der die Welt veränderte mit Christopher Plummer und Maximilian Schell eine Nebenrolle. In den späten 1970er Jahren schien sie nach ihrer Rolle als Aschenbrödel festgelegt auf Märchenfilme, darunter Die kleine Meerjungfrau (1976) und Prinz und Abendstern (1978). Mit Pavel Trávníček, ihrem Mitspieler aus Drei Haselnüsse für Aschenbrödel, spielte sie 1982 erneut in Der dritte Prinz nach einem Märchen von Karel Jaromír Erben. Ihre letzte Märchenfilmrolle hatte Šafránková 1993 als Verkörperung des Glücks in Wettstreit im Schloß. Mit zunehmendem Alter erhielt sie auch Charakterrollen, beispielsweise in dem tschechischen Filmdrama Kolya (1996), das als bester fremdsprachiger Film mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Für ihre Darstellung erhielt sie den Böhmischen Löwen als beste Hauptdarstellerin.

Seit den 2000er Jahren stand sie vor allem für das tschechische Fernsehen vor der Kamera. 2017 war sie in Sám doma s Donaldem Trumpem, einer Filmkomödie über den 45. US-Präsidenten Donald Trump, zu sehen.[3] Danach drehte sie für die tschechische Filmproduktion Princ Mamánek. 2020 wirkte sie in der Fernsehserie Osudové lásky mit.

Synchronisiert wurde Libuše Šafránková von verschiedenen Synchronsprecherinnen, darunter Dorothea Meißner, Uschi Wolff, Ellen Hellwig, Madeleine Stolze, Elke Wieditz, Marina Erdmann, Roswitha Marks und Simone von Zglinicki.[4]

Privatleben

Ihre jüngere Schwester Miroslava Šafránková ist ebenfalls Schauspielerin. Zusammen spielten sie in Die kleine Meerjungfrau. Seit 1976 war Libuše Šafránková mit dem Schauspieler Josef Abrhám verheiratet, mit dem sie einen Sohn hatte. Das Ehepaar zog sich Anfang der 1990er Jahre von der Theaterbühne zurück und lebte zurückgezogen.

Im November 2015 wurde bekannt, dass Libuše Šafránková an Lungenkrebs erkrankt ist,[5] als sie sich bei der Verleihung der Verdienstmedaille von ihrer Schwester Miroslava vertreten ließ.[6][7] In einem Interview mit der tschechischen Tageszeitung Blesk äußerte sie sich im Juli 2016 erstmals nach ihrer Operation, bei der ein Fünftel ihrer Lunge entfernt werden musste. Es gehe ihr gut und sie danke allen, die ihr die Daumen gedrückt haben. Sie freue sich auf die Arbeit vor der Kamera.[8] Am Morgen des 9. Juni 2021 verstarb Šafránková zwei Tage nach ihrem 68. Geburtstag an den Folgen ihrer Krebserkrankung in einem Prager Krankenhaus, nachdem sie sich noch am Vorabend einem operativen Eingriff unterzogen hatte.[9]

Filmografie (Auswahl)

  • 1971: Die Großmutter (Babička, TV)
  • 1972: Rodeo
  • 1973: Bakaláři – První pohled (TV)
  • 1973: Die Kirmes ist da (Přijela k nám pouť)
  • 1973: Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (Tři oříšky pro Popelku)
  • 1974: Wie soll man Dr. Mrácek ertränken? (Jak utopit doktora Mráčka)
  • 1975: Der Tag, der die Welt veränderte (Sarajevski atentat)
  • 1975: Mein Bruder hat einen prima Bruder (Můj brácha má prima bráchu)
  • 1975: Die Abenteuer des Grafen Benovsky (Vivat Benovsky)
  • 1976: Die kleine Meerjungfrau (Malá mořská víla)
  • 1976: Palette der Liebe (Paleta lásky)
  • 1976: O Terezce a paní Madam (TV)
  • 1978: Ein Bruder, der sein Geld wert ist (Brácha za všechny peníze)
  • 1978: Der Prinz und der Abendstern (Princ a Večernice)
  • 1979: The Importance of Being Earnest (Jak je důležité míti Filipa)
  • 1980: Lauf, Ober, lauf! (Vrchní, prchni!)
  • 1980: Triptychon der Liebe (Triptych o láske, TV)
  • 1981: Křtiny
  • 1982: Der dritte Prinz (Třetí princ)
  • 1982: Hochzeitsfahrt nach Jilji (Svatební cesta do Jiljí)
  • 1983: Jára Cimrman, ležící, spící
  • 1983: Der Salzprinz (Sůl nad zlato)
  • 1983: Das Wildschwein ist los (Slavnosti sněženek)
  • 1985: Heimat, süße Heimat (Vesničko má, středisková)
  • 1986: Zlá krev
  • 1987: Zuřivý reportér
  • 1988: Zirkus Humberto (Cirkus Humberto)
  • 1989: Člověk proti zkáze (TV)
  • 1989: El mar es azul (Moře je modré)
  • 1991: Prager Bettleroper (Žebrácká opera)
  • 1991: Die Volksschule (Obecná škola)
  • 1992: Die Halskette (Náhrdelník, TV)
  • 1993: Wettstreit im Schloß (Nesmrtelná teta)
  • 1996: Kolya (Kolja)
  • 1997: Báječná léta pod psa
  • 1997: Dr. Munory a jiní lidé (TV)
  • 1999: Alle meine Nächsten (Všichni moji blízcí)
  • 1999: Návrat ztraceného ráje
  • 2001: Elixír a Halíbela (TV)
  • 2001: Četnické humoresky
  • 2001: ELFilm
  • 2003: Stará láska nerezaví (TV)
  • 2004: Falesné obvinení (TV)
  • 2006: Psí kus (TV)
  • 2006: Náves (Episode: Policejní smyfonie) (TV)
  • 2007: Anglická rapsodie
  • 2011: Micimutr
  • 2013: Skirt Chasers (Donšajni)
  • 2013: Little Baby Jesus (Prijde letos Jezisek?)
  • 2014: Die Geisel (Jak jsme hráli čáru)
  • 2017: Sám doma s Donaldem Trumpem
  • 2018: Princ Mamánek
  • 2020: Osudové lásky (TV-Serie)

Auszeichnungen

  • 1996: Tschechischer Filmpreis Český lev (Böhmischer Löwe) für die beste Schauspielerin in einer Hauptrolle[10]
  • 2015: Verdienstmedaille[11] (Weißer Löwe) für ihr künstlerisches Schaffen

Literatur

  • Joachim Reichow und Michael Hanisch: Filmschauspieler A–Z. Henschel, Berlin 1980, S. 392

Weblinks

 Commons: Libuše Šafránková – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Schauspielerin Libuse Safrankova ist tot: Trauer um Aschenbrödel, Bild, 9. Juni 2021.
  2. Libuše Šafránková – Libušes Karriere
  3. Sám doma s Donaldem Trumpem. In: csfd.cz. 26. Januar 2017, abgerufen am 13. Januar 2020 (čeština).
  4. FEHLER: Der 1. Parameter hat den Wert darsteller! Unterstützt werden jedoch nur die Angaben actor, film, serie und talker.
    Vorlage:Synchronkartei/Wartung/Parameter 1 fehlerhaft
  5. Erschütternd! „Aschenbrödel“-Darstellerin hat Lungenkrebs. In: Promiflash. 3. November 2015, archiviert vom Original am 4. November 2015; abgerufen am 9. Juni 2021.
  6. Libuse Safrankova – „Aschenbrödel“ hat Krebs. In: gala.de. 4. November 2015, abgerufen am 9. Juni 2021.
  7. Aschenbrödel-Darstellerin leidet an Lungenkrebs. In: Die Welt. 4. November 2015, abgerufen am 9. Juni 2021: „Im tschechischen Nachrichtenportal „Blesk“ hieß es: „Ihr Mann Josef Abrhám, selbst Schauspieler, gibt keine Auskunft zum aktuellen Gesundheitszustand der Schauspielerin.““
  8. Popelka Libuše Šafránková: Poprvé promluvila o rakovině plic! (Aschenbrödel Libuše Šafránková: Sie hat zum ersten Mal über Lungenkrebs gesprochen!). In: Blesk. 13. Juli 2016, abgerufen am 9. Juni 2021 (tschechisch).
  9. Aschenbrödel-Darstellerin Libuse Safrankova ist tot. In: t-online.de. 9. Juni 2021, abgerufen am 9. Juni 2021.
  10. CFTA Awards / 1996 / Nominations
  11. Verena Mayer: Zucker für die Augen. In: Süddeutsche Zeitung, 7. November 2015, S. 14
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Libuše Šafránková aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.