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Levkojen

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Levkojen
Dreihörnige Levkoje (Matthiola tricuspidata)

Dreihörnige Levkoje (Matthiola tricuspidata)

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae)
Tribus: Anchonieae
Gattung: Levkojen
Wissenschaftlicher Name
Matthiola
R.Br.

Levkojen (Matthiola) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Die Heimatgebiete der Levkojen liegen dabei vor allem im Mittelmeerraum und in Asien; einige Arten kommen aber auch in der Kapflora (Capensis), im östlichen Afrika und zwei Arten in Makaronesien vor. Zwei Arten sind in vielen Teilen der Welt Neophyten. Von wenigen Arten gibt es viele Sorten, die als Beet- und Balkonpflanzen oder zur Gewinnung von Schnittblumen genutzt werden.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Matthiola-Arten sind ein-, zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanzen oder Halbsträucher, die Wuchshöhen von 10 bis 80 Zentimeter erreichen. Die Pflanzenteile sind je nach Art mit unterschiedlichen Trichomen behaart. Die aufrechten, aufsteigenden bis liegenden Stängel können verzweigt sein. Die grundständigen und wechselständig, spiralig am Stängel angeordneten Laubblätter sind mindestens sehr kurz gestielt. Die Blattspreite ist einfach, gebuchtet bis fiederspaltig, der Blattrand glatt, gezähnt oder gesägt. Bei manchen Arten sind die Blätter graufilzig behaart. Nebenblätter fehlen.

Generative Merkmale

Die Blüten stehen in manchmal anfangs schirmtraubigen, nach der Streckung der Blütenstandsachse immer traubigen Blütenständen zusammen. Hochblätter fehlen. Die gestielten, duftenden Blüten sind zwittrig und vierzählig mit doppeltem Perianth. Die vier freien, länglichen bis lanzettlichen oder linealen Kelchblätter stehen sich kreuzgegenständig gegenüber; die zwei inneren sind an ihrer Basis sackartig. Die vier freien, breit verkehrt-eiförmigen, spatelförmigen, länglichen oder linealen, lang genagelten Kronblätter sind flach oder kreisförmig nach innen eingerollt, weisen Farben von Weiß über Rosa bis Violett, Gelb, grünlich Gelb bis Braun auf und sind viel länger als die Kelchblätter. Es ist ein Diskus und es sind vier oder zwei Nektardrüsen vorhanden. Es gibt sechs freie, fertile Staubblätter. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen, der durch eine „Falsche Scheidewand“ in zwei Kammern mit (ein bis) drei bis fünfzig Samenanlagen geteilt ist. Der Griffel ist bei manchen Arten kaum erkennbar, er endet in zweilappigen Narben, die zwei oder drei hornartige Anhängsel besitzen können.

Es sind schlanke oder gedrungene Fruchtstiele vorhanden. Die oft geraden Schoten sind 45 bis 160 mm lang und enthalten 40 bis 100 Samen. Die zwei flaumig behaarten Klappen besitzen einen hervorstehenden Mittelnerv. Das Replum ist gerundet und das Septum ist vollständig ausgebildet. Die abgeflachten, länglichen, eiförmigen bis mehr oder weniger kugelförmigen Samen besitzen schmale Flügel oder sind ungeflügelt. Die Samenschale ist schwach netzartig und wird im nassen Zustand nicht klebrig-schleimig.

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 7.

Systematik

Die Gattung Matthiola gehört zur Tribus Anchonieae in der Familie der Brassicaceae.

Namensgebung

Der Name Levkojen kommt vom griechischen leukoion für Weißveilchen, der Gattungsname Matthiola dagegen wurde erst 1812 von Robert Brown (in Aiton: Hortus Kew., 4, S. 119) zu Ehren des italienischen Arztes und Botanikers Pietro Andrea Mattioli (lat. Matthiolus, 1501–1577) aufgestellt.

Bereits im Jahr 1753 hatte Carl von Linné einer heute Guettarda scabra (L.) Lam. genannten Art der Rötegewächse den Namen Matthiola scabra gegeben. Diese Beschreibung wurde aber zugunsten der später beschriebenen Matthiola R.Br. verworfen.

Synonyme für Matthiola R.Br. sind: Mathiola W.T.Aiton, Mathiolaria Chevall., Pirazzia Chiov. [1]

Arten (Auswahl)

Es gibt etwa 50 bis 60 Matthiola-Arten[1]. Hier eine Auswahl:

  • Matthiola chenopodiifolia Fisch. & Mey.: Das Verbreitungsgebiet umfasst Iran, Afghanistan, Pakistan, Turkmenistan.
  • Matthiola chorassanica Bunge ex Boiss.: Sie kommt im Iran vor
  • Matthiola flavida Boiss. (Syn.: Matthiola odorata var. stricta Conti): Verbreitungsgebiet: Iran, Afghanistan, Pakistan, Kaschmir, Turkmenistan
  • Matthiola fruticulosa (L.) Maire (Syn.: Matthiola tristis (L.) R.Br.): Sie kommt in Südeuropa, Vorderasien und in Nordafrika vor. Mit drei Unterarten:
    • Matthiola fruticulosa subsp. fruticulosa
    • Matthiola fruticulosa subsp. perennis (Conti) P.W.Ball (auch als Art: Matthiola perennis P. Conti): Sie ist ein Endemit von Nordwestspanien.
    • Walliser Levkoje (Matthiola fruticulosa subsp. valesiaca (Boiss.) P.W.Ball, Syn.: Matthiola valesiaca Boiss.)
  • Garten-Levkoje (Matthiola incana (L.) R.Br., Syn.: Matthiola annua Sweet)
  • Matthiola longipetala (Vent.) DC.: Sie kommt in Europa in mehreren Unterarten vor:
    • Matthiola longipetala subsp. bicornis (Sm.) P.W.Ball: Sie kommt in Griechenland vor.
    • Grünliche Levkoje (Matthiola longipetala subsp. livida (Delile) Maire): Sie kommt in Nordafrika und in Vorderasien vor.
    • Großblütige Levkoje (Matthiola longipetala subsp. longipetala): Sie kommt in Russland, der Ukraine, in Griechenland, in Nordafrika und in Westasien von Kleinasien bis zum Sinai vor; sie ist darüber hinaus in Europa, Australien und Nordamerika eingebürgert
  • Matthiola lunata DC.: Sie kommt in Südspanien und Malta, in Marokko, Algerien, Tunesien und Libyen vor.
  • Matthiola maderensis Lowe: Sie kommt nur auf Madeira vor.
  • Matthiola macranica Rech. f.: Sie ist ein Endemit von Baluchistan.
  • Matthiola maroccana Coss.: Sie kommt nur in Algerien und Marokko vor.
  • Matthiola ovatifolia (Boiss.) Boiss.: Sie kommt nur im Iran vor.
  • Matthiola parviflora (Schousb.) W.T.Aiton: Sie kommt in Spanien und im südlichen Portugal, in Israel, in Nordafrika und auf den Kanaren vor.
  • Matthiola runcinata Regel: Sie kommt in Asien vor.
  • Strand-Levkoje (Matthiola sinuata (L.) R.Br.): Sie ist in Europa an den Küsten Süd- und Westeuropas, in Nordafrika und Westasien beheimatet.
  • Dreihörnige Levkoje (Matthiola tricuspidata (L.) R.Br.): Sie kommt in Südeuropa, Nordafrika und Vorderasien vor.

Sonstiges

  • Die deutsche Schriftstellerin Christine Brückner hatte großen Erfolg mit ihrem Roman Jauche und Levkojen.

Quellen

  • Ihsan Ali Al-Shehbaz: Matthiola in der Flora of North America, Volume 7, 2010, S. 153: Online. (Abschnitt Beschreibung, Verbreitung und Systematik)
  • Tai-yien Cheo, Lianli Lu, Guang Yang, Ihsan Al-Shehbaz & Vladimir Dorofeev: Brassicaceae in der Flora of China, Volume 8, 2001, S. 145: Matthiola - Online. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
  • J. Gathe: Matthiola in der Western Australian Flora, 2008: Online.
  • S. M. H. Jafri: Brassicaceae in der Flora of Pakistan: Matthiola - Online.
  • Jaakko Jalas, Juha Suominen: Atlas Florae Europaeae. Band 10. Helsinki 1994. Seite 112-119. ISBN 951-9108-09-2
  • Flora of Pakistan. Abgerufen am 19. November 2013
  • Werner Greuter, H.M. Burdet, G. Long: Med-Checklist. Band 3, Seite 140-143. Conservatoire et Jardin botaniques, Genève 1986. ISBN 2-8277-0153-7

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Matthiola im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.Vorlage:GRIN/Wartung/Keine Nummer angegeben

Weblinks

 Commons: Levkojen (Matthiola) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Levkojen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.