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Leopold Sachse

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Leopold Sachse (geb. 5. Januar 1880 in Berlin; gest. 3. April 1961 in Englewood Cliffs/New Jersey) war Opern-Dirigent, erst Bassist, hauptsächlich Wagner-Rollen, war Intendant bzw. Direktor in Münster, von 1915 bis 1922 in Halle und von 1922 bis 1933 in Hamburg (Staatsoper), nach seiner Vertreibung aus Deutschland war er unter anderem an der Metropolitan Opera in New York tätig.

Leben

Sachse gilt als einer der bedeutendsten deutschen Theaterleiter und Opernregisseure in den 20er und frühen 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Dem damaligen Hamburger Stadttheater, der heutigen Hamburger Staatsoper, verschaffte er internationale Anerkennung. Leopold Sachse wurde in Köln, Mailand und Wien zum Sänger, Schauspieler und Regisseur ausgebildet. Er debütierte 1899 am Schiller-Theater in Berlin, 1904 folgte ein Engagement als Bassist in Straßburg, 1907 wurde er Intendant in Münster und von 1914 – 1919 war er Leiter des Stadttheaters in Halle. 1922 wechselte er nach Hamburg und wurde dort Intendant des Stadttheaters und der Hamburger Oper. Er wurde schon früh Opfer antisemitischer Ressentiments. Als Folge einer Kampagne der nationalsozialistischen Lokalpresse wurde er im Juli 1931 zum Oberspielleiter degradiert. Im März 1933 verlor er seine Posten endgültig. In der Zeit bis zu seiner Flucht nach Frankreich 1935 war er im jüdischen Kulturbund aktiv. Nach seiner Flucht inszenierte er am Pariser Théâtre de la Gaîté; noch im selben Jahr wurde er an die Metropolitan Opera in New York berufen, um dort vor allem Wagner-Opern zu inszenieren. Ab 1937 wurde in Deutschland Sachses Privathaus zwangsverkauft und sein Vermögen von der Reichsbank konfisziert. Nach dem Krieg unterrichtete er u.a. an der Juilliard Music School in New York und an der Academy of Vocal Arts in Philadelphia. Er war ein führendes Mitglied der American Guild for Musical Artists und in dieser Eigenschaft beschaffte er nach dem Krieg Musikinstrumente für die Hamburgische Staatsoper und half damit Kriegsverluste zu ersetzen. Er kehrte nicht nach Deutschland zurück, sondern blieb bis zu seinem Tod in den USA.

Literatur

  • Joseph Walk (Hrsg.), Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. hrsg. vom Leo Baeck Institute, Jerusalem. München : Saur, 1988 ISBN 3-598-10477-4
  • Hannes Heer; Jürgen Kesting; Peter Schmidt: Verstummte Stimmen: die Bayreuther Festspiele und die „Juden“ 1876 bis 1945; eine Ausstellung. Festspielpark Bayreuth und Ausstellungshalle Neues Rathaus Bayreuth, 22. Juli bis 14. Oktober 2012. Metropol, Berlin 2012, ISBN 978-3-86331-087-5, S. 399

Weblinks

Andere Wikis

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