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Leeuwarden

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum gleichnamigen Uhrmacher siehe Egbert Jans van Leeuwarden.
Gemeinde Leeuwarden
Flagge der Gemeinde Leeuwarden
Flagge
Wappen der Gemeinde Leeuwarden
Wappen
Provinz Friesland Friesland
Bürgermeister Ferd Crone
Sitz der Gemeinde Leeuwarden
Fläche
 – Land
 – Wasser
84,11 km²
80,78 km²
3,33 km²
CBS-Code 0080
Einwohner 108.085 (1. Jan. 2014[1])
Bevölkerungsdichte 1285 Einwohner/km²
Koordinaten 53° 12′ N, 5° 48′ O53.1972222222225.7925Koordinaten: 53° 12′ N, 5° 48′ O
Bedeutender Verkehrsweg A31 N31 N32 N355
Vorwahl 058
Postleitzahlen 8900–9089
Website www.leeuwarden.nl
Lage von Leeuwarden in den Niederlanden
Waag

Leeuwarden [ˈleːu̯ˌʋɑrdə(n)] (Audio-Datei / Hörbeispiel anhören?/i), friesisch Ljouwert (Audio-Datei / Hörbeispiel anhören?/i), ist eine Stadt in der niederländischen Provinz Friesland und gleichzeitig der Verwaltungssitz der Provinz.

Geographie

Leeuwarden befindet sich in der Provinz Friesland im Norden der Niederlande.

Geschichte

Seit dem 10. Jahrhundert wurde das Gebiet besiedelt (obwohl neuere Ausgrabungen Reste von Behausungen aus dem 2. Jahrhundert freigelegt haben). Ursprünglich gab es hier drei terpen (Warften), worauf die drei Dörfer Oldehove, Nijehove und Hoek lagen. Im 14. und 15. Jahrhundert wuchsen sie zusammen zur neuen Stadt Leeuwarden. Die Stadt erhielt 1435 die Stadtrechte. Aufgrund seiner Lage an der Middelzee, einer Bucht des Wattenmeeres, war Leeuwarden ein aktives Handelszentrum, bis der Wasserweg im 15. Jahrhundert austrocknete. Danach blieb die Stadt von regionaler Bedeutung als Viehmarkt der umliegenden Wiesengebiete und, nach der Unterwerfung an Albrecht von Sachsen 1498, als Verwaltungszentrum Frieslands. Um 1600 war Leeuwarden mit 15.000 Einwohnern vorübergehend sogar nach damaligen Verhältnissen eine Großstadt. Leeuwarden war ab dem 16. Jahrhundert Residenzstadt des Statthalters der Provinz Friesland, einer der sieben Provinzen der Republik der Niederlande. Friesland hatte, anders als die sechs anderen Gaue, eigene Statthalter. Ein sehr bekannter war Johann Wilhelm Friso von Nassau-Dietz, dem nach seinem Tode 1711 seine Witwe Marie Luise von Hessen-Kassel nachfolgte. Diese bei den Friesen sehr beliebte und Marijke Meu (Tante Maria) genannte Prinzessin erwarb sich 1731 ein großes Haus in der Stadt, das seitdem Princessehof heißt. Marijke Meu sammelte kostbares Porzellan; ihre Sammlung ist bis heute in Besitz des Keramikmuseums Princessehof, das sich im selben Gebäude befindet. Nach einem Rückgang im 18. und frühen 19. Jahrhundert kam Leeuwarden durch den Anschluss an das Eisenbahnnetz (um 1868) zu neuer Blüte. Im Jahr 1901 hatte die Stadt 32.203 Einwohner.

Voorstreek mit Turm der St.-Bonifatius-Kirche

Im Zweiten Weltkrieg war die Stadt von 1940 bis zur Einnahme durch die Royal Canadian Dragoons am 15. April 1945 von der deutschen Wehrmacht besetzt.

Name

Der Name Leeuwarden wurde erstmals im frühen 9. Jahrhundert erwähnt. Doch herrscht eine große Ungewissheit über den Namen, von dem über 200 Schreibvarianten bekannt sind. Noch heute in Gebrauch sind Leeuwarden (niederländisch), Liwwadden (stadtfriesisch) und Ljouwert (westfriesisch).

Die zweite Silbe warden ist der niederländisch-friesische Name für eine Warft. Die erste Silbe kann als leeu- oder leeuw-, niederländisch für „Löwe“, interpretiert werden. Diese Interpretation wird von einigen Gelehrten mit dem Verweis auf das Stadtwappen unterstützt. Doch dazu fehlt ein w im Namen. Andere Forscher sind der Meinung, dass der Name von der Vorsilbe leeu- stammt, einer Verfälschung von luw- mit der Bedeutung „Lee“, „vor Wasser geschützt“, oder von lee- mit der Bedeutung „Wasserkreislauf“. Auch ein verstümmelter Personenname wird als Herkunft für möglich gehalten.

Wirtschaft

Leeuwarden stellt das wirtschaftliche Zentrum der Provinz Friesland dar. Ein Viertel aller Arbeitsplätze in Friesland befindet sich in Leeuwarden. Außerdem ist Leeuwarden eine der größten Dienstleistungsstädte mit u. a. vielen Finanzdienstleistern, Behörden und Regierungsinstitutionen. Auch der Tourismus stellt ein wichtiges Standbein dar. Industrielle Produkte Leeuwardens sind Kleidung, Kunstseide, Leinenstoffe, Maschinen und Nahrungsmittel. Für Neugründungen und Betriebsansiedelungen gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten.

Verkehr

Die Stadt liegt an der deutsch-niederländischen Ferienstraße Oranier-Route. In der näheren Umgebung von Leeuwarden befinden sich die Autobahnen A32 Richtung Heerenveen und Zwolle, und A31 zum Abschlussdeich/A7 nach Den Helder und Amsterdam.

Kanäle verbinden den Hafen der Stadt mit Groningen und Harlingen.

Die Koninklijke Luchtmacht unterhält hier einen Luftwaffenstützpunkt u. a. für Kampfflugzeuge vom Typ F-16.

Eisenbahnverbindungen bestehen nach Amersfoort über Zwolle (Intercity, einmal stündlich; Lokalzug bis Zwolle, einmal stündlich), nach Groningen, Harlingen und nach Stavoren über Sneek (alles Lokalzüge).

Bildung

Studieren kann man an der Fachhochschulen Noordelijke Hogeschool Leeuwarden, am Van Hall Instituut und der Stenden Hogeschool, die zur Zeit ca. 15.000 Studenten beheimaten.

Sehenswürdigkeiten

Architektur

Kanselarij (Kanzlei) von 1566, jetzt friesisches Museum
Achmea-Gebäude

Bekanntere Gebäude in der Stadt sind beispielsweise die

  • Kanselarij (die ehemalige Kanzlei)
  • Waag (das alte Handelszentrum)
  • katholische Kirche St. Bonifatius aus dem 19. Jahrhundert
  • Princessehof: 1693 erbaut, beinhaltet ein Museum für Keramik von nationaler Bedeutung
  • Oldehove: ist ein schiefer Turm
  • Das in der Nähe das Bahnhofes gelegene dunkle Gebäude der Achmea-Versicherung ist mit rund 114 Metern Höhe das höchste Gebäude der Stadt.
  • Altstadt: In der Altstadt sind viele sehenswerte typisch schmalbrüstige Bürgerhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert erhalten.
  • Das Fries Museum besitzt rund 170.000 Objekte aus Kunst, Kultur und Geschichte Frieslands, darunter eine beachtliche Sammlung von Gegenständen aus Silber: Friesland war im 17.–19. Jahrhundert bekannt für seine Silberschmiedekunst.
  • Verzetsmuseum: das Verzetsmuseum ist ein 'Museum für den Widerstand gegen die Nazis im Zweiten Weltkrieg'
  • Prinsentuin: im Prinsentuin im nördlichen Stadtpark befindet sich ein dem Bildhauer Pier Pander (1864–1919) gewidmetes Museum
  • Historisches Museum
  • Literaturmuseum
  • Slauerhoffbrug, bewegliche Brücke

Regelmäßige Veranstaltungen

  • In Leeuwarden findet der größte Rindermarkt statt
  • an Christi Himmelfahrt findet der größte Blumenmarkt im ganzen Land statt
  • Domino Day: fand von 2002 bis 2009 jährlich in den Friesland-Hallen statt
  • auf der Luftwaffenbasis in Leeuwarden findet im Wechsel mit der Basis Volkel (Uden) der jährliche Tag der offenen Tür der Luftwaffe statt. Die niederländische Bezeichnung für diese Airshow ist Open Dagen.
  • Im Januar findet in Leeuwarden die alljährliche zentrale Körung der Friesen-Deckhengste statt, welche vom KFPS (Koninklijke Vereniging "Het Friesch Paarden-Stamboek") organisiert und durchgeführt wird.

Kulturhauptstadt Europas

Für das Jahr 2018 wird turnusgemäß einer der beiden auf ein Jahr befristeten Titel einer Kulturhauptstadt Europas an die Niederlande vergeben. Am 6. September 2013 wurde bekannt, dass sich Leeuwarden in der niederländischen Auswahlkommission vor den verbliebenen Mitbewerbern Eindhoven und Maastricht mit der Euregio Maas-Rhein durchsetzen konnte.[2]

Sport

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

Personen mit Beziehung zur Stadt

  • Sikke Snyder, Täufer († 1531), wurde aufgrund seiner Glaubensüberzeugungen vor der Leeuwardener Kanzlei öffentlich enthauptet

Weblinks

 Commons: Leeuwarden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Leeuwarden – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. 12.04.2014Centraal Bureau voor de Statistiek, Niederlande
  2. KULTURHAUPTSTADT: Leeuwarden setzt sich überraschend gegen starke Konkurrenz durch. Uni Münster, 12. September 2013, abgerufen am 15. September 2013.

Vorlage:Navigationsleiste Gemeinden in der Provinz Friesland

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Leeuwarden aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.