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Lazarus Wihl

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Lazarus Wihl (geb. um 1824 in Wevelinghoven, Kreis Grevenbroich; gest. nach 1868) war ein deutscher Porträt- und Historienmaler der Düsseldorfer Schule.

Leben

Porträt der Schriftstellerin Fanny Lewald, 1851

Lazarus Wihl war eines vieler Kinder des Wevelinghovener Metzgers, „Ellenwarenhändlers“ und jüdischen Religionslehrers Moshe ben Israel (ab 1808 Moses Wihl, 1772–1842) und dessen Ehefrau Tiltz Salomon (Walburga Levenstein). Einer seiner älteren Brüder war der Altphilologe, Dichter und Publizist Ludwig Wihl, in dessen Jahrbuch für Kunst und Poesie 1843 auch Gedichte von Lazarus Wihl und seinem Bruder David veröffentlicht wurden.[1] Als 20-Jähriger nahm er im gleichen Jahr an der Kunstakademie Düsseldorf ein Studium der Malerei auf. Dort waren bis 1848 Rudolf Wiegmann und Karl Ferdinand Sohn seine Lehrer.[2] Während der Düsseldorfer Studienzeit gehörte Wihl zu einem politisch aktiven Freundeskreis um Moritz Geisenheimer.[3][4]

Spätestens 1849 lebte er in Berlin, wo ihn Theodor Fontane in einem Briefwechsel mit Wilhelm Wolfsohn der Haarpracht wegen „Perücken-Wihl“ nannte.[5] Er fertigte Kopien alter Meister, zur Sicherung seines Unterhalts gab er außerdem Malunterricht. Mit dem Bildhauer Hermann Heidel teilte er sich ein Atelier. 1851 malte er dort ein Porträt der Schriftstellerin Fanny Lewald.[6] Spätestens am 10. Oktober 1857 lebte er in Paris, als er sich in der Geschäftsstelle des Département de la Seine Kinderspielzeug patentieren ließ.[7][8] 1861 präsentierte er in dem Salon de Paris die Studie Tête de nègre (Negerkopf).[9] 1863 stellte er bei einer internationalen Ausstellung jüdischer Künstler in Paris, in der er Preußen repräsentierte, ein Bild mit der Darstellung eines trommelnden Zwerges aus.[10][11] 1865 und 1866 war er im Salon jeweils mit zwei Porträts vertreten,[12][13] auch in den Salons der Jahre 1867 und 1868 stellte er Bildnisse aus.[14]

Wihl war Lehrer der Malerin Modeste Amandine Pierrette Théodeline Lejault (1832–1898, Künstlernamen Anaïs Landelle oder Anaïs Beauvais).[15][16] Aus den 1860er Jahren stammt ein von Étienne Carjat aufgenommenes Porträtfoto Wihls, das sich heute in den Beständen des Metropolitan Museum of Art befindet.[17]

Einzelnachweise

  1. Ludwig Wihl (Hrsg.): Jahrbuch für Kunst und Poesie. Jahrgang 1843. Verlag von W. Langenwiesche, Barmen 1843, S. 419–426 (Google Books)
  2. Findbuch 212.01.04 Schülerlisten der Kunstakademie Düsseldorf, Webseite im Portal archive.nrw.de (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen)
  3. Arno Herzig: Politische Zielvorstellungen jüdischer Intellektueller aus dem Rheinland und aus Westfalen im Vormärz und in der Revolution von 1848. In: Walter Grab, Julius H. Schoeps: Juden im Vormärz und in der Revolution von 1848. Burg Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 978-3-9228-0161-0, S. 283
  4. Heinz Kapp: Revolutionäre jüdischer Herkunft in Europa 1848/49. Konstanzer Schriften zur Schoah und Judaica, Band 12, Hartung-Gorre Verlag, Konstanz 2006, ISBN 978-3-8662-8092-2, S. 492
  5. Christa Schultze (Hrsg.): Theodor Fontanes Briefwechsel mit Wilhelm Wolfsohn. Aufbau-Verlag, Berlin 1988, ISBN 978-3-3510-1184-0, S. 115
  6. Briefe Nr. 429, 433, 435, 492 und 493 von Fanny Lewald
  7. Bulletin de lois de l’Empire français. Paris 1860, XI. Folge, Band 14, S. 281, Nr. 787 (Google Books)
  8. Eintrag Wilh (Lazarus), Quest 72. In: Annuaire-almanach du commerce, de l’industie, de la magistrature et de l’administration. Didot-Bottin, 65. Jahrgang, Paris 1862, S. 996 (Digitalisat)
  9. Salon de 1861. Explication des ouvrages de peinture, sculpture, architecture, gravure et lithographie des artistes vivants, exposés au Palais des Champs-Élysées le 1er Mai 1861. Paris 1861, S. 380, Nr. 3118 (Google Books)
  10. Ludwig Philippson (Hrsg.): Allgemeine Zeitung des Judenthums. 27. Jahrgang, Ausgabe Nr. 27 (30. Juni 1863), S. 418 (Google Books)
  11. L’Univers israelité. Journal des Principes conserateurs de Judaïsme. 18. Jahrgang, Nr. 10, Juni 1863, S. 437 (Google Books)
  12. Ministère de la maison de l’Empereur et des beaux-arts: Salon de 1865. Explication des ouvrages de peinture, sculpture, architecture, gravure et lithographie des artistes vivants, exposés au Palais des Champs-Élysées le 1er Mai 1865. Paris 1865, S. 290 (Digitalisat)
  13. Explication des ouvrages de peinture exposés au Palais des Champs-Élysées le 1er Mai 1866, Nrn. 1976 und 1977. In: Horst W. Janson: Catalogues of the Paris Salon 1673 to 1888. New York/London 1977
  14. Ministère de la maison de l’Empereur et des beaux-arts: Salon de 1868. 86e exposition officielle depuis l’année 1673. Explication des ouvrages de peinture, sculpture, architecture, gravure et lithographie des artistes vivants exposés au Palais des Champs-Élysées le 1er Mai 1868. Paris 1868, S. 320, Nr. 2565 (Google Books)
  15. Les peintres de la famille Proust (2): Anaïs Beauvais (1832–1898), Webseite im Portal lefondeproust.fr, abgerufen am 26. Dezember 2018
  16. Ministère des beaux-arts: Salon de 1870. 88e exposition officielle depuis l’année 1673. Explication des ouvrages, de peinture, sculpture, architecture, gravure et lithographie des artistes vivants exposés au Palais de Champs-Élysées le 1er Mai 1870. Paris 1870, S. 22 (Google Books)
  17. Lazarus Wihl, Datenblatt im Portal metmuseum.org (Metropolitan Museum of Art)
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