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Lauerjäger
Als Lauerjäger, seltener auch als Ansitzjäger, werden in der Biologie fleischfressende Tiere oder Pflanzen bezeichnet,[1][2][3] die mehr oder weniger an einer Stelle verharrend auf Beutetiere lauern. Wird die Tarnung durch Nachahmung unbelebter Gegenstände oder ungefährlicher Organismen erlangt, spricht man von Mimese. Der Erfolg bei der Lauerjagd beruht im Wesentlichen auf der überraschenden Überwältigung der Beute.
Manche Prädatoren wenden neben der Lauerjagd auch die Hetzjagd an; eine ausreichend hohe Beutezahl vorausgesetzt, liegt der Vorteil der Lauerjagd in dem geringeren Energieaufwand.[4]
Beispiele
Lauerjäger finden sich unter den Weichtieren, Gliederfüßern, Wirbeltieren und anderen Tiergruppen. Einige Beispiele:
- Säuger: einzeln jagende Katzen sind überwiegend den Lauerjägern zuzuordnen. Im Rudel jagende Katzenartige und Hundeartige sind demgegenüber eher Hetzjäger.
- Vögel: Besonders bei Vögeln wird meist der Ausdruck „Ansitzjäger“ verwendet. Der Angriff erfolgt von einer Sitzwarte, beispielsweise dem Geäst eines Baumes.[5] Beispiele sind Eisvögel, Habichte und Turmfalken, die neben der Ansitzjagd auch die Luftjagd anwenden, die jedoch aufgrund des dabei eingesetzten Rüttelflugs recht kräftezehrend ist.
- Reptilien: Chamäleons, Schnappschildkröte und Krokodile sind Lauerjäger, Krokodile je nach Gegebenheit auch Hetzjäger.
- Knochenfische: Anglerfische sind ein Beispiel für Lauerjäger, die allerdings eine Lockmethode verwenden.
- Auch unter den Krebstieren gibt es Lauerjäger, so die Fangschreckenkrebse.
- Spinnentiere: Viele Jagdtechniken wurden von Spinnentieren entwickelt, auch verschiedene Lauerjagdmethoden: Falltürspinnen und Gliederspinnen lauern in ihrer Wohnröhre auf Berührungssignale ihrer Alarm- und Stolperfäden. Tapezierspinnen bauen einen meist gut getarnten Fangschlauch und lauern in ihrer Wohnröhre. Trichterspinnen lauern in einem mit Seide ausgekleideten Bodentrichter auf Beute. Krabbenspinnen oder Springspinnen verwenden keine gesponnenen Hilfsmittel bei ihrer Lauerjagd.
- Insekten: Juvenile Ameisenlöwen lauern in einem selbst gegrabenen Sandtrichter auf Beute wie Ameisen. Fangschrecken sind tagaktive Lauerjäger.
- Auch viele Käferschnecken sind Lauerjäger.
Siehe auch
Literatur
- Peter Kappeler: Verhaltensbiologie, Berlin 2006, ISBN 3-540-24056-X.
- Ralf Wassmann: Ornithologisches Taschenlexikon; Aula-Verlag; Wiesbaden 1999; ISBN 3-89104-627-8
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Colin R. Townsend, Michael Begon, John L. Harper: Ökologie. 1 Auflage. Springer, Berlin, Heidelberg 2003 (Originaltitel: Essentials of Ecology, übersetzt von Thomas S. Hoffmeister, Johannes Steidle, Frank Thomas), ISBN 9783662090480, ISSN 0937-7433, S. 329, doi:10.1007/978-3-662-09048-0.
- ↑ Matthias Schaefer: Wörterbuch der Ökologie. 5. neu bearbeitete und erweiterte Auflage Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2012, ISBN 9783827425621, S. 136, 156 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- ↑ Colin R. Townsend, Michael Begon, John L. Harper: Ökologie. 2 Auflage. Springer-Verlag Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg 2009 (Originaltitel: Essentials of Ecology), ISBN 9783662440773, S. 270 f., 294, doi:10.1007/978-3-662-44078-0 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- ↑ Kappeler
- ↑ Wassmann
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Lauerjäger aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |