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Lasische Sprache

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Dieser Artikel behandelt die Sprache des lasischen Volkes, zum umgangssprachlich gleichnamigen türkischen Dialekt Lazca siehe Türkische Sprache.
Lasisch

Gesprochen in

TurkeiTürkei Türkei,
GeorgienGeorgien Georgien
Sprecher ca. 22.000[1] – 250.000[2][3][4][5]
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache von
Sprachcodes
ISO 639-1:

-

ISO 639-2:

cau

ISO 639-3:

lzz

Die lasische Sprache (Lasisch: ლაზური ნენა lazuri nena; türkisch Lazca) ist eine Südkaukasische Sprache, die im äußersten Nordosten der Türkei und im Südwesten Georgiens von dem Volk der Lasen gesprochen wird. Die Sprache ist eng verwandt mit dem Mingrelischen.

Die türkische Mundart in der Schwarzmeerregion wird umgangssprachlich ebenfalls als „Lasisch“ (lazca) bezeichnet.

Regionale Verbreitung

Südkaukasische Sprachen mit ungefährer Verbreitung des Lasischen (LAZ, hellgrün im Südwesten). Karte auf Basis des Linguarium-Projektes der Lomonossow-Universität.
Das Siedlungsgebiet der Lasen im Nordosten der Türkei

Regional wird die Sprache in Rize, Samsun, Trabzon, Tonya, Pazar (Atina), Ardeşen (Artaşeni), Çamlıhemşin (Vijadibi), Fındıklı (Viзe), Arhavi (Arxabi), Hopa (Xopa) und Borçka gesprochen. Durch die Migration der Lasen gibt es auch Sprecher in Dörfern der Provinzen Artvin, Bartın, Zonguldak, Sakarya, Kocaeli, Bolu. In Georgien wird Lasisch in Adscharien gesprochen. Sprecher gibt es außerdem in Belgien, Frankreich, USA, Österreich und Deutschland.

Sprachliche Charakteristiken

Kennzeichen dieser Sprache ist ein sehr komplexes Lautsystem mit einem großen Reichtum an unterschiedlichen Konsonanten. Es existieren mehr türkische und griechische Lehnwörter als im Mingrelischen.

Schrift

Lasische Intellektuelle in der Türkei entwickelten eine auf dem neuen türkischen Alphabet basierende Schrift. Mit dieser Schrift erscheinen lokale Zeitungen in Arhavi. In Georgien wird für das Lasische das georgische Alphabet verwendet.

Politische Situation

Ausgangssituation

Im Laufe der Zeit ist das Lasische von der türkischen und griechischen Sprache beeinflusst worden, was auf gemeinsame Siedlungsgebiete zurückzuführen ist. Die Dialekte unterscheiden sich von Ort zu Ort.

Lasisch ist keine offizielle Minderheits-, Amts- oder Verkehrssprache. Sie wird lediglich von der lasischen Minderheit verwendet.

Es gibt keine Möglichkeit der lasischen Spracherziehung in den Schulen. Viele Lasen erkennen die türkische Sprache als Amtssprache an, würden aber einen zusätzlichen Unterricht in ihrer Sprache begrüßen. Die neueste Bildungspolitik ermöglicht Schülern der 5–6 Klassen Lasisch als Wahlfächer zu wählen.

Verbreitung

Lasisch-sprechende Musiker wie Birol Topaloğlu (* 1965) und Kâzım Koyuncu (1971–2005) haben mit ihren Liedern ein breites Publikum erreicht. Außerdem soll durch lasische Websites, Bücher, Zeitungen und Radiosendungen das Interesse an dieser Sprache geweckt werden. Die „lasische Rockmusik“ genießt eine hohe Popularität.

Literatur

  • Heinz Fähnrich (Hrsg.): Kartwelsprachen. Altgeorgisch, Neugeorgisch, Mingrelisch, Lasisch, Swanisch. Reichert, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-89500-653-1.
  • Georgij A. Klimov: Einführung in die kaukasische Sprachwissenschaft. Buske, Hamburg 1994, ISBN 3-87548-060-0 (aus dem Russischen von Jost Gippert).

Weblinks

Wiktionary: Lasisch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. ISO 639-3 lzz 2014. Languages of the World. In: Ethnologue
  2. Kazim Koyuncu und Lazish Music (Memento vom 11. November 2009 im Internet Archive) In: lazebura.net
  3. Ildikó Bellér-Hann: Turkish Region. James Currey Publishers, 2001, ISBN 978-0-85255-279-7, S. 11. Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche
  4. Lazlar 2 / Sayfa 60 (Memento vom 3. September 2009 im Internet Archive) In: turkleronline.com
  5. Ashley Carter: Musician Tries to Preserve Heritage – The Purdue Exponent 6. November 2001 (Memento vom 17. Januar 2007 im Internet Archive) In: sfworldmusicfestival.org
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Lasische Sprache aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.