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Landnelke

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Landnelke
Landnelke (Dianthus caryophyllus) im Taurus-Gebirge

Landnelke (Dianthus caryophyllus) im Taurus-Gebirge

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Gattung: Nelken (Dianthus)
Art: Landnelke
Wissenschaftlicher Name
Dianthus caryophyllus
L.

Die Landnelke oder Edel-Nelke (Dianthus caryophyllus), in kultivierter Form meist Gartennelke oder kurz Nelke genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Nelken (Dianthus). Sie stammt aus dem Mittelmeerraum und wird seit dem Altertum als Zierpflanze kultiviert.

Beschreibung

Ungefüllte Blüten von der Seite
Früchte
Gefüllt blühende, mehrfarbige Sorte der Gartennelke

Vegetative Merkmale

Die Landnelke ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 40 bis 80 Zentimetern. Die kreuzgegenständigen Laubblätter sind lineal-lanzettlich, ganzrandig und blaugrün.[1]

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Der Stängel trägt mehrere Blüten und kann dichasial oder rispenartig (mit weiter wachsendem Mitteltrieb) verzweigt sein. Die duftenden, zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch. Die vier bis sechs den Kelch umgebenden, eiförmigen, stachelspitzigen Schuppenblätter (siehe Nelken) sind nur ¼ so lang wie die Kelchröhre. Die bei der Stammform fünf an der Zahl und rosafarbenen bis roten Kronblätter sind verkehrt-eiförmig bis dreieckig und können vorn gezähnt oder gekerbt sein.[1]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 30.[2]

Heimat

Die Landnelke stammt aus dem Mittelmeerraum. In Europa kommt sie wild in Griechenland und Italien, auf Sizilien und Sardinien vor; dabei ist unsicher, ob sie in einigen dieser Gebiete nur eingeführt ist (wie auch in Spanien und Frankreich).[3]

Taxonomie

Die Erstveröffentlichung von Dianthus caryophyllus erfolgte durch Carl von Linné. Der Gattungsname Dianthus bedeutet „Zeus-Blume“ (vgl. Nelken). Das Artepitheton Dianthus caryophyllus stammt vom griechischen Wort καρυόφυλλον karyóphyllon, was eigentlich „Gewürznelke“ bedeutet (Genaueres im Artikel Nelkengewächse).

Nutzung

Nelken begleiten den Menschen seit alter Zeit. Medizinische Anwendung bei Magenverstimmung und Fieber. Nelkenduft wurde für Essig, Bier, Wein, Saucen und Salate verwendet, Blüten werden oft kandiert.

Heute finden Landnelken hauptsächlich als Zierpflanzen Verwendung. Der weltweit größte Produzent von Nelken als Schnittblumen ist Kolumbien. Im niederländischen Aalsmeer, dem größten Versteigerungszentrum für Schnittblumen in Europa, wurden beispielsweise im Jahr 2005 57 Millionen Schnittnelken umgesetzt, davon 38 Millionen importierte Nelken.[4] Damit gehört die Schnittnelke zu den zehn meistverkauften Schnittblumen im internationalen Schnittblumenhandel.

In Asien, vor allem Südchina, sind getrocknete ganze Nelkenblüten die Grundlage eines schmackhaften Tees. Er hat neben den medizinischen Wirkungen einen optischen Effekt, da die Blüte im warmen Wasser wieder aufzublühen scheint.

Symbolik

Nelken in der Kunst: Dr. Robert John Thornton aus The Temple of Flora (1797–1810).

Im Mittelalter war die Nelke ein Symbol für die Gottesmutter Maria.

Drei Länder haben die Nelke als Nationalblume: Spanien, Monaco und Slowenien. Die Nelke ist auch die Regionalblume der Balearischen Inseln.

Die rote Nelke (Mainelke) ist heute ein Symbol der Arbeiterbewegung. Viele sozialistische Parteien auf der ganzen Welt verwenden sie in ihrem Logo. Sie erhielt ihr politisches Image als Arbeiterblume auf dem Internationalen Sozialistenkongress, der 1889 in Paris tagte. Dort beschloss man, den 1. Mai in allen Ländern als Kampftag zu feiern.

An der Universität Oxford tragen die Studenten traditionell Nelken zu ihren Prüfungen: zur ersten Prüfung weiße, danach rosafarbene und zur Abschlussprüfung rote.

Am 25. April 1974 wurden den portugiesischen Soldaten bei ihrem Aufstand gegen die Diktatur rote Nelken in die Gewehrläufe gesteckt, siehe Nelkenrevolution.

Gebirgs- oder Hängenelken

Gebirgshängenelke

Die Gebirgshängenelke gehört aufgrund ihrer Merkmale zur Dianthus caryophyllus. Abkömmlinge dieser Wildnelke sind neben der Landnelke (Grenadinnelke) die stark duftenden Margareten-, Chabaud-, Remontant-, Edel- und Chornelken (Topfchornelke). Die Gebirgshängenelke stammt von der im 18./19. Jahrhundert sehr beliebten Chornelke ab. Ihre dünnen, herabhängenden Triebe sind durch Auslese entstanden. Je nach Herkunft wird die Gebirgshängenelke auch Engadiner oder Tiroler Hängenelke genannt. Sie ist praktisch die einzige Nelkenart, die sich für den Balkon und für Blumenampeln (hängender Blumentopf) eignet. Ihre flammenden Farben (rot, rosa, gelb) entwickeln sich nur unter starkem UV-Einfluss. Deshalb gedeiht sie in sonnigen Bergtälern (Süddeutschland, Österreich, Schweiz) am besten. Früher zierte die Engadinernelke fast jedes Engadinerhaus. Heute sind diese Zierpflanzen praktisch verschwunden. Um die Farbtupfer an den Hausfassaden nicht ganz in Vergessenheit geraten zu lassen, sammelt ProSpecieRara Schweiz alte Hängenelkensorten.

Trivialname

Der Name der Nelke kommt vom mittelhochdeutschen Wort negellîn, was in der Wiener Mundart noch erkennbar ist. Hier wird die Nelke Nagerl genannt, wie z. B. in Johann Nestroys Zauberposse Nagerl und Handschuh (1832).[5]

Weitere deutschsprachige Trivialnamen sind oder waren: Felsennägeli (Bern), Friesenäuglin (bereits 1542 erwähnt), Friesli (Luzern, Bern), Friessnägale, Grasblumen (Hessen), Grasnägeln, Nägelblomen (Siebenbürgen), Nägelnblumen, Nägeli (St. Gallen am Oberrhein), Nagelin, Nägelinblume und Sammetnägeli (Appenzell).[6]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Hans Wolfgang Behm: Die Flora um uns. Das farbige Buch der Blumen und Blüten in Gärten und Haus. Berlin 1966.
  2. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 370.
  3. Flora Europaea online.
  4. http://www.aalsmeer.com/AalsmeerUpload/VBA_Kengetallen2005eng.pdf Key figures 2005
  5. Peter Wehle: Sprechen sie Wienerisch? Von Adaxl bis Zwutschkerl. Verlag Carl Ueberreuther, Wien/Heidelberg 1980, ISBN 3-8000-3165-5; S. 208.
  6. Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 134.(online).

Weblinks

 Commons: Landnelke (Dianthus caryophyllus) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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