Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Landkreis Kassel

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Kassel Deutschlandkarte, Position des Landkreises Kassel hervorgehoben
51.3111111111119.4859027777778
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Verwaltungssitz: Kassel
Fläche: 1.292,76 km²
Einwohner:

234.680 (31. Dez. 2011)[1]

Bevölkerungsdichte: 182 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen:
Kreisschlüssel: 06 6 33
Kreisgliederung: 29 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Wilhelmshöher Allee 19-21
34117 Kassel
Webpräsenz: www.landkreiskassel.de
Landrat: Uwe Schmidt (SPD)
Lage des Landkreises Kassel in Hessen
Karte
Landkreis Kassel und die regionale Einordnung

Der Landkreis Kassel ist ein Landkreis im Regierungsbezirk Kassel in Nordhessen. Nachbarkreise sind die niedersächsischen Landkreise Northeim im Norden und Göttingen im Osten, die hessischen Kreise und Landkreise Werra-Meißner im Osten, Schwalm-Eder im Süden und Waldeck-Frankenberg im Westen und der nordrhein-westfälische Kreis Höxter im Nordwesten. Die kreisfreie Großstadt Kassel (Sitz des Landkreises) ist fast gänzlich vom Landkreis Kassel umgeben.

Geographische Lage

Niedermeiser vom Rosenberg aus gesehen

In groben Zügen beschrieben liegt das Kreisgebiet zwischen der Diemel im Norden, der Weser und der Fulda im Osten und reicht bis in die Nähe der Eder im Süden, wobei das Gebiet der Kreisfreien Stadt Kassel im Südosten als Enklave ausgespart bleibt. Gleichwohl ist sie Namensgeber des Landkreises und Sitz der Kreisverwaltung. Von Westen nach Osten und von Norden nach Süden aufgezählt liegen im Landkreis Kassel folgende Landschaften: der Alte Wald; das Wolfhagener Becken und der Elbergrund; im Zentrum das Habichtswälder Bergland mit dem Hohen Gras als Gipfel (614,8 m); die Hofgeismarer Rötsenke und das Kasseler Becken; der zum Weser-Leine-Bergland zählende Reinhardswald westlich der Weser und das Nordende des Bramwaldes östlich davon; östlich von Kassel Teile des Kaufunger Waldes und der Söhre.

Geschichte

Große Teile des heutigen Kreisgebietes sind deckungsgleich mit dem Kernsiedlungsraum der germanischen Chatten, den Urvätern der Hessen. Das heutige Kreisgebiet war im frühen Mittelalter zwischen verschiedenen Herrschaften (Hessen, Mainz, Paderborn, Köln und Braunschweig) umstritten. Doch kam das ganze Gebiet sehr bald nach Konstituierung der Landgrafschaft Hessen unter einheitliche Oberhoheit und dann später zu Hessen-Kassel, welches Anfang des 19. Jahrhunderts zum Kurfürstentum Hessen erhoben wurde. 1866 wurde das Kurfürstentum Hessen von Preußen annektiert und zusammen mit dem ebenfalls annektierten Herzogtum Nassau und der Freien Stadt Frankfurt zur Provinz Hessen-Nassau vereinigt. In Kurhessen, ab nun der Regierungsbezirk Kassel, entstanden die Kreise Kassel, Hofgeismar und Wolfhagen. Letztere wurden im Rahmen der hessischen Kreisreform mit Wirkung vom 1. August 1972 zum neuen Landkreis Kassel vereinigt. Lediglich Volkmarsen im Landkreis Wolfhagen fiel an den Landkreis Waldeck-Frankenberg. Seither besteht eine eigene Entwicklungsdynamik, die sich zwischen Kreissitz und Agglomerationsraum und den Randgemeinden unterschiedlich ausprägt. Während sich das Wolfhagener Land an der Grenze zu Volkmarsen und dem Waldecker Land befindet, sind die nördlichen Gemeinden an den bestehenden Entwicklungsachsen, insbesondere der Eisenbahn in Richtung Westfalen orientiert.

Tourismus und Sehenswürdigkeiten

Der Tourismus hat sich in den vergangenen Jahren zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig für den Landkreis Kassel entwickelt. Insbesondere die über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft mit historischen Fachwerk-Ortschaften sowie die ausgedehnten Naturlandschaften des Reinhardswaldes und des Habichtswälder Berglandes werden von zahlreichen Touristen aufgesucht.

Zahlreiche Figuren und Orte aus den Märchen der Brüder Grimm haben ihren Ursprung in der Gegend um Kassel. So wird das Märchen von Dornröschen auf der Sababurg im Reinhardswald, das von Rapunzel auf der Trendelburg verortet. Daher wird der Landkreis Kassel auch als „Märchenland der Brüder Grimm“ vermarktet. Die Region bildet das Zentrum der Deutschen Märchenstraße.

Mit dem Kneippkurort Naumburg, dem Mineralheilbad Bad Emstal und dem Soleheilbad Bad Karlshafen existieren drei anerkannte Kurorte im Landkreis Kassel.

Neben der Stadt Kassel mit den Parks Karlsaue und Bergpark ist auch der Landkreis Kassel mit drei Gärten stark im European Garden Heritage Network vertreten, diese sind die Parks der Schlösser Schloss Wilhelmsthal (Calden) und Schloss Escheberg und Sababurg.

Seit einigen Jahren besteht ein wachsender Aktivtourismus. Die Radwege entlang von Weser, Fulda und Diemel, der Hessische Fernradweg R4 sowie der Herkules-Wartburg-Radweg durchqueren den Landkreis. Das Angebot an Fernwanderwegen setzt sich unter anderem aus Ederseeweg, Grimmsteig, Habichtswaldsteig, Herkulesweg, Kassel-Steig, Märchenlandweg und Weserberglandweg zusammen. An zahlreichen Orten gibt es mit Eco-Pfaden kurze Rundwanderwege, an denen viele Sehenswürdigkeiten mit Hinweistafeln und zusätzlich auf einer Website erläutert werden.[2] Beliebt sind auch Kanutouren auf Fulda, Weser und Diemel und Ausflugsdampferfahrten auf den zwei zuerst genannte Flüssen.

Im Jahr 2011 gab es im Landkreis Kassel 163 statistisch erfasste Übernachtungsbetriebe mit insgesamt 12.011 Betten. Auf diese entfielen 300.568 Gästeankünfte und 730.310 Übernachtungen, was einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 2,4 Tagen entspricht. Die meisten Gäste stammen aus Deutschland, 9,9 % kamen aus dem Ausland.[3] Die wichtigsten Herkunftsländer waren die Niederlande, das Vereinigte Königreich und die skandinavischen Staaten.

Politik

Kreistag

Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis:[4]

Kreistagswahl 2011
 %
50
40
30
20
10
0
48,0 %
26,2 %
14,5 %
3,2 %
3,0 %
2,3 %
1,6 %
1,3 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2006
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
-3,5 %p
-5,1 %p
+6,4 %p
+3,2 %p
-1,4 %p
-2,3 %p
+1,6 %p
+1,3 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
e 2006: WASG
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 48,0 39 51,5 42
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 26,2 21 31,3 25
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 14,5 12 8,1 7
FW Freie Wähler 3,2 3
LINKE Die Linke 3,0 2 - -
FDP Freie Demokratische Partei 2,3 2 4,6 4
Tierschutzpartei Partei Mensch Umwelt Tierschutz 1,6 1
PIRATEN Piratenpartei Deutschland 1,3 1
WASG Arbeit & soziale Gerechtigkeit – Die Wahlalternative - - 4,4 3
Gesamt 100,0 81 100,0 81
Wahlbeteiligung in % 52,5 50,2

Landräte

Wappen

Blasonierung: „Von Blau und Gold schräglinks geteilt: oben der golden gekrönte und bewehrte, wachsende hessische Löwe; unten drei fächerförmig gestellte grüne Eichenblätter, denen zwei hintereinander liegende, schräglinks gestellte schwarze Wolfsangeln aufgelegt sind“ (Wappen-Verleihung 9. Mai 1975).

Der hessische Löwe symbolisiert die Zugehörigkeit zu Hessen (Residenzstadt Kassel), die Eichenblätter weisen auf eine landschaftliche Begebenheit im Reinhardswald hin, wonach der Hl. Bonifatius die Eiche des Gottes Donar gefällt haben soll, um die Überlegenheit des Christentums zu demonstrieren. Die Eiche befand sich auch im Wappen des Altkreises Hofgeismar. Die Wolfsangeln stehen für den Altkreis Wolfhagen, dessen früheres Wappen einen schwarzen Wolf zeigte, das ein Sonderwappen der Herrschaft Wolfhagen war.

Partnerregionen

Verkehr

Straßen

Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen 7 (Würzburg–Kassel–Hannover), 44 (Kassel–Dortmund) und 49 Kassel–Neuental (Hessen). Ferner erschließen mehrere Bundesstraßen das Kreisgebiet, darunter die B 7, B 83, B 251 und die ehemalige B 520 sowie zudem viele Landes- und Kreisstraßen.

Öffentlicher Verkehr

Der Landkreis Kassel gehört zum Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV).

Durch das Landkreisgebiet führt die Schnellfahrstrecke Hannover–Kassel–Würzburg, die im kreisfreien Kassel am Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe einen Haltestelle hat. Mehrere Eisenbahnstrecken führen sternförmig vom Kasseler Hauptbahnhof aus durch den Landkreis und über dessen Grenzen hinaus:

Außerdem führt die von der vorgenannten Bahnstrecke Kassel–Warburg abzweigende Bahnstrecke Volkmarsen–Vellmar-Obervellmar unter anderem mit den Bahnhöfen Vellmar-Obervellmar, Heckershausen, Weimar, Fürstenwald, Zierenberg, Oberelsungen, Altenhasungen und Wolfhagen in Richtung Nordwesten nach Volkmarsen mit dortiger Anschlussmöglichkeit zum Upland.

Am nördlichen Rand wird der Landkreis von der Sollingbahn in Bad Karlshafen und der Bahnstrecke Göttingen–Bodenfelde in Vernawahlshausen bedient. Davor bestand bis 1966 über die Carlsbahn ein Abzweig und eine direkte Verbindung zwischen Hümme und Bad Karlshafen.

Seit August 2007 verbindet die RegioTram Kassel, deren Züge teils auch auf Strecken der Straßenbahn Kassel verkehren, die Kasseler Innenstadt mit den Mittelzentren Warburg (Westfalen), Hofgeismar, Melsungen, Schwalmstadt/Treysa und Wolfhagen. Die Stadt Baunatal ist durch die Kasseler Straßenbahnlinien 5 und 7 erschlossen, die Gemeinden Kaufungen, Helsa und Hess. Lichtenau auf der ehemaligen Waldkappeler Bahn durch die Linie 4. Seit Oktober 2011 ist die Stadt Vellmar ebenfalls in das interkommunale Straßenbahnnetz integriert, die Strecke wird durch die Linie 1 bedient.

Zudem verbinden zahlreiche Buslinien die Gemeinden des Landkreises untereinander und mit der Stadt Kassel. Innerhalb der regionalen Ausflugs- und Ferienbereiche sorgen regionale Buslinien der RBK/RHK für interregionale Verbindungen.

Siehe auch: Eisenbahnen in Nordhessen, RegioTram Kassel

Flughafen

Mit dem Flugplatz Kassel-Waldau gab es seit 1924 einen Flugplatz mit internationalen Verbindungen. 1970 wurde dieser nach Eröffnung des neuen Flughafen Kassel-Calden geschlossen.

Städte und Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2011[5]) Vorlage:Imagemap Landkreis Kassel

Städte

  1. Bad Karlshafen (3598)
  2. Baunatal (27.443)
  3. Grebenstein (5892)
  4. Hofgeismar (15.074)
  5. Immenhausen (6954)
  6. Liebenau (3264)
  7. Naumburg (5280)
  8. Trendelburg (5167)
  9. Vellmar (18.022)
  10. Wolfhagen (12.692)
  11. Zierenberg (6573)

Gemeinden

  1. Ahnatal (8028)
  2. Bad Emstal (6015)
  3. Breuna (3690)
  4. Calden (7474)
  5. Espenau (4885)
  6. Fuldabrück (8736)
  7. Fuldatal (11.854)
  8. Habichtswald (5116)
  9. Helsa (5622)
  10. Kaufungen (12.514)
  11. Lohfelden (13.609)
  12. Nieste (1834)
  13. Niestetal (10.382)
  14. Oberweser (3296)
  15. Reinhardshagen (4607)
  16. Schauenburg (10.006)
  17. Söhrewald (4926)
  18. Wahlsburg (2127)

Gemeindefreies Gebiet

  1. Gutsbezirk Reinhardswald (unbewohnt)

Die Bevölkerungsentwicklung ist sehr heterogen: Während Baunatal und Lohfelden über Jahre hinweg ein konstantes Bevölkerungswachstum aufweisen, hatten die restlichen Orte einen Bevölkerungsrückgang zu verbuchen.[6]

Einzelnachweise

Weblinks

 Commons: Landkreis Kassel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Landkreis Kassel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.