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Landkreis Bad Kreuznach
Wappen | Deutschlandkarte |
---|---|
49.827.69 Koordinaten: 49° 49′ N, 7° 41′ O
| |
Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Verwaltungssitz: | Bad Kreuznach |
Einwohner: |
155.544 (31. Dez. 2010)[1] |
Kfz-Kennzeichen: | … |
Kreisschlüssel: | 07 1 33 |
NUTS: | DEB14 |
Kreisgliederung: | 118 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Salinenstraße 47 55543 Bad Kreuznach |
Webpräsenz: | |
Landrätin: | Bettina Dickes (CDU) |
Lage des Landkreises Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz | |
Der Landkreis Bad Kreuznach ist eine Gebietskörperschaft im Zentrum von Rheinland-Pfalz. Sitz der Kreisverwaltung und zugleich bevölkerungsreichste Kommune ist die gleichnamige verbandsfreie Stadt Bad Kreuznach.
Geographie
Lage
Der Kreis Bad Kreuznach umfasst im Osten Teile des Rheinhessischen Tafel- und Hügellandes, im Süden des Nordpfälzer Berglandes und im Westen und Norden des Hunsrücks. Die Hauptachse im Kreis bildet die Nahe, welche von Westen durch Kirn, Bad Sobernheim und Bad Kreuznach fließt und den Kreis im Norden verlässt. Der Kreis Bad Kreuznach bildet mit Teilen des Landkreises Mainz-Bingen und des Donnersbergkreises das Weinbaugebiet Nahe.
Nachbarkreise
Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Nordosten beginnend an die Landkreise Mainz-Bingen, Alzey-Worms, Donnersbergkreis, Kusel, Birkenfeld und Rhein-Hunsrück-Kreis.
Geschichte
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war das Gebiet des heutigen Landkreises Bad Kreuznach in verschiedene kleinere und größere Territorien aufgeteilt.
1794 wurde das Linke Rheinufer während des Ersten Koalitionskrieges besetzt, 1798 wurde das Gebiet von der französischen Direktorialregierung nach französischem Vorbild reorganisiert. Das Gebiet des späteren Kreises Kreuznach war bis 1814 in das Rhein-Mosel-Departement und das Saardepartement aufgeteilt. Nach dem Ende der französischen Herrschaft im linksrheinischen Gebiet (1814) wurde die Region auf dem Wiener Kongress (1815) dem Königreich Preußen zugesprochen. Unter der preußischen Verwaltung wurde 1816 der Kreis Kreuznach im Regierungsbezirk Koblenz neu gebildet, der seit 1822 zur Rheinprovinz gehörte.
1932 wurde der Kreis Kreuznach mit dem Kreis Meisenheim zusammengelegt. Im Rahmen des ersten Schritts der Kreisreform in Rheinland-Pfalz wurde der Landkreis am 7. Juni 1969 neu zugeschnitten und in Landkreis Bad Kreuznach umbenannt. Neu zum Landkreis kamen
- die Ortsgemeinden Frei-Laubersheim, Fürfeld, Neu-Bamberg und Tiefenthal aus dem aufgelösten Landkreis Alzey
- die Ortsgemeinden Biebelsheim, Bosenheim, Hackenheim, Ippesheim, Pfaffen-Schwabenheim, Planig, Pleitersheim und Volxheim aus dem aufgelösten Landkreis Bingen
- die Ortsgemeinde Kirnsulzbach aus dem Landkreis Birkenfeld
- die Ortsgemeinden Becherbach, Gangloff, Reiffelbach, Roth und Schmittweiler aus dem Landkreis Kusel sowie
- die Ortsgemeinden Altenbamberg, Callbach, Duchroth, Ebernburg, Feilbingert, Hallgarten, Hochstätten, Lettweiler, Oberhausen an der Nahe, Odernheim am Glan und Rehborn aus dem aufgelösten Landkreis Rockenhausen.
Gleichzeitig gab der Landkreis die Ortsgemeinden Bingerbrück, Münster-Sarmsheim, Waldalgesheim und Weiler bei Bingerbrück an den neuen Landkreis Mainz-Bingen sowie die Ortsgemeinden Hoppstädten und Medard an den Landkreis Kusel ab.
Im zweiten Schritt der Kreisreform nahm der Landkreis am 7. November 1970 noch die Ortsgemeinden Bruschied, Kellenbach, Königsau, Schneppenbach und Schwarzerden aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis auf und trat die Ortsgemeinde Genheim an den Landkreis Mainz-Bingen ab.[2]
Einwohnerentwicklung
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Politik
Kreistag
Der Kreistag des Landkreises Bad Kreuznach besteht aus 50 gewählten Mitgliedern und dem Landrat als Vorsitzendem. Im Kreistag bilden die CDU, die Grünen und die FWG eine Koalition. Die Kreistagswahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Wahlergebnis:[11]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
% 2009 |
Sitze 2009 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 31,4 | 16 | 37,4 | 19 | 37,0 | 19 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 25,1 | 12 | 34,5 | 17 | 32,9 | 16 |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 15,0 | 7 | 8,1 | 4 | 8,0 | 4 |
AfD | Alternative für Deutschland | 9,6 | 5 | 5,2 | 3 | – | – |
FDP | Freie Demokratische Partei | 6,8 | 3 | 4,4 | 2 | 9,9 | 5 |
FWG | Freie Wählergruppe Kreis Bad Kreuznach | 5,2 | 3 | 7,0 | 3 | 8,8 | 4 |
Linke | Die Linke | 3,7 | 2 | 3,5 | 2 | 3,4 | 2 |
FW | Wählergruppe | 3,3 | 2 | – | – | – | – |
gesamt | 100,0 | 50 | 100,0 | 50 | 100,0 | 50 | |
Wahlbeteiligung in % | 61,1 | 57,5 | 55,3 |
CDU, Grüne und FWG bilden seit 2014 im Kreistag eine Koalition. Sie haben damit eine Koalition von CDU, FDP und Grüne abgelöst, die wegen der Verluste der FDP nach der Kommunalwahl 2014 keine Mehrheit mehr hatte.[12]
Landräte
Der Landrat wird in direkter Wahl für acht Jahre gewählt. Bei der Wahl im April 2017 setzte sich Bettina Dickes (CDU) durch.
- 1816–1818Damian Bitter
- 1818–1846Ludwig Philipp Hout (1775–1846)
- 1846–1861Gustav von Jagow (1813–1879)
- 1861–1902Otto Agricola (1829–1902)
- 1903–1920Erwin von Nasse
- 1920–1933Erich Müser (1882–1944), Ausweisung 1923–1924
- 1923–1924Otto Ehrensberger (1887–1968), kommissarisch
- 1933Ernst Schmitt (1896–1972)
- 1933–1936Hellmuth Rademacher (1900–1984)
- 1936–1940Nikolaus Simmer (1902–1986)
- 1940–1945Konrad Noell (1904–1965)
- 1945Philipp Palm
- 1945–1946Fritz Sieben (1883–1966)
- 1946–1967Philipp Gräff
- 1967–1990Hans Schumm (1927–2007)
- 1990–1991Walter Zuber (1943–2014), SPD
- 1991–2009Karl-Otto Velten (* 1949), SPD
- 2009–2017Franz-Josef Diel (* 1949), CDU
- 2017–2025Bettina Dickes (* 1971), CDU
Wappen und Flagge
Der Landkreis Bad Kreuznach führt ein Wappen sowie eine Hiss- und Bannerflagge.
[[Datei:{{#property:p94}} |100px|links|Wappen von Landkreis Bad Kreuznach]] | Blasonierung:
„Geteilt: oben in Schwarz ein wachsender, rot gekrönter und bewehrter goldener Löwe, unten in vier Reihen geschacht von Blau und Gold.“ |
Partnerschaften
- Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Berlin, Deutschland (seit 1963)
- Kirjat Motzkin, Israel (seit 1969)
- Szczytno, Polen (seit 1993)
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Landkreis ist landwirtschaftlich (Wein, Weizen, Raps, Gerste, Mais sowie Viehzucht) geprägt. Lediglich im Osten im Umkreis von Bad Kreuznach ist eine dichtere Konzentration von mittelständischen Unternehmen, vor allem in Produktion und Logistik, festzustellen. Wichtige Zweige sind neben Maschinenbau und Fertigung von Ersatzteilkomponenten vor allem die Weinindustrie, insbesondere Abfüll- und Kellertechnik. Auch der Tourismus spielt im Rahmen der Vermarktung des Naheweines, der Kurstädte Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein-Ebernburg, Teilen des Nordpfälzer Berglandes sowie des Hunsrücks eine zunehmend wichtige Rolle.
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Bad Kreuznach Platz 226 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft.[13]
Verkehr
Im Osten des Landkreises Bad Kreuznach streift die Bundesautobahn 61 (Ludwigshafen–Koblenz) das Kreisgebiet. Ferner durchziehen die Bundesstraßen 41, 48, 421 und 428 den Landkreis. Ganz am südlichen Rand verläuft die B 420.
Städte und Gemeinden
(in Klammern die Einwohnerzahl mit Stand vom 31. Dezember 2010[14])
Verbandsfreie Städte |
|
Vorlage:Imagemap Landkreis Bad Kreuznach
Verbandsgemeinden mit ihren verbandsangehörigen Gemeinden:
Die folgenden Gemeinden des Landkreises verloren bis heute ihre Eigenständigkeit:
- Wald-Erbach wurde 1920 in die Gemeinde Warmsroth eingegliedert.
- Münster bei Bingerbrück und Sarmsheim wurden am 1. Oktober 1928 zur Gemeinde Münster-Sarmsheim zusammengeschlossen.
- Bad Münster am Stein wurde am 7. Juni 1969 mit der Gemeinde Ebernburg zur Gemeinde Bad Münster am Stein-Ebernburg zusammengeschlossen.
- Dhaun, Hochstädten und Hochstetten b. Kirn wurden am 7. Juni 1969 zur Gemeinde Hochstetten-Dhaun zusammengeschlossen.
- Heddesheim (Nahe) und Waldhilbersheim wurden am 7. Juni 1969 zur Gemeinde Guldental zusammengeschlossen.
- Heimberg und Krebsweiler wurden am 7. Juni 1969 zur Gemeinde Heimweiler zusammengeschlossen.
- Kallenfels wurde am 7. Juni 1969 in die Stadt Kirn eingegliedert.
- Winzenheim wurde am 7. Juni 1969 in die Stadt Bad Kreuznach eingegliedert.
- Eckweiler und Pferdsfeld wurden am 10. Juni 1979 in die Stadt Bad Sobernheim eingegliedert.
- Die Stadt Bad Münster am Stein-Ebernburg wurde am 1. Juli 2014 in die Stadt Bad Kreuznach eingegliedert.
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung des bis heute gültigen Kfz-Kennzeichens (damals noch Landkreis Kreuznach) das Unterscheidungszeichen KH zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.
Weblinks
- Website des Landkreises Bad Kreuznach
- Statistische Daten des Landkreises Bad Kreuznach beim Statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz
- Literatur von und über Landkreis Bad Kreuznach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur über Landkreis Bad Kreuznach in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive). Bad Ems 2006-03, S. 159 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- ↑ Beiträge zur Statistik der Königl. Preussischen Rheinlande. 1829, S. 20, abgerufen am 11. November 2017.
- ↑ Die Rheinprovinz unter Preußen, Willemsen, 1842
- ↑ 5,0 5,1 Gemeindelexikon für das Königreich Preußen 1885
- ↑ 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 6,5 Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. kreuznach.html. (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006).
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1972
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1981
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1992
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 2002
- ↑ Der Landeswahlleiter RLP: Landkreis Bad Kreuznach. Endgültiges Ergebnis der Kreistagswahl 2019. Abgerufen am 10. August 2019.
- ↑ Koalition für Kreistag steht. In: Allgemeine Zeitung. 12. Juli 2014, abgerufen am 16. Januar 2018.
- ↑ Zukunftsatlas 2016. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 2. Oktober 2017; abgerufen am 23. März 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB)
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