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Landesfürsorgeheim Glückstadt

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Das Landesfürsorgeheim Glückstadt war eine Einrichtung für die Heimerziehung von 1949 bis 1974. Das Gebäude befindet sich Am Jungfernstieg in Glückstadt, Kreis Steinburg, Schleswig-Holstein.

Geschichte

Ursprünglich handelte es sich um ein dänisches Militärdepot.

Im 19. Jahrhundert diente der Bau als Zuchthaus. Ab 1875 wurde der Bau als „Provinzial-Korrektionsanstalt für die Provinz Schleswig-Holstein“ genutzt, von 1925 an wurde er als „Landesarbeitsanstalt“ bezeichnet.

Außenkommando

Ab 1933 diente der Bau als Arbeitslager für Häftlinge aus Schleswig-Holstein und Hamburg („Außenkommando Glückstadt“). In diesem der SA und der SS unterstellten frühen Konzentrationslager wurden 150 politische Gegner willkürlich inhaftiert und mit Hilfe der Polizei von der SA bewacht.[1][2]

„Parole Glückstadt! Den neun roten Genossen, die am Donnerstag zu einem Kuraufenthalt in das Konzentrationslager nach Glückstadt gebracht worden waren, sind heute zwei weitere Marxisten gefolgt. Es handelt sich um den erst kürzlich wieder in Haft genommenen Antifa-Führer Verwiebe und den Kommunisten Leipnitz.“

Von 1945 bis 1949 war der Bau ein Lazarett.[3]

Landesfürsorgeheim

Das Heim beherbergte zeitweise 160 Jugendliche.[3] Über das Heim werden Misshandlungen und sexueller Missbrauch berichtet.[3]

Vom 7. auf den 8. Mai 1969 gab es eine Revolte unter den Bewohnern. Bettlaken und Matratzen wurden in Brand gesteckt. Der Aufstand wurde niedergeschlagen.[3] Neues Deutschland berichtet, dass laut Zeugen an der Niederschlagung Marinesoldaten der Bundeswehr beteiligt gewesen seien.[4]

Die Einrichtung wurde am 31. Dezember 1974 geschlossen.[3]

Aufarbeitung

Im Januar 2007 lud Gitta Trauernicht zu einem Runden Tisch über das Landesfürsorgeheim Glückstadt ein.[3]

2010 gab es eine Ausstellung.[5]

Am 22. Mai 2011 wurde ein Gedenktafel angebracht.[6]

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Landesfürsorgeheim Glückstadt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.