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Lammfell

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Behaartes Lammfell beziehungsweise Schaffell sowie die daraus hergestellten Produkte werden als Handelsware vertrieben.

Seit etwa 10.000 Jahren werden Hausschafe zur Lammfleisch-, Schafsmilch- und Fellgewinnung gehalten, damit sind sie wahrscheinlich die ältesten Nutztiere. Die Nutzung der Schafswolle begann vor etwa 3000 Jahren. Mit Millionen jährlich anfallender Felle sind sie die wichtigsten domestizierten Pelzlieferanten. Der Weltbestand an Schafen wird von der FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, auf etwa 1,8 Milliarden geschätzt.[1] Die meisten Felle werden jedoch nicht für Pelzzwecke genutzt, sondern gehen in die Lederindustrie. Die Felle von Wildschafen werden praktisch nicht verwendet.[2]

Das Schaffell war immer vor allem die wärmende Bekleidung für die einfachen Bevölkerungsschichten. Bereits im frühen Mittelalter galt es, trotz oder vielleicht sogar wegen der großen Haltbarkeit des Haares, als weniger wertvoller Pelz „nur für die niedrige Geistlichkeit und den Bauernstand“. Überhaupt war der Lammpelz besonders bei der Landbevölkerung verbreitet.[3] Wegen der großen Strapazierfähigkeit und den vielfältigen Möglichkeiten der Fellveredlung (Scheren, Färben, Bedrucken, Veloutieren, Nappieren) gehören Lammfelle heute zu den begehrtesten Fellarten für Konfektion überhaupt.

Das Waschen der Schaffelle und die Beurteilung der Wollqualität (1594-1596, Isaac Claesz)

Folgt man einer im Jahr 2014 veröffentlichten Studie an 3000 neugeborenen Kindern, so sollen Kinder, die auf einem Tierfell geschlafen haben, zu 80 Prozent weniger an Asthma erkrankt sein. Bei den Fellen dürfte es sich um die üblicherweise fast ausschließlich dafür verwendeten Schaffelle gehandelt haben. Noch im Alter von zehn Jahren waren diese Unterschiede messbar, in diesem Alter waren es 41 Prozent. Anhand früherer Forschungen wurde dies auf bisher nicht spezifizierte Mikroben zurückgeführt, die man in den Fellen vermutet. Die Studie wurde vom Helmholtz Zentrum München der Non-Profit-Gesellschaft European Respiratory Society durchgeführt.[4]

Allgemein

Schaffell in den Trachten der Völker
alphabetisch nach Landschaften
Bulgarien, 2009
Griechenland, 1831
Kaukasus; Jude mit Schaffellmütze, 1898?
Polen, 1863
Rumänien, Bergbewohner, vor 1906
Russland, 1860
Türkei, 1820er Jahre
Ungarischer Schafhirte, 1870
Ukraine
Ruthenen-Frauen (Ukraine)
Ramallah im Westjordanland, 1919
USA, Kutschermantel aus Mocha-Schaffell mit Besätzen aus Biberlamm, 1910

Es werden vorrangig zwei große Gruppen unterschieden: die Haarschafe und die Wollschafe.

  • Haarschafe haben ein kurzes Wollkleid mit grobem Grannenhaar. Sie wechseln ihr Haar im Frühjahr und im Herbst.
  • Die Wollschafe haben einen größeren Anteil von Flaumhaaren, es findet kein jahreszeitlicher Haarwechsel statt.[2]

Von den Wollschafen wird ein kleiner Teil der Fellerzeugung zugeführt, die sogenannten Pelzschafe. Felle aller Altersstufen, so sie sich für Pelzzwecke eignen, werden traditionell in der Rauchwarenbranche ziemlich ausnahmslos als Lamm bezeichnet, besonders auch in verarbeitetem Zustand gegenüber dem Endverbraucher. Zeitweilig wurden tatsächlich in vielfach größerem Umfang wirkliche Lammfelle,[2] also die Felle sehr junger, oft nur wenige Tage oder Stunden alter Jungschafe zu Pelzen verarbeitet, der Anteil schwankt je nach Modeentwicklung. Den heutigen Ansprüchen bequemer Kleidung entsprechend haben neue Veredlungsmethoden die Felle ausgewachsener Schafe inzwischen dünnledrig, leicht und geschmeidig gemacht. Zurzeit nehmen großflächige Felle älterer Tiere einen höheren Anteil an der Lammfellbekleidung ein als noch bis etwa um 1990.

Bei den Fellen echter Lämmer unterscheidet der Handel zwischen gelockten, moirierten, geflammten und glatthaarigen Haarstrukturen, die jedoch nicht immer eindeutig gegeneinander abzugrenzen sind.[5]

1. Gelockte Fellarten sind Karakul (Persianer), Halbpersianer, Salzfelle, Bagdads (gelegentlich ebenfalls als Salzfelle bezeichnet), indische und pakistanische Lammfelle, ostasiatische, besonders chinesische Lammfelle. Als leichtgelockte Ware bezeichnet der Handel italienische, spanische und griechische Lammfelle sowie Caloyos (Spanien, Südamerika).[2]
Der Begriff der Gelockten Ware war vor dem Ersten Weltkrieg vor allem auf Persianer, Halbpersianer und Salzfelle begrenzt. Da das meiste davon schwarz gefärbt wurde, hieß die gelockte Ware auch Schwarze Ware. Alle Schaf- und Lammfellsorten wurden damals auch als Schafkram zusammengefasst.[2]
Zur leichtgelockten Ware werden die italienischen, spanischen und griechischen Lammfelle sowie die Caloyos (Spanien, Südamerika) gerechnet.[2]
2. Moirierte Felle gehören eigentlich auch zur gelockten Ware, doch betrachtet der Handel sie meist als Spezialsorte. Sie haben ein flaches Muster ähnlich dem Breitschwanzfell des russischen Karakullamms. Es sind dies ostasiatische, indische und pakistanische Moirés, chinesischer Breitschwanz, Chekiangs und andere. Auf die eigentlichen Breitschwanzfelle findet der Begriff keine Anwendung; auch nicht auf Breitschwanz-Buenos und Embros, bei denen das Muster durch die Tiefschur der Lincoln-Schmaschen (Bueno) und der Römer-Lammfelle (Embros) entstanden ist.
Nicht nur Schafslammfelle werden als Moirés bezeichnet, sondern auch die besten Felle der Ziegenlämmer, wie moirierte Kid aus China, Asmara-Zickel aus Abessinien und Hodeida aus dem Jemen.[2]
3. Hochschur-Lammfelle und Schaffelle verschiedener Lamm- und Schafarten werden durch Scheren und anschließendes Färben für Pelzzwecke nutzbar gemacht. Die großflächigeren Häute werden teilweise dafür im Rohzustand vorgeschoren, um das Zurichten der langhaarigen und teils zottigen Felle zu erleichtern. Oft geschah das bereits im Ursprungsland mit Handschermaschinen, um die Transportkosten zu verringern. Der Veredler entscheidet später nach einer eventuell weiteren Vorschur, in welcher Schurhöhe die beste Zeichnung zu erwarten ist; bereits eine Haarlängendifferenz von nur 0,2 Millimeter kann einen wesentlichen Unterschied bewirken.[6] Für Hochschuren sind besonders die feinwolligen, dichthaarigen, leichtledrigen, merinoartigen Sorten geeignet.
4. Tiefschur-Lammfelle weisen einige Millimeter über dem Leder eine reliefartige Zeichnung (Moiré) auf, die erst nach dem Scheren sichtbar wird. Allerdings lässt sich durch ein Durchleuchten der Rohfelle feststellen, welche Felle für die Tiefschur ausreichend gezeichnet sind.[7] Hierfür eignen sich Römer-Lammfelle, besonders schön werden Lincoln- oder Montevideo-Schmaschen (Fellbezeichnung Bueno-Lamm, früher auch gelegentlich American-Broadtail, amerikanischer Breitschwanz), ausgewachsenere Felle waren zumindest vor 2000 noch als Borrego und Borrequito im Handel. Die als am schönsten empfundenen Felle weisen nach der Tiefschur ein pfauenaugenähnliches Muster auf.[6] Montriesen bezeichnete eine geschorene Lammart, ähnlich Buenos, Lincoln oder Embros, nur von einem anderen Herkommen; sie ergaben Pelzmäntel schwererer Art.[8]
Nach dem Zweiten Weltkrieg ging man dazu über, für Besatzzwecke Lincolnfelle nicht mehr ausschließlich tief zu scheren, um ihnen mit einer halbhohen Schur ein persianerähnliches Aussehen zu geben.
Imitiertes Weißfuchskollier aus Toskanalamm. Fundus des Düsseldorfer Schauspielhauses (2012)
5. Oberhaar-Lammfelle sind mehr grannig oder mehr wollig, wobei die grannigeren die wertvolleren sind. Soweit das Haar gelockt ist, wird es durch Bügeln und Fixieren gestrafft. Sie eignen sich gut für Edelpelz-Imitationen wie Marder, Zobel, Iltis, Luchs, Blau- oder Silberfuchs und Waschbärfell, vor allem die so genannten Toskana-Lammfelle und spanische Ware mit ihrer seidigen Qualität. Toskana-Lamm ist eine bestimmte italienische Lammfellsorte, die Felle müssen nicht aus der Toskana stammen.

Die meisten Rohfelle werden aufgeschnitten angeliefert, mit Kopf, Klauen (Beinen) ohne Hufe und dem Schwanz. Einzelne Herkommen kleiner Lammfelle, unter anderem aus Südfrankreich, Korsika und Sardinien, werden manchmal auch rund abgezogen; sie werden meist nach Gewicht gehandelt.[5]

Bezeichnungen nach dem Zeitpunkt der Schlachtung bzw. des Todes[2][5]
Felle von Früh- und Totgeburten
vom ungemusterten Karakullamm Galjak
vom gemusterten Karakullamm Breitschwanz
von sonstigen Pelzlämmern Galjak
von Wollschaflämmern Schmaschen
Felle ein bis wenige Tage alter Lämmer
vom Karakullamm Karakul oder Persianer
von sonstigen Lämmern Lammfell, z. B. Bagdadlammfell
von Wollschafen, etwa 1 Tag alt Schmasche
von Wollschafen, 2 bis 4 Tage alt Forsche
von Wollschafen, 3 bis 6 Tage alt Lamm(fell)
Felle von bis mehrere Monate alten Tieren
werden bezeichnet als Lamm(fell), z. B. Tibet, Slink, Merino usw.
Felle ausgewachsener Schafe
werden bezeichnet als Schaf(fell)
Felle geschorener Schafe werden bezeichnet
ohne Bewollung, nur Lederware Blöße
wenig bewollt,
zum weitaus größten Teil auch Lederware
Scherling oder Shearling
mit stärkerer Bewollung Angewachsene
mit dichterem Wollkleid Kurzwollige

Die Begriffe Forsche, Blöße, Scherling, Angewachsene und Kurzwollige werden nur im Rauchwarenhandel verwendet.

Strapazierfähigkeit

In etlichen europäischen Gegenden kostümieren sich die Teilnehmer bei traditionellen Umzügen mit Schaffellen. Hier beim Kurent, ein Fühhjahrsfest in Ptuj, Slowenien 2004

Die nachfolgend angegebenen, vergleichenden Werte (Koeffizienten) sind das Ergebnis vergleichender Prüfung aller wichtigen Fellarten, also nicht nur der Schaf- und Lammfelle, durch Kürschner und Rauchwarenhändler in Bezug auf den Grad der offenbaren Abnutzung. Die Zahlen sind nicht eindeutig, zu den subjektiven Beobachtungen der Haltbarkeit in der Praxis kommen in jedem Einzelfall Beeinflussungen durch Gerbung und Veredlung sowie zahlreiche weitere Faktoren hinzu. Eine genauere Angabe könnte nur auf wissenschaftlicher Grundlage ermittelt werden. Die Einteilung erfolgte in Stufen von jeweils 10 Prozent. Die nach praktischer Erfahrung haltbarsten Fellarten wurden auf 100 Prozent gesetzt.[9]

Haltbarkeitskoeffizienten:
Buenos und Embros (geschorene Lammfelle) 50 bis 60 %
Caloyos 60 bis 70 %
Lammfelle (Oberhaarware) 40 bis 50 %
Moirés: östliches China, Inder, Bagdads und Astrachan 40 bis 50 %
Schaffelle (Oberhaarware) 70 bis 80 %
Schmaschen 50 bis 60 %
Tibets 40 bis 50 %

Geschichte

Lockenlamm

Archäologische Funde von Bruchstücken von Tonfriesen aus 1939/40 in Uruk, im Zweistromland am Unterlauf des Euphrat, sind die ersten Belege, dass es etwa 2650 vor Christus gelockte Lämmer gegeben hat.[10] Aus der Zeit etwa 600 Jahre später gibt es Abbildungen von Herrscherkopfbedeckungen, die stilisiert Lockendarstellungen zeigen. Um 1400 v. Chr. entstand in Sendschirli, Kleinasien, das Relief eines Hethiter-Königs, an dessen Kappe und Mantelsaum senkrecht angeordnete Locken angebracht sind. Eine weitere archäologische Kenntnis von gelockten Lämmern stammt aus Persepolis (Südpersien). In der von Darius II. (522–586) begonnenen und von Xerxes I. beendeten Apadana des Palasts von Dareius I. sind Tributprozessionen, unter anderem wahrscheinlich aus Cilicien, zu sehen. Sie bringen neben anderem zugerichtete Tierhäute (Lammfelle), Wollschals und Böcke der Fettschwanzschafe, eine Rasse, deren Lämmer gelockt sind und dem heutigen Karakulschaf sehr ähnlich sehen. Als einzige pelzgeschmückte Figur wurde in Persopolis die Tonskulptur eines unbekannten Perserkopfes gefunden.[11]

Über die heutige Heimat des Karakulschafs schrieb der arabische Geograph Ibn Hauqal 978, dass neben roten auch schwarze Fellchen von Lämmern gehandelt wurden, für die wegen ihrer Sauberkeit und Schönheit zwei bis drei Dinar bezahlt wurden (etwa 20–30 Goldmark).[12]

Handel mit Lammfellen um 1800

[13]

Zurichten von Lammfellen in Nischni Nowgorod, Russland (1896)

Paul Schöps hat den Handel mit Lammfellen anhand eines Erfurter Handbuchs für Warenkunde aus dem Jahr 1801 beschrieben.

Nach Herkommen, im Handbuch „Eintheilung“ genannt, gibt es zu der Zeit:

1. Russische Lammfelle, schwarz, weiß
2. Tscherkassische, schwarz
3. Kirigische (nicht erläutert; Kirgisische?)
4. Ukrainer, schwarz. Sie haben das schönste Schwarz. Früher als Baranken oder Parangen im Handel.[14]
5. Kalmückische, weiß, bunt, braun, rot
„Die Wolle ist rauh, haarigt und nicht sehr glänzend.“
6. Bucharische, schwarz, grau
„Behaarung gekräuselt. Sie wird umso höher geschätzt, je stärker und gleichmäßiger die Locke. - Später als Persianer im Handel.“
7. Persische, grau
8. Taurische, schwarz, grau, rötlich, weiß
9. Isländische – Dänische, weiß

Über die Zurichtung der Pelze, das Gerben, heißt es nur:

„Zunächst werden die Felle in reinem Wasser gewaschen. Danach kommen sie in die Kleyen. Alsdann werden die Felle erneut gewaschen, diesmal in Salzwasser oder Lauge. Hierdurch werden die Felle weich und geschmeidig. Übler Geruch wird ihnen genommen. Das Haar erhält schönen Glanz.“

Wesentlich mehr erfährt man über den Lammfellhandel um 1800:
Aus Polen, Litauen und Russland kommen bereits zugerichtete Schmaschen. Sie werden decher- oder sackweise gehandelt. Das zu der Zeit im Fell- und Lederhandel benutzte Zählmaß Decher umfasste zehn Stück.

Bedeutende Mengen werden im Winter über Samara gehandelt. Kasino-finnische Tataren liefern nach hier Lammfelle, die von am Jaik wohnenden Tataren, Kirgisen und Kalmücken stammen. Nachdem die Tataren die Felle sortiert haben, werden sie von den dafür in die Stadt kommenden christlichen Kalmücken zugerichtet. Diese fertigen daraus auch die Pelze, unter anderem auch Fellschlafröcke, die Tulupen. Die Pelzteile werden von Tataren dann nach Moskau und anderen Orten verkauft.

Persianerklauenmantel mit Diechen (2010)

Tatarische Mützen werden mit taurischen Lammfellen verbrämt. Ein Teil des Anfalls wird im Land selbst verbraucht, ausgeführt werden Felle im Wert von 250.000 bis 300.000 Piaster. Abnehmer sind hauptsächlich Russland, Polen, Konstantinopel, Moldau, Walachei und Romelien, Natolien (= Türkei ohne Thrakien) sowie alle Länder Europas und Asiens. Die Felle werden dort zu tatarischen Mützen verarbeitet (die tatarische Mütze, meistens spitz nach oben auslaufend oder umgebogen ist etwa seit dem 16. Jahrhundert im Gebrauch. Sie wird auch als albanische und ungarische Mütze bezeichnet).

Die feineren, in Russland gehandelten Lammpelze kommen über Samara in die Märkte. Kalmückenfrauen nähen die Pfoten (Klauen) zu „Riemen“ (wohl wie bei der Resteverarbeitung üblich, zu Streifen) zusammen, aus denen dann Pelzbekleidung gearbeitet wird.

Nach Orenburg kommen durch die Kirgisen im Tauschhandel große Mengen Felle, teils ungeborener Lämmer. Von den kirgisischen Fellen wurde gesagt, dass sie häufig schöner seien als die Anlieferungen der Kalmücken.

In Taurien kleidet man sich hauptsächlich in Felle ausgewachsener Schafe. Sie sind bereits zugerichtet und meist auch schon zu Pelzen verarbeitet. Diese werden Godjuck oder Postaki (in Otschakiw und anderen Orten am schwarzen Meer[15]) genannt.

Am stärksten gefragt sind um 1800 aschgraue Lammfelle. Sie werden in zwei Sorten aufgeteilt, eine davon nennt sich Baklotui, sie hat kurzes Haar und ist atlasartig seidig fein. Die zweite Sorte hat eine längere, gekräuselte Behaarung.

Der wichtigste Handelsplatz für diese Ware ist Ghöslew. Die Felle werden roh gekauft und direkt zum Zurichten gegeben, die schönsten gehen nach Polen. Händler von der Krim bringen ihre Felle auf die Märkte und Messen nach Mohilew.[16]

1762 heißt es an anderer Stelle: „Die blauen Lämmerfelle erhält man größtenteils von Kremnitz, oder aus Polen. Man schlägt damit allerlei Pelze, z. E. die polnischen und ungarischen aus; und es werden Müzzen und Muffen daraus verfertigt. Weiße Lämmerfelle oder Schmaßen kommen von Island, Dänemark, oder um den nächsten Ort von Berlin zu nennen, von Beeskov her. Man gebraucht sie gern zu Unterfuttern.“[17]

Um 1840 begann man „recht artige“ Lammfellteppiche mit blumenartigen Pelzmosaiken herzustellen, indem aus dem Fell der einen Farbe die Muster in das der anderen Farbe umgesetzt wurden, und umgekehrt.[18]

Preise um 1800 Tulupe =
Pelz-Schlafrock
Rubel Rubel Rubel
a) Orenburg Kalmückische Lammfelle Bucharische Lammfelle
Beste Baranken 1 Tulupe 20-23 schwarz schwarz
b) St. Petersburg allerfeinste Sorte 1 Tulupe 50 geringste Sorte 1 Tulupe 50
Russische Lammfelle geringste Sorte 1 Tulupe 20 grau
schwarz 100 Stück 10 weiß feinste Sorte 1 Stück 5
geringste Sorte 1 Tulupe 7 feinste Sorte 1 Tulupe 40 geringste Sorte 1 Stück 3
weiß geringste Sorte 1 Tulupe 10 Persische Lammfelle
beste Sorte 1 Tulupe 5 braun feinste Sorte 1 Stück 2
geringste Sorte 1 Tulupe 3 feinste Sorte 1 Tulupe 12 geringste Sorte 1 Stück 1 ½
beste Sorte 1 großer Sack 3 ½ geringste Sorte 1 Tulupe 6 c) Zuruchaitu[19]
geringste Sorte 1 großer Sack 2 ½ Bucharische Lammfelle schwarze Lammfelle 1 Stück ½
Tscherkassische Lammfelle schwarz d) Taurien
schwarz 1 Tulupe 16 feinste Sorte 1 Stück 5 1 Godjuck 30 Para bis 2 Piaster
feinste Sorte 1 Tulupe 16 geringste Sorte 1 Stück 3 Lammfelle, grau 1 Fell 10-15 Piaster
geringste Sorte 1 Tulupe 10 feinste Sorte 1 Tulupe 150

Militärische Lammfellbekleidung

Don Kosake General Odoevski-Maslow mit weißer Lammmütze, 1917
Schaffell als Militärkleidung
alphabetisch nach Ländern
Angebot getragener deutscher Militär-Lammpelze, drei Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs
Nacktpelz, Deutschland 1942
Finnland 1939
Großbritannien, ca. 1940–1945
Kreta 1912
Polen 1863
Russland 1944
Tibet 1938

Im Militärwesen spielte Bekleidung aus Lammfell bei entsprechenden klimatischen Bedingungen eine erhebliche Rolle, außer bei der Kopfbekleidung wegen der besseren Wärmewirkung in der Regel mit dem Haar nach innen zu tragen.

Häufig waren zuletzt bei der Kopfbedeckung Ohrenklappenmützen in der Art der russischen Uschanka, nicht nur im deutschen Sprachraum meist Schapka, russisch „Mütze“, genannt. Die Form der russischen Lammfellmützen wurde auch von anderen Ländern, die ihre Uniformen nach russischem Vorbild gestalteten, übernommen. Auch in der russischen Armee wurde die flache Lammfellmütze erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts allgemein üblich. 1882 bekommt dort die Linieninfanterie zur Paradeuniform schwarze Lammmützen, ebenso die Dragoner, die Artillerie sowie die gesamte Generalität. Die Generäle und die Flügeladjutanten des Zaren tragen sie jedoch aus weißem Lammfell gearbeitet. Im sowjetischen Heer beschränkte sich die Lammmütze auf die Kosakenregimenter, dort gehörte sie schon vorher zur Nationaltracht. Bereits im 18. Jahrhundert trugen die Kosaken hohe, zylindrische Mützen aus grauem Lammfell mit farbigem Tuchbeutel oder hohe Tuchmützen mit Pelzkrempe. Im Laufe der Zeit änderte sich zwar immer wieder einmal die Form, doch wurde sie nie ganz von der Tellermütze aus Stoff verdrängt.[20]

Entsprechend dem russischen Vorbild statteten auch Serbien und Bulgarien ihre Truppen aus. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gehörte in Bulgarien zur Paradeuniform eine schwarze beziehungsweise weiße Lammfellmütze, in Bulgarien für die fürstliche Leibwache, in Serbien für die Generäle. Bei der türkischen Artillerie und Kavallerie wurde etwa zur selben Zeit eine hohe, schwarze, während und zunächst nach dem Ersten Weltkrieg eine graue Lammfellmütze, mit Tuchspiegel für das Rangabzeichen, eingeführt, die etwa die Größe des dortigen Fes hatte.[20]

Beschreibung der Lammfellarten nach Handelsbegriffen

Nachfolgend die Beschreibung der Lamm- und Schaffellsorten unter ihren Handelsbegriffen.

  • Velours(oder Nappalan-)lamm- oder -schaffelle stellen eine besondere Veredlungsart dar, nur ein kleiner Prozentsatz unbeschädigter Felle eignet sich für die Verarbeitung mit der veredelten Fleischseite nach außen. Die Haarqualität spielt für die Eignung eine untergeordnete Rolle. Für Velourslamm wird die, in der Regel gefärbte, Lederseite samtartig geschliffen und gegen Wasseraufnahme imprägniert. Im Gegensatz zum Nappaleder, bei dem die ehemalige Haarseite beschichtet wird, trägt man bei der eventuell nachfolgenden, nappalederähnlichen Nappalanveredlung die Farbe auf die Fleischseite des Velourlammfelles auf. Die Beschichtung kann farblos oder in einer, eventuell vom Haar abweichenden Farbe erfolgen.
  • Biberlamm, auch Mouton doré (Mouton d'Oré), beide Begriffe sind, seitdem die Veredlungsart fast nur noch für Velours- und Nappaveredlung angewandt wird, im Sprachgebrauch rückläufig. Offenbar wird das Produkt meist nur als Merino-Lamm angeboten. Für diese Veredlungsart muss die Wollfeinheit mindestens 58° betragen. Biberlammfelle sind auf 12 bis 16 mm Haarlänge geschorene Schaffelle, bei denen die natürliche Kräuselung dauerhaft durch mehrfaches Bügeln und Fixieren entfernt wurde, so dass auch Schnee und Regen keine Rückkräuselung bewirken.

Als erste hatte die Firma Liftschütz & Zickerow die Idee, Lammfelle zu bügeln. Sie gilt deshalb als Initiatorin der Biberimitation, genannt „Mouton d'Oré“. Wenn auch der Artikel veredlungstechnisch weiter entwickelt wurde, blieb das Hauptproblem lange ungelöst, dass das Fell bei Regen leider seinen Glanz verlor und wieder lockig wurde. Der Ungar Vogl wurde zufällig mit einem Pelzveredler bekannt, der ihm das Problem schilderte. Er entwickelte daraufhin ein Mittel, dass alle Schwierigkeiten beseitigte. Das Mittel roch unangenehm und stechend, wurde jedoch von allen Veredlern, denen er es anbot mit sehr großem Interesse aufgenommen. Nur niemand wollte es ihm abkaufen, jede Firma hoffte von allein hinter das Geheimnis zu kommen. Jedoch ohne Erfolg, letztlich erwarb das Rezept für das sogenannte Fixierverfahren noch vor dem Zweiten Weltkrieg die Firma Pannonia aus Budapest. Es gab anschließend eine Große Zahl von Nachahmungen, wegen derer das ungarische Unternehmen viele Patentschutzprozesse führte. Das im Vergleich zum Fellwert teure, weil aufwändige Veredlungsverfahren wird im Prinzip noch heute angewandt, es wurde jedoch seitdem ständig verbessert.[5][21]

Tescan-Biberlamm bezeichnete die Veredlung auf allerfeinsten Wolllammfellen, die von der englischen Firma Clark Son & Morland in Glastonbury hergestellt wurde.[22]
Cumafixmantel mit Nerzschweifbesatz (2012)

Noch häufiger als die unter dem Handelsnamen Pannofix vertriebenen Tiefschurlammfelle waren in Deutschland ebenso veredelte Felle unter der Bezeichnung Cumafix im Handel.

Im Zweiten Weltkrieg leistete Kleidung aus Biberlamm auch den deutschen, amerikanischen und englischen Soldaten gute Dienste, beispielsweise trugen Teile englischer Piloten der Royal Air Force kurze Biberlammjacken, die später als so genannte Bomberjacken Eingang in die Alltagsmode fanden. Elisabeth Ewing rechnet das Material sogar zu den wenigen guten Dingen, die aus diesem Krieg hervorgegangen sind. Nachdem es als Gebrauchspelz überflüssig geworden war, wurde es bis über die 1980er Jahre hinweg zum attraktiven Modeteil, das in seinen besten Zeiten den vierfachen Preis erzielte. Veloutiert oder nappiert, mit dem Haar nach innen getragen, ist Biberlamm inzwischen aus der Mode nicht mehr wegzudenken.[23]

Skulptur in Leinefelde, Fellanlieferung bei einem Händler. Die Leinefelder Bürger wurden wegen der dortigen Schafzucht als „Lämmerschwänze“ verspottet
  • Langhaarige Lamm- und Schaffelle wurden, mit dem Haar nach innen, auf der Lederseite kunstvoll bestickt, für die traditionellen Fellmäntel und -jacken der osteuropäischen Länder verwendet. Sie waren einfach geschnitten und wurden meist mit Husarenverschlüssen geschlossen. In dieser Ausführung dienten die Nacktpelze als Hirtenmäntel, hier auch oft mit dem Haar nach außen getragen, und mit dem Leder nach außen als Dienstkleidung der Eisenbahner. Das langhaarige Fell wurde oft gleichzeitig als schmückende Verbrämung und Besatz genutzt, das Leder war entweder naturbelassen, gebleicht oder gefärbt. Da die Felle häufig in großer Stückzahl aus Afghanistan kommen, nennt sie der Großhandel auch Afghans. Mit durch die Veredlung gestrafftem Haar finden sie immer noch als Besatz und Verbrämung insbesondere jugendlicher Kleidung Verwendung.[2][24]

Am Leipziger Brühl, dem Platz, in dem nahezu alle Pelzarten universell zugerichtet und veredelt wurden, erkannte man erst „zu spät“ die künftige Bedeutung der als geringwertig angesehenen Sorten der Lamm- und Schafware, stellt ein Pelzveredler 1974 fest.[25]

  • Spanische Entrefinos (Haarschafe) zählen zur Spitzenware. Sie liefern Schaffelle mittlerer Größe, die für warme Herren- und Damen-Oberbekleidung verwendet werden. Entrefinos sind Wollschafe mit geringen Fetteinlagerungen mit der besten Lederstruktur. Neben den weichen Wollhaaren weisen die Felle, vergleichbar mit Ziegenfellen, durch ihre glatte Struktur und die hellen Haarspitzen auffällige, verstärkt vorhandene Grannenhaare auf. Der Haarstrich geht markant vom Grotzen, der Fellmitte, in alle Richtungen (zum Kopf, nach hinten und zu den Seiten), allerdings nicht bei allen Tieren gleich ausgeprägt. Spanische Entrefinos wechseln die Granne im Sommer und im Winter, nicht das Wollhaar. Das feine Leder hat einen guten Stand und eine gewisse Festigkeit. Die bei Schafen ausgeprägte Doppelhäutigkeit ist nur sehr gering vorhanden. Das Leder ergibt einen schönen feinen Veloursschliff. Die Trageeigenschaften des langlebigen Fells sind insgesamt sehr gut.[26]
  • Spanische Merinos, auch als Seidenlamm gehandelt, werden ebenfalls für sehr hochwertige, leichte und warme Bekleidungen, aber auch für Besätze, verwendet. Sie haben verglichen mit anderen, für Pelzvelours genutzten Lammarten das geringste spezifische Gewicht. Die weiche, feinste Wolle nimmt beim Aufbügeln sehr gut den Glanz an. Sie ist gleichmäßig glatt mit sehr leichten Wirbeln, die Strichrichtung ist uneinheitlich. Der feine Veloursschliff ist nicht so gleichmäßig wie beim Entrefino. Das sehr weiche und leichte Leder neigt etwas zur Doppelhäutigkeit.[26]

Die Verwendung der Lamm- und Schaffelle erfolgt insgesamt zu Bekleidung jeglicher Art, der Schaffelle außerdem zu (Auto-)Sitzbezügen, Teppichen und anderem.

Geschorene Schaffelle werden in der Krankenbehandlung gegen das Wundliegen verwendet. Sie wirken druckentlastend, reduzieren Scherkräfte und haben eine sehr gute Feuchteableitung, die der Hautmazeration vorbeugen kann. Klinische Studien sollen einen Rückgang der Dekubitusfälle belegen, wenn die Schaffelle gemäß dem australischen Standard 4480-1,1998 verwendet werden. Da diese Felle bei bis zu 95 °C waschbar sind, ist die Hygiene kein Problem mehr.

Indisch Lamm und Pakistanisch Lamm

Indisch Lamm
Indisch-Lamm-Fell
Sarok (dunkle Fellmitte) gefärbte Indisch-Lamm-Tasche, aus einem getragenen Pelz gearbeitet, 2011
Sourire (helle Fellmitte) gefärbtes Indisch-Lamm-Fell
Indisch-Lamm-Jacke, beige gefärbt (1984)
Indisch Breitschwanz-Jacke, gefärbt, vor 1990
Indisch-Breitschwanz-Top und -Tasche, gefärbt, Reliefarbeit (1999)
 Commons: Indisch-Lamm-Felle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Bekleidung aus Indisch-Lamm-Fellen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Über das Pelzhandelszentrum Leipzig kamen die ersten indischen und pakistanischen Lammfelle, anfangs noch als Himalaja-Felle, später fachsprachlich einfach „Inder“ genannt, erst seit Mitte der 1920er Jahre in den Handel.[2][27] Herkunftsgebiete sind das nordwestliche Indien und der Norden Pakistans.

Die Felle sind kleiner als Persianerfelle, so groß wie Schirasfelle und größer als Syrische oder Shantafoo-Lammfelle. Das persianerähnliche Fell ist moiriert oder rundlockig, teils wellig (geflammt). Gute Felle sind seidig glänzend, andere manchmal auch drahtig (strohig).

Die Geschlossenheit der Locke erreicht zwar nicht die des Karakuls, hat aber ihre eigene Qualität. Hervorzuheben ist das geringe Gewicht, selbst die gröberen, schwereren Sorten sind in der Regel leichter als Persianer. Die Felle stammen von ein bis drei Tage alten Lämmern, die Felle ausgewachsener Tiere sind wegen der bereits aufgelösten Locke nicht für Pelzzwecke geeignet.

Naturfarbene Felle sind überwiegend weiß, die Köpfe, häufig bis zum Nacken, schwarz oder braun. Reicht die Farbe weiter in das Fell hinein, werden sie als „Deepheads“ (tiefe Köpfe) bezeichnet. Etwa 5 Prozent der Felle sind scheckig (spotted). Für die Pelzverarbeitung kamen praktisch nur die weißhaarigen Felle in Betracht. Die naturschwarzen Felle sind gewöhnlich harthaarig und deshalb weniger beliebt. In den 1960er Jahren hatte man in der Rauchwarenveredlung jedoch damit begonnen, auch für diese Färbung geeignete Wege zur Nutzbarmachung als Pelzartikel zu erforschen.[28]

Während die indischen und pakistanischen Lammfellsorten, anfangs in Grauweiß-Färbungen, trotz ihrer guten Trageeigenschaften nur als ein preiswerter Persianerersatz angesehen wurden, wurden sie später ein eigenständiger Artikel. Durch die Ausgangsfarbe Weiß eignen sie sich ohne Bleichen zum Färben auf alle Modefarben. Braunfärbungen machten dem Veredler bis in die 1950er Jahre erhebliche Schwierigkeiten, der Ausfall war wegen der unterschiedlichen Farbaufnahmefähigkeit der Felle so ungleich, dass sich kaum Kürschnersortimente erstellen ließen. Beliebt waren später auch zweifarbig eingefärbte Felle mit Farbbezeichnungen wie sarok (braun mit dunklem Grotzen) oder sourire (mit heller Fellmitte, beide von der Veredlungsfirma Marco in Fürth).[27] Auch neigen die Felle leicht zur Haarlässigkeit. Durch geeignete Maßnahmen bei der Veredlung lässt sich jedoch der Sitz des Haares festigen.[28]

Als die edelsten Vertreter der Indisch-Lamm-Felle galten die flachen Indisch Breitschwänze (Indisch Moirés). Sie wurden meist in hellere Farbtöne, wie Noisette, Beige, Violett oder Platin eingefärbt, aber auch weiß gebleicht.[27]

Indische und pakistanische Lammfelle werden luftgetrocknet und ausgespannt, in Ballen verpackt angeliefert. Der Verkauf erfolgt nicht über Auktionen, sondern ausschließlich freihändig. Handelsplätze waren Hamburg, Frankfurt am Main (siehe dazu Pelzhandelszentrum Niddastraße) und London.[2]

Sortimente:

Curly Lammjacke (Berlin, 2015)
  • Galjak (= nacktes Fell)
Felle frühgeborener oder noch nicht vollentwickelter, totgeborener Lämmer. Klein; so gut wie keine oder extrem flache Behaarung (aalglatt, selbst mit dem Finger nicht aufkratzbar).
  • Moirés
Kurzes, noch flaches Haar. Intensiver gemustert als Galjaks, auch raucher, meist glanzreich. Bereits erste Pfauenaugen-, Öl- oder Wassertropfenzeichnung.
  • Navalghar (Novalghar)
Navalghar kommen nur aus Indien, die im Einzelhandel übliche Bezeichnung ist Indisch Breitschwanz. Im Rohsortiment sind vom Galjak über Moiré alle flachen Sorten enthalten. Der eigentliche Navalghar hat die sogenannte Christbaumzeichnung, die laut Franke/Kroll „dem Fell noch im nassen Rohzustand mit einem stumpfen Messer gegeben wird und die sich bis zum veredelten Fell erhält“.
  • Nazuktcha (= das Ausgesuchte)
Der Lockendurchmesser der Nazuktcha beträgt 4–12 mm, die Lockenbündel sind meist röhrenförmig und haben eine mäßige Lockenhöhe. Das Haar ist sehr seidig, glänzend und teilweise fedrig. Die Kopfbehaarung um die im Fell nicht abgeschnittenen, langen Ohren herum reicht bis zu einem Drittel niggerlockig in das Haarkleid hinein.
  • Guldar (das Blumenmuster)
Die kräftigen Locken sind mittellockigen Persianern ähnlich. Die Rohsortimente sind sehr uneinheitlich.
  • Broadspread
Broadspreads ist der hauptsächlich anfallende Rohwarentyp. Die Zeichnung ist, wie beim Breitschwanzpersianer, breitgezogen.
  • Small Curl (kleine Locke)
Der horizontale Durchmesser der Locken beträgt 2–5 mm; das Haar ist grob und drahtig.
  • Nigger Curl (Negerlocke)
Die Felle haben eine noch kleinere Locke als die Small Curls. Das grobe Haar ist glanzlos und stumpf. Die Felle fielen nur in geringer Menge an, teils waren sie ganz wertlos, meist wurden sie in den Ursprungsländern verbraucht. Soweit sie in den Handel kamen, waren die Bezeichnungen Lowgrades oder Rejects.
  • Wollige; ziegenartige; Heavies
Die Locke steht bereits hoch, sie ist grob und dick; das Fell ist schwer.

Vorkommen:

  • Multan (Pakistan)
Der Hauptsammel- und Handelsplatz für Multans ist Pakistan. Die roh angelieferten Felle werden hier erst gewaschen, luftgetrocknet und sortiert. Die Felle sind größer als die aus Indien; das Seitenhaar ist öfter strähnig. Sie werden mit den Köpfen angeliefert, die Nazutchka auch mit Ohren und mit Beinteilen fast bis an die Hufe.
  • Delhi (Indien)
Der Haupthandelsplatz ist Indien, der Hauptmarkt in Delhi „im Zentrum des Handels (‚Sadar Bazar‘)“. Die Rohfelle sind in der Körperfläche etwas kleiner als pakistanische. Außerdem sind die stummelartigen Schwänze meist etwas länger und die Köpfe etwas breiter. Die Anlieferung der meist luftgetrockneten Felle erfolgt mit Köpfen und ohne den unteren Teil der Beine.
  • Bombay (Indien)
Der Anfall beträgt etwa 90 Prozent schwarze und 10 Prozent naturbraune Felle, häufig mit einer schwarzen Fellmitte, oder aber naturcremefarbig. Ungefähr ein Zehntel der Felle ist breitschwanzartig, der Rest, der meist im Land selbst verwendet wird, ist groblockig und harthaarig.[2]
1978 zählten Exportschätzungen 600.000 Felle (davon 80.000 Navalghar)
1980 noch 450.000–500.000 (davon 30.000–35.000 Navalghar)
1987 nur noch 40.000–50.000 (davon 15.000–18.000 Navalghar)

Aufgrund der zurückgegangenen Nachfrage werden die meisten Lämmer für die Fleischaufzucht verwendet. Es wird vermerkt, dass sich die Ausfallquote, der sogenannte Schuss (= Ausschuss), zwischen 1984 und 1988 von ursprünglich 4 bis 8 Prozent auf 40 bis 45 Prozent erhöht hatte.[2]

Karakul oder Persianer

Ergänzende Artikel: Karakulschaf und Persianer

Stilisierte runde Löckchen an der Kopfbedeckung von Gudea, des Prinzen von Lagaš (etwa 2120 v. Chr.)
Russische Breitschwanzfelle

Uralte Statuen aus der Hethiterzeit zeigen Könige mit Kopfbedeckungen, die nach der Art der Darstellung auf Persianer deuten. Rauchwarenhändler Francis Weiss schreibt, dass Gebiete nördlich des Oxus (Amu Darja) schon immer für die Edellämmer von großer Bedeutung waren. Er deutet den Begriff budge, den die englischen Kürschner im 15. Jahrhundert für feine Lammfelle benutzten, als ein von Boghery abgeleitetes Wort, was wahrscheinlich Bukhara ist.[29]

Heute kommen die auch als Karakul bezeichneten Felle nicht nur aus der wahrscheinlichen Urheimat Buchara beziehungsweise aus Arabien, sondern vor allem aus Namibia, dem Gebiet der ehemaligen UdSSR und Afghanistan. Namibia liefert hauptsächlich die flachen moirierten, breitschwanzähnlichen Felle, Russland die klassische, gelocktere Ware und Afghanistan die meist etwas geringer bewerteten, im Haarbild etwas offeneren Karakul.

Es gibt eine Vielfalt von Lockenformen. Die einmal so beliebten größeren Lockenvarianten sind heute deutlich weniger gefragt, die Mode bevorzugt jetzt die flachen moirierten Swakara aus Namibia. Die Felle stammen von wenige Stunden bis zu einige Tage alten Tieren, ehe die Locken sich auflösen und Strähnen bilden. Die ähnlichen Felle von Früh- oder Totgeburten des Karakulschafs werden als Breitschwanz oder genauer als Persianer-Breitschwanz oder Karakul-Breitschwanz bezeichnet. Ein Breitschwanzfell mit noch sehr wenig ausgebildeter Zeichnung und dünnem Leder nennt man Galjak. Die flachen Felle normal geborener namibischer Karakuls werden manchmal auch noch mit der alten Bezeichnung Breitschwanz-Persianer angeboten. Ein Zentrum der Breitschwanzverabeitung ist Israel. Insbesondere werden Bodies von hand genäht, Halbfabrikate für einen Mantel oder eine Jacke.[30]

Die wichtigsten Lockentypen sind die Rippe, die Röhrenlocke, die Zigarettenlocke, die Pfeifenrohrlocke, die Raupenlocke, die Runde oder Bohnenlocke, die Breite Locke, die Korkenzieherlocke und die Pfefferkornlocke. Im Handel waren für bestimmte, vom Kunden besonders gefragte Lockenformen noch weitere Bezeichnungen üblich, wie Berliner Locke, Pariser Locke, Wiener Locke usw.[2]

Jury Fränkel’s Rauchwarenhandbuch meint dazu, „Insgesamt kann gesagt werden, dass nur Experten - Züchter, Sortierer in Auktionsgesellschaften, Zurichter, Rauchwarengroßhändler - sich bis ins Einzelne in diesen Fellen auskennen. Dem Kürschner werden reine Sortimente - Mantel- und Jackenbunde - vom Rauchwarengroßhandel unter der Bezeichnung der Herkunftsgebiete angeboten“.

Die Rohfelle kommen immer offen abgezogen und gespannt in den Handel, gesalzen und luftgetrocknet (Südafrika) oder schrotgebeizt (Sowjetunion, Afghanistan).

Persianer-Breitschwanz-Mantel, um 1990

Obwohl Karakul in der Regel naturschwarz sind, werden die Felle meist zusätzlich schwarz gefärbt. Das erhöht den Glanz und verstärkt den Schwarzton. Zumindest bis vor noch nicht so vielen Jahren erfolgte diese Veredlung wenigstens teilweise noch mit den ursprünglichen Holzfarbstoffen aus Blauholz und Campecheholz, die gleichzeitig eine gerbende Eigenschaft haben. Das Blauholz verlieh dem Persianer den damals für das Fell typischen aber bei Kennern beliebten Persianergeruch. Die Historie besagt, dass es bei Versuchen in den 1870er Jahren dem Leipziger Markthelfer Mandel erstmals gelang, Persianerfelle mit Holzfarbstoffen auf glänzend tiefschwarz zu veredeln.[31]

Fast schwarze Felle mit, vor allem in den Köpfen, „weißen“ Partien werden als Schneepersianer gehandelt. Daneben gibt es naturgraue, naturbraune und naturweiße Felle. Seit vielen Jahren kann man die Persianerfelle bleichen und anschließend färben, so dass sie in allen Fantasie- und Modefarben angeboten werden. Naturbraune weisen gegenüber schwarzen Fellen eine geringere Lockung auf. Ursache ist das Melanin, das im Haarinnern winzige kristllähnliche Pigmente bildet, die im schwarzen Haar eine andere Struktur haben und sich dort an anderer Stelle ablagern als im braunen Haar. Fehlt das Melanin ganz, wie beim weißen Fell, fehlt mehr oder weniger auch die Lockung. Für die Pelzverarbeitung relevante weiße Felle entsprechen deshalb immer dem moirierten, nicht gelockten Breitschwanztyp.[32]

Der Siegeszug des Karakulfells begann, nachdem 1870 das Blauholzfärbeverfahren für Persianer eingeführt worden war. Bis dahin gehörte diese Lammfellart noch nicht zu den Edelpelzen des Rauchwarenhandels.[33] Nachdem es damit gelungen war, das Fell glänzend tiefschwarz und auch das bisher durchscheinende weiße Leder schwarz zu färben, gehörte der Persianer zu den begehrtesten Fellarten seiner Zeit. Dies traf später vor allem auf die Bundesrepublik zu, so dass er dann als klassischer „deutscher“ Pelz galt, bis er in den 1970er Jahren vom Nerz abgelöst wurde.[34] Seit etwa 2000 erfreut er sich, auch bei uns wieder, aber vor allem in den neuen östlichen Märkten, zunehmender Beliebtheit, was sich in einem erheblich gestiegenen Fellpreis ausdrückt.

Teil der Mode lockiger und moirierter Fellarten war auch der Pelzbesatz, insbesondere aus Persianer, bis er dann durch langhaarige Felle abgelöst wurde. Hierfür wurden die Felle auch in Modefarben eingefärbt, was ein vorheriges Bleichen der naturbraunschwarzen Felle bedingt. Dies war zufriedenstellend möglich, nachdem im Jahr 1925 in Amerika die katalytisch geführte Pelzbleiche gelungen war. Die zuvor bereits mit Ferrosalzen behandelten Felle entfärbten sich in oxidativen Bleichbädern, je nach angewandter Konzentration in mehr oder weniger deutlicher Weise. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg waren so die ersten kleineren Partien braungefärbter Persianer auf den Markt gekommen. Mit dem Ende der lockigen Kragenmode verwendeten die Kürschner die hellgefärbten Felle zunehmend auch für Jacken und Mäntel. Spielte die geringere Haltbarkeit der aufgehellten Felle solange man sie hauptsächlich zu Kragen verarbeitete keine wesentliche Rolle, gelang es den Pelzveredlern etwa in den 1960er Jahren, die Abriebfestigkeit der Haare auf ein vertretbares Maß zu erhöhen. Es wurde möglich, die Farbe bis hin zu beige zu decolorieren, darauf aufbauend entstanden zusätzlich zahlreiche, natürlich wirkende Bicolor-Farben - eine davon imitierte täuschend echt den goldbraunen Surpersianer - sowie zahlreiche Weiterentwicklungen, wie die auch bei Indisch Lamm angewandte Ombré“-Ausführung.[31] 1964 meldete die Firma Märkle & Co. (Marco) aus Fürth eine Farbveredlung naturschwarzer Pelzfelle zum Patent an, die sie Royal Dark nannte. Mit diesem, als „neues Schwarz“ angepriesenen, blauschwarzen Farbton hatte sie bis zum Auslaufen der großen Persianermode einigen Erfolg.[35]

Persianer, Breitschwanz sowie die besseren Qualitäten der Halbpersianer, zum Beispiel Schiras und Bagdads, werden wegen des höheren Wertes auch als Edellammfelle bezeichnet.[5] Der Sammelbegriff für alle feineren schwarzen Lammsorten, die aus Persien, der Bucharey, Cirkassien, Russland oder der Ukraine zum Handel kamen, war einmal Baranken, Baranki, auch Baranjen und Parangen (von russisch Baran = Hammel), russisch: Merluschki (im Russischen ein Allgemeinbegriff für Lammfell, für die persianerartigen Felle gleichen Namens siehe unten). Darunter fielen Persianer, Astrachan, Krimmer und die feineren Ukrainersorten.[36][13]

Die Verarbeitung erfolgt zu Konfektion aller Art, in den letzten Jahren verstärkt auch zu Wendeteilen mit veloutierter oder nappierter Lederseite. Wie beim Nerz werden alle bei der Fellverarbeitung abfallenden Teile verwendet; auch in der Bundesrepublik wurden in den Nachkriegsjahrzehnten Persianerklauenmäntel und Persianerstückenmäntel als preiswerte Pelze in großer Zahl gehandelt. Die Idee, vom Persianer auch die Klauen zu verwenden, soll Anfang des 20. Jahrhunderts in Paris entstanden sein.[37]

Russische Karakul (Persianer)

Typisch für die Fellform des Russischen Karakuls ist der spitze, langgezogene, schmale Kopf, die in voller Länge anhängenden Läufe und der lange Schwanz (im Gegensatz zum namibischen Persianer mit kurzem viereckigen Kopf, abgeschnittenen Extremitäten und kurzem Schwanz).

Der wertvollste und auch führende Lockentyp unter den schwarzen Karakuls ist seit jeher „Jaketny“, neben „Kirpuk“, „Kaukasus“ neben anderen.

Nicht nur eine Farb- sondern auch eine Qualitätsvariante sind die braunen Surpersianer, die die strapazierfähigste Wolle haben (auch bei Teppichen). Verschiedene Naturfarben verleihen dem Fell einen besonderen Farbeffekt, wobei der Haargrund dunkler als die Haarspitzen ist. Bei Silber-Sur zum Beispiel sind die Haarspitzen cremefarben, hellgelb oder weiß; bei Golden-Sur tiefgelb. Diese Felle wurden bis zum zehnfachen Preis bester schwarzer Karakulfelle bewertet.

Weitere Farbvarianten sind Braun (Hauptnuancen rot- und hellbraun, braun und dunkelbraun), Halali (zweifarbig, braun mit schwarzen Seiten), Kambar (gleichmäßig grau-blau-bräunlich), Sedinoi (dunkel bis schwarzgrau mit schmalem, grauen Grotzen), Gulgas oder Guligas - der Name bedeutet „Blumen“, (Kombination von braunen und weißen Härchen verschiedener Nuancen), Schnee (dunkelgrau mit weiß besonders im Grotzen, zum Kopf hin zunehmend).

1969 veröffentlichte die russische Rauchwarenhandelsgesellschaft V/O Sojuzpushnina die Eintragung des Handelsnamens Buchara-Karakul-USSR für russische Persianerfelle. Die Verwendung des Namens darf nur für die aus diesen Fellen hergestellten Kleidungsstücken und Accessoires verwendet werden, die nachweislich zu 100 % aus der UdSSR stammen, zu den Provenienzen Usbekistan, Turkmenistan und Kasakstan gehören und bestimmte Qualitätsnormen erfüllen.[38]

Auffallendes Merkmal der russischen Persianer ist die runde Locke. Der Prozentsatz an rippigen Fellen ist kleiner als bei den afghanischen und bedeutend kleiner gegenüber denen aus dem südwestlichen Afrika. Doch bemühte man sich schon vor Jahren um eine Vermehrung der flachen Lockentypen.

Nach Kroll/Franke betrug das Auktionsangebot 1987 etwa 850.000 Felle, wobei der tatsächliche Anfall stets ein Mehrfaches betrug.[2]S. 271 Die Handelsgesellschaft Sojuzpushnina schreibt etwa 1985 in einer Selbstdarstellung: „Obwohl annähernd 6,5 Millionen Karakul-Felle jährlich in der Sowjetunion geerntet werden, sind nur 2 Millionen davon für den internationalen Markt verfügbar. Der Hauptteil der Ernte, etwa 65 bis 70 Prozent, ist schwarzer Bukhara. Grauer Bukhara erreicht etwa 12 Prozent der Gesamtproduktion. Die verbleibenden 20 Prozent der Bukhara-Ernte sind von anderen außergewöhnlichen Farben. Davon ist Sur die bedeutendste und der Stolz der sowjetischen Karakul-Zucht. Außer vielen Braun-Schattierungen gibt es noch die Rosa-Variationen, die fremde schöne usbekische Namen tragen, wie Guligas, Kombar, Khalili.[39]

Breitschwanz, Persianer-Breitschwanz
  • Persianer-Breitschwanz siehe auch unter Karakul.

Breitschwanzfelle ohne zusätzliche Herkunftsbezeichnung stammen von zu früh geborenen, nicht normal ausgetragenen Karakullämmern russischen oder afghanischen Herkommens. Die Qualität ist entsprechend der unterschiedlich stark entwickelten Fellzeichnung sehr verschieden und der Preis stark von der modebedingten Nachfrage abhängig.

Für Breitschwänze gibt es ein eigenes Sortiment, das im Laufe der Jahre auch immer wieder geändert wurde. 1964 wurde folgendermaßen sortiert:[40]

  • Russland
a) Schwarze
1. Karakulcha (Qualität: dünn (Dünne))
2. Karakul karakulcha (Qualität: kräftig (Dicke))
Klassifizierung der Sorten 1 und 2:
I: Größte Sorte; beste gleichmäßige Zeichnung; schönster Glanz
II: Etwas flacher; Zeichnung nicht so gleichmäßig
III: Kleiner, noch flacher; Zeichnung unregelmäßig
Galjak: Ganz flach (Klassifikation nur bei Sorte 1)
Beschädigte
b) Graue
Qualitäten: Flache und Dicke. Bei zu kleinem Angebot wird jedoch nur eine Sorte angeboten
c) Farbige
Braune, Sur usw.
  • Afghanistan
a) Schwarze
1. Dünne (Qualität: dünn); 2. Dicke (Qualität: kräftiger)
Klassifizierung der Sorten 1 und 2:
I: Reguläre
II. Dubar
III: Zweitklassige Qualitäten
IV. Schecken; stark Beschädigte usw.
b) Graue
Grundsortiment und Klassifizierung wie Schwarze
c) Farbige
Braune, Sur usw.

Afghanische Karakul

Afghanische Persianer geringster Qualität (Ausschuss) auf einem Markt in Kabul, 2010

Die Beschaffenheit und Größe der Locken der afghanischen Karakul ist etwa wie bei der russischen Provenienz der turkmenischen Persianer, doch ist die Form öfter unregelmäßiger. Die Locke ist von kleinen Haarspitzen bedeckt oder überwachsen, was meist die Wirkung des Glanzes beeinträchtigt, die Seiten sind meist weniger gelockt. Der Kopf endet in zwei von den Backen gebildeten Zipfeln, die Felle sind leichtledriger als die Turkmenen.

In Afghanistan werden schwarze und graue Karakul gezüchtet; schon 1966 kamen erste Neuzüchtungen (hellbeige, fawn) in den Handel, wesentliche Mengen sind jedoch nicht bekannt geworden.

Hauptsächliche Sorten schwarzer Karakul auf den Londoner Auktionen sind Nazutchka, Arghul, Chaqmaci, Karakulcha, teilweise mit weiteren Untersorten.

1991 wurden auf einer Auktion in Frankfurt am Main 60.000 afghanische Persianer erstmals orientiert an den namibischen Sortierverfahren angeboten. Die Farbbezeichnungen waren white, extra light, light, sky, dark grey und extra dark. Die Qualitätsstufen umfassten selected, 1, 2 und 3. Die Sortenbezeichnungen waren AO, AK-flat, AK, Anflat, AN und AM.[41]

Aus Afghanistan kamen 1987 etwa 750.000 Felle auf den Weltmarkt.[2] Modebedingt und durch die Unruhen im Land war der Export zwischenzeitlich praktisch zusammengebrochen. Neuere Zahlen liegen nicht vor; 2007 schreibt Kopenhagen Fur im Auktionsbericht, …großes Angebot in Karakul aus Afghanistan und Usbekistan.[42]

Im übrigen siehe auch die Einführung oben, „Karakul oder Persianer“.

Swakara Karakul

Gefärbter Swakara-Persianermantel mit Zobelbesatz und Swakara-Rock (Deutschland, 2004)

1907 wurden die ersten russischen Karakulschafe von Deutschland nach damals Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, gebracht. 1924 kamen die ersten Felle zu den Leipziger Rauchwarenhändlern. Die dort durch Einkreuzungen und Zuchtauslese entstandenen flachen Qualitäten werden in der Branche als Breitschwanzpersianer bezeichnet, weil sie den in der Struktur dem wesentlich flacheren und dünnlederigen russischen Breitschwanzfellen ähneln; tatsächliche Breitschwänze fallen in Namibia kaum an.

Die geschützte Handelsbezeichnung S.W.A.-Persianer (Süd-West-Afrika) wurde 1969 durch den ursprünglich nur für den amerikanischen Markt vorgesehenen Namen Swakara (South West African Karakul) ersetzt. Ab 1966 wurden bereits bestimmte Spitzenqualitäten südwestafrikanischer Persianer und Breitschwanz (gemeint ist wohl Breitschwanzpersianer) unter der Qualitätsbezeichnung Swakara angeboten.[43] Inzwischen wurde der Handelsname Swakara von der Züchtergemeinschaft auch zur offiziellen Bezeichnung für die Zuchtlinie erklärt (Swakara-Karakul).[44]

Bereits seit der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg erzielen südafrikanische Persianer auf dem Weltmarkt, damals dominiert durch die Bundesrepublik, bessere Preise als die gelockten Felle aus der Urheimat Russland. Schon 1954, neun Jahre nach Beendigung des Ersten Weltkriegs, wurden etwa 38 Prozent der Fellernte in die Bundesrepublik eingeführt, 1958 waren es bereits 55 Prozent (1.900.000 Felle im Wert von etwa DM 45 Millionen DM). Eine weitere Steigerung wurde erwartet. Von den um 1960 anfallenden 3,5 Millionen Fellen kamen 2,5 bis 2,8 Millionen aus Südwestafrika, heute Namibia, der Rest aus der Südafrikanischen Union.[45]

2012 verzeichnet die Züchtergemeinschaft wieder Rekordpreise für ihren moirierten Persianertyp. Auf einer Auktion in Kopenhagen wurden 118.000 Felle angeboten, der bisher höchste, durchschnittliche Verkaufspreis betrug dort 654,20 namibische Dollar pro Fell (rund 55,50 €).[46]

Auch der Name „Persianer“ wird seit 1924 als geschützt angesehen, nachdem die Industrie- und Handelskammer Leipzig in einem Gutachten entschied, „dass als Persianer im Sinne des Handels das Persianerfell russisch-bucharischer, afghanischer und südwestafrikanischer Herkunft zu gelten habe“.[2]

In strikten Zuchtversuchen entwickelte der Züchter Thompson die Lockentypen „Watered Silk“ (WS) und „Shallow Curl“ (VL). Die Entwicklung zum heutigen Felltyp erfolgte in drei Stufen:

  1. Lockiger Persianer, auch als „klassischer Persianer“ bezeichnet
  2. Rippiger Persianer
  3. Der flache Breitschwanz-Persianer mit der „eleganten“ Moirézeichnung.[2]
Swakara Auktionen in London im Jahr 1966
Auktionskatalog der Hudson's Bay Company: Persianerfelle, zugerichtet und gefärbt von Thorer Fur Processing Co. of South Africa Ltd. (Stammfirma Thorer & Co., Offenbach)[47]
Rohfelle bei Eastwood & Holt

Eine Besonderheit im Handel war, dass immer die gesamte anfallende Ernte auf die fünf Auktionen der Hudson's Bay Company, Anning sowie Eastwood & Holt nach London ging, ohne dass es, wie sonst üblich, einen Preisvorbehalt oder einen Rückzug der Ware gab. Zwischenzeitlich führte das dazu, dass bei dem Wechsel der Mode hin zum Nerzfell auch sehr schnell auf die Fleischproduktion umgestellt wurde. Verstärkt wurde dies dadurch, dass der Fleischverbrauch mit zunehmenden Einkommen der schwarzen Bevölkerung stieg. 1986 wich man zum ersten Mal für weiße und braune Swakara von diesem System ab, da die Gebote nicht mehr den Gestehungspreis deckte, man verkaufte sie nach verdeckten Angeboten zu einem vorher festgelegten Mindestpreis.[48] Anfangs reisten Aufkäufer der Fellhändler durch das damalige Südwestafrika, später wurden die Felle in Windhoek gesammelt und dort nach dem besten Gebot verkauft, bis es in den 1930er Jahren zu der jetzigen Lösung kam, bei der die Züchtergenossenschaften die Felle sammeln und nach London geben.[49]

  • Die Schattierungen der grauen Swakara:
Extra Extra dark (sehr sehr dunkelgrau). Die besten Qualitäten dieser Schattierung zeigen einen guten Kontrast zwischen dem grauen Muster in der Mitte des Felles und den fast schwarzen Seiten.
Extra dark (sehr dunkelgrau). Hier ist die Farbe fast gleichmäßig über das ganze Fell verteilt und der Unterschied zu den dunklen Seiten kommt weniger zum Ausdruck.
Dark (dunkelgrau): Es überwiegt die graue Färbung
Medium (mittelgrau). Ein absolut graues Fell, in den besseren Qualitäten mit einem Blaustich.
Light (hellgrau). Die blasseste Graufärbung. Die schwächeren Qualitäten sind mit weiß gemischt und werden auch „milky“ (milchig) genannt.
Greybrown (graubraun). Eine sehr seltene Farbe in Swakara, die sich aus grauen und braunen Haaren zusammensetzt, die ineinander übergehen. Die Fellfarbe ist ansonsten als „guligaz“ bekannt.
  • Die Schattierungen der braunen Swakara:
Extra dark (sehr dunkelbraun). Die dunkelste braune Färbung, sie wird als „schokoladenbraun“ beschrieben.
Black brown (schwarzbraun). Gut gezeichnete Felle sind verhältnismäßig selten, sie kommen in vielen Variationen vor. Die schwarze Farbe ist manchmal dominierend.
Dark Bronze (dunkelbronze). Die echte braune Farbe ist hier überwiegend.
Medium Bronze (mittelbronze). Die braune Farbe ist jetzt vollkommen dominierend.
Light Bronze (hellbronze). Die Farbe ist in der Tendenz weniger rötlich als mittelbronze.
Oyster (Dark) (auster (dunkel)). Eine ungewöhnliche, jedoch in vielen Fällen sehr attraktive Farbe, die eine Spur dunkel-violett aufweist.
Oyster (light) (auster (hell)). Eine viel hellere Farbe mit einer bläulichen Violett-Schattierung, die sich völlig von den allgemeinen anerkannten Farben unterscheidet.
Medium/Light (mittel/hell). Braunschattierungen, bei denen der rötliche Farbeinschlag weniger zum Ausdruck kommt.
Extra Light (sehr hell). Der blasseste der braunen Töne, auch bekannt als „Camel“ (kamelfarben).
Gold Tipped (Dark) (mit goldenen Haarspitzen (dunkel)). Eine Zweiton-Variante, der dunkle Untergrund wird durch die attraktiven goldenen Haarspitzen hervorgehoben.
Gold Tipped (Light) (mit goldenen Haarspitzen (hell)). Das Naturbraun wird durch die attraktiven goldenen Haarspitzen erhöht.
  • Weiß
Reinweiße Typen werden besonders sortiert; leicht gesprenkelte Felle werden separat gehalten.
  • Die Haartypen der Swakara
Lockentypen
L Kleine Mittellocke, weich/wolliger Charakter.
G Kleine gleichmäßige feste Mittellocke mit Charakter.
A Lange gezogene Locke mit sehr gutem Charakter.
K Große gleichmäßige Locke mit Charakter in den besseren Sorten.
N Sehr große gleichmäßige Locke mit gutem Muster in den besseren Sorten.
RC Überwachsene Locke mit Charakter in den besseren Sorten
Gerippte Typen
C Kleine mittlere Rippe mit ausgeprägtem Muster.
T Große Rippe mit ausgeprägtem Muster.
V Sehr große Rippe mit ausgeprägtem Muster
Halbflache Typen
F Erlesene kleine, flache Locke mit Charakter.
M Kleine bis mittlere flache Locke mit Charakter in den besseren Sorten.
KF Große flache Locke mit Charakter in den besseren Sorten.
NF Sehr große flache Locke mit Charakter in den besseren Sorten.
RB Überwachsene breite flache Locke mit Charakter in den besseren Sorten.
Flache Typen
D/lt Breitschwanztyp, besonders leicht.
S Leichtledrige Galjak mit etwas Muster.
P Leichtledrige mit gut ausgeprägtem Muster.
D/fl Flacher Breitschwanztyp, sehr leicht.
D Etwas höherhaariger Breitschwanztyp, mittleres Gewicht.
O Breites flaches Muster, in den unteren Sorten zum Teil sehr breit gezeichnet.
RF Schwere flache Locke mit breitem Muster.[50]

1986 betrug der Jahresanfall knapp eine Million Felle, 2007 wird er auf der Internetseite der namibischen landwirtschaftlichen Organisation Agra mit 140.000 angegeben.[51] Bis zum Beginn der achtziger Jahre war die Produktion noch einmal wesentlich höher. Derzeit wird die Menge wieder gesteigert um der erstarkten Nachfrage gerecht zu werden. Die verbliebenen Züchter behielten in der Zeit des Absatzrückgangs nur die besten Tiere, so dass die durchschnittliche Fellqualität heute wesentlich besser ist als zur Hauptzeit der Persianermode. (Stand 2011)

Halbpersianer sind gelockte Lammfelle von Fettsteißschafen und von Kreuzungen anderer Provenienzen. Sie haben je nach Herkunft Bezeichnungen wie Krimmer, Schiras oder Bessarabische Lammfelle. Indisch-Lamm-Felle bilden eine eigene Kategorie und werden nicht als Halbpersianer bezeichnet.

 Commons: Persianerfelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Bekleidung aus Persianerfellen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Persianer-Breitschwanzfelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Bekleidung aus Persianer-Breitschwanzfellen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Merinolamm und Schmaschen

Die Felle der Jungschafe sind unter den verschiedensten Bezeichnungen im Handel, dieses Kapitel behandelt die Felle der so genannten Wollschafrassen.

A: Schmaschen
Vorderteil eines Frauenpelzes aus Schmaschen. Der Pelz ist im unteren Teil acht Ellen weit. Meisterstück, Leipzig, 1755

Schmaschen (früher auch Schmosen)[13] sind die Lämmer ein bis zwei Tage alter, auch früh- oder totgeborener Lämmer. Sie sind klein bis mittelgroß; die Behaarung je nach Rasse unterschiedlich, doch meist kurz und flach, niederlockig und dünn. Felle einiger Tage alter Tiere haben eine den Caloyos ähnliche Zeichnung, sie werden als Forsche bezeichnet.

  1. Hauptsächlich kommen die Felle aus Südamerika.
    Die zum Tiefscheren verwendeten Felle haben eine Felllänge von etwa 40 bis 60 cm, das weiße Haar hat eine knöpfchenartige Locke. Am Haargrund weisen sie ein besonderes Moiré auf, das an die Zeichnung besonders ausgeprägt gezeichneter Breitschwanzfelle oder Swakara-Persianer erinnert. Indem man sie tiefschert kommt dieses attraktive Haarbild zum Vorschein.
    Im Handel waren sie unter Namen wie Bueno- oder Bueno-Aires-Breitschwanz-Schmaschen, gut gezeichnete als Amerikanischer Breitschwanz oder Bueno-Breitschwanz, heute meist einfach als Bueno oder Bueno-Lamm gehandelt. Noch tiefer geschorene Felle älterer Tiere werden als Borrequito (Medianito) bezeichnet, die noch älterer Tiere als Borrego (Mediano). Unter dem Fabrikausdruck Tuky-(Tucky)-Breitschwanz kamen Breitschwanzimitationen mit etwas breitstreifiger Maserung in den Handel. Je ausgewachsener das Fell ist, um so dicker ist das Leder und desto verschwommener ist die Zeichnung.
    • Große Mengen liefert Argentinien. Die sehr scharf gelockten, breit gezeichneten, grobhaarigen Lammfelle werden als Lincoln-Schmaschen gehandelt. Beginnend etwa seit den 1930er Jahren waren sie ein bedeutender Handelsartikel, mit Absatz insbesondere in Europa und Amerika.
    Borregos, in Argentinien Borregos-Lincoln nach der Schafrasse. Borregos-Finos nennt man dort feinwollige Felle, die für Biberlamm, Westenfutter und anderes verwendet werden können. Um 1969 fielen jährlich etwa 200 bis 240 Tausend Stück in den Monaten November/Dezember an, etwa die gleiche Menge als späterer Nachfall Ende Januar, Anfang Februar. Die Fellgröße der sechs bis neun Monate alten Lämmer beträgt überwiegend 5 bis 7 Quadratfuß. Nach Angabe eines damaligen Spezialhändlers für südamerikanische Rohfelle liefern nur gesunde Felle bester Fleischqualität das moirierte, seidige und im Leder leichte Fell. „Campos“-Felle stammen von Landschlachtungen und sind oft nicht so sorgfältig behandelt, nicht gespannt oder rahmengetrocknet, wie die aus den großen Schlachthäusern, den Fricaderos, man kann sie allenthalben über den Gartenzaun zum Trocknen gehängt sehen. Die meisten Felle kommen luftgetrocknet in den Handel, nur selten gesalzen, aus Platzmangel von den großen Schlachthäusern. Fast immer wurden die Felle zur Wollverwertung (Glanzwolle, vorwiegend für die amerikanische Teppichindustrie) und zur Frachtkostenersparnis in Buenos Aires auf eine Wollhöhe von 1 bis 2 cm mit kleinen Handschermaschinen bereits vorgeschoren, die Haarlänge beträgt in dem Alter bereits 10 bis 20 cm. In Ballen zu 400 bis 450 Kilogramm gepresst, mit einem Volumen von etwa einem Kubikmeter, damals bereits seit Jahrzehnten Usus, obwohl die Fracht längst nicht mehr nach Rauminhalt sondern nach Gewicht berechnet wurde, wurden sie dann exportiert.[52]
    Criollos wurden Lincolnfelle kreolischer Züchter genannt, die qualitativ als geringer galten und von denen nur die besten Qualitäten exportiert wurde, die sich trotzdem nur für zweitklassiges Handschuhleder eigneten.[53]
    Cordoba-Schmaschen sind mehr ziegenartig grob im Haar und werden hauptsächlich zu Innenfuttern verarbeitet.
    • Felle aus Uruguay sind als Montevideo-Schmaschen im Handel. Sie sind sehr feinwollig; engrippiger gezeichnet als die Montevideo-Schmaschen; das Leder ist dünner als bei anderen Provenienzen. Weniger dünnledrige Sorten können entlockt werden, sie wurden braun gefärbt und waren dann als Nutriette-Schmaschen im Handel. Sie werden als Futter für Stoffmäntel, für Handschuhe und andere Kleidungsstücke verarbeitet.
    Auch von diesen wurden die besten Sorten als Bueno-Breitschwanz bezeichnet
    Von hier kommen feinseidige Schmaschen, insbesondere die aus Peru sind wegen ihres flammigen Charakters gut für Mäntel geeignet, jedoch gelangen nur geringe Mengen in den Handel (1988).
    Nachdem die Anlieferungen aus Spanien aufhörten waren nur noch peruanische Caloyos im Handel (1988). Spanische Caloyos sind im Körper etwa zehn Prozent größer, stärker im Leder und haben eine kräftigere Unterwolle. Die Haarlänge eines typischen Caloyo beträgt etwa 10 mm. Das Gewicht spanischer Ware soll nach Angaben eines damals führenden Caloyoshändlers pro 100 Felle 11,5 kg, das von südamerikanischen Fellen 6,2 kg nicht übersteigen. Nach seinen Angaben beginnt die Wirtschaftlichkeit eines einzigen Manipulationsgangs für diesen Artikel wegen der Differenziertheit in der Struktur und Farbe der Felle bei 20 Tausend Stück.[54]
  2. Europa
    • Aus Spanien kamen kleinere und im Leder dünnere Felle, 1988 heißt es bereits, die Lieferungen seien inzwischen fast ganz ausgeblieben.
Um 1900 wurden Schmaschen außer zu Innenfutter viel für Fuß- und Handwärmer aller Art verarbeitet. Eine Sorte, die nur aus Spanien kam, war auch schwarz. Diese waren unter dem Namen spanische Socken oder Bearner Socken im Handel.[55] Handelsnamen weiterer Sorten sind:
  1. Calayos (Caloyos). Sie sind teils sehr seidig, teils grobwollig und meist geflammt.
    Die raucheren Sorten mit mehr Lammfellcharakter werden als Pellicones gehandelt. Die besten kommen aus Aragonien und sind als Aragon-Calayos im Handel.
    Geringere Qualitäten kommen auch aus Italien und Griechenland.
    • Gute, seidig glänzende Calayos werden für Jacken und Mäntel verwendet; die feinwolligen, im Leder stärkeren Sorten, die als Innenfutter Verwendung finden, werden als Merinillas gehandelt (auch die italienischen und deutschen Schmaschen).
  2. Italien, Sardinien, Korsika
    Die Qualität ist wegen der vielen Schafrassen sehr unterschiedlich, der Anfall ist erheblich. Um 1925 kamen jährlich etwa eine Million der kleinen, glatthaarigen Kalabreser in den Handel.[56] Verwendung für Innenfutter, Handschuhe und Ähnliches.
  3. Belgien, Schottland, Island
    Die lincolnähnlichen Felle sind infolge der mit Teerfarbe aufgemalten Nummern nur bedingt brauchbar.
  4. Türkei –– Syrien
    Die oft seidigen und rauchen Aleppo-Schmaschen sind für Pelzzwecke gut geeignet, sofern sie nicht scheckig sind.

Insgesamt unterscheidet man bei Schmaschen zwischen Tanners = Gerberfelle (für Handschuhfutter und Lederproduktion) und Furriers = Pelzfelle.

Geschorene Lamm- und Schaffelle
alphabetisch nach Handelsnamen
Biberlammjacke (leopardgefärbt), 1955
Borregos-Lammfell, gefärbt
Borregos-Mantel, 1965
Jacke aus beige gefärbten, ungeschorenen Buenolammfellen mit Nerzkragen, ca. 1970
Muff aus einem geschorenem und schwarz gefärbten „Bueno-Breitschwanz“-Fell mit breiter Zeichnung, ca. zwischen 1915 bis 1940
Cumafix-Lammfell
Gotlandlamm-Herrenmantel, veloutiert; 2009
Lincoln-Lammfell gefärbt
B: Merinos

sind die Felle von bis zu einem Jahr alten Lämmern. Sie müssen nicht unbedingt von reinrassigen Merinoschafen stammen, teilweise werden auch Felle von Kreuzungen oder von anderen Wollschafen unter dem Namen gehandelt.

  • Die Felle aus Frankreich und Spanien sind teils seidig und gut im Leder, teils glatt, manchmal gröber. Lechales sind sehr kleine Felle spanischer Lämmern die noch nicht geweidet haben.
  • Italien unterscheidet drei Hauptsorten, die langhaarigen Lammfelle (Italienisch Lamm, Oberhaarware), Bastards (Crossbredschaf, aus Kreuzzuchten; merinoartig; für Scherzwecke oder als Futterware) und Merinos (meist zum Scheren).
Die besten Felle sind die Toskaner; die Abruzzen sind wolliger; die Römer sind am Fellboden moiriert und werden nach dem Scheren als Embros gehandelt.
Weitere Handelsnamen sind Triestiner (meist für Leder), Abruzzen (wolliger, auch gut langhaarig), Manfredonier (sehr seidig, gut geeignet für Biber oder Nutriaimitationen (Biberlamm, Nutrialamm)); Sizilien, Sardinien (mehr gewellt, teils schöner Glanz).
Siebenbürgerfelle aus dem heutigen Rumänien zeichnen sich durch eminente Dauerhaftigkeit aus. Sie haben ein dickes Leder und eine nach der Spitze zu in Löckchen zusammengedrehte, außerordentlich dichte und warme Wolle.[55]
Die seidigen Merinos waren 1891 noch nur für die Wollproduktion begehrt, denn sie repräsentieren nicht genug als Fell, als Pelzwerk weil das Fell vollständig wollig, grannenlos und ohne jede Zeichnung keinen Charakter hat.[55] Gerade diese Eigenschaften machen das Material heute für die Velours- und Nappalammbekleidung so geeignet.
  • Felle aus Nordeuropa werden geschoren, naturell oder gefärbt verarbeitet.
In den 1920 Jahren wurde man in Schweden darauf aufmerksam, dass das dortige „gotländische Freigangschafs“ sich gut für Pelzzwecke eignete. Da die mittelgraue Farbe am begehrtesten war, verlegte sich die Zucht von den anfangs auch noch schwarzen und weißen Schafen ausschließlich auf diesen Typ, nur Kopf und Beine sind schwarz. Beginnend in den 1940er Jahren wurde die Fellart unter der Bezeichnung Gotlandlamm, später offiziell „schwedisches Pelzschaf“ genannt, auch unter dem Fellhandelsnamen Viking-Lamm, als strapazierfähige Pelzkonfektion mit dem Haar nach außen, über zwei Jahrzehnte lang sehr beliebt.[57] Für einen Mantel von 110 Zentimeter Länge werden etwa 6 bis 6 ½ Felle benötigt.[58] Ein entscheidender wirtschaftlicher Vorteil gegenüber den dazu noch bedeutend kleinflächigeren Fellen jüngerer Lämmer ist, die Fellreife tritt gleichzeitig mit der Schlachtreife, im Alter von vier bis fünf Monaten, ein.[59] Der Artikel „Heidschnucke“ erwähnt das Gotlandpelzschaf als eine „Spezialität der ehemaligen DDR: Umzüchtung des Gotlandschafes mit Karakulschafen“.
Die Amerikaner bezeichnen die zugerichteten Schaffelle aus Mitteleuropa als Alpine Lamb, ehemals mit dem Phantasie-Handelsnamen Mandel Lamb.[60][61]
  • Deutsche Schaffelle waren früher wegen des strohigen Haars und einer stärkeren Fetthaltigkeit des Leders für die Hochschur-Veredlung nicht zu verwenden. In der Nachkriegszeit gelang auch hier die Veredlung für einen Großteil der anfallenden Ware in eine einwandfreie Qualität.[5]
Deutsche Schaffellanlieferungen werden gewichtsmäßig übernommen. Gesalzene Ware eignet sich für Pelzzwecke besser als getrocknete. Seidige Felle ergeben eine bessere Qualität als wollige. Dickledrige und stark natur-fetthaltige Ware ist geringer im Preis. Weitere Wertminderungen sind Farbstempel und Blutflecken, da bei letzteren an den Stellen oft Haarlässigkeit auftritt.[62]
Dort wo man Schafzucht betreibt, fallen Lamm- und Schaffelle an. Teils werden sie als Fell verwendet, teils als Leder. Sie stammen von den verschiedensten Rassen, die zunächst für die Woll-, Fleisch- und Milchgewinnung gehalten werden.
  • Aus Übersee - außer Südamerika, siehe am Anfang des Artikels - kommen Felle, die je nach Veredlung andere Handelsnamen haben, aus denen man die Herkunft nicht ohne weiteres erkennen kann.
  • Aus Island kamen früher großlockige Felle unter dem Handelsnamen Clondyke, später kleinlockige Felle die meist schon im Land zu Konfektion verarbeitet wurde (Stand 1988). Um 1925 waren sie ein beliebtes Material für Kinderjacken und -garnituren (Muff, Mütze, Schal, Handschuhe). Der Export betrug zu dieser Zeit selten mehr als 20 Tausend Felle.[56]
  • Vor dem Ersten Weltkrieg waren Felle der so genannten Angoraschafe für Bettvorleger und Decken sehr beliebt. Sie hatten eine etwa 20 cm lange Wolle, die meist in Fantasiefarben eingefärbt wurde. Die Felle stammten von englischen Lincoln- und Leicesterschafen. Kurzgeschorene Angoraschafe hießen in England Kavalleriefelle, weil sie für Schabracken der Reiterei verwendet wurden.[55]

Zugerichtete Felle werden nach Quadratfuß gehandelt (Rohfelle meist, nach Gewichtsklassen). Sie werden geschoren, gefärbt, bedruckt, zu Velourslamm veredelt oder nappiert zu Konfektion aller Art verarbeitet.

  • Durchschnittliches Gewicht europäischer, für Pelzzwecke am besten geeigneter Schaffelle per 100 Stück (1936):[61]
Schafrassen in Deutschland
alphabetisch
Bretonisches Zwergschaf, Detailaufnahme
Deutsches Gotlandlammfell
Kamerunschaf-Fell
Heidschnucken-Kutschergarnitur (1903)
Rhönschaf-Fell
Waldschaf-Wolle
Walliser Schwarznasenschaf, Detailaufnahme
Italien:
Toskana = 48 bis 50 Kilogramm
Abruzzen = 70 bis 72 Kilogramm
Merino Bastarde = 40 bis 45 Kilogramm
Bulgarien = 55 bis 60 Kilogramm
Griechenland = 55 bis 60 Kilogramm
Spanien:
Navarra = 45 Kilogramm
Katalonien
Erste = 65 bis 70 Kilogramm
Mittlere = 85 bis 90 Kilogramm
Zweite = 100 bis 110 Kilogramm (bis zu 120 Kilogramm)
Rumänien und Südrussland
Südrussland = 100 bis 110 Kilogramm
Zigaya-Schaf usw. = 100 bis 110 Kilogramm
Nordafrika
Früher Anfall = 60 bis 75 Kilogramm
Hauptsaison = 100 bis 110 Kilogramm

Diese Gewichtsangaben sind mit Vorbehalt zu betrachten. Nicht nur kamen die Felle unterschiedlich verschmutzt in den Handel, sie können neben anderen Faktoren in unterschiedlicher Höhe angeschoren sein. Während die Felle aus den Abruzzen mit den Kopffellen angeliefert wurden, waren sie bei anderen Herkommen abgeschnitten.

Als Nacktpelz oder ungarisch Bunda bezeichnete man Lammfellmäntel (auch ebenso gearbeitete Ziegenfellmäntel), die ohne Stoffhülle im Winter mit der Lederseite nach außen getragen wurden, von den Hirten im Sommer mit dem Haar nach außen. Ein bäuerliches Kinderrätsel weist auf diese Doppelnutzung hin: „Was ist das: Im Sommer kühl, im Winter warm?“[63] Im ganzen europäischen Südosten, insbesondere in Ungarn und den angrenzenden Ländern waren sie, oftmals reich bestickt, ein Teil nicht der Hirten- und Bauerntracht. Die Stickereien gehörten mit zu der Arbeit der dortigen Kürschner und wurden von Männern in Heimarbeit ausgeführt. Besonders geschätzt wegen ihrer kunstvollen Stickarbeit waren auch die Produkte der Kürschner aus Mošovce in der Slowakei. Vorläufer der Bunda war die Suba, ein einfach geschnittenes ärmelloses Cape, jedoch häufig ebenfalls bereits mit kunstvollen Stickereien versehen.[64]

Eine Schuba ist die Schaffelljacke der ungarischen Hirten, im Sommer wurde sie mit der Fellseite nach außen getragen. Die Siebenbürger Sachsen im heutigen Rumänien trugen den Kirchenpelz, einen bis zu den Waden reichenden Schaffellmantel, dessen Ränder, Ärmel und Kragen eine sorgfältig gearbeitete Verbrämung aufwies.[65]

Als Curly Lamm werden Felle junger, gelockter neuseeländischer Lämmer gehandelt, bei denen die Locke noch geschlossen ist. Sie sind besonders leicht.

Drei Georgier mit Papachi, 1895

König Matthias bestellte sich, bevor er die Feste Sabác belagerte, bei den Kürschnern für 8000 Soldaten Ködmöns, das sind hüftlange Jacken, und Pelzhandschuhe.[24] Vor dem Ersten Weltkrieg fand man Nacktpelze noch im Osten des damaligen Deutschlands, in Oberschlesien, Posen usw. Während des Kriege dürften wohl zwei Millionen Stück von deutschen Kürschnern für den Winterfeldzug gefertigt worden sein.[56] Als Weste, Wachpelz und später als Fliegerjacke nahmen sie in beiden Weltkriegen eine besondere Stellung ein.[66]

Im europäischen Russland gab es Farbvorlieben, an denen bestimmte Stände strikt festhielten. Russische Bauern trugen nur weiße, Kalmücken nur kaffeebraune (Kalmützki Tulubi), Tataren nur silbergraue und Russinen nur schwarze Lammfelle (1841).[67]

Die Papacha ist eine auffällige, traditionelle kaukasische Kopfbedeckung für Männer, die meist aus Schaf- oder Lammfell gefertigt wird.

 Commons: Bekleidung aus Gotlandlamm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Bekleidung aus Toskanalamm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Halbpersianer und Orientlammfelle
Halbpersianer und Orientlamm
alphabetisch nach Handelsnamen
Astrachan-Jacke mit Zobelbesatz, 1908
Bagdad-Breitschwanz-Lamm-Mantel, nerzgefüttert, etwa 1977
Bessarabisch-Lamm-Mantel, etwa 1977
Chekiang-Lammfell, gebleicht
Chekiang-Lamm-Jacke mit Kragen aus Blaufuchsfell, 2010
Iran-Breitschwanz-Pullover (vorn), gefärbt, Intarsien-Näharbeit; Mantel (hinten), gefärbt, Reliefarbeit, 1977
Kalgan-Lamm, biton gefärbt, 2010
Teddy aus gefärbtem Kalgan-Lamm, 2011
Tibetlamm-Kragen

Felle aus Kreuzungen von Karakulschafen mit einheimischen Schafen sind mehr oder weniger persianerähnlich, deshalb wurden Sie als Karakul-Metis und Halb-Karakul gehandelt.

Die RAL-Bestimmungen sagen, dass Felle aus der Sowjetunion nur als Metispersianer, aus Afghanistan als Dubar und aus Bessarabien nur als Bessaraber oder rumänische Halbpersianer gehandelt werden dürfen.

  1. Russische Metis-Persianer sind kleiner als die Felle reinrassiger Karakulschafe; die offenere Locke ist seidig und glänzend.
  2. Die Bessaraber oder Rumänischen Halbpersianer sind feinste, persianerähnliche Felle; kleiner als die Buchara-Persianer. Meist schwarz, teils grau, braun und gescheckt.
  3. Die Dubar aus den Zuchtgebieten Heradj und Massar in Afghanistan sind gröber und schwächer als die Felle reinrassiger Tiere.

Weitere gelockte Felle von Fettschwanzschafen bzw. Fettsteißschafen, die nach den RAL-Vorschriften die Bezeichnung Persianer in keiner Form tragen dürfen sind:

  1. Sowjetische Provenienzen
    • Krimmer von der Krim (größte, beste) und aus der Ukraine (schwerer, langhaariger). Die große offene und hohe Locke ist weich und fedrig. Meist grau, grau-weiß, seltener braun; persianergroß, teils größer.[61]
    • Ukrainer aus dem Raum Poltawa sind dem Krimmer ähnlich mit einer offeneren Locke; grau und schwarz. Die bessere gelockte, graue Qualität heißt Post, die geringere, groß- und weichlockige Tesser (Tescher).
    • Schmuschka aus Südrussland sind pudelartig grob; schwarz und grau; kleinkörnig.
    • Merluschka aus der Kirgisensteppe, vom Ural bis nach China, haben eine offenere Locke, sind etwas grob, gekräuselt; teils schön im Muster; braun, teils weiß, schwarz und gescheckt.
    Rohfelle (Kreuzungen mit tatarischen Schafen) wurden in Deutschland als Treibel (Dreibel) gehandelt, veredelte Felle als Astrachan. Siehe → Hauptartikel: Astrachan.
  2. Orientlammfelle
Schafe dienten in den orientalischen Ländern, vor allem in früheren Jahrhunderten, in besonderem Ausmaß der Wollproduktion für die Teppichweberei. Deshalb hängt der jährliche Anfall von Lammfellen hier ganz besonders vom jeweiligen Marktpreis ab, ist er zu niedrig, werden die Lämmer nicht geschlachtet sondern zur Fleisch- und Wollgewinnung großgezogen.[68]
    • Iran-Lammfelle weisen sehr unterschiedliche Lockentypen auf, oft sind sie persianerähnlich. Sie sind kleiner als Persianer, insgesamt seidiger als die irakischen.
      • Schiras aus dem südwestlichen Iran bis zum Persischen Golf sind dem Persianer sehr ähnlich, jedoch schwächer in der Qualität. Insgesamt sind sie seidiger als die irakischen. 1941 setzten sich die Sortimente im Allgemeinen aus 25 Prozent grauen, 10 Prozent farbigen und 65 Prozent schwarzen Fellen zusammen.[68]
      • Mesched vom nordöstlichen Iran bis zur Grenze von Turkmenistan haben eine etwas offenere Locke und sind qualitativ etwas geringer als Schiras.
      • Kum, auch Qum, älter auch Chum, aus dem nordwestlichen Zentral-Iran, liefern große, schwerere Felle mit teils sehr guter Locke, sind aber geringer im Glanz. Teils haben sie eine hervorragende, breitschwanzartige Zeichnung.
    • Irakische und andere kleinasiatische Lammfelle
    Die Qualitäten sind recht unterschiedlich, in der Hauptzeit der Mode gelockter und moirierter Pelze kamen jährlich 60 bis 70 Tausend Felle in den Handel.[2]
    • Bagdads, die besten sind die Mossul; große Felle mit großer offener Locke. Breitschwanzähnliche Felle werden als Bagdad-Moiré gehandelt. Meist sind sie schwarz, auch grau, braun oder gescheckt.
    • Syrer werden meist unterteilt in Syrische Lammfelle, die kleinlockigen auch als Bagdads und die geringeren Felle als Salzfelle. Etwa 60 % der Felle sind weiß.
    • Arabische, sie sind die geringsten Sorten und werden ebenfalls meist als Salzfelle gehandelt.
    • Salzfelle nennt man die kleiner gelockten Lammfelle, die in der Regel schwächer in der Qualität und noch weniger glänzend als Kum sind. Der Name „Salzfelle“ wurde in der damaligen Pelzhandelstadt Leipzig gebildet, weil die Felle im Gegensatz zu der Schrotbeize (Kleienbeize) mit Salz konserviert waren. Anlieferungen kommen aus dem Irak, die Qualitäten werden zur arabischen Grenze hin immer schlechter. Farbvarianten sind schwarz, braun, grau, weiß, teils gescheckt. Frühgeburten werden als Takir bezeichnet.

Die Verarbeitung erfolgt wie bei den übrigen Lammfellen.

Anfallzahlen waren 1988 nicht zu ermitteln, durch die Kriegsereignisse waren praktisch keine frischen Partien am Markt.[2]

Ostasiatische Lamm-und Schaffelle

Schaffell als Wasserbehälter (Belutschistan, 1895)

Die Anlieferungen erfolgen hauptsächlich aus dem östlichen und nordöstlichen Teil Chinas sowie der Mongolei.

China

Aus China kommen vor allem Felle junger Lämmer, je nach Herkommen moiriert oder etwas gelockt; seidig und hochglänzend. In der Regel als bereits zur Weiterverarbeitung vorbereitete Tafeln (meist ca. 60 x 120 cm).

Chekiang Lamm

Chekiang, veraltet Chekiang-Karakul, stammen von Shanghai Mufflons. Sie sind weiß, ganz selten auch gefleckt; die Locke ist geflammt.[69]

Shantafoo-Lamm

Shantafoo-Lamm kommt aus Hebei (Tschilli), insbesondere aus dem Gebiet nördlich von TianjinPekingKalgan. Die etwas dem Astrachan ähnelnden Felle sind seidiger und feiner als Chekiang-Lammfelle.

Tsining-Moiré-Lamm

sind flach im Haar, zum Teil breitschwanz- bis galjakartig und weniger seidig. Das Leder ist manchmal sehr dünn. Ihr Wert ist geringer als Shantafoo-Lammfell (Tsining, Tsinnin, alte Namen des Verwaltungsgebiets und der Stadt Jining in der ostchinesischen Provinz Shandong).[22]

Peking-Moiré-Lammfell

ist ähnlich dem Tsining-Moiré-Lamm, hat aber ein dickeres Leder. Wegen des kräftigeren, tragfähigen Leders verwendet man es lieber als Tsining-Moiré.[22]

Tientsin (Tianjin-)-Lamm, Silklamm

Silklamm, Moiré-Lamm, Washed Lamb, auch Chinesischer Breitschwanz, vor allem aus Tientsin; moirierte weiße oder gefleckte Lammfelle.

Shantung-Lamm

Shantung sind sehr flach, moiriert, teils breitschwanz- oder galjakartig (der Frühgeburt des Karakulschafs ähnlich), weniger seidig; mitunter sehr dünnledrig.

Kalgan-Lamm

Kalgan, weiß und gefleckt.

Sinkiang-Lamm

Sinkiang, weiß, braun, schwarz und gefleckt; jedoch selten im Angebot.

Persianer

in unbedeutender Menge, wenig schön.

Schwarzer Chinesischer Breitschwanz

Die kleinflächigen Felle aus dem Hailar-Distrikt haben ein breitschwanzähnliches Moiré, meist kommen sie als Tafeln in den Handel.

Tibet-Lamm (die Felle des erwachsenen Chekiang-Lamms)

Tibetfelle kommen – entgegen dem Namen – nicht aus Tibet sondern aus den Provinzen Shanxi, Shaanxi und Hebei (Tschilli). Der chinesische Name ist Tan-Pih.[69]

Die Felle stammen von sechs Wochen bis zu zwei Monate alten Lämmern. 1931 berichtet ein Rauchwarenhändler, dass die Tibetlämmer vielfach gleich nach der Geburt in Segeltuch eingenäht werden, um ein Verwildern der Locken und ein Schmutzigwerden zu verhindern.[69]

Es gibt sie in den langhaarigen Sorten (7 bis 8 cm), den kurzhaarigen (3 bis 4 cm) mit einer sehr schönen, korkenzieherartigen Locke. Je feiner die Kräuselung, desto wertvoller gilt das Fell. Außerdem kommt eine weniger ausdrucksvolle Sorte mit offener, mehr ausgewachsener Korkenzieherlocke in den Handel.

Eine Auflistung aus dem Jahr 1958 unterscheidet folgende Herkommen:[70]

a) Chowching (Shao Shings, Shia Shing)

Etwas kleine Locke, nicht sehr fein gekräuselt, sehr dichtes, seidiges, der Korkenzieherlocke ähnliches Haar. Dichte Unterwolle, sie gelten als die edelsten.

b) Dahtung (Nord-Shanxi)

Etwas länger und breiter als Chowchings mit teils gut ausgeprägter und fein gekräuselter, sehr seidiger Wolle. Das Unterhaar ist manchmal etwas strähnig und dünn, die Qualität ist sehr gut.

c) Tung-Chow (Rischilli = Hebei, südlich von Peking)

Die größte Sorte, ganz besonders große Felle werden als „Elephants“ gehandelt. Die gute, kräftige Locke hat wenig Glanz. Das Unterhaar ist dicht, die Qualität ist gut. Das Herkommen mit der größten Stückzahl.

d) Shantafoo

Die flache, offene und sehr dünne Locke ist noch seidig, glänzt jedoch weniger als die Chowchings und Dahtungs. Bis auf das kräftigere Leder ähneln sie den Tung-Chows.

e) Sikaos

Grobe Locke, dünnhaarig und wollig, dickes Leder. Erheblich kleinflächiger als die vorhergehenden Sorten.

f) Kalgans

Ebenfalls eine grobe Locke, kurzhaarig und wollig. Etwa halb so groß wie die Tung-Chows.

Das Tibetlamm mit seinem aus dem Rahmen der übrigen Pelze fallenden Aussehens, langhaarig mit Locken, ist seit jeher ganz außergewöhnlich von der Mode abhängig. Abgesehen von der unterschiedlich nachgefragten Menge verlangte man mal Chowchings und Dahtungs mit ihrer feinen Wolle und dem seidigen Haar, zu anderer Zeit Tung-Chows. Dieser Wechsel entstand dadurch, dass man eine Zeitlang die Tibets entlockte, um Mufflonfell zu imitieren. Die größeren Tung-Chows mit ihrer dichten Unterwolle sind dafür besser als die seidigen Sorten geeignet. Ursprünglich wurden Tibetfelle nur in China verbraucht, wo sie der gehobene Mittelstand als Winterbekleidung trug. Für die vielfältige Verarbeitung werden Pelz-Coats („mit Ärmeln versehene Röcke“ bzw. lange Jacken aus 14 Fellen), Pelz-Maquas (Reitjacken), Fellkreuze und seltener Fell-Robes (beides Halbfertigprodukte, Robes sind eigentlich längere Kreuze) genannt.[56][2] In Tibet selbst kleiden sich die Nomaden in den für sie typischen Lokbar, einen langen Mantel aus Schafsfell oder Ziegenfell, der mit der Haarseite nach innen getragen wird. Das besonders kälte- und wetterabweisende Kleidungsstück entspricht den extremen Wetterverhältnissen des Himalayagebiets.

In China bestanden große Gerbereifabriken. Von China gingen die Exporte vor allem nach London und Hamburg, aber auch nach telegraphischen Bestellungen direkt nach Berlin, Leipzig und New York. Die Lieferungen erfolgten in Kisten aus besonders hartem Holz, mit je 200 oder 300 Stück. Innen schützte orangefarbenes Ölpapier die Ware vor Wasserschäden während des Seetransports.[71] Erstmals wurden Tibets, als Kreuze vorgefertigt, um 1880 über Irbit und Nischni-Nowgorod exportiert; 1891 kamen die ersten, nicht zu Kreuzen zusammengenähten Felle, direkt nach Europa. Im Jahr 1930 betrug der Verkauf nach Europa etwa 600 Tausend Felle, 15 bis 20 Tausend Kreuze (aus je sechs bis acht Fellen) und 10 Tausend Robes (je 14 Felle), wobei der Verbrauch im Land natürlich viel größer war. Danach ging die Nachfrage stark zurück und man nutzte die Felle im Lande in größerem Umfang zur Wollverwertung.[56]

Ein großer Teil der Felle wurde schwarz gefärbt, doch kamen in den 1920er Jahren auch zunehmend Modefarben auf. Die beste Farbe lieferte London, ebenso färbte Frankreich in guter Qualität. Das Färben in Modefarben hat sich bis heute gehalten, etwa seit 2000 wurden in erheblicher Menge Tibet-Boas in allen Farben angeboten, auch als Verbrämung wurde Tibet wieder verarbeitet. Bereits in den 1920er Jahren färbte man die Felle, wie auch heute wieder, zum Teil mehrfarbig bunt, doch bürgerte sich diese Methode nicht ein.[56] Tibet wurde immer dann stark nachgefragt, insbesondere für Besatzzwecke, wenn Langhaarpelze in Mode waren. Im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts erfreute es sich zusätzlich als Kinderwagendecke einiger Beliebtheit.[70]

Slink-Lammfell und Schaffell
Stiefel, sogenannte Ugg Boots, aus australischem Lammfell (2011)
Herrentrenchcoat mit ausknöpfbarem Innenfutter und Kragen aus geschorenem Schaffell (Russland, 1923/24)
Schlafsack aus Schaffell (England, 1872)

Die Felle kommen aus den Provinzen Shanxi, Shaanxi und Hebei (Tschilli). Der chinesische Name ist Tseo-Ko. Slinks sind kurzhaarig und haben eine glänzende, weiß bis elfenbeinfarben, fein gekräuselte Locke (Perllocke).

Man unterscheidet nach den Provinzen zwischen
Hsinchecs (Hsinchis), sehr dickwollig mit guter Unterwolle und
Linchis (Lienshengs), etwas schütteres Haar, breitlockiger und raucher.[70]

Diese Arten kommen als Tafeln in den Großhandel, und zwar sowohl die Felle wie auch Klauen, Kopf-, Ohren-, Nacken- und andere Stückentafeln., um 1930 auch teilweise noch in der traditionellen chinesischen Kreuzform.[69] Sie stammen aus den Provinzen Kalgan, Shantung und einigen südlichen Provinzen.

Die Felle ausgewachsener Tiere wurden einmal mit dem für ein Hausschaf zoologisch falschen Namen Shanghai-Mufflon (Mufflin, Tibetine) gehandelt, auch mongolische und nordchinesische Ziegenfelle waren unkorrekt als Mufflon im Handel. Die Schaffelle wurden in größeren Menge nach Amerika exportiert (bis etwa 1931), in Europa war die etwas offenere, lockige, strähnige Ware weniger gefragt, überhaupt wurde sie von der Mode zeitweise stark vernachlässigt.[70]

Sitz- und Gurtbezug aus Lammfell (2009)

Slinkfelle kamen ebenfalls um 1930 auch noch in der Kreuzform aus je drei Fellen zusammengesetzt in den Handel.[69] Auch Schaffelltafeln sind seit einigen Jahrzehnten im Angebot, weiß oder gefärbt, geschoren, ausgekämmt und gebügelt, die Haarlänge beträgt 15 bis 20 mm. Als die Felle vor 1914 besonders niedrig im Preis waren, wurden sie in größeren Mengen zu Schuh- und Handschuhfutter verarbeitet, teils exportierte man sie nach Polen und Galizien zur Verwendung für Innenfutter.[69][70]

In Leipzig gelang es sehr bald, Slinks in schöne Farben zu veredeln (persianergrau, braun-weiß, sowie Unifarben schwarz, braun, taubengrau usw.).[72] Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm das Interesse an der Fellart außerordentlich stark ab, nur noch gelegentlich kamen Slink-Schaffelle in den Welthandel. Diese und auch Slink-Lammfelle wurden ungefärbt leicht geschoren, um gleichmäßige Flächen zu bekommen. Eine Zeitlang kam auch deshalb wenig Ware auf den Weltmarkt, weil man die Felle für militärische Winterkleidung verarbeitete.[70] Heute werden die Schaffelle insbesondere für Autositzbezüge verwendet (1988).[2]

Die Fellreste werden verarbeitet zu

  • Chinesische Lammklauen-Tafeln (Lamb Leg Plates), zum einen Karakulklauen-Platten und seltener, Lammbein-Tafeln (vor 1958). Sie entstehen aus den Klauen (Beinfellen) der Shantafoo-, Chekiang- und Tsining-Lammfelle. Je größer die Klauen sind, desto langhaariger sind die Tafeln. Als die beste gilt eine flache, seidige und leichte Ware, die von den Moirés stammen und deshalb eine besonders schöne Zeichnung aufweisen. Das meiste ging nach Nordamerika, von Anfang 1939 bis 1941 betrug der Export nach dort 130 Tausend Tafeln.
  • Chinesische Lammstücken-Platten
a) Lammkopf-Tafeln (auch Stirnteil), Lamb Head Plates
b) Lammnacken-Tafeln, Lamb Neck Plates
c) Lammohren-Tafel, Lamb Ear Plates

Auch diese Halbfabrikate gingen hauptsächlich nach Amerika, von Anfang 1939 bis Mai 1941 waren dies 21 Tausend Lammkopf-Tafeln und 10 Tausend Stück Lammohr-Tafeln.

Als Jehol-Lammfell sind Tafeln im Handel, die nicht vom Schaf sondern von der Ziege stammen (noch in den 1980er Jahren). Dies sind stark gelockte Kid-Tafeln. Mit weniger ausgeprägter Lockung bezeichnete man die Fabrikate meist als Chinesische Astrachan, Kid-Astrachan oder Tapanchang (eine Stadt in der Provinz Jehol (= Tangshan?)).[70]

Mongolei

Die meisten aus der Inneren Mongolei stammenden Lammfelle sind als Mongolische Lammfelle im Handel. Die Lockung ist astrachanähnlich (krimmerartig, Kräusellocke), spiralförmig, doch offener; meist weiß; klein in der Fläche. Auch diese sind meist als vorgefertigte Tafeln im Großhandel, unter anderem unter Bezeichnungen wie Mongolin-Tafeln oder als Kalgan-Tafeln.[70]

Die Verarbeitung der zumeist besonders leichten ostasiatischen Lammfelle erfolgt zu Jacken, Mänteln, Innenfuttern und Decken. Da sie in der Regel in weiß anfallen, eignen sie sich besonders gut zum Färben in alle Modefarben. Daneben kommen Schaffelle in den Handel, die vor allem für Autositze Verwendung finden.

 Commons: Bekleidung aus Mongolinlamm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Bekleidung aus Tibetlamm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Bekleidung aus Tientsinlamm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Verarbeitung

Velours-, Nappa-Lamm- und andere Schaffellbekleidung

Ein rund abgezogenes Schaffell wird zum Trocknen vorbereitet, Bosnien etwa 1906
Nappierter Merinolamm-Mantel (2013)
Lammfell-Schmaschen-Verarbeitung zu einem Innenfutter, 1895
In einen textilen Netzschal eingewebte, schmale Streifen aus Lammfellresten (2007). Eine frühe Erwähnung findet 1962 der handgewebte Lammpelz, gefertigt aus australischem Lamm, eines deutschen Herstellers als Kinderwagengarnitur.[73]

Die Felle ausgewachsener Schaffelle stellen keine außergewöhnliche Anforderung an den Kürschner oder Lederverarbeiter, außer dass sie eine ganz besonders saubere und sorgfältige Arbeit erfordern. Für den abgefütterten, mit dem Haar nach außen zu tragenden Pelz wurden die Felle, wenn sie zu Biberlamm veredelt wurden, vor dem Scheren häufig zu einfach weiter zu verarbeitenden Tafeln zusammengesetzt, das heißt die Schadstellen der Felle wurden repariert („angebracht“) und die schmaleren Kopfpartien und die kaum behaarten Stellen an den Extremitäten, vom Kürschner Diechen genannt, wurden vorher entfernt und ausgestückelt. Durch das Scheren und anschließende Bügeln waren die dabei entstehenden Nähte nahezu unsichtbar. Da Bekleidung aus Schaffellen derzeit kaum abgefüttert, mit dem Haar nach außen, getragen wird, wird dieses materialsparende Halbfertigprodukt seit etwa um 1990 nicht mehr hergestellt.

Veloutierte und nappierte Lammfelle können zum einen mit der einfädigen oder zweifädigen Pelznähmaschine oder mit der Ledersteppmaschine zusammengefügt werden. Die Pelznähmaschine oder ähnliche, eine überwendliche Naht erzeugende Maschinen, nähen das Fell in der Art einer Handnaht Kante an Kante zusammen. Das ergibt einen besonders weichen Fall, die Naht wird für besonders legere Kleidungsstücke angewendet. Eleganter ist die Naht der Steppmaschine, für die eine Nahtzugabe erforderlich ist.

Die Felle werden in der Regel mit einfachen geraden Nähten übereinander und nebeneinander gesetzt. Mit Spezialmaschinen lassen sich besondere Ziernähte herstellen. Der Kragen wird meist entweder mit dem gleichen Fell oder einer edleren Pelzart besetzt. Gängige Verschlussmöglichkeiten für Mäntel und Jacken sind Knöpfe, die entweder in Knopflöcher, in Knopfleisten mit Knopflöchern oder in Knopflaschen geknöpft werden. Eine spezielle Verschlussmöglichkeit sind geflochtene Posamentenverschlüsse, insbesondere für Trachten- und Militärkleidung.

1967 beschreibt der damals führende ungarische Produzent von Velours-Lammkleidung die Herstellung:[74]
Ungarn entwickelte Ende der 1930er Jahre die moderne Fabrikation der Velourslammfelle zu Pelzwesten, Trachtenjacken und langen Pelzmänteln. Mit der Entwicklung und Einführung der Chromgerbung wurde Ungarn Pionier auf diesem Gebiet. Für Velourslammpelze wurden um 1967 Felle mit unter 30´S-Wollfeinheit (Int. Bradford-Qualitätsnummer) mit 30-70 mm und einer Wolllänge von 30-70 mm und einem Gewicht von 60-100 dkg (dag) verarbeitet, die fertigen Flächen lagen zwischen 28-35 m².

Die saubere Wollseite mit einer tadellos weißen Wollfläche wird mit optischen Bleichmitteln erreicht. Auf der Lederseite wird das Bürstenfärben angewendet.

Die Größe der Velourslammfelle beträgt 25-40 dm. Wirtschaftlich wichtig ist die Ausnutzung des Materials mit minimalstem Abfall. Bereits der Modellentwerfer muss die ökonomischste Aufteilung beachten und entsprechend der Fellgröße im Schnittmuster einzeichnen. Das Schwierige dabei ist, dass die Nähte nicht störend wirken dürfen und sich der jeweiligen modischen Linie anpassen. Durch die ca. 30-60 cm langen Felle verlegen sich die Quernähte durchschnittlich 10-15 cm unter die Taillenhöhe und dienen im Vorderteil gleichzeitig zur Aufnahme der Tascheneingriffe. Oft werden für Kragen und Manschetten andere Pelzsorten genommen, wie Nutria, Biber, verschiedene Fuchsarten, Persianer, in letzter Zeit sogar Nerz, langhaarige Lammfelle oder Lamm in abweichenden Farben.

Das Sortieren ist aufwändiger als beim normalen Pelz, es sollen die Felle nicht nur auf der Haarseite harmonieren, hier ist dies die Innenseite des Bekleidungsstücks, sondern vor allem muss die Veloursleder-Außenseite einheitlich in der Farbe wirken.

Aus den Steppnähten, insbesondere an den Konturen der Vorderteile und des Kragens, werden vor dem Nähen die Haare abgeschoren, um möglichst feine Kanten und Nähte zu erzielen. Beim Arbeiten mit der Spezialsteppmaschine muss darauf geachtet werden, dass die Kanten nicht ausgezogen werden. Deshalb werden beim Nähen auch verdeckt schmale Batistbänder mitgeführt. Nach einer Reihe von Handarbeiten, wie Kragen vernähen, versäubern, Knöpfe annähen und dergleichen, wird der Velourspelz mit dem Handbügeleisen bearbeitet, ausgestaubt, gebürstet und dressiert.

Persianer und andere gelockte oder moirierte Lammfelle

Arbeiten eines Persianermantels
1. Bild:
Abstrecken eines Fells
2. Zacken- oder Bogenschnitte zum Einschneiden
3. Der eingeschnittene, ausgestückelte Fellstreifen. In der Mitte Demonstration eines Treppenschnitts.
4. Genähte Persianer-Aufsatzacke
5. Längszacken zum Nebeneinandersetzen und Versetzen der Fellstreifen (zur differenzierten Arbeitsbeschreibung Bild anklicken)
Der genähte Mantel wird feucht aufgespannt
6. Ein Naturpersianermantel im Jahr 1965

Sehr viel aufwändiger ist die Herstellung klassischer Pelzmäntel aus den kleinen, gelockten oder moirierten Fellen der Jungtiere wie Persianer (Karakullamm), Indisch Lamm, Bagdadlamm und alle anderen. Das Nähen erfolgt mit der vor 1900 erfundenen Pelznähmaschine, die einen der Handnaht ähnlichen, einfädigen Überwendlingsstich erzeugt.

Für einen Schaffellmantel werden in der Regel weniger als zehn Felle benötigt, bei Lammfellen sind es zwanzig, dreißig oder noch mehr Felle. Da sie mit der Haarseite nach außen getragen werden ist die Anforderung an das Sortieren sehr viel höher. Während die Konfektion oft große Partien für die Bekleidungsproduktion sortieren lässt, erhält der Kürschner vom Rauchwarenhandel die Felle vorsortiert in sogenannten Kürschnerbunden bzw. -sortimenten, jeweils etwa für eine Jacke oder Mantel ausreichend.

Die Lammfelle werden, auf das Modell abgestimmt, vom Kürschner noch einmal sortiert. Danach können sie zum einen in ihrer natürlichen Form belassen, neben- und übereinander zusammengesetzt werden. Bevorzugt die Mode jedoch möglichst verlaufende, gleichmäßige Oberflächen, werden die Felle zu einem Streifen in Jacken- oder Mantellänge ineinander geschnitten, das sogenannte Einschneiden. Ein spiegelgleich wirkendes Teil erzielt man durch Versetzen, wobei die entstandenen Streifen in der Fellmitte gespalten werden, eine Fellhälfte kommt in die rechte, die andere in die linke Hälfte des Bekleidungsstücks. Um möglichst nicht erkennbare Verbindungen zwischen den Fellen und Fellteilen zu erhalten, werden die Felle bei hochwertiger Kürschnerarbeit nicht mit geraden Nähten, sondern in Zacken- oder Wellenform zusammengefügt. In den letzten Jahrzehnten mit ihren gestiegenen Arbeitslöhnen spielen wirtschaftliche Aspekte bei der Wahl der Arbeitstechnik eine erheblicher gewordene Rolle.

Materialverbrauch für die einzelnen Lammfellarten

Im Jahr 1965 wurde der Fellverbrauch für eine für einen Mantel ausreichende Felltafel für verschiedene Lammfellarten angegeben (sogenanntes Mantel-„Body“):

Astrachan (Halbpersianer) = 30 bis 40 Felle
Bagdad-Moiré = 30 bis 45 Felle
Bessaraber = 24 bis 30 Felle
Borregos = 6 bis 9 Felle
Borrequitos = 10 bis 14 Felle
Breitschwanz und Galjak = 30 bis 45 Felle
Buenos (Lincoln tief geschoren) = 24 bis 34 Felle
Caloyos = 40 bis 50 Felle
Chekiang = 40 bis 50 Felle
Chinesischer Breitschwanz, schwarz = 5 Tafeln à 9 Felle
Cumafix = 14 bis 20 Felle
Embrofix = 36 bis 40 Quadratfuß
Embros = 14 bis 20 Felle
Erofix = 36 bis 40 Quadratfuß
Gotlandlamm = 36 bis 40 Quadratfuß
Indisch Lamm = 30 bis 40 Felle
Kalgan = 5 Tafeln für einen Mantel
Krimmer = 24 bis 30 Felle
Lincoln = 24 bis 34 Felle
Mongolin = 5 Tafeln für einen Mantel
Merluschka = 24 bis 36 Felle
Meshed = 24 bis 30 Felle
Mongolin = 5 Tafeln für einen Mantel
Orientlammfelle; Salzfelle (Bagdad-Mossul kleiner; Bagdad-Syrier meist kleiner; Araber kleinste) = 33 bis 40 Felle
Persianer:
Bucharen = 24 bis 26 Felle
Turkmenen = 24 bis 26 Felle
Kasachstan = 24 bis 26 Felle
Afghanen (größte Sorte) = 22 Felle
Afrikaner = 24 bis 26 Felle
Schiras = 24 bis 30 Felle
Schmaschen = 40 bis 50 Felle
Schmuschka = 24 bis 30 Felle
Shantafoo = 40 bis 50 Felle
Schwedenlamm = 36 bis 40 Quadratfuß
Slink = 6 bis 8 Felle
Sydneylamm = 36 bis 40 Quadratfuß
Toskanalamm = 12 bis 16 Felle
Tsining Moiré = 40 bis 50 Felle
Mufflon = 14 Felle
Nevadalamm = 36 bis 40 Quadratfuß

Zugrundegelegt wurde eine Tafel mit einer Länge von 112 Zentimetern und einer durchschnittlichen Breite von 150 Zentimetern und einem zusätzlichen Ärmelteil. Das entspricht etwa einem Fellmaterial für einen leicht ausgestellten Mantel der Konfektionsgröße 46 des Jahres 2014. Die Höchst- und Mindest-Fellzahlen können sich durch die unterschiedlichen Größen der Geschlechter der Tiere, die Altersstufen sowie deren Herkunft ergeben. Je nach Pelzart wirken sich die drei Faktoren unterschiedlich stark aus.[75]

Weblinks

 Commons: Schaf- und Lammfelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Bekleidung aus Schaf- und Lammfellen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Verarbeitung von Schaf- und Lammfellen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rolf Minhorst: Was genau ist ein Haarschaf? Osnabrück April 2008
  2. 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 2,11 2,12 2,13 2,14 2,15 2,16 2,17 2,18 2,19 2,20 2,21 Christian Franke/Johanna Kroll: Jury Fränkel’s Rauchwaren-Handbuch 1988/89. 10. überarbeitete und ergänzte Neuauflage. Rifra-Verlag Murrhardt, S. 262–301.
  3. Fritz Schmidt: Das Buch von den Pelztieren und Pelzen. F. C. Mayer Verlag, München 1970, S. 350–369.
  4. www.scinexx.de/wissen-aktuell, European Lung Foundation, 8. September 2014.
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 Paul Schöps: Lammfelle und Schaffelle. In: Das Pelzgewerbe 1957, Nr. 4, Jahrgang VII/Neue Folge. Hermelin-Verlag Leipzig, Berlin, Frankfurt am Main, S. 129–135.
  6. 6,0 6,1 Herbert Müller: Lincoln..., ihre Herkunft, ihre Veredlung, ihre Schönheit 2. Folge. In: Rund um den Pelz Nr. 1, Januar 1965, S. 27–29.
  7. Friedrich Jäkel: Der Brühl von 1900 bis zum 2. Weltkrieg, 5. Fortsetzung. In: Rund um den Pelz. August 1966, S. 83.
  8. Alexander Tuma: Pelz-Lexikon. Pelz- und Rauhwarenkunde. XX. Band. Verlag Alexander Tuma, Wien 1950. Stichwort „Montriesen“.
  9. Paul Schöps; H. Brauckhoff, Stuttgart; K. Häse, Leipzig, Richard König, Frankfurt/Main; W. Straube-Daiber, Stuttgart: Die Haltbarkeitskoeffizienten der Pelzfelle. In: Das Pelzgewerbe, Jahrgang XV/Neue Folge, 1964 Nr. 2, Hermelin Verlag Dr. Paul Schöps, Berlin, Frankfurt/Main, Leipzig, Wien, S. 56–58.
  10. A. Nöldecke u. a.: Neunter vorläufiger Bericht über die... in Uruk Warka unternommenen Ausgrabungen. Verlag der Akademie der Wissenschaften, Berlin 1938, S. 7, 22. Aus Wolf-Eberhard Trauer: 4600 Jahre Lockenlämmerzucht. In „Brühl“ November/Dezember 1967, Fachbuchverlag Leipzig, S. 11-12.
  11. Erich F. Schmidt: Persepolis I Band 68. Orient Institute de University of Chikago, 1958, S. 68, 87, 118. Aus Wolf-Eberhard Trauer: 4600 Jahre Lockenlämmerzucht. In „Brühl“ November/Dezember 1967, Fachbuchverlag Leipzig, S. 11-12.
  12. Ibn Haukal, Abul Kasim: vise et regna (arabisch). Bibliotheka geographorum Arabicorum 1873, S. 106. Aus Wolf-Eberhard Trauer: 4600 Jahre Lockenlämmerzucht. In „Brühl“ November/Dezember 1967, Fachbuchverlag Leipzig, S. 11–12.
  13. 13,0 13,1 13,2 Paul Schöps: Handel mit Lammfellen um 1800. In: Das Pelzgewerbe Jg. XVII/Neue Folge 1967 Nr. 1, Hermelin-Verlag Dr. Paul Schöps, Berlin u. a., S. 24–29. Primärquelle: Unbenanntes „Handbuch der Warenkunde mit ausführlichen Kapiteln über Rauchwarenkunde“, Erfurt 1801 (wohl D. Johann Krünitz: Ökonomisch-technologische Encyclopädie)
  14. Der Kirschner. In: J. S. Halle: Werkstätten der heutigen Künste. Berlin 1762, siehe S. 312
  15. D. Johann Heinrich Moritz Poppe: Johann Christian Schedels neues und vollständiges Waaren-Lexikon. Zweiter Teil M bis Z, Vierte durchaus verbesserte Auflage, Verlag Carl Ludwig Brede, Offenbach am Mayn 1814. S. 214, Stichwort „Postaki“.
  16. Anm.: Im südwestlichen Russland gibt es drei Städte des Namens Mohilew. Eine liegt am Djnepr, die andere am Dnjester in Podolien und die dritte, unbedeutende, an einem Nebenfluss des Djnepr in der Ukraine. Schöps vermutet, es handelt sich um die Gouvernementshauptstadt Mohilew am Djnepr, in deren Nähe Sklow, ein früherer Pelzmarkt, liegt, der Handelsverbindungen nach Leipzig unterhielt.
  17. Der Kirschner. In: J. S. Halle: Werkstätten der heutigen Künste. Berlin 1762, siehe S. 313
  18. Christian Heinrich Schmidt: Die Kürschnerkunst. Verlag B. F. Voigt, Weimar 1844, S. 174–175.
  19. Anm.: Zurucha: Zujewsk, Transbaikalien, südöstlich von Nertschinsk.
  20. 20,0 20,1 Eva Nienholdt: Pelz bei der Kriegstracht und Uniform. In: Das Pelzgewerbe, Jg. IX/Neue Folge, 1958 Nr. 6, Hermelin-Verlag Dr. Paul Schöps, Berlin u. a., S. 271–276.
  21. P. Spahl: Biberlamm und seine Veredlung. In: Die Pelzwirtschaft Heft 2, Februar 1964, Berlin, S. 26-29.
  22. 22,0 22,1 22,2 Alexander Tuma: Pelz-Lexikon. Pelz- und Rauhwarenkunde. XXI. Band. Verlag Alexander Tuma, Wien 1951. Stichworte „Tescan-Biberlamm“, „Tsinnin-Breitschwanz“, „Tsinnin-Lammfelle“, „Tuky-Breitschwanz“.
  23. Elisabeth Ewing: Fur in Dress. B. T. Batsford Ltd., London 1961, ISBN 0-7134-1741-2, S. 132–133 (englisch).
  24. 24,0 24,1 Mária Kresz: Volkstümliche ungarische Kürschnerarbeiten. Budapest 1979, ISBN 963-13-0419-1 I.
  25. Ing. Anton Ginzel: Charakteristika der deutschen Pelzveredlung. In: Rund um den Pelz, Heft 4, Rhenania Verlag, Koblenz 1974, S. 142.
  26. 26,0 26,1 Ing. Sonja Langer-Korsch: Lederbekleidung im Verkauf. Nachschlagewerk für Lederbekleidung. Verband der Deutschen Lederbekleidungsindustrie, München November 1981, S. 109.
  27. 27,0 27,1 27,2 Ing. A. Ginzel: Die Farbveredlung von Indischlamm. In: Rund um den Pelz, Heft 6, Rhenania-Verlag, Koblenz 6. Juni 1976, S. 38: Nach Ginzel Erstimport jedoch erst „im Jahre 1930“.
  28. 28,0 28,1 A. G. (A. Ginzel?): Fortschritte der deutschen Lammfellveredlung. In: Die Pelzwirtschaft, 3. März 1960, Berlin und Frankfurt am Main, S. 86–93.
  29. Francis Weiss: Die Schaf-Aristokratie. In: Rund um den Pelz, Heft 9, Rhenania-Fachverlag, Koblenz September 1978, S. 74–77.
  30. Walter Langenberger: Ist der Frieden eine Illusion? Israel während und nach dem Jom-Kippur-Krieg. In: Rund um den Pelz; Heft 3, Rhenania Verlag, Koblenz 1974, S. 86-88
  31. 31,0 31,1 Anton Ginzel: Die Entwicklung der Persianer-Färberei. In: Rund um den Pelz, Heft 11, Rhenania Verlag, Koblenz November 1981, S. 14–15.
  32. Wolf-Eberhard Trauer: Weiße Karakuls. In: „Brühl“ November/Dezember 1982, Fachbuchverlag Leipzig, S. 38
  33. Thorer & Co. (Hsgr.): 75 Jahre Torerfarbe. Offenbach am Main, 1958
  34. Redaktion: Nerz-Konfektion - der Renner seit über zehn Jahren. In: Pelz International. Heft 4, Rhenania-Fachverlag, Koblenz, April 1984, S. 34.
  35. Patent 1.281.394, „das Patent hat angefangen am 12. April 1964. Deutsches Patentamt.“
  36. Alexander Tuma: Pelzlexikon XVII. Band. Verlag Alexander Tuma, Wien 1949, Stichwort „Baranken“
  37. Friedrich Jäkel: Der Brühl von 1900 bis zum 2. Weltkrieg. In: „Rund um den Pelz“ Nr. 3, März 1966, Rhenania-Verlag, Koblenz, S. 200
  38. V/O Sojuzpushnina: Anzeige in: Die Pelzwirtschaft, April 1969, S. 52
  39. In: Bukhara Karakul USSR. V/O Sojuzpushnina, Moskau, Leningrad, ohne Datum (1981/82 lt. beigelegtem Faltblatt Bukhara-Karakul - der Pelz für Einsteiger), S. 9.
  40. H. E. Matter u. a.: Karakul, Breitschwanz und Persianer. Hermelin Verlag Dr, Paul Schöps, Berlin u. a., 1968, S. 54-56.
  41. Ohne Autorenangabe: Historische Neusortierung afghanischer Karakulfelle. In: LPT-Journal 11/1991, CB-Verlag Carl Boldt, Berlin, S. 40
  42. In: Winckelmann Pelzmarkt. Winckelmann Verlag KG, Frankfurt/Main, 21. Dezember 2007
  43. Ohne Autorenangabe: Haben Sie zehn Minuten Zeit? In: Rund um den Pelz, Nr. 5, Mai 1966, Rhenania Verlag Koblenz, S. 86
  44. Namibian Government changes breed name from karakul to swakara. Kopenhagen Fur News, 24. April 2012 abgerufen am 12. Juli 2012.
  45. Ohne Autorenangabe, mit der Anmerkung Als Quellenangabe diente das im Verlag F. C. Mayer, München/Solln erschienene Buch „Das Karakulschaf“ von Frölich/Hornitschek: Pelz und Seide. Erschienen in Die Pelzwirtschaft Nr. 4, Frankfurt am Main, April 1960, S. 178
  46. allafrica.com: Namibia: Swakara Industry to Go North-West of Namibia. allafrica.com Farmers earned Namibia more than N$32 million in foreign currency at the second Swakara auction in Denmark in 2012. Swakara set new price records at the auction in Kopenhagen, Denmark, with the highest ever average price of N$ 654,20 per pelt. A total of 118.000 pelts were sold during that auction. 22. Januar 2013 (engl.) abgerufen am 23. Januar 2013.
  47. Auktionskatalog S. 3: Lamb, Persian, S. W. A., dressed & dyed. This collection is processed by Thorer Co. of South Africa (Pty.) Ltd.
  48. Redaktion: Neues Verkaufssystem für weiße und braune Persianer. In: Pelz-International Heft 7-8, Rhenania-Fachverlag, Koblenz August 1986, S. 50.
  49. Hans Jürgen von Hase: Entwicklung und Zukunft der Swakara-Produktion. Referat vom 12./13. Februar 1976. In: Rund um den Pelz, Heft 4, Rhenania-Verlag, Koblenz April 1976
  50. Hudson's Bay and Annings Ltd., London (Hsgr.): Swakara Assortment and the Natural Colours of Swakara. 1976. (Buchdeckel und Inhaltsverzeichnis)
  51. AGRA, landwirtschaftliche Kooperative in Namibia (auch Karakulzüchter)
  52. Redaktion, nach Angaben von Günter Laforce, Firma GEFU: Spezialisten für rohe Borregos. In: Die Pelzwirtschaft, März 1965, S. 102–106.
  53. Argentinische Lincoln-Schmaschen. In: Deutsche Kürschner-Zeitung Ausgabe A, Nr. 10, Verlag Arthur Heber & Co, Berlin 5. April 1934, S. 290.
  54. Claus Debusmann: Gedanken über Caloyos. In: Pelz International, 1972, S. 41.
  55. 55,0 55,1 55,2 55,3 Paul Cubaeus, „praktischer Kürschner in Frankfurt am Main“: Das Ganze der Kürschnerei. Gründliches Lehrbuch alles Wissenswerthen über Waarenkunde, Zurichterei, Färberei und Verarbeitung der Pelzfelle. A. Hartleben’s Verlag, Wien, Pest, Leipzig 1911, S. 61–67.
  56. 56,0 56,1 56,2 56,3 56,4 56,5 Emil Brass: Aus dem Reiche der Pelze. Zweite verbesserte Auflage. Verlag der „Neuen Pelzwaren-Zeitung und Kürschner-Zeitung“, Berlin 1925, S. 821–834.
  57. B. Gahne, Ö. Danell, T. Sjögren: Eigenschaften des Pelzfells und Zucht des Gotlandschafs (Vortrag vom 3. Internationalen Karakulsymposium Samarkand/UdSSR 1975). In Brühl November/Dezember 1976, VEB Fachbuchverlag Leipzig, S. 13–14
  58. G. Buschmann: Gotland-Lamm - ein interessantes Pelzfell. In: Brühl Mai/Juni 1978, VEB Fachbuchverlag Leipzig, S. 8–9
  59. ohne Angabe des Autors: Wissenswertes über Viking-Lamm. In: „Die Pelzwirtschaft“ 11-12 (1985), CB-Verlag Carl Boldt, Berlin, S. 39
  60. Dictionary of Furs (engl.)
  61. 61,0 61,1 61,2 Max Bachrach: Fur. A Practical Treatise. Verlag Prentice-Hall, Inc., New York 1936, S. 464–499 (engl.)
  62. Siegfried Beyer, Naunhof-Leipzig: Zur Beurteilung von Pelzfellen. In: Das Pelzgewerbe 1951 Heft 1, Hermelinverlag Paul Schöps, Berlin, Leipzig, S. 3.
  63. Gez. Dr. I. E.: Ungarische Bauernpelze. In Der Rauchwarenmarkt Nr. 3/4, 16. Januar 1942, Hermelin Verlag Dr. Paul Schöps, Berlin und Leipzig, S. 4
  64. Francis Weiss: From Adam to Madam. Aus dem Originalmanuskript Teil 2 (von 2), (ca. 1980/1990er Jahre), im Manuskript S. 260 (engl.)
  65. Eva Nienholdt: Männerpelze in den Volkstrachten. In: Das Pelzgewerbe Jg. XVII / Neue Folge 1966 Nr. 3, Hermelin-Verlag Dr. Paul Schöps, Berlin u. a., S. 131.
  66. Alexander Tuma: Pelzlexikon XX. Band. Verlag Alexander Tuma, Wien 1950, Stichwort „Nacktpelze“
  67. F. A. Brockhaus: Allgemeine Enzyklopädie der Wissenschaften und Künste. Herausgegeben von J. S. Ersch und I. G. Gruber, Leipzig 1841. Dritte Section O-Z, Stichwort „Pelze“
  68. 68,0 68,1 Max Weck, nach Mitteilung der Deutsch-Iranischen Handelskammer: Der Pelzhandel in Iran. In: Deutsche Kürschner-Zeitschrift 38. Jg. Nr. 19, Verlag Arthur Heber & Co, Inhaber Carl Boldt, Berlin 5. Juli 1941, S. 336.
  69. 69,0 69,1 69,2 69,3 69,4 69,5 Aladar Kölner (Rauchwarenhändler): Chinesische, mandschurische und japanische Pelzfelle. In: Rauchwarenkunde – Elf Vorträge aus der Warenkunde des Pelzhandels. Verlag Der Rauchwarenmarkt, Leipzig 1931, S. 91–104.
  70. 70,0 70,1 70,2 70,3 70,4 70,5 70,6 70,7 Paul Schöps: Ostasiatische Lammfelle und Schaffelle. In: Das Pelzgewerbe Nr. 1, Jahrgang IX/Neue Folge, Hermelin-Verlag Leipzig, Berlin, Frankfurt am Main 1958, S. 9–14.
  71. Ohne Autorenangabe: Handelsübliche Verpackung der Rohfelle. In: Der Rauchwarenmarkt, 18. Juni 1937, S. 3.
  72. Franz Rudolf Märkle: Erinnerungen aus meiner 50jährigen Tätigkeit im Rauchwarenhandel. Selbstverlag, Fürth 1960, S. 30-32
  73. Gewebte Fell-Garnitur: In Die Haspel, Rifra-Verlag Murrhardt, Jahrgang 1962, S. 8
  74. G. Rimar: Entwurf und Konfektion von Velour-Pelzmänteln aus Velour-Lammfellen. In: Das Pelzgewerbe Jg. XVIII / Neue Folge 1967 Nr. 1, S. 32–33.
  75. Paul Schöps u. a.: Der Materialbedarf für Pelzbekleidung. In: Das Pelzgewerbe Jg. XVI / Neue Folge 1965 Nr. 1, Hermelin-Verlag Dr. Paul Schöps, Berlin u. a., S. 7–12. Anmerkung: Die Angabe für ein Body erfolgte nur, um die Fellsorten besser vergleichbar zu machen. Tatsächlich wurden nur für kleine (bis etwa Bisamgröße) sowie für jeweils gängige Fellarten Bodies hergestellt, außerdem für Fellstücken. Folgende Maße für ein Mantelbody wurden zugrunde gelegt: Körper = Höhe 112 cm, Breite unten 160 cm, Breite oben 140 cm, Ärmel = 60 x 140 cm.
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