Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
La Brévine
La Brévine | |
---|---|
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Neuenburg (NE) |
Bezirk: | Keine Bezirkseinteilung |
BFS-Nr.: | 6432 |
Postleitzahl: | 2406 |
Koordinaten: | (536726 / 203768)46.981956.6069591043Koordinaten: 46° 58′ 55″ N, 6° 36′ 25″ O; CH1903: (536726 / 203768) |
Höhe: | 1'043 m ü. M. |
Höhenbereich: | 1023–1308 m ü. M.[1] |
Fläche: | 41,81 km²[2] |
Einwohner: | 655 (31. Dezember 2013)[3] |
Einwohnerdichte: | 16 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
5,1 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.labrevine.ch |
Blick auf La Brévine | |
Lage der Gemeinde | |
Vorlage:Imagemap Bezirk Le Locle |
La Brévine ist eine politische Gemeinde im Distrikt Le Locle des Kantons Neuenburg in der Schweiz.
Geographie
La Brévine liegt auf 1'043 m ü. M., 24 km westlich der Kantonshauptstadt Neuenburg (Luftlinie). Das Bauerndorf erstreckt sich in der ebenen Fläche des Hochtals Vallée de la Brévine im Neuenburger Jura, beidseits des Dorfbaches Le Bied, nahe der Grenze zu Frankreich.
Die Fläche des 41.8 km² grossen Gemeindegebiets umfasst den zentralen und westlichen Teil der Synklinalen des Vallée de la Brévine mit dem oberirdisch abflusslosen Lac des Taillères. Im Süden erstreckt sich der Gemeindeboden auf die Höhen von Les Fontenettes (1'242 m ü. M.) und Crêt du Cervelet, auf dem mit 1'308 m ü. M. der höchste Punkt von La Brévine erreicht wird. Die nördliche Grenze verläuft auf dem bewaldeten Kamm des Armont, der bis 1'266 m ü. M. ansteigt. Ganz im Westen erstreckt sich das Gebiet in einem schmalen Zipfel über die Höhe des Bois des Vaux (1'220 m ü. M.) ins Einzugsgebiet des Doubs und bis zur Felskrete Rochers du Cerf (1'195 m ü. M.). Auf den Höhen südlich des Vallée de la Brévine befinden sich ausgedehnte Jurahochweiden mit den typischen mächtigen Fichten, die entweder einzeln oder in Gruppen stehen. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 2 % auf Siedlungen, 43 % auf Wald und Gehölze, 53 % auf Landwirtschaft und etwas mehr als 2 % war unproduktives Land.
Zu La Brévine gehören die Weiler Le Brouillet (1'060 m ü. M.) und Bémont (1'050 m ü. M.) im südwestlichen Vallée de la Brévine, Les Taillères (1'055 m ü. M.) nördlich des Lac des Taillères, La Chatagne (1'056 m ü. M.) östlich von La Brévine am Rand des Marais de la Chatagne sowie weit verstreut über das Hochtal und die Jurahöhen zahlreiche Einzelhöfe. Nachbargemeinden von La Brévine sind Val-de-Travers, Les Ponts-de-Martel, La Chaux-du-Milieu und Le Cerneux-Péquignot im Kanton Neuenburg sowie Grand’Combe-Châteleu, Les Gras, Ville-du-Pont und Hauterive-la-Fresse im angrenzenden Frankreich.
Klima
La Brévine zeichnet sich durch ein raues und verhältnismässig feuchtes Klima aus. Im Winter werden im komplett abgeschlossenen Vallée de la Brévine während Strahlungsnächten (klarer Himmel und wenig bis kein Wind sorgen für maximales Auskühlen des Bodens via Abstrahlung) nicht selten Temperaturen von −30 °C erreicht, was dem Ort den Namen Sibirien der Schweiz eintrug. An der Messstation La Brévine wurde am 12. Januar 1987 mit −41.8 °C die tiefste je an einer offiziellen Station der MeteoSchweiz gemessene Temperatur der Schweiz registriert.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
---|---|
Jahr | Einwohner |
1750 | 1220 |
1850 | 1339 |
1880 | 1703 |
1900 | 1494 |
1950 | 1008 |
1960 | 876 |
1970 | 783 |
1980 | 654 |
1990 | 626 |
2000 | 647 |
2005 | 703 |
Mit 655 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2013) gehört La Brévine zu den kleineren Gemeinden des Kantons Neuenburg. Von den Bewohnern sind 95,2 % französischsprachig, 3,4 % deutschsprachig und 0,6 % portugiesischsprachig (Stand 2000). Die Talschaft von La Brévine war im 18. und 19. Jahrhundert vergleichsweise dicht besiedelt. Nach dem Höchststand um 1880 wurde durch starke Abwanderung eine Bevölkerungsabnahme um mehr als 60 % verzeichnet, die erst in den letzten Jahren verlangsamt und gestoppt werden konnte.
Wirtschaft
La Brévine war bis ins 19. Jahrhundert ein durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Im 18. Jahrhundert wurden die Spinnerei und die Spitzenklöppelei in Heimarbeit eingeführt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde dieser Erwerbszweig durch die Uhrenherstellung abgelöst, die dem Tal einen wirtschaftlichen Aufschwung brachte. Seit dem 18. Jahrhundert wurde in den Moorgebieten des Vallée de la Brévine Torf gestochen. Heute ist der Torfabbau eingestellt. Einziger Industriebetrieb ist eine Uhrenfabrik. Die Landwirtschaft hat immer noch eine grosse Bedeutung, etwa 50 % der Erwerbstätigen sind im primären Sektor beschäftigt. Es überwiegen die Viehzucht und Milchwirtschaft (Käseherstellung), daneben gibt es auch Holzhandel.
Verkehr
Die Gemeinde liegt weit abseits der grösseren Durchgangsstrassen an der Kantonsstrasse von Le Locle nach Fleurier. Durch drei Postautolinien (nach Le Locle, Fleurier und Les Bayards) ist La Brévine an das Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen.
Tourismus
Die Region von La Brévine ist ein Ausflugsziel für Naturliebhaber und Erholungssuchende. Im Sommer laden die Jurahöhen zu ausgedehnten Spaziergängen und Wanderungen ein. Das ebene Vallée de la Brévine eignet sich im Winter optimal für den Skilanglauf.
Die Mitte des 17. Jahrhunderts entdeckten Mineralquellen von La Chatagne und Bonne-Fontaine wurden bis Ende des 19. Jahrhunderts für Kuren genutzt.
Geschichte
Das Vallée de la Brévine wurde ab dem 13. Jahrhundert von Siedlern aus dem Val de Travers urbar gemacht. Während des 14. Jahrhunderts wanderten Emigranten aus dem Burgund ein. Die Etymologie des Namens La Brévine ist umstritten. Einige Quellen deuten ihn als Abwandlung des Wortes abreuvoir (Tränke), andere führen ihn auf das keltische Bebrona zurück, das Biberbach bedeutet. Der erste urkundlich erwähnte Weiler ist Bémont (1266 Bemont), auch Les Taillères wird bereits 1304 genannt (Chaul de Estaleres).
Nachdem im Laufe des 16. Jahrhunderts Siedler aus Le Locle und La Sagne eingewandert waren, kam das Tal immer mehr in den Einflussbereich der Herrschaft Valangin. Bis 1624 gehörte La Brévine zur Kastlanei Val de Travers, danach wurde es eine eigene Gemeinde mit Mairie und Zivilgericht, das erst 1848 aufgelöst wurde. Der Name La Brévine galt zunächst nur für den Zentralort, erst im 18. Jahrhundert wurde er auf das ganze heutige Gemeindegebiet ausgedehnt. Im Jahr 1831 fielen zahlreiche Häuser einer Feuersbrunst zum Opfer.
Die Oberhoheit über La Brévine hatte die Grafschaft Neuenburg inne, die 1648 Fürstentum wurde und ab 1707 durch Personalunion mit dem Königreich Preussen verbunden war. 1806 wurde das Gebiet an Napoleon I. abgetreten und kam 1815 im Zuge des Wiener Kongresses an die Schweizerische Eidgenossenschaft, wobei die Könige von Preussen bis zum Neuenburgerhandel 1857 auch Fürsten von Neuenburg blieben.
Sehenswürdigkeiten
Die Reformierte Kirche La Brévine wurde 1604 erbaut und vor ihrem 400. Geburtstag im Jahr 2003 restauriert. Seit 1622 bildet das vorher von Le Locle abhängige Dorf eine eigene Pfarrei. Im Dorf sowie in den Weilern sind zahlreiche charakteristische Bauernhäuser des Hochjuras aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten. In Bémont steht eine Kapelle.
Bilder
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde La Brévine (französisch)
- Olivier Girardbille: Brévine, La im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
- ↑ BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- ↑ Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
- ↑ Population au 31 décembre 2013 – selon les districts et les communes (XLS; 29 kB). Republik und Kanton Neuenburg. Abgerufen am 29. Juli 2014.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
Brot-Plamboz | La Brévine | Les Brenets | Le Cerneux-Péquignot | La Chaux-du-Milieu | Le Locle | Les Ponts-de-Martel
Ehemalige Gemeinden: Brot-Dessus | Plamboz
Kanton Neuenburg | Bezirke des Kantons Neuenburg | Gemeinden des Kantons Neuenburg
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel La Brévine aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |