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L’Oréal

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L’Oréal
Logo
Rechtsform Société Anonyme
ISIN FR0000120321
Gründung 1909
Sitz Clichy, Frankreich
Leitung Jean-Paul Agon
Mitarbeiter 77.500[1]
Umsatz 22,53 Mrd. Euro [2]
Branche Konsumgüter
Website www.loreal.com
Stand: 10. Februar 2015 Vorlage:Infobox Unternehmen/Wartung/Stand 2015

Die L’Oréal S.A. ist ein französischer Konsumgüterkonzern mit Hauptsitz in Clichy und derzeit der größte Kosmetikhersteller der Welt. Der Deutschlandsitz befindet sich in Düsseldorf, der einzige Produktionsort für eine reine deutsche Herstellung liegt in Karlsruhe.

Geschichte

1907 begann in Paris der Chemiker Eugène Schueller mit der kleingewerblichen Produktion von Haarfärbetinkturen. Er nannte eines dieser Mittel Auréole (Glorienschein). Der Name der 1909 gegründeten Firma stammt wahrscheinlich aus dieser Bezeichnung, er hat aber in dieser Form keine Bedeutung. Die Firma erweiterte ihre Produktion und stellte bald alle möglichen Arten von Schönheitsprodukten her. Mit einem Portfolio von 28 internationalen Marken und tausenden Einzelprodukten stieg L’Oréal zum Weltmarktführer in Kosmetik auf. Der Konzern vertreibt seine Produkte heute in über 130 Ländern.[1]

Anfang des 20. Jahrhunderts unterstützte Schueller die anti-kommunistische, rechtsextreme Gruppierung Cagoule finanziell. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden mehrere ihrer Mitglieder in Führungspositionen eingestellt.

1956 wurde die Marke Ambre Solaire für Sonnenschutz lanciert.

1964 wurde die neue Luxus-Marke Lancôme kreiert.

1965 übernahm L’Oréal Garnier und baute es weiter aus.

1973 erwarb L’Oréal den französischen Pharma-Konzern Synthélabo, der 1999 mit Sanofi vereint wurde.

Für das Testen von Fertigprodukten ersetzte L’Oréal 1989 erfolgreich Tierversuche mit einem eigens entwickelten Hautmodell namens Episkin.[3] Im Mai 2007 erhielt L’Oréal vom ECVAM (European Centre for the Validation of Alternative Methods) die Anerkennung des Modells als vollwertige Ersatzmethode bei Hautirritationen. Mit der 20 Jahre lang erforschten In-vitro-Methode können seitdem die Toleranz von Inhaltsstoffen und Fertigprodukten ohne Tierversuche bewertet werden.[3] Dennoch veranlasste L’Oréal Aussagen der Tierrechtsorganisation PETA zufolge auch noch im Jahr 2000, dass einzelne Inhaltsstoffe für Kosmetikprodukte im Tierversuch getestet wurden.[4]

Seit den 1990er Jahren beruht das Konzernwachstum hauptsächlich auf der Expansion in Schwellenländer wie die Volksrepublik China, Indien und Südafrika.[5] Zudem leitete der Konzern eine aggressive Akquisitionsstrategie ein; erworben wurden unter anderem 1991 Dralle, 1995 Jade, 1996 Maybelline, 1998 Soft Sheen, 2000 Kiehl’s, Carson Products, 2001 Bio-Medic und Colorama, 2003 shu uemura, 2003 Mininurse, 2004 Yue-Sai, 2005 SkinCeuticals, 2006 Sanoflore und SkinEthic, 2007 Canan, Beauty Alliance, PureOlogy und Maly’s West, 2008 Columbia Beauty Supply, 2011 Clarisonic, 2014 NYX Cosmetics und Urban Decay.

Im Februar 2002 gründeten L’Oréal und Nestlé ein Joint Venture namens Laboratoires innéov, das sich auf kosmetische Nahrungsergänzungsmittel spezialisiert hat.[5]

L’Oréal unterhält 19 Forschungszentren weltweit, u. a. in Aulnay-sous-Bois (F), Chevilly (F), Clark (New Jersey, USA), Kawasaki (JP) und seit 2005 in Shanghai.

Im März 2005 gab L’Oréal bekannt, die britische Naturkosmetik-Kette The Body Shop für umgerechnet 940,3 Millionen Euro zu übernehmen.[6] Zunächst wurde öffentlich eine ethische Richtungsänderung der Kette befürchtet, jedoch stellt L’Oréal später klar, The Body Shop als unabhängige Tochter zu behandeln und keine Änderungen bezüglich Produkten, Management und ethischer Werte vorzunehmen.

Im Juli 2007 verurteilte ein Pariser Gericht L’Oréal wegen rassistischer Diskriminierung. Der Konzern und seine Agentur wurden zu jeweils 30.000 Euro verurteilt, da die Tochtergesellschaft Garnier bei der Suche nach Frauen für eine Werbekampagne dunkelhäutige Kandidatinnen ausgeschlossen hatte. L’Oréal wies alle Vorwürfe zurück und kündigte an, bis vor den Obersten Gerichtshof zu ziehen.[3]

Firmenprofil

2014 erzielte der Konzern bei einem Jahresumsatz von 22,53 Mrd. Euro einen operativen Gewinn von 3,89 Mrd. Euro.[2] Umsatz, Gewinn und Umsatzrendite stiegen in den letzten 20 Jahren kontinuierlich an.

Die Aufwendungen für Werbung und Verkaufsförderung betragen ein Mehrfaches des Forschungsaufwandes (6,3 Mrd. Euro gegenüber 721 Mio. Euro, Stand 2011).[7] Wichtigste Anteilseignerin mit 30,8 % ist Liliane Bettencourt (* 1922), die Tochter von Eugène Schueller. 41,1 % dieses Anteils hat sie ihrer Tochter Françoise Bettencourt-Meyers übereignet, jedoch ohne die damit verbundenen Stimmrechte. Zweitgrößter Gesellschafter ist der Nestlé-Konzern mit 29,6 %. Die Familie Bettencourt und Nestlé räumten sich bis Ende 2013 gegenseitig ein Vorkaufsrecht für ihre Anteile ein.[8]

Die übrigen Anteile werden auf dem freien Kapitalmarkt gehandelt.

Vorstandsvorsitzender ist Jean-Paul Agon. Die erste Frau im Vorstand war Béatrice Dautresme. Heute sind drei Frauen im Konzernvorstand: Brigitte Liberman, An Verhulst-Santos sowie Sara Ravella.

Der Konzern besitzt 28 internationale Marken, welche in vier Divisionen aufgeteilt sind:

Der Konzern fördert mit den UNESCO-L’Oréal-Preisen herausragende Frauen in der Wissenschaft. Im Januar 2015 wurde das Unternehmen für sein gesellschaftspolitisches Engement mit dem Prix Gérard Bénieux des Départements Hauts-de-Seine ausgezeichnet.[10]

Kritik

Im Spiegel (10/2005) warfen Kritiker dem Konzern nicht eingehaltene Werbeversprechen vor. Die teuren Parfums enthielten fast ausschließlich synthetische Geruchsstoffe, die Herstellungskosten der Substanzen betrügen weniger als 3 % des Verkaufspreises. Kosmetika des Konzerns wirkten weder der Cellulite noch der Alterung der Haut entgegen, obwohl in der Konzernwerbung derartiges suggeriert werde. Des Weiteren wird L’Oréal in dem Spiegel-Artikel vorgeworfen, in einigen Produkten haut- und umweltschädliche Substanzen wie Phthalate, die als fortpflanzungsschädigend gelten, und Phenylendiamin, ein aggressives Allergen, zu verwenden.[11]

Die Tierrechtsorganisation PETA kritisiert L’Oréal seit Jahren, weil es nach wie vor Tierversuche durchführt bzw. in Auftrag gibt (Stand: 7. Januar 2014).[12] Trotz des aktuellen Versuchsverbots für kosmetische Rohstoffe verkauft L’Oréal die Produkte immer noch in Ländern, in denen Tierversuche gesetzlich vorgeschrieben sind. Die letzte Stellungnahme von L’Oréal International zum Thema Tierversuche lautet wie folgt:

„Die (L’Oréal-)Gruppe führt nirgendwo auf der Welt mehr Tierversuche durch oder gibt diese bei Dritten in Auftrag. Ausnahmen können vorkommen, wenn Behörden diese aus Gründen der Sicherheit fordern (…).“

Animals’ Liberty[13]

Weblinks

 Commons: L’Oréal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Annual Report 2013. L’Oréal, abgerufen am 10. Februar 2015 (english, PDF; 8 MB).
  2. 2,0 2,1 Annual Report 2014. L’Oréal, abgerufen am 26. Februar 2015 (english, PDF; 7,3 MB).
  3. 3,0 3,1 3,2 Pressemitteilung Invitroskin Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „invitroskin“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  4. [1]
  5. 5,0 5,1 L’Oréals großer Bluff Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „spiegel“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  6. L’Oréal will Kosmetik-Kette schlucken
  7. Annual Results 2011.
  8. Le Monde, 4. Dezember 2009, S. 13.
  9. http://www.loreal.de/gruppe/unternehmensuberblick/unternehmen.aspx
  10. L'Oréal a reçu le Prix Gérard Bénieux, Elle 02/2015, S. 44.
  11. Der große Bluff. In: Der Spiegel. Nr. 10, 2005, S. 88 (7. März 2005, online).
  12. Companies That Do Test on Animals : J-L
  13. Animals’ Liberty: Produktinformationen. Abgerufen am 17. April 2014.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel L’Oréal aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.