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Lübecker Bucht
Die Lübecker Bucht ist eine Meeresbucht der Ostsee, die vollständig zu Deutschland gehört. Als Teil der Mecklenburger Bucht bildet sie die „südwestliche Ecke“ der Ostsee.
Geographie
An der südwestlichen Spitze der Lübecker Bucht mündet in Lübeck-Travemünde die Trave. Nach Osten wird die Bucht begrenzt durch den Klützer Winkel, die Insel Poel und in etwa den Leuchtturm Bastorf, im Norden durch die Halbinsel Wagrien und die Insel Fehmarn, die über die Fehmarnsundbrücke im Zuge der Vogelfluglinie mit dem Festland verbunden ist. Angrenzende Bundesländer sind Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. In der Mitte der Bucht, etwa vor Grömitz, liegt unter Wasser eine größere Erhebung, der Walkyriengrund.
Die Berufsschifffahrt benutzt in der Lübecker Bucht hauptsächlich den Lübeck-Gedser-Weg zur Kadetrinne in Richtung östliche Ostsee.
Die Hoheitsrechte an der Trave und der Lübecker Bucht waren zwischen Lübeck und Mecklenburg-Schwerin (sowie Mecklenburg-Strelitz) seit dem Barbarossa-Privileg (1188) streitig. Für den Uferverlauf der Trave wurde der Streit am 21 Juni 1890 vom Reichsgericht[1] entschieden. Die Fischereigrenzen und Hoheitsrechte Lübecks im Bereich der Travemünder Reede blieben bis zur Entscheidung des Staatsgerichtshofs für das Deutsche Reich vom 7. Juli 1928 (Lübecker-Bucht-Fall) zwischen beiden Ländern streitig. Das Reichsgericht folgte in dieser Entscheidung ein weiteres Mal den Lübecker Argumenten, die von dem Historiker Fritz Rörig vertreten wurden. Die äußere Grenze der Reede bildet danach eine gedachte Linie von der Mündung der Harkenbäk bei Harkensee zum Turm auf dem Gömnitzer Berg. Zur Niendorfer Bucht endet die Reede bei einer im rechten Winkel von dieser seewärtigen Grenze auf einen landseitigen Grenzpfahl am Brodtener Ufer zulaufenden Linie.
Hafen- und Badeorte an der Lübecker Bucht
Im westlichen Teil der Lübecker Bucht liegt die Neustädter Bucht, die mit der Hafenstadt Neustadt in Holstein sowie den Seebädern Großenbrode, Dahme, Kellenhusen, Grömitz, Pelzerhaken, Sierksdorf, Haffkrug, Scharbeutz, Timmendorfer Strand und Niendorf neben Lübeck-Travemünde mit der Halbinsel Priwall eine große Bedeutung für den Fremdenverkehr in Deutschland besitzt. Auf der Lübecker Bucht findet alljährlich Ende Juli mit den Segelregatten der Travemünder Woche die zweitgrößte Segelsport-Veranstaltung der Welt statt. Sportboothäfen befinden sich außer in Travemünde auch in Niendorf, Neustadt und Grömitz.
In Mecklenburg-Vorpommern ist Boltenhagen das bekannteste Seebad an der Lübecker Bucht.
Die Badeorte sind gut mit Fahrradwegen erschlossen[2], z. B. mit dem Ostseeküsten-Radweg[3], der als EuroVelo-Route um die Ostsee führt.[4]
Leuchttürme der Lübecker Bucht
Schiffsuntergänge in der Lübecker Bucht
- Am 21. Juli 1850 sank das schleswig-holsteinische Kanonenboot Von der Tann in der Neustädter Bucht.
- Am 20. November 1936 ging das U-Boot U 18 in der Lübecker Bucht nach einer Kollision mit dem deutschen Torpedoboot T 156 unter.
- Die schlimmste Katastrophe in der Lübecker Bucht ereignete sich am 3. Mai 1945: Der Untergang der Cap Arcona, der Thielbek und der Deutschland in der Neustädter Bucht war eine der größten Katastrophen der Seefahrt.
Hochwasser
In der Ostsee spielen die Gezeiten eine sehr geringe Rolle – der Tidenhub in der Lübecker Bucht liegt bei etwa 30 Zentimeter. Allerdings können im Bereich der Lübecker Bucht Stürme insbesondere aus östlicher Richtung zu Hochwasserständen führen. Größtes Hochwasser war das Ostseesturmhochwasser 1872.
Sonstiges
- Der Hemmelsdorfer See zwischen Travemünde und Timmendorfer Strand ist eine von der Lübecker Bucht abgetrennte alte Förde.
Weblinks
Belege
- ↑ RG ZVLGA 6 (1891), S. 243 bis 326.
- ↑ Radfahren in Lübeck und Umgebung. Abgerufen am 9. Mai 2017.
- ↑ Ostseeküsten-Radweg – Ostsee Schleswig Holstein. Abgerufen am 9. Mai 2017.
- ↑ translator2: EuroVelo 10 – EuroVelo. Abgerufen am 9. Mai 2017.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Lübecker Bucht aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |