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Kyritz

Aus Jewiki
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Dieser Artikel beschreibt die Stadt Kyritz. Für den gleichnamigen Ortsteil von Krackow in Mecklenburg-Vorpommern, siehe dort.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Kyritz
Kyritz
Deutschlandkarte, Position der Stadt Kyritz hervorgehoben
52.94222222222212.39722222222242
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Ostprignitz-Ruppin
Höhe: 42 m ü. NN
Fläche: 156,09 km²
Einwohner:

9.152 (31. Dez. 2013)[1]

Bevölkerungsdichte: 59 Einwohner je km²
Postleitzahl: 16866
Vorwahl: 033971
Kfz-Kennzeichen: OPR, KY, NP, WK
Gemeindeschlüssel: 12 0 68 264
Stadtgliederung: Kyritz und 12 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
16866 Kyritz
Webpräsenz: www.kyritz.de
Bürgermeister: Nora Görke (parteilos)
Lage der Stadt Kyritz im Landkreis Ostprignitz-Ruppin
Karte

Die Hansestadt Kyritz ist eine Stadt im Landkreis Ostprignitz-Ruppin im Nordwesten von Brandenburg.

Geografie

Die Stadt liegt im Naherholungsgebiet der Kyritzer Seenkette. Die Hansestadt Kyritz trägt im Volksmund den Beinamen „an der Knatter“. Das Geräusch der früher zahlreichen knatternden Wassermühlen an einem Nebenarm der Jäglitz war namensgebend. Heute ist dieser Nebenarm der Jäglitz verrohrt und von den fünf Wassermühlen existiert nur von einer noch das Gebäude.

In der die Gemarkung Teetz (Ortsteil von Kyritz) angrenzende Kyritz-Ruppiner Heide befindet sich ein ehemaliger sowjetischer, Bombodrom genannter, Truppenübungsplatz (über 140 km² groß), den die Bundeswehr für Tiefflug- und Bombenabwurfübungen weiter nutzen wollte.

Stadtgliederung

Zur Stadt Kyritz gehören folgende Ortsteile sowie Wohnplätze und sonstige Siedlungsgebiete[2]:

Ortsteile

Berlitt, Bork, Drewen, Gantikow, Ganz, Holzhausen, Kötzlin, Lellichow, Mechow, Rehfeld, Teetz

Wohnplätze und sonstige Siedlungsgebiete

Blechern Hahn, Feldsiedlung, Grünfelde, Heinrichsfelde, Karl-Friedrichshof, Karnzow, Klosterhof, Köhnsbau, Rüdow, Stolpe, Vollmersdorf, Waldkolonie, Wilhelmsgrille, Wolfswinkel

Berlitt liegt sieben Kilometer von der eigentlichen Stadt Kyritz entfernt und wurde als Ortschaft erstmals 1440 urkundlich erwähnt. Da die Kirche aus dem 13. Jahrhundert stammt, muss der Ort entsprechend deutlich älter sein. Der Ortsname ist slawischen Ursprungs, allerdings ist seine Bedeutung unklar. Eigentümer des Ortes waren früher die Familien Crusemark und von Königsmarck.[3]

Geschichte

Der Marktplatz in Kyritz
Pfarrkirche St. Marien in Kyritz
  • 946 erste urkundliche Erwähnung.
  • 1237 erhält Kyritz (damals Chorizi) das Stendaler Stadtrecht. Die Stadt liegt in der Prignitz, slawisch pregynica (etwa „ungangbares Waldgebiet“)
  • Im 14. Jahrhundert wird die Stadt Mitglied der Hanse und liegt am Pilgerweg Berlin-Wilsnack. Zu dieser Zeit wird auch die Pfarrkirche St. Marien und die Stadtmauer gebaut. Die Kirche und Reste der Stadtmauer gibt es heute noch.
  • 1381 Überfall des Ritters Bassewitz (nicht gesichert).
  • 1411 Der Ritter Bassewitz wird gefasst und enthauptet (nicht gesichert). Das Schwert, mit dem er (angeblich) hingerichtet wurde, ist heute im Rathaus ausgestellt. Siehe Bassewitzfest Kyritz
  • 1488 Erstmals Kyritzer Bier mit dem Namen „Mord und Totschlag“ gebraut. Dieses Bier wird heute von der Klosterbrauerei Neuzelle hergestellt.
  • 1626 sterben mehr als 800 Kyritzer an der Pest.
  • Im 17. und 18. Jahrhundert wurden Fachwerkhäuser errichtet, einige davon prägen noch heute den Stadtkern.
  • 1806 bis 1814 französische Besatzung. Zum Gedenken an die Völkerschlacht bei Leipzig pflanzten die Kyritzer 1814 auf dem Marktplatz vier Eichen, von denen noch heute eine als "Friedenseiche" steht.
  • Von 1817 bis 1952 war Kyritz die Kreisstadt des Landkreises Ostprignitz
  • 1866 Bau des heutigen Gymnasiums
  • 1871 Gründung der Stärkefabrik.
  • 1879 wird das Rathaus erbaut. Das alte war abgebrannt.
  • 1910 wird das Krankenhaus eingerichtet.
  • 1925 Gründung der Badeanstalt.
  • Am 2. September 1945 verkündet Wilhelm Pieck die Bodenreform im Gasthof „Zum Prignitzer“.
  • 1952 wird Kyritz Kreisstadt des Kreises Kyritz im Bezirk Potsdam beziehungsweise im Bundesland Brandenburg.
  • 1960 wird der Agrarflughafen Heinrichsfelde gegründet.
  • 1970 werden erstmals die Kyritzer Festtage mit Segelregatta und Bootskorso veranstaltet.
  • Mechow wurde am 1. Juli 1973 eingemeindet. Gantikow kam am 1. Mai 1974 hinzu.[4]
  • Durch die Kreisgebietsreform 1993 kommt Kyritz zum Landkreis Ostprignitz-Ruppin mit der Kreisstadt Neuruppin.
  • Am 31. Dezember 2002 werden die Gemeinden Bork-Lellichow, Holzhausen, Kötzlin, Rehfeld-Berlitt und Teetz/Ganz eingegliedert.[5]
  • Am 26. Oktober 2003 wird das Amt Kyritz aufgelöst. Drewen wird in die Stadt Kyritz eingegliedert.[5]
  • 2010 wird das bundesweit erste Denkmal „Den Opfern der Zwangskollektivierung im so genannten Sozialistischen Frühling in der DDR.“ enthüllt.[6]
  • Am 30. August 2010 hat die Deutsche Telekom den ersten LTE-Sendemast Deutschlands in Kyritz in Betrieb genommen.

Bevölkerungsentwicklung

Die beiden Grafiken zeigen, wie sich die Bevölkerung von Kyritz in seinen heutigen Grenzen entwickelt hat und voraussichtlich entwickeln wird. Kyritz zeigt die Entwicklung einer Ackerbürgerstadt. Seit der Reichsgründung stagniert die Bevölkerung, da sich die wirtschaftliche Entwicklung in die Agglomeration Berlin verlagert. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges kam es durch die Flüchtlinge aus den Ostgebieten zu einem Bevölkerungsschub. Da sich der Wohnungsbau der DDR auf die Haupt- und Bezirksstädte konzentrierte, ging die Bevölkerung der Stadt zurück. Mit der Wende in der DDR beschleunigte sich dieser Trend durch die Abwanderung junger Menschen. Für die Zukunft bis 2030 sagen sowohl die Statistiker des Landesamtes als auch die Bertelsmann-Stiftung einen deutlichen weiteren Rückgang der Bevölkerung voraus.

Politik

Kommunalwahl 2008
Wahlbeteiligung: 44,52 % (2003: 39,35 %)
 %
40
30
20
10
0
33,92 %
21,54 %
20,78 %
12,97 %
6,00 %
4,78 %
n. k.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2003
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
+9,20 %p
-4,68 %p
+1,39 %p
-6,89 %p
+3,83 %p
-0,36 %p
-2,51 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a 2003: PDS

Stadtverordnetenversammlung

Das Rathaus von Kyritz

Bei den Kommunalwahlen vom 28. September 2008 waren 27 Sitze zu verteilen. Diese verteilen sich wie folgt auf die Parteien und Gruppierungen[7]:

Partei/Gruppierung Sitze
LINKE 9
CDU 6
SPD 6
Kyritz Land Wählergruppe (KLW) 3
GRÜNE 2
FDP 1

Wappen

Das Wappen wurde am 6. Juli 2005 genehmigt.

Blasonierung: „In Silber eine rote Stadtmauer mit geschlossenem Tor und vier spitzbedachten, goldbeknauften Türmen mit offenen Fenstern; belegt mit einem grünen Schild mit goldener Lilie“[8].

Städtepartnerschaften

Kyritz ist Mitglied in der Neuen Hanse.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Kyritz stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Baudenkmale.

Bauwerke

Sehenswürdigkeiten

  • Reubke-Orgel der St. Marienkirche
Die im Jahre 1873 erbaute Orgel stammt aus der Orgelbauwerkstatt von Adolf Reubke in Hausneindorf im Harz. Sie besitzt 40 Register, verteilt auf 3 Manuale und Pedal. Die dispositionellen Veränderungen, die im Laufe der Jahre vorgenommen wurden, konnten 1995 während einer Generalreinigung und Teilrestaurierung wieder rückgängig gemacht werden. Die Orgel ist die einzige in ihrer Größe noch erhaltene Reubke-Orgel und gleichzeitig die größte romantische Orgel des 19. Jahrhunderts im Land Brandenburg.[9]

Denkmale

  • Schulze-Kersten-Denkmal auf dem Kirchplatz
  • Ehrenmal von 1955 für die Opfer des Faschismus im Rosenpark an der Bahnhofstraße
  • Denkmal mit einer Bronzetafel Den Opfern der Zwangskollektivierung im sogenannten sozialistischen Frühling 1960 in der DDR an einem zwei Meter hohen Findling. Es wurde im April 2010 durch Vertreter des Deutscher Bauernbundes in Anwesenheit des Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Wolfgang Böhmer, enthüllt.
  • Gedenkstein „Seesteig am Brückenbrink“ am Untersee

Wirtschaft und Infrastruktur

Kleeblatt-Verbund

Die Stadt Kyritz, das Amt Neustadt (Dosse), die Gemeinde Wusterhausen/Dosse und die Gemeinde Gumtow haben sich in einem Kooperationsvertrag zum Kleeblatt-Verbund zusammengeschlossen.[10]

Ansässige Unternehmen

  • Das KMG Klinikum Kyritz ist einer der größten Arbeitgeber im Land Brandenburg.
  • Ein traditionsreiches Unternehmen ist die Stärkefabrik, die 1873 errichtet wurde und heute zur Emsland Group gehört.
  • Im Juni 2009 hat die polnische AG BIOETON S.A. gemeinsam mit Gesellschaftern der in Insolvenz befindlichen BDK Biodiesel GmbH die neue Gesellschaft BEK Bioeton Kyritz GmbH gegründet.

Verkehr

Kyritz liegt an der Bundesstraße 5 und die Bundesstraße 103 endet von Norden kommend hier.

Kyritz besitzt seit 1887 einen Bahnhof an der Bahnstrecke Meyenburg–Neustadt (Dosse), der im Personenverkehr durch die Eisenbahngesellschaft Potsdam mbH bedient wird. Bevor Kyritz einen eigenen Bahnhof bekam, diente seit 1846 der Bahnhof Zernitz an der Berlin-Hamburger Eisenbahn zur Anbindung der Stadt.

Bahnhof Kyritz

Im Aufbau ist im Projekt HUB 53/12° ein Logistikzentrum für den Eisenbahngüterverkehr als kommunale Initiative der Städte Güstrow, Pritzwalk und Neuruppin sowie des Kleeblatt-Verbunds mit Gumtow, Kyritz, Neustadt (Dosse) und Wusterhausen/Dosse. Eine erste Maßnahme ist der Kauf der Schienenstrecke Neuruppin - Neustadt(Dosse).[11]

Schulen

  • Carl-Diercke-Schule Oberschule Kyritz
  • Goethe-Grundschule Kyritz
  • Gymnasium „Friedrich Ludwig Jahn“ Kyritz
  • Lindenschule Kyritz Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Lernen“

Trivia

Kyritz an der Knatter ist Heimatort der fiktiven Detektiv- und Comicfigur Nick Knatterton, eigentlich Nikolaus Freiherr von Knatter. In Kyritz spielt ein Teil der Handlung des Lustspiels Pension Schöller von Wilhelm Jacoby und Carl Laufs.

Persönlichkeiten

In Kyritz geboren wurden:

Weblinks

 Commons: Kyritz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Kyritz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kyritz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.