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Kurt Nemitz

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Kurt Nemitz (geb. 10. Juli 1925 in Berlin; gest. 16. Februar 2015 in Bremen) war ein deutscher Volkswirt, Bremer Senatsdirektor und Präsident der Landeszentralbank.

Biografie

Familie

Nemitz’ jüdischer Vater war der Reichstagsabgeordnete Julius Moses (SPD), der 1942 im KZ Theresienstadt ermordet wurde. Nemitz Großmutter Anna Nemitz (1873–1962, SPD) war eine der ersten weiblichen Reichstagsabgeordneten. Seine Mutter Elfriede Nemitz war ebenfalls als Sozialdemokratin aktiv. Moses und Elfriede Nemitz mussten sich 1935 nach dem Erlass der nationalsozialistischen Rassengesetze trennen.

Ausbildung und Beruf

1945 war Kurt Nemitz Praktikant in einer Galvanofabrik, die von Berlin nach Geislingen an der Steige verlagert wurde; hier war er in der Nazi-Zeit untergetaucht. Kurz vor der Kapitulation der Wehrmacht wurde er Ende April 1945 von Geislingens neuem Bürgermeister Reichle zum Chefredakteur der Geislinger Zeitung ernannt und zudem auch im Mai 1945 Stadtrat von Geislingen. Nur eine Ausgabe gelang es ihm herauszugeben, als die amerikanische Militärregierung mangels Zeitungslizenz stoppten. Danach konnte er aber bis 1946 dann noch 93 Ausgaben herausbringen, bevor er nach Berlin umsiedelte.

Nemitz studierte nun Volkswirtschaft und promovierte zum Dr. rer. pol. Er arbeitete danach u. a. als Journalist. Er war Landespressechef für die SPD Nordrhein-Westfalen.

Von 1964 bis 1976 war er als Senatsdirektor für die Freie Hansestadt Bremen als Stellvertretender Senator des Senators für Wirtschaft und Außenhandel in der Zeit der Senatoren Karl Eggers, Oskar Schulz, Karl-Heinz Jantzen und Dieter Tiedemann (alle SPD) tätig.

Von 1976 bis 1992 war er Präsident der Landeszentralbank Bremen und dadurch auch Mitglied im Zentralbankrat der Deutschen Bundesbank. Er war zudem als Honorarprofessor an der Hochschule Bremen tätig.

Weitere Mitgliedschaften

Ehrungen

Werke

  • Die wirtschafts-ordnungspolitische Konzeption der deutschen Sozialdemokratie, Bonn 1959
  • Sozialistische Marktwirtschaft. Europäische Verl.-Anst., Frankfurt a.M. 1960.
  • Gewerkschaft - Wirtschaft - Gesellschaft, 1963.
  • Mitbestimmung und Wirtschaftspolitik. Bund-Verlag, Köln 1967.
  • Geldmengenziele im Gespräch. Universität Bremen, Bremen 1988
  • Anna Nemitz. SPI, Berlin 1988, ISBN 3-924061-21-1.
  • Marktwirtschaft in sozialer Verantwortung, Hannover 2000.
  • Jüdische Parlamentarier in der Weimarer Republik, Heidelberg 2000.
  • Die Schatten der Vergangenheit, Oldenburg 2000.
  • Bundesratufer - Erinnerungen. BIs-Verlag, Oldenburg 2006.

Quellen

  • Weser-Kurier vom 18. Februar 2015: Ex-Senatsdirektor Kurt Nemitz gestorben.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kurt Nemitz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.