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Kriens

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Kriens
Wappen von Kriens
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton LuzernKanton Luzern Luzern (LU)
Wahlkreis: Luzernw
BFS-Nr.: 1059i1f3f4
Postleitzahl: 6010-6012
UN/LOCODE: CH KRS
Koordinaten: (663949 / 209640)47.034728.280001490Koordinaten: 47° 2′ 5″ N, 8° 16′ 48″ O; CH1903: (663949 / 209640)
Höhe: 490 m ü. M.
Höhenbereich: 442–1471 m ü. M.[1]
Fläche: 27,30 km²[2]
Einwohner: i27'110 (31. Dezember 2016)[3]
Einwohnerdichte: 993 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
20,1 % (31. Dezember 2020)[4]
Website: www.kriens.ch
Lage der Gemeinde
Vorlage:Imagemap Amt Luzernww

Kriens ist eine politische Gemeinde im ehemaligen Amt Luzern des Kantons Luzern in der Schweiz. Sie liegt am Fusse des Pilatus und ist ein westlicher Vorort der Stadt Luzern.

Geographie

Kriens besteht aus dem (verstädterten) Dorf mit diversen Quartieren, dem Ortsteil Obernau westlich davon, dem Weiler Hergiswald (5 km westlich des Dorfs; 789-850 m.ü.M.) an der Strasse Kriens-Eigenthal und zahlreichen Einzelgehöften am Berghang zum Pilatus.

Die Grenze zum östlichen Nachbarort Luzern geht quer durch das Gelände der Brauerei Eichhof. Von dort in nordwestlicher Richtung durch den Gigeliwald und verläuft dann westlich des Stadtluzerner Quartiers Obergütsch und des Gütschwalds bis zum Gehöft Böschenhof. Von dort geht sie in leicht südwestlicher Richtung stets dem Nordhang des Sonnenbergs und des Blattenbergs entlang bis zum Gehöft Gspan. Dort dreht sie nach Südosten ab. Dabei trennt sie den Weiler Holderchäppeli (935 m.ü.M.), geht über die Würzenegg (1'164 m.ü.M.), den Chraigütsch (1'081 m.ü.M.) und den Höchberg (1'162 m.ü.M.) bis zur Lauelenegg (1'442 m.ü.M.) nordwestlich des Pilatus . Von dort führt die Gemeindegrenze über die Fräkmüntegg (1'469 m.ü.M.) und den Bieli (1'373 m.ü.M.) bis in den Hochwald in nordöstlicher Richtung. Sie führt von dort zum Steinibach und in dessen Lauf bis kurz vor den Bahnhof Horw. Von dort gehts entlang der Bahnlinie von Horw nach Luzern in nördlicher Richtung zurück zum Gelände der Brauerei Eichhof.

Der östliche Teil von Kriens Dorf liegt in einem Talboden (die Quartiere "Kupferhammer" bzw. "Grosshof" bei der Stadt Luzern und "Kuonimatt" bei Horw). Vom Kupferhammer weg steigt dann das Gelände in westlicher Richtung sanft an bis nach Obernau (Höhendifferenz Kupferhammer-Obernau weniger als 90 Meter; 468-554 m).

Im Norden des Dorfs liegt der im Krienser Teil wenig bewaldete südwärts gerichtete Sonnenberg. Der Hang südlich des Dorfs liegt in nördlicher Richtung und heisst Schattenberg.

Der Schattenberg ist der erste Anstieg zum Pilatus. Im unteren Teil ist er gerodet und teilweise überbaut. Der Grossteil des Geländes westlich von Obernau und südlich des Dorfs ist Waldgebiet. Westlich der Linie Krienseregg - Fräkmüntegg gibt es grosse Flächen Sumpfland. In ihm entspringen zahlreiche Bäche (u.a. der Tschuggenbach, Weissbach, Rotbach und der Renggbach). Das ganze Gelände bildet den Nordabhang des Pilatus.

Von Bedeutung ist der Untere Krienbach, der vor seiner Verbauung oft Unwetterschäden anrichtete. Er fliesst durch das Dorf und mündet (überdeckt) in der Burgerstrasse (Stadt Luzern) von links in die Reuss. Richtung Horw und weiter in den Vierwaldstättersee fliessen der Schlundbach und der bereits erwähnte Steinibach.

Vom Gemeindeareal von 2734 ha ist knapp mehr als die Hälfte (50,5 %) von Wald und Gehölz bedeckt. Knapp ein Sechstel (16,9 %) sind Siedlungsfläche und 31,6 % werden landwirtschaftlich genutzt.

Kriens grenzt im Süden an Hergiswil, im Süden und Osten an Horw, im Norden und Osten an die Stadt Luzern, im Nordwesten an Malters und im Westen an Schwarzenberg .

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1798 1'956
1837 2'663
1850 2'693
1888 4'319
1910 7'157
1920 7'247
1930 7'424
1950 9'821
1960 14'029
1970 20'409
1980 21'097
1990 23'079
2000 24'742
2005 25'329
2010 26’324
Bevölkerung nach Nationalität (Volkszählung)
Nationalität Anzahl
ohne Doppelbürger
Anzahl
mit Doppelbürger
Schweiz 19'907 21'105
Italien 724 1'158
Serbien-Montenegro 928 994
Deutschland 293 403
Sri Lanka 228 264
Spanien 197 244
Bosnien-Herzegowina 221 234
Mazedonien 161 171
Portugal 148 158
Kroatien 135 146
Österreich 93 134
Türkei 86 103

Seit 1798 wächst die Einwohnerzahl von Kriens ständig. Nur 1837 bis 1850, 1910 bis 1920 und 1970 bis 1980 gab es drei kurze Phasen nahe der Stagnation. Besonders stark war das Wachstum zwischen 1888 und 1910 und zwischen 1930 und 1970. Im Jahr 1951 konnte in Kriens der 10'000. Einwohner gefeiert werden - 1970 bereits der 20'000. Heute ist Kriens die drittgrösste Gemeinde im Kanton Luzern und steht an 24. Stelle sämtlicher Schweizer Städte und Gemeinden. Per 1. Januar 2010 waren von den 26'238 ständigen Einwohnern der Gemeinde Kriens 21'929 SchweizerInnen und 4'309 (=16,42 %) AusländerInnen aus 107 Nationen. Der weibliche Anteil der Wohnbevölkerung überwiegt mit 13'459 gegenüber der männlichen (12'779 Männer).

Sprachen

Die Bevölkerung benutzt als Alltagssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 89,36 % Deutsch, 2,55 % Italienisch und 1,92 % Serbokroatisch als Hauptsprache an.

Religionen, Konfessionen

Katholische Kirche St. Gallus im Zentrum von Kriens

Früher war die Bevölkerung geschlossen Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Heute (Stand 2000) sieht die religiöse Landschaft wie folgt aus: Es gibt 66,79 % römisch-katholische, 15,82 % evangelisch-reformierte, 2,22 % orthodoxe und 0,19 % christkatholische Christen. Daneben findet man 7,44 % Konfessionslose, 3,28 % Muslime, 0,76 % Anhänger anderer nichtchristlicher Bekenntnisse und 0,57 % Juden. Die Muslime sind in der Mehrheit Albaner und Bosniaken; daneben finden sich etliche andere Volksgruppen. Die Orthodoxen sind meist Serben und Montenegriner. Die Juden sind grösstenteils Anhänger der (orthodoxen) chassidischen Richtung des Judentums und Schweizer.

Politik

Einwohnerrat (Legislative)

Die Anliegen der Bevölkerung werden durch einen Einwohnerrat vertreten. Er besteht aus 36 Mitgliedern und wird alle vier Jahre im Proporzwahlverfahren gewählt. Bis zu den Wahlen 2008 bestand der Einwohnerrat aus 30 Mitgliedern.

Partei 2012 2008 2004
SVP 8 10 6
CVP 8 7 6
FDP 7 7 6
SP 6 6 6
Grüne 3 4 4
JCVP 1 1 0
Junge Grüne 1 0 0
GLP 1 0 0
JungsozialistInnen und Junge Linke 1 0 0
Groupe Politique 60 Plus 0 1 1
Chance21 0 0 1

Gemeinderat (Exekutive)

Der Gemeinderat von Kriens besteht fünf Mitgliedern. Die Gemeindepräsidentin, der Gemeindeammann und der Sozialvorsteher im Vollamt sowie zwei Mitglieder im Nebenamt. Die Gemeinderäte werden alle vier Jahre im Majorzverfahren gewählt.

Die fünf Gemeinderäte der Legislaturperiode 2012 - 2016 sind:

  • Paul Winiker (SVP), Gemeindepräsident
  • Matthias Senn (FDP), Gemeindeammann
  • Lothar Sidler (CVP), Sozialvorsteher
  • Cyrill Wiget (Grüne), Gemeinderat
  • Judith Luthiger-Senn (SP), Gemeinderätin

Städtepartnerschaften

ItalienItalien San Damiano d'Asti, Piemont, (Italien)

Wirtschaft

Zwei Drittel der Arbeitsplätze gehören zum Dienstleistungssektor. Kriens bietet in 958 Arbeitsstätten 12'120 Arbeitsplätze an. Mit dem Pilatusmarkt Kriens steht in der Gemeinde das zweitgrösste Einkaufszentrum der Zentralschweiz, hinter dem Seedamm Center in Pfäffikon.

Verkehr

Quartierbus der Linie 15 bei der Pilatusbahn

Früher war Kriens durch die Bahn erschlossen. Die Kriens-Luzern-Bahn hat den Personenverkehr allerdings schon vor Jahrzehnten eingestellt. Im Jahr 2004 wurden die Geleise vom Kupferhammer ins Dorf anlässlich einer Sanierung der Hauptstrasse entfernt. Ende 2009 stellte die KLB ihren Betrieb gänzlich ein und wurde liquidiert. Die Haltestelle Kriens-Mattenhof an der Bahnlinie Luzern-Hergiswil-Engelberg/Interlaken Ost der Zentralbahn wurde im Dezember 2004 in Betrieb genommen. Sie liegt allerdings näher bei Horw als beim Dorf Kriens.

Kriens hat beim Grosshof (südlich des Sonnenbergtunnels) einen eigenen Autobahnanschluss an die A2. Ein weiterer Anschluss an die A2 existiert im Quartierbereich Schlund (in der Nähe des Pilatusmarktes) und wird vor allem von den Bewohnern der Nachbargemeinde Horw genutzt.

Nahverkehr

Das Hauptransportmittel des Öffentlichen Verkehrs zwischen Luzern und Kriens/Obernau sind Oberleitungsbusse. Die Linie 1 des Trolleybus Luzern, sie wird von den Verkehrsbetrieben Luzern (VBL) bedient, führt vom Maihofquartier Luzern nach Kriens-Obernau. Die Linien 15 und 16 erschliessen verschiedene Quartiere für den Öffentlichen Verkehr. Ab Fahrplanwechsel 2005 wurde die Linie 16, die bis dahin in der Kuonimatt endete nach Horw Zentrum - Spitz verlängert. Seit diesem Zeitpunkt führt auch die Linie 31, die damals neu eröffnet wurde, vom Kasernenplatz (Luzern) an der östlichen Grenze von Kriens entlang nach Horw und erschliesst damit das Gewerbegebiet Schlund sowie das Einkaufszentrum Pilatusmarkt. Mit der Postautolinie 71 gelangt man von Luzern über Kriens ins Eigental. Ab Fahrplanwechsel im Dezember 2011 werden zusätzlich einige "Eilkurse" auf der Strecke Luzern Bahnhof - Kriens Busschleife gefahren, der Einstieg und Ausstieg ist an allen Haltestellen der Linie 71. Es handelt sich eigentlich um Überführungsfahrten von Postautos vom Busdepot im Obernau nach Luzern, welche bis anhin leer durchgeführt worden waren. Dieses zusätzliche Angebot der Postauto AG soll die stark belastete VBL-Linie 1 etwas entlasten.

Naherholung

In den Sommermonaten wird die Krienser Badi täglich, besonders an den Wochenenden, von den Einwohner und Gästen frequentiert. Das Freibad hat eine grosse, gepflegte Liege- und Spielwiese. Ein 50m Schimmbecken, das auch für Schwimmwettbewerbe genutzt wird, Spiel- und Planschbecken, Sprung- und Rutschtürme sind ebenso vorhanden, wie eine Beachvolleyball-Anlage. Ein grosser Grillplatz und ein Selbstbedienungsrestaurant sorgen für das leibliche Wohl der Besucher.

Das bekannteste Wandergebiet der Region ist der Pilatus mit seinen Ausläufern. Es gibt mehrere Möglichkeiten den Berg zu entdecken. Die sportlichste Variante ist das Wandern, die bequemere eine Fahrt mit der Pilatusbahn. Von der Talstation Kriens aus führt eine Panorama-Gondelbahn bis zur Station Fräkmüntegg (Fahrtdauer ca. 30 Minuten auf 1416 m ü.M.), auf der man auf die Luftseilbahn umsteigt, um auf den Pilatus Kulm (2132 m ü.M) zu gelangen. Auf der Zwischenstation Krienseregg steigen zumeist Familien mit kleineren Kindern aus, um die grosse Spielanlage unterhalb der Seilbahnstation zu nutzen. Grillplätze erweitern dieses familienfreundliche Angebot. Im Sommer bietet die Bahnstation Fräkmüntegg einige Attraktionen. Gleich neben der Station ist der grösste Kletterpark in der Zentralschweiz, der Pilatus Seilpark, gebaut worden und ein besonderes Erlebnis ist die mit 1350m längste Sommerrodelbahn der Schweiz, ebenfalls in unmittelbarer Nähe der Bahn. Im Winter bieten die Pilatusbahnen ein kostenloses Schlittelerlebnis an. Auf der Station stehen Schlitten zur Mitnahme bereit. Bei guten Schneebedingungen kann man fast bis zur Talstation rodeln.

Ein besonderes Erlebnis ist die Fahrt mit der "Steilsten Zahnradbahn der Welt", der Pilatusbahn, die ihren Ausgangsbahnhof in Alpnach Dorf hat. Vorbei fahrend an einer beeindruckenden Landschaft, legt die Bahn 4618m bis zum Pilatus Kulm zurück. Diese Bahn fährt von Mai bis November.

Des Weiteren verkehrt eine über hundertjährige Standseilbahn von Kriens auf den Sonnenberg.

Sport

Der bekannteste Sportverein der Gemeinde ist der Fussballverein SC Kriens, der zeitweise in der Nationalliga A antrat. Im Handball spielt der HC Kriens-Luzern in der höchsten Spielklasse. Daneben gibt es weitere Vereine, wie der Veloclub oder der Turnverein Kriens, die für das sportliche Leben in Kriens wichtig sind.

Name

Der Ursprung wie auch die Bedeutung des Ortsnamen Kriens ist nicht eindeutig feststellbar. Vermutlich stammt der Name vom indoeuropäischen Wort *krei, was so viel wie "scheiden" oder "trennen" bedeutet. Vermutlich von dieser Wurzel wurde mit einem Suffix -nt ein alter europäischer Gewässername *crientas gebildet, der sich über gallorömische Formen bis zum heutigen Kriens entwickelt hat und dabei von einem Gewässer auf den Ort übertragen wurde[5]. Die erste urkundliche Erwähnung von Kriens erfolgt in einer Urkunde des 9. Jahrhunderts als Chrientes.

Schloss Schauensee

Geschichte

In den ältesten Urkunden des Benediktinerklosters im Hof in Luzern wird Chrientes als einer ihrer 16 Dinghöfe aufgeführt. Das Kloster hatte das Gebiet als Geschenk zweier adeligen Schwestern erhalten. Die Originale der Urkunde stammen ungefähr aus dem Jahre 840 n. Chr. Im Jahr 1291 erwarben die Habsburger die Gemeinde. Sie blieb bis nach der Schlacht bei Sempach als Teil des Amtes Rothenburg in deren Besitz. Im Jahr 1392 übernahmen die (Stadt-) Luzerner die Rolle der Lehnsherren. Kriens gehörte zusammen mit Horw und dem Eigenthal von 1421 bis 1798 zur Vogtei Horw-Kriens. 1653 erhoben sich auch hier die Bauern unter Leitung von Hans Spengler. Bis 1803 war es Teil des Distrikts Luzern und gehört seither zum Amt Luzern. Wie zu Zeiten des Einmarschs der Franzosen in der Schweiz war Kriens auch in der Zeit der Freischaren und des Sonderbunds von kriegerischen Handlungen betroffen.

Schule

In Kriens gibt es zwölf Schulzentren der Primarstufe und drei Schulzentren der Sekundarstufe I. Neben der Primarschulklassen der 1. bis 6. Stufe werden die Kleinklassen A, B und C sowie das Lernstudio für Hochbegabte angeboten. An der Sekundarstufe werden die Niveaus A, B, C und D unterrichtet. Zusätzlich gibt es in Kriens vier Klassen der Brückenangebote des Kantons Luzern. Im Ortsteil Obernau befindet sich die Schweizerische Talmud-Hochschule 'Jeschiwah'.

Kultur und Brauchtum

Wichtigster und grösser alljährlich stattfindender Anlass ist die Krienser Fasnacht. Diese wird jeweils von der lokalen Galli-Zunft und freien Fasnachtsgruppen auf die Beine gestellt. Höhepunkt ist der grosse Umzug am Güdisdienstag, der Vergleiche mit den grossen Umzügen im benachbarten Luzern nicht scheuen muss.

Ein weiteres wichtiges Brauchtum ist das sogenannte Geisslechlöpfe. Jeweils in der Zeit zwischen Anfang November und dem St. Nikolaustag am 6. Dezember wird in Kriens auf Strassen und Plätzen mit grossen Geisseln geklöpft - oft auch in organisierten Gruppen. Ein ähnlicher Brauch existiert auch in Bayern und Österreich mit dem Goaßlschnalzen, allerdings werden in Kriens keine Fuhrmannspeitschen benutzt, sondern an einem dickeren Holzstab befestigte Hanfseile. Diese werden nach aussen hin immer dünner und enden in einem sogenannten Zwick. Der Chlöpfer schwingt nun die Geissel im Kreis über seinem Kopf und bringt sie mit einer abrupten Gegenbewegung zum Knallen. Diese Bewegung wird dann abwechslungsweise nach links und rechts ausgeführt, ohne dabei dazwischen eine ganze Drehung durchzuführen. Das Brauchtum ist auch bei Kindern und Jugendlichen heute noch sehr beliebt und wird rege praktiziert.

Überregional bekannt ist das Krienser Museum im Bellpark, ein Forum für zeitgenössische Kunst, Fotografie und Geschichte. Zu erwähnen ist auch das Militärmuseum Luzern, das sich in Kriens etabliert hat. Schwerpunkt dieses Museum ist die Schweizer Militärgeschichte, die mit vielen Exponaten dargestellt wird. Vor allem eine fast lückenlose Sammlung an Uniformen ist besonders sehenswert.

Kriens besitzt zwei Theatersäle im Dorfzentrum: Den Pilatussaal und die kleinere Lokalität im ehemaligen Kino Scala. Letztere ist unter anderem Stammbühne der lokalen Theatervereine "Theater Paprika" und "Bunte Bühne Kriens"[6]. Viele kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen finden ausserdem in der multifunktionellen, auch als Dreifachturnhalle nutzbaren Krauerhalle statt. Im Herbst 2006 wurde im Krienser Süden das privat betriebene Le Théâtre Kriens-Luzern im Schweighof eröffnet. Ebenfalls privat betrieben wird im Obernau die Kulturwerkstatt, ein Veranstaltungsraum für verschiedene kulturelle Anlässe.

Auf dem Gebiet der Gemeinde Kriens, im Gebiet Arsenal, befindet sich zudem das Kulturzentrum der Stadt Luzern Südpol.

Hergiswald

Oberhalb des Ortes, am Fuss des Pilatus, befindet sich im Weiler Hergiswald die 1662 geweihte Wallfahrtskirche „Unsere Liebe Frau von Hergiswald“. Es handelt sich um eine frühbarocke Kirche, die um den Nachbau der Casa Santa von Loreto aus dem Jahre 1643 herum errichtet wurde. In dieser Kapelle befindet sich als Wallfahrtsbild eine Schwarze Madonna. Besonders bemerkenswert ist die gewölbte Kassettendecke mit 324 Feldern, die alle von Kaspar Megglinger mit Mariensymbolen bemalt wurden. Es ist weltweit der größte Zyklus dieser Art.

Nahe bei der Wallfahrtskirche befindet sich ein Restaurant. Auf dem Weg zur Wallfahrtstätte passiert man eine gedeckte Holzbrücke von 1792, die trotz einer nachträglichen Erhöhung nur eine Durchfahrtshöhe von 3,20 m hat.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Dieter Bitterli: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 675-677: Die Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau in Hergiswald, Bern 2000, ISBN 3-85782-675-4
  • Sonnenberg - Hotel, Bahn, Flüchtlingsheim..., Museum im Bellpark Kriens und Autoren 2002, Publikation erschien zur Ausstellung im MiB, ISBN 3-9521018-6-9
  • Emil Vogt: Luzerner Architekt um 1900, Museum im Bellpark Kriens und Autoren 1998, Publikation erschien zur Ausstellung im MiB, ISBN 3-9521018-1-8

Weblinks

 Commons: Kriens – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
  3. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Alter (Ständige Wohnbevölkerung). In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik (BFS), 29. August 2017, abgerufen am 20. September 2017.
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Florence Cattin/Andres Kristol, Artikel Kriens in: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG), Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3
  6. Sigi Blarer: Bunte Bühne Kriens, Kriens LU. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 1. Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 301 f.

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